Don Nicola Bux: „Unglaublich“, wie sich Franziskus verhält – „Papst hat seine zweideutigen und irrigen Worte und Handlungen zu korrigieren“


Don Nicola Bux: "Unglaublich", wie sich Papst Franziskus verhält.
Don Nicola Bux: "Unglaublich", wie sich Papst Franziskus verhält.

(Rom) Der bekann­te Lit­ur­gi­ker Don Nico­la Bux, der unter Papst Bene­dikt XVI. Con­sul­tor der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on war, ruft Papst Fran­zis­kus auf, eine Glau­bens­er­klä­rung abzu­ge­ben. Zugleich warn­te er den Papst: „Ein Papst, der die Glau­bens­leh­re nicht bewahrt, kann kei­ne Dis­zi­plin auferlegen“.

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Um die schwe­re Kri­se zu über­win­den, die der­zeit in der Kir­che herrscht und die päpst­li­che Auto­ri­tät und sein Lehr­amt betrifft, müs­se der Papst eine Glau­bens­er­klä­rung abge­ben, mit der er die katho­li­sche Leh­re bekräf­tigt und sei­ne eige­nen, „zwei­deu­ti­gen und irri­gen Wor­te und Hand­lun­gen kor­ri­giert, die Anlaß zu nicht-katho­li­schen Inter­pre­ta­tio­nen sind“.

In einem Inter­view mit dem Natio­nal Catho­lic Regi­ster sag­te der von Papst Bene­dikt XVI. hoch­ge­schätz­te Theo­lo­ge, der des­sen „Reform der Reform“ unter­stütz­te, daß die aktu­el­le Glau­bens­kri­se mit ihren Spal­tun­gen, die in der Kir­che auf­bre­chen, Fol­ge der Apo­sta­sie sind. In Tei­len der Kir­che sei „das katho­li­sche Den­ken auf­ge­ge­ben“ wor­den. Das Ergeb­nis sei Ver­wir­rung, Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit und Spaltung.

Das Inter­view wur­de geführt, unmit­tel­bar nach­dem bekannt wur­de, daß Papst Fran­zis­kus den vier Kar­di­nä­len, die Dubia (Zwei­fel) zum umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia vor­brach­ten, sogar eine Audi­enz verweigert.

Don Bux dazu:

„Für vie­le Katho­li­ken ist es unglaub­lich, daß der Papst die Bischö­fe auf­for­dert, mit Anders­den­ken­den den Dia­log zu pfle­gen, selbst aber sich wei­gert, mit den Kar­di­nä­len zu tref­fen, die sei­ne Haupt­be­ra­ter sind.“

Und wei­ter in Anspie­lung auf den Ver­such von Papst Fran­zis­kus, mit Amo­ris lae­ti­tia eine neue Pra­xis zu etablieren:

„Wenn der Papst die Dok­trin nicht schützt, kann er auch kei­ne Dis­zi­plin auferlegen.“

Das voll­stän­di­ge Inter­view in eng­li­scher und spa­ni­scher Sprache.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoCatolica

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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11 Kommentare

  1. Der Mann hat recht. Es wäre sehr not­wen­dig, dass Papst Bene­dikt eme­ri­tus sich dazu äußert. Die fun­da­men­ta­le Leh­re der Kir­che muss klar und ver­bind­lich sein und darf eben kei­nen Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum offen las­sen. Die Leh­re der Kir­che ist ja kein juri­sti­sches Gesetz­buch wo je nach Schwe­re der Tat ein Straf­maß gefun­den wer­den muss. Es kann nicht jeder Fall sepa­rat bewer­tet wer­den. Aber ich glau­be genau das schwebt unse­rem Papst allen ern­stes vor. Ich glau­be Gott ver­langt nichts was über­mensch­lich ist. Wenn ich in Schei­dung lebe oder nicht beich­ten war, kann ich nicht das Hei­li­ge Altar­sar­kra­ment emp­fan­gen. Man muss sich mal über­le­gen was man da tut. Was wir in der katho­li­schen Kir­che erle­ben, ist das Ergeb­nis einer anthro­po­zen­tri­schen Lit­ur­gie und Kate­che­se. Es wur­de sich von fun­da­men­tal wich­ti­gen Din­gen im kirch­li­chen Leben ver­ab­schie­det. Das hat natür­lich Fol­gen. Papst Fran­zis­kus hat sich in eine gefähr­li­che Lage bege­ben. Des­halb wol­len die Kar­di­nä­le die dies sehen und die Lage beur­tei­len kön­nen, hel­fen. Das müs­sen sie sogar.

    • Nicht Papst Fran­zis­kus hat sich in eine schwie­ri­ge Lage bege­ben; er geniesst den Bei­fall der Welt. Son­dern, er hat die Kir­che, den Leib Chri­sti in eine schwie­ri­ge Lage geführt. Ja er hat, wenn man die Beschlüs­se ein­zel­ner Bischöfs­kon­fe­ren­zen betrach­tet die Ein­heit der Kir­che bereits zer­stört. Papst Bene­dikt XVI, er nennt sich immer noch Papst und ist es auch, hat in per­sön­li­chen Brie­fen Aner­ken­nung aus­ge­pro­chen, für Georg May, sein Buch 300 Jah­re gläu­bi­ge und ungläu­bi­ge Theo­lo­gie, Robert Sarah,in des­sen Hän­de die Lit­ur­gie gut auf­ge­ho­ben ist. Papst Bene­dikt hat also indi­rekt die Rich­tung der Kir­che in die Zukunft bestimmt, indem er die Leh­re fort­führt und nicht etwa Fran­zis­kus. Für mich ist Fran­zis­kus eine Erschei­nung des Zeit­gei­stes, der momen­tan die Gläu­bi­gen in die fal­sche Rich­tung führt, und die mei­sten las­sen sich verführen.

