(Washington) Die Freedom from Religion Foundation (Freiheit von Religion-Stiftung), eine atheistische Einrichtung mit stark anti-katholischem Einschlag stößt sich an einer Briefmarke, die die Post der Vereinigten Staaten Mutter Teresa von Kalkutta widmete. Die FRF fordert die Post auf, die Briefmarke zurückzuziehen. Mit der Ehrung einer „religiösen“ Gestalt werde das Prinzip der Trennung von Staat und Kirche verletzt. Dieselbe Stiftung erhob keine Kritik wegen der Martin-Luther-King-Briefmarke, der ein protestantischer Pastor war.
Die US-Post zeigte sich über den Protest „überrascht“. Ihr Sprecher Roy Betts teilte mit, daß die Briefmarke, die „große humanitäre Arbeit“ Mutter Teresas anerkenne, die „durch ihr Mitgefühl mit den Armen hervorgetreten ist“. Zudem sei die „bescheidene Ordensfrau auch Ehrenbürgerin der USA“ gewesen, die „mehr als 50 Jahre lang in Indien und auf der ganzen Welt Kranken und Ausgestoßenen diente“. Durch „Demut und Mitgefühl“ habe Mutter Teresa ein sichtbares Zeichen für den „Respekt vor den Menschen und den Wert der Menschlichkeit“ gesetzt. Für ihr Wirken „habe es keinen Präzedenzfall“ gegeben.
Dem hält Annie Laurie Gaylor, Sprecherin der atheistischen FRF, entgegen, daß Mutter Teresa „in erster Linie als religiöse Figur bekannt ist und eine religiöse Einrichtung gegründet hat“. Damit spielte die Atheistin auf den von Mutter Teresa gegründeten Orden der Nächstenliebe an. „Man könne die Katholikin nicht von dem trennen, was sie tat“, so Gaylor.
Die US-Post wies darauf hin, daß die Briefmarke anläßlich des 100. Geburtstages von Mutter Teresa herausgegeben wurde, an den am kommenden 26. August erinnert wird. Die Post gab zudem bekannt, daß die Briefmarke mit dem Bild Mutter Teresas „extrem großen Anklang findet“.
(ACI/GN)