Nepal: Drohungen und Hindu-Extremismus können Wachstum der Kirche nicht stoppen


(Kathamndu) Am Wei­ßen Sonn­tag erhal­ten 23 nepa­le­si­sche Katechu­me­nen in der Kathe­dra­le von Kath­man­du di Tau­fe und wer­den in die katho­li­sche Kir­che auf­ge­nom­men. Die Kathe­dra­le war am 23. Mai 2009 von Hin­du-Extre­mi­sten der Nepal Defen­se Army ange­grif­fen wor­den. Drei Katho­li­ken kamen dabei ums Leben, Dut­zen­de wur­den ver­letzt. Jeden Sonn­tag woh­nen dort rund 200 Nicht-Katho­li­ken der Eucha­ri­stie­fei­er bei.

Anzei­ge

In Nepal leben rund 150.000 Chri­sten. Bis zum Ende der Mon­ar­chie im Jahr 2006 war der Hin­du­is­mus Staats­re­li­gi­on. Seit­her wird zumin­dest durch die Ver­fas­sung die Reli­gi­ons­frei­heit garan­tiert. Den­noch sind die Chri­sten noch zahl­rei­chen Angrif­fen aus­ge­setzt. Schwie­rig­kei­ten beim Able­gen von aber­gläu­bi­gen For­men und hin­du­isti­schen Prak­ti­ken bis hin zur Todes­ge­fahr wegen Apo­sta­sie schrecken den­noch vie­le Nepa­le­sen nicht ab. Sie inter­es­sie­ren sich für den katho­li­schen Glau­ben und nähern sich der Kir­che an.

Pater Geor­ge Kala­pur­ack­al, Dom­pfar­rer in Kath­man­du, stellt fest: „Jedes Jahr bekeh­ren sich 30 bis 35 Per­so­nen zum katho­li­schen Glau­ben. Wer getauft wer­den will, wird als Katechu­me­ne zwei Jah­re lang im Glau­ben unter­wie­sen. In die­ser Zeit kön­nen wir an ihrem Ver­hal­ten, die wirk­li­che Auf­nah­me des christ­li­chen Glau­bens an ihnen prüfen.“

Pater Geor­ge ist seit 1994 Pfar­rer an der Kath­dra­le. In die­sen Jah­ren erhielt er zahl­rei­che Dro­hun­gen durch extre­mi­sti­sche Hin­dus, vor allem der Nepal Defen­se Army (NDA). „Trotz der Gefah­ren wächst die Zahl der nepa­le­si­schen Katho­li­ken“, so Pater Geor­ge. „Nach dem Atten­tat hat­ten die Men­schen kei­ne Angst, wie­der in die Kir­che zu kom­men. Wenn wir an die­sem Ort des Frie­dens ster­ben, wer­den wir das Para­dies schauen.“

Im Janu­ar schrieb Ram Prasad Mai­na­li, der Ver­ant­wort­li­che des Atten­tats und Chef der NDA aus dem Gefäng­nis einen Brief, in dem er die Chri­sten Nepals um Ver­zei­hung bat. „Wir Katho­li­ken haben ihm bereits ver­zie­hen“, sagt Pater George.

(Asianews/​GN, Bild: Asianews)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!