Castelluccis gotteslästerliche Schweinereien: Die Vernichtung der Johanna von Orleans in Lyon


Johanna von Orleans als Wahngestalt eines Psychopaten
Die heilige Johanna von Orleans als Wahngestalt eines psychopathischen Schulwarts. Die geistige Welt von Romeo Castellucci.

(Paris) Bedro­hun­gen von außen und von innen gehen häu­fig Hand in Hand. Daher ent­behrt die Hoch­kon­junk­tur von Kul­tur­ver­nich­tern, die sich gefei­ert im Kul­tur­be­trieb aus­to­ben dür­fen, nicht einer gewis­sen inne­ren Logik. Zu die­sen Kul­tur­ver­nich­tern gehört der Autor und Regis­seur Romeo Castel­luc­ci, der auch im deut­schen Sprach­raum von der lin­ken Kul­tur­schicke­ria her­um­ge­reicht wird. 

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Castel­luc­cis eige­nes, got­tes­lä­ster­li­ches und obszö­nes Stück „Über das Kon­zept des Ange­sichts von Got­tes Sohn“ wur­de 2011–2013 an füh­ren­den Thea­ter­büh­nen Euro­pas gezeigt. Im Stück wird eine gigan­ti­sche Dar­stel­lung Chri­sti, die um 1470 ent­stan­de­ne Dar­stel­lung des Sal­va­tor Mun­di von Anto­nel­lo da Mes­si­na, mit Kot und Stei­nen bewor­fen. Das Stück, so Castel­luc­ci, zei­ge die „Rebel­li­on gegen ein über­mäch­ti­ges Gottesbild“.

Wäh­rend es in Paris und Mai­land zu Pro­te­sten gläu­bi­ger Katho­li­ken kam, herrsch­te in Ham­burg von Sei­ten der Kir­chen Schwei­gen. Als das Stück auch in Ber­lin gezeigt wur­de, bezeich­ne­te es Ber­lins dama­li­ger Erz­bi­schof, Kar­di­nal Woel­ki, als „unan­stän­dig“. Wiens umtrie­bi­ger Dom­pfar­rer, der Frei­mau­rer­freund Toni Faber, kri­ti­sier­te hin­ge­gen nicht Castel­luc­ci und die Ver­ant­wort­li­chen des Burg­thea­ters, son­dern die Zuschau­er mit gesun­dem Haus­ver­stand, die das Stück bei der Pre­mie­re mit Buh­ru­fen und Pfif­fen ver­senk­ten. „So eine Schwei­ne­rei!“, „Schluß damit!“, „Schämt euch!“ rief ein ent­setz­tes Publi­kum. Das sei nur „künst­li­che Auf­re­gung“ mein­te dage­gen Dom­pfar­rer Faber.

Johanna von Orleans als „Transgender“

Die heilige Johanna, Jungfrau von Orleans
Die hei­li­ge Jung­frau Johan­na von Orleans

Der­zeit mas­sa­kriert Castel­luc­ci das dra­ma­ti­sche Ora­to­ri­um Jean­ne d’Arc au bà»cher (Johan­na auf dem Schei­ter­hau­fen) von Paul Clau­del, das von Arthur Hon­eg­ger ver­tont wur­de. Es han­delt vom Leben der hei­li­gen Johan­na von Orleans in 11 Sze­nen. Die Urauf­füh­rung fand 1938 in Basel statt.
Seit dem 21. Janu­ar, mor­gen ist die letz­te Auf­füh­rung, ent­stellt Castel­luc­ci an der Opé­ra de Lyon das Werk mit sei­ner Insze­nie­rung. Die Jung­frau, auf dem Schei­ter­hau­fen ver­brannt, ist nicht nur die Natio­nal­hel­din Frank­reichs, son­dern auch eine Hei­li­ge der Kir­che. Castel­luc­ci ent­stellt Johan­na hin­ge­gen zu einer Art Trans­gen­der.

Mit staat­li­chen Sub­ven­tio­nen, das Lyo­ner Opern­haus ist Nutz­nie­ßer einer eige­nen Kon­ven­ti­on mit dem fran­zö­si­schen Kul­tur­mi­ni­ste­ri­um, hat Castel­luc­ci aus einer Aus­nah­me­ge­stalt der euro­päi­schen Geschich­te die abschrecken­de Gestalt eines Psy­cho­pa­then gemacht. Johan­na wird zuerst als Schul­wart gezeigt. Im Schul­un­ter­richt einer Klas­se wird gera­de Johan­na von Orleans durch­ge­macht. Die gan­ze Auf­füh­rung zeigt den psy­cho­ti­schen Schul­die­ner, der sich in sei­nem Wahn schritt­wei­se in Johan­na von Orleans ver­wan­delt. Die Muta­ti­on wird natür­lich unter Beweis gestellt, indem die Haupt­dar­stel­le­rin auf der Büh­ne schließ­lich völ­lig nackt ist.

