Williamson weiht im dritten Jahr hintereinander einen neuen Bischof


"Der vierte Bischof" - Richard Williamson weiht im dritten Jahr hintereinander einen Bischof
"Der vierte Bischof" - Richard Williamson weiht im dritten Jahr hintereinander einen Bischof

(Lon­don) Nach dem Aus­schluß von Bischof Richard Wil­liam­son aus der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. 2012 weih­te er bereits zwei Prie­ster zu Bischö­fen. Nun soll eine wei­te­re Bischofs­wei­he folgen.

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Der „Wider­stand“ nennt sich der radi­ka­le Zweig der Lefeb­vria­ner, der sich ab 2009 im Zuge der Gesprä­che unter Bene­dikt XVI. zwi­schen der Pius­bru­der­schaft und dem Hei­li­gen Stuhl for­mier­te und beson­ders 2012 aus­ge­schlos­sen wur­de oder sel­ber die Bru­der­schaft ver­ließ. Ein Wesens­merk­mal stellt ein kate­go­ri­sches Nein gegen jede Form der Über­ein­kunft mit Rom dar.

Am 19. März 2015 weih­te Wil­liam­son im bra­si­lia­ni­schen Klo­ster Nova Fri­bur­go den Prie­ster Chri­sti­an Jean-Michel Fau­re zum Bischof. Pater Fau­re unter­rich­te­te am Prie­ster­se­mi­nar der Pius­bru­der­schaft in Argen­ti­ni­en und war in Mexi­ko tätig. 2014 wur­de er aus der Pius­bru­der­schaft ausgeschlossen.

Am 19. März 2016 weih­te Wil­liam­son am sel­ben Ort den Pri­or des Bene­dik­ti­ner­klo­sters da San­ta Cruz von Nova Fri­bur­go, Pater Tho­mas Aqui­nas, zum Bischof.

Für den 19. März 2017 kün­dig­te Wil­liam­son auf sei­nem Blog eine drit­te Bischofs­wei­he an. Im Staat Vir­gi­nia in den USA wird er P. Gerar­do Zen­de­jas zum Bischof wei­hen. Pater Zen­de­jas gehört wie Wil­liam­son und Fau­re zuvor der Pius­bru­der­schaft an.

„Der vier­te Bischof“, wie Wil­liam­son schreibt, und damit den Stand von vier Bischö­fen erreicht, wie ihn die Pius­bru­der­schaft durch die recht­mä­ßi­gen, aber uner­laub­ten Bischofs­wei­hen von 1988 und nach dem Tod von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re hat­te. Der „Wider­stand“, wie ihn der ehe­ma­li­ge Bischof der Pius­bru­der­schaft selbst bezeich­net, bestehe damit aus „zwei Bischö­fen für Euro­pa und einen für Süd­ame­ri­ka“, wes­halb nun ein Bischof für Nord­ame­ri­ka geweiht wer­den solle.

Die Wei­hen von Bischof Wil­liam­son erfol­gen ohne Erlaub­nis des Pap­stes und gel­ten daher als uner­laubt. Es bestehen zudem Zwei­fel an der Gül­tig­keit der Wei­he von Bischof Fau­re. Der Vati­kan äußer­te sich nicht zu den Wei­hen. Gemäß Kir­chen­recht haben sich Bischof Wil­liam­son und die von ihm geweih­ten Bischö­fe die Exkom­mu­ni­ka­ti­on zugezogen.

Die Pius­bru­der­schaft ver­ur­teil­te die Wei­hen ener­gisch und lehnt jeden Ver­gleich mit dem „Not­stand“ von 1988 ab, den Erz­bi­schof Lefeb­v­re gel­tend mach­te, um auch ohne päpst­li­che Erlaub­nis die vier Bischofs­wei­hen durch­füh­ren zu kön­nen. Unter den damals Geweih­ten, befand sich auch Bischof Wil­liam­son. Die­ser baut offen­sicht­lich an einer eige­nen Hier­ar­chie – unab­hän­gig von Rom und unab­hän­gig von der Piusbruderschaft.

Uner­laub­te aber gül­ti­ge Bischofs­wei­hen stel­len für die katho­li­sche Kir­che ein Pro­blem dar, da sie außer Kon­trol­le gera­ten­de Suk­zes­si­ons­li­ni­en begrün­den kön­nen, wie dies durch den viet­na­me­si­schen Bischof Pierre Mar­tin NgഠĐà¬nh Thục (1897–1984) der Fall war.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: The Blue Paper (Screen­shot)

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