      • Das stimmt . Es ist so wie sie es sagen. Es ist die Kir­che, die durch das Han­deln des Pap­stes in die­se Situa­ti­on gera­ten ist.Das schlim­me ist ‚ein Nach­fol­ger von Ihm kre­iert , könn­te die­se Werk oder bes­ser die­ses unglück­li­ches Pon­ti­fi­kat fort­set­zen. Was dann kommt, wol­len wir uns alle nicht vorstellen.

    • Es ist falsch zu sagen „wenn ich in Schei­dung lebe, kann ich nicht das Hei­li­ge Altars­sa­kra­ment emp­fan­gen“. Wer mit einem unbe­reu­ten und unge­beich­te­ten Ehe­bruch lebt kann das Aller­hei­lig­ste Altars­sa­kra­ment nicht empfangen.

  2. Es klingt iro­nisch, ist aber ernst: Wenn es den vier Kar­di­nä­len gelän­ge, den Rek­tor der Al-Azhar-Uni­ver­si­tät, Hossam Moha­med Kamel Mah­moud, oder Ten­zin Gyat­so, den 14. Dalai Lama, als Für­spre­cher zu gewin­nen, wür­den sie viel­leicht eine Audi­enz bekom­men, denn da wür­den sie ihn an einer schwa­chen Stel­le packen. Aber auch nur viel­leicht, denn die­ser Papst hat noch nie­mals in einer Sache nachgegeben.

  3. Den Kar­di­nä­len eine Ant­wort auf ihre Fra­gen zu ver­wei­gern und sie zusätz­lich mit ihrer Bit­te um ein klä­ren­des Gespräch auf­lau­fen zu las­sen, ist unglaub­lich arro­gant. Durch die Ver­wei­ge­rung einer Audi­enz kommt Papst Fran­zis­kus nicht in die Ver­le­gen­heit, Far­be beken­nen zu müs­sen. Dar­über, ob er die Leh­re zu ändern gedenkt oder nicht. 

  4. Das ist eine har­te Aus­sa­ge, irrig oder häre­tisch, zwei­deu­tig oder dop­pel­zün­gig, dar­über berich­tet die Hei­li­ge Schrift.
    Der Skan­dal des Schwei­gens. Das ist die Waf­fe auch der Frei­mau­rer, eines frei­mau­re­ri­schen Staa­tes. Das ist auch das Übel der Staa­ten, die nicht mehr von Gott gewollt, son­dern befreit wer­den müs­sen von der Gesinnungsfreimaurerei.

  5. Es ist lei­der eine alt­be­kann­te Metho­de, Zie­le gegen Recht, gegen Volk/​Gläubige, die meist zu gro­ßen Tei­len funk­tio­niert, durch­zu­set­zen, sie heißt „Fak­ten schaffen“.
    Beispiele:
    Euro­pa will kei­ne Isla­mi­sie­rung, also gegen die Euro­pä­er und gegen das Recht Gren­zen öff­nen und dann „nun sind sie ein­mal da“.…
    Wer mit schwe­rer Sün­de zur Hl. Kom­mu­ni­on hin­zu­tritt, ißt sich das Gericht, also zum Ent­set­zen der noch nicht abge­fal­le­nen Gläu­bi­gen und gegen Got­tes Gebot eine „Fuß­no­te“ in die Welt setzen.…..
    Die geschaf­fe­nen Fak­ten „arbei­ten“ dann auto­ma­tisch, man braucht nur Zeit. Alles, was die Fak­ten ändern will oder die Zeit ver­rin­gern will, wird auf das Schärf­ste bekämpft.

  6. Ich weiß nicht, ob es Papst Fran­zis­kus dar­auf anlegt, ein Schis­ma zu pro­vo­zie­ren? Jede dis­zi­pli­na­ri­sche Maß­nah­me gegen irgend­ein tra­di­ti­ons­treu­es Insti­tut der Kir­che kann ich nur noch als schis­ma­ti­schen Akt deu­ten. Oben­drein kann durch eine, der Glau­bens- und Sit­ten­leh­re der Hei­li­gen Römisch-katho­li­schen Kir­che zuwi­der­lau­fen­de oder unein­deu­ti­ge Hal­tung und Hand­lung, da die­ser Papst nicht ein­mal den Ver­such macht, die­se mit der Tra­di­ti­on zu recht­fer­ti­gen zukünf­tig nur noch als for­mel­le Häre­sie deu­ten, es sei denn es fin­det die cor­rec­tio fra­ter­na statt. Das ist, was auch Don Nico­la Bux zum Aus­druck brin­gen will, ohne es zu sagen.

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