Oper über eine Heilige unter 14 Jahren verboten

Damit wol­le Castel­luc­ci das „Mysti­sche“ und das „Hei­li­ge“ zum Aus­druck brin­gen, so der Regis­seur, der damit dem Publi­kum zum Scha­den auch noch den Spott nach­wirft. In Wirk­lich­keit zeigt Castel­luc­cis Johan­na nur als per­ver­se Wahn­sin­ni­ge, die ein Opfer ihrer sie völ­lig beherr­schen­den Psy­cho­sen ist. Das Fei­gen­blatt Castel­luc­cis ist, daß er ja nicht Johan­na zei­ge, son­dern nur einen Schul­wart, der sich ein­bil­de, Johan­na zu sein. Damit insze­nier­te er das exak­te Gegen­teil des­sen, was Clau­del textete.

Romeo Castellucci in Lyon
Romeo Castel­luc­ci in Lyon

Castel­luc­ci bleibt sich treu. Er stellt in Lyon unter Beweis, daß er nicht nur als Autor obszön und got­tes­lä­ster­lich denkt, son­dern als Regis­seur im sel­ben Stil auch die Wer­ke ande­rer schän­det. Das Opern­haus gab sicher­heits­hal­ber den Zutritt erst ab 14 frei. Die Auf­füh­rung eines Ora­to­ri­ums über das Leben einer Hei­li­gen, das für Kin­der ver­bo­ten wer­den muß, sagt alles über die gebo­te­ne Per­ver­si­on aus. „Das genügt aber nicht. In Wirk­lich­keit ist die Insze­nie­rung für alle jeden Alters unge­eig­net“, so das Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum gegen Chri­sten­feind­lich­keit Osser­va­to­rio­Gen­der.

Castel­luc­ci erklär­te, er wol­le mit der Insze­nie­rung „gegen die Sym­bo­le, gegen die Hagio­gra­phie, gegen das nost­al­gi­sche Geschichts­den­ken und gegen die Fei­er einer himm­li­schen Hel­din auf­be­geh­ren“. Her­aus­ge­kom­men sind aber nur Psy­cho­sen, Obszö­ni­tä­ten, Per­ver­sio­nen und Zer­trüm­me­rung. Castel­luc­cis Wir­ken ist „durch sei­ne Got­tes­lä­ste­run­gen, die als Kunst aus­ge­ge­ben wer­den, ein direk­ter Angriff auf die See­len“, so Osser­va­to­rio­Gen­der. Die Fede­ra­ti­on Pro Euro­pa Chri­stia­na (FPEC) pro­te­stier­te beim Kul­tur­mi­ni­ste­ri­um gegen die Aufführungen.

Castelluccis nächste Etappe : Wagners Tannhäuser in München

Die Lyo­ner Zer­stö­rung der Hon­eg­ger-Oper über Johan­na von Orleans wirft einen dunk­len Schat­ten auf Castel­luc­cis näch­stes Betä­ti­gungs­feld. Der Got­tes­lä­ste­rer mit Hang zu Obszö­ni­tä­ten darf im Mai und Juni im Rah­men des Sai­son­be­triebs und der Münch­ner Opern­fest­spie­le Richard Wag­ners Tann­häu­ser an der Baye­ri­schen Staats­oper vernichten.

Tann­häu­ser ist das „katho­lisch­ste“ Werk Wag­ners. Das muß für einen Kul­tur­zer­stö­rer wie Castel­luc­ci gera­de­zu ein „Fres­sen“ sein.

Claus Guth hat es mit sei­ner Tann­häu­ser-Insze­nie­rung, die seit 2010 an der Wie­ner Staats­oper gespielt wird, geschafft, das reli­giö­se Motiv in die Klapps­müh­le zu ver­ban­nen, wo der gan­ze drit­te Auf­zug spielt. Das Kreuz an der Wand wird dabei abge­hängt. Die christ­li­che Reli­gi­on als Wahn der Irren dar­ge­stellt. Wel­che Stei­ge­rungs­form der Reli­gi­ons­ver­ach­tung wird Castel­luc­ci also in Mün­chen auf die Büh­ne stellen?

In Mün­chen wird an der Staats­oper mit der von Mar­tin Kušej insze­nier­ten Ver­di-Oper La for­za del desti­no seit 2013 gezeigt, wie schwer sich heu­ti­ge Regis­seu­re mit dem star­ken christ­li­chen Motiv in der Oper tun. Da ihnen offen­bar selbst der Zugang zum Chri­sten­tum fehlt, tram­peln sie pri­mi­tiv dar­auf her­um und ver­keh­ren arro­gant den von Kom­po­ni­sten und Libret­ti­sten geschaf­fe­nen Inhalt in sein Gegenteil.

Buh­ru­fe gel­ten für die sich ohne­hin nur weni­ge Sekun­den auf der Büh­ne zei­gen­den Regis­seu­re als Aus­zeich­nung, womit das Publi­kum taten­los dem zer­set­zen­den Trei­ben zuse­hen muß, solan­ge die zustän­di­gen Inten­dan­ten die offen­sicht­lich fal­schen Leu­te beauftragen.

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