Mindestens 26 Christen in Ägypten getötet – Wann schauen Westeuropas Politiker der Realität in die Augen?


(Kai­ro) Bei einem Atten­tat wur­den in Ägyp­ten min­de­stens 26 kop­ti­sche Chri­sten getö­tet, wei­te­re 25 Chri­sten wur­den verletzt.

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Bewaff­ne­te Män­ner grif­fen einen Auto­bus an, der kop­ti­sche Chri­sten zu einem Klo­ster in der Pro­vinz al-Minya in Mit­tel­ägyp­ten brin­gen sollte.

Die Zahl der Todes­op­fer wur­de von einem ägyp­ti­schen Regie­rungs­spre­cher bestätigt.

Die Chri­sten waren auf dem Weg in das St. Samu­el-Klo­ster, das sich mehr als 200 Kilo­me­ter süd­lich von Kai­ro befin­det. Wie Augen­zeu­gen berich­te­ten, sol­len bis zu zehn Atten­tä­ter an der Akti­on betei­ligt gewe­sen. Die Angrei­fer sol­len Mili­tär­uni­for­men getra­gen haben.

St. Samuel-Kloster in Mittelägypten
St. Samu­el-Klo­ster in Mittelägypten

Das blu­ti­ge Atten­tat wur­de einen Tag vor Beginn des isla­mi­schen Fasten­mo­nats Rama­dan ver­übt. Bei isla­mi­schen Angrif­fen Anfang April gegen kop­ti­sche Kir­chen in Alex­an­dria und Tan­ta waren min­de­stens 45 Men­schen getö­tet wor­den. Damals bekann­te sich die Dschi­had­mi­liz Isla­mi­scher Staat (IS) zu den Atten­ta­ten. Für den Angriff in al-Minya liegt noch kei­ne Beken­ner­er­klä­rung vor, es gilt aber als wahr­schein­lich, daß auch die­ses Atten­tat auf die Rech­nung des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) geht.

US-Prä­si­dent Donald Trump hat­te in sei­ner Rede in der sau­di­schen Haupt­stadt Riad, die er am ver­gan­ge­nen Sonn­tag vor 55 Staats- und Regie­rungs­chefs aus mehr­heit­lich isla­mi­schen Staa­ten hielt, zur Bekämp­fung des „isla­mi­schen Ter­ro­ris­mus“ auf­ge­ru­fen. Damit stell­te er jenen offen­sicht­li­chen Zusam­men­hang zwi­schen dem Ter­ro­ris­mus und dem Islam her, der von west­li­chen Poli­ti­kern bis­her ver­mie­den wur­de. Unter west­eu­ro­päi­schen Poli­ti­kern gilt es nach wie vor als Tabu, die­sen Zusam­men­hang beim Namen zu nen­nen, wie das jüng­ste Atten­tat des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) in Man­che­ster zeigte.

Text: Andre­as Becker
Bild: Wikicommons

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