Fahne auf Halbmast: Katholische Universität protestiert gegen Chiles Abtreibungsgesetz


Zur Trauer über das Abtreibungsgesetz wurde die Fahne der Universität auf Halbmast gesetzt.
Zur Trauer über das Abtreibungsgesetz wurde die Fahne der Katholischen Universität auf Halbmast gesetzt.

(Sant­ia­go de Chi­le) An der Katho­li­schen Uni­ver­si­tät von Chi­le wur­de wegen der Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung die Fah­ne auf Halb­mast gesenkt.

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Rek­tor Igna­cio Sanchez erklär­te, daß man sich an den Tag, an dem das Gesetz zur Ent­kri­mi­na­li­sie­rung der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der „für vie­le Jah­re mit Trau­er erin­nern“ werde.

Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag wur­de an der Päpst­li­chen Katho­li­schen Uni­ver­si­tät von Chi­le, zum Zei­chen die­ser Trau­er über die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung in drei Fäl­len, die Fah­ne der Uni­ver­si­tät auf Halb­mast gesenkt

Seit dem 14. Sep­tem­ber gehört Chi­le nicht mehr zu den Staa­ten, in denen das Leben der unge­bo­re­nen Kin­der bedin­gungs­los geschützt ist. Staats­prä­si­den­tin Michel­le Bache­let ver­kün­de­te an die­sem Tag, daß das Gesetz in Kraft ist, das die Tötung des unge­bo­re­nen Kin­des bei Lebens­ge­fahr für die Mut­ter, bei Miß­bil­dung des Fötus und bei Ver­ge­wal­ti­gung erlaubt.

Gegen­über der Tages­zei­tung El Mer­curio erklär­te der Rek­tor der katho­li­schen Uni­ver­si­tät des Lan­des, daß das Inkraft­tre­ten des Geset­zes für die Uni­ver­si­tät „ein trau­ri­ger Tag ist“. Das brin­ge man durch die Fah­ne auf Halb­mast auch öffent­lich zum Ausdruck.

„Unse­re Uni­ver­si­tät betrach­tet die­ses Gesetz nicht als Fort­schritt über unser Land“, so Sanchez. Zugleich gab er bekannt, daß es an der Uni­ver­si­täts­kli­nik und den mit der Uni­ver­si­tät ver­bun­de­nen Kran­ken­häu­sern „kei­ne Abtrei­bun­gen“ geben wer­de. „Wir tre­ten für das Lebens­recht von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod ein.“

In die­sem Sin­ne wer­den sich die Uni­ver­si­tät und ihre Ein­rich­tun­gen „immer sowohl für das unge­bo­re­ne Leben als auch für die Mut­ter einsetzen“.

Wäh­rend das Gesetz in Kraft trat, fand vor der bischöf­li­chen Resi­denz von Vil­la­ri­ca eine Gebets­vi­gil für die unge­bo­re­nen Kin­der statt. „Damit wol­len wir vor unse­rem Land unser Unter­stüt­zung für die unge­bo­re­nen Kin­der bekun­den. Wir bezeu­gen auch unse­re Ableh­nung gegen die­ses Gesetz und den Wil­len, so lan­ge zu kämp­fen, bis die­ses Gesetz wie­der abge­schafft sein wird“, so Fran­cis­co Javier Steg­mei­er, der Bischof von Vil­la­ri­ca gemäß einer Pres­se­aus­sendung der Chi­le­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz.

Die seit März 2014 amtie­ren­de Sozia­li­stin Michel­le Bache­let führ­te seit 2015 in Chi­le die die „Homo-Ehe“, die Adop­ti­on von Min­der­jäh­ri­gen durch Homo­se­xu­el­le und die Abtrei­bung, ein. Den­noch wird die chi­le­ni­sche Staats­prä­si­den­tin am kom­men­den 2. Novem­ber als Red­ne­rin im Vati­kan spre­chen. Im Rah­men einer Tagung, der vom poli­ti­schen Arm von Papst Fran­zis­kus, Kuri­en­bi­schof Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, gelei­te­ten Päpst­li­chen Aka­de­mie für Wis­sen­schaf­ten, wird Bache­let über den Kli­ma­wan­del referieren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVatican

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1 Kommentar

  1. Eine katho­li­sche Uni zeigt buch­stäb­lich Flag­ge, situa­ti­ons­be­dingt halbmast!
    Wir wer­den, was sol­che auf­bau­en­den Nach­rich­ten betrifft, nicht gera­de ver­wöhnt, daher ist die freu­di­ge Über­ra­schung umso größer. 

    Und der Bischof von Vil­la­ri­ca, Fran­cis­co Javier Steg­mei­er, unter­stützt eine Gebets­vi­gil für die unge­bo­re­nen Kin­der vor sei­ner Residenz.

    Gleich zwei ermu­ti­gen­de Zei­chen ange­mes­se­ner Reak­ti­on, dan­ke dafür!

Kommentare sind deaktiviert.