Islamisierung an britischen Schulen, doch Integrationsbeauftragte hat Probleme mit den Katholiken


Britische Integrationsbeauftragte sieht "Integrationsbedarf" bei Katholiken.
Britische Integrationsbeauftragte wird zu Islamisierungsbestrebungen befragt, sieht aber "Integrationsbedarf" bei Katholiken.

(Lon­don) Die bri­ti­sche Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te hat kei­ne Pro­ble­me mit der Ein­wan­de­rung, for­dert aber Ver­fas­sungs­pa­trio­tis­mus. In der Inte­gra­ti­ons­fra­ge wag­te sie eini­ge Tabus der poli­ti­schen Kor­rekt­heit zu bre­chen, um sich dann doch als Zeit­geist­rit­te­rin zu erken­nen zu geben, die – sie­he da – einen Inte­gra­ti­ons­be­darf bei Katho­li­ken sieht.

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Loui­se Casey wur­de 2015 von der bri­ti­schen Regie­rung Came­ron beauf­tragt den Inte­gra­ti­ons­grad und die Inte­gra­ti­ons­pro­ble­me der „iso­lier­te­sten Gemein­schaf­ten“ des Lan­des zu stu­die­ren. Seit­her gilt sie im Land der Bri­ten als „Inte­gra­ti­ons- und Gleich­heits­kö­ni­gin“. Am 9. Janu­ar fand im Par­la­ment eine Anhö­rung zu ihrem jüng­sten Bericht statt. Dar­in kri­ti­siert Casey offen das Gut­men­schen­tum, das jah­re­lang von den Behör­den Ihrer Maje­stät gegen­über Ein­wan­de­rern betrie­ben wor­den sei. In beson­de­rer Wei­se kri­ti­sier­te sie die dadurch ent­stan­de­nen Enkla­ven von Paki­sta­nern und Ben­ga­len, die sich unter behörd­li­cher Dul­dung vom Rest des Lan­des abge­schot­tet hät­ten. Ihre Kri­tik löste eini­ge pole­mi­sche Reak­tio­nen aus.

Integration „beruht nicht auf Gegenseitigkeit“

Casey wider­sprach vor der zustän­di­gen Kom­mis­si­on des Unter­hau­ses ent­schie­den der The­se, daß Inte­gra­ti­on „auf Gegen­sei­tig­keit“ beru­hen sol­le, wo sich die Ein­wan­de­rer dem Gast­land, aber auch das Gast­land den Ein­wan­de­rern anzu­pas­sen haben.

Wört­lich sag­te Casey vor dem Parlament:

„Ich den­ke nicht, daß es sich um eine Gegen­ver­kehrs­stra­ße han­delt. Ich den­ke, daß das nur ein Zitat ist, das die Men­schen ger­ne wie­der­ho­len. Um beim Ver­gleich der Stra­ße zu blei­ben: Ich wür­de sagen, daß die Inte­gra­ti­on wie eine schö­ne gro­ße Auto­bahn ist, dann kommt eine Ein­fahrt, wo Men­schen von außen ein­fah­ren. Was es da braucht, ist, daß die Per­so­nen, die schon auf der Auto­bahn unter­wegs sind, so freund­lich sind, die Hin­zu­kom­men­den ein­fah­ren zu las­sen, aber wir bewe­gen uns alle in die­sel­be Richtung.“

Casey kri­ti­sier­te vor allem die „Abschot­tung der mus­li­mi­schen Gemein­schaft“ und die „Dis­kri­mi­nie­run­gen“ von Frau­en inner­halb die­ser Gemein­schaft. Wört­lich mein­te sie, man müs­se den Ein­wan­de­rern „unse­re Lebens­art“ bei­brin­gen, eben­so wie: „wann man den Müll raus­bringt, daß man sich in die Rei­he stellt, oder daß man höf­lich zu sein hat“. Sie for­der­te einen „Inte­gra­ti­ons­eid“, um die „neu­en Migran­ten zu ermu­ti­gen, die bri­ti­schen Wer­te anzunehmen“.

Wie Katholiken ihre Kinder erziehen „ist nicht Art, wie wir in diesem Land Kinder aufziehen“

Doch spä­te­stens an die­ser Stel­le steht die Fra­ge im Raum: Was sind die bri­ti­schen Wer­te im Zeit­al­ter des demon­stra­tiv beton­ten Rela­ti­vis­mus? Und da kommt Caseys Ver­fas­sungs­pa­trio­tis­mus an sei­ne Gren­zen. Wie der Catho­lic Herald berich­te­te, wur­de die Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te auch zur ver­such­ten Isla­mi­sie­rung von staat­li­chen Schu­len in Bir­ming­ham befragt. Casey bestä­tig­te die Isla­mi­sie­rungs­be­stre­bun­gen im Schul­we­sen und sag­te auch, daß dies nicht nur für Bir­ming­ham gel­te, son­dern „auch anders­wo geschieht“. Dann aber war ihr Wage­mut, die Spur­rin­nen der poli­ti­schen Kor­rekt­heit zu ver­las­sen, erschöpft.

Auf die Fra­ge, wie die­sen Isla­mi­sie­rungs­be­stre­bun­gen zu begeg­nen sei, begann Casey über – man stau­ne – die katho­li­schen Schu­len zu spre­chen. Es gebe ver­schie­de­ne For­de­run­gen der „Anfüh­rer der [isla­mi­schen] Gemein­schaf­ten“. Die Mus­li­me in Groß­bri­tan­ni­en for­dern bei­spiels­wei­se, daß auch an staat­li­chen Schu­len der Unter­richt am Frei­tag um 13 Uhr enden müsse.

„Ich habe wirk­lich nichts zur Reli­gi­on zu sagen, die sol­che Mei­nun­gen ver­tritt, aber die­se Mei­nun­gen sind nicht OK, genau­so wie es nicht OK ist, daß eine katho­li­sche Schu­le homo­phob und gegen die Homo-Ehe ist. Das ist nicht OK, das ist nicht die Art, wie wir die Kin­der in die­sem Land aufziehen.“

Casey wur­de zu isla­mi­schen For­de­run­gen gegen­über der staat­li­chen Schu­le befragt und ant­wor­te­te mit einem Ver­weis auf katho­li­sche Pri­vat­schu­len? Die Regie­rungs­be­auf­trag­te ist für die Inte­gra­ti­on von Migran­ten­grup­pen beru­fen und spricht über die bri­ti­schen Katho­li­ken? Mehr noch: Sie spricht den bri­ti­schen Katho­li­ken, die ohne­hin 300 Jah­re lang teils blu­ti­ger Ver­fol­gung aus­ge­setzt waren, ab, daß ihre „Art“ ihre Kin­der zu erzie­hen, nicht Teil der „Art ist, wie wir die Kin­der in die­sem Land auf­zie­hen“? Eine bri­ti­sche Regie­rungs­be­auf­trag­te, die im Jahr 2017 beim Wort „wir“, die bri­ti­schen Katho­li­ken aus­klam­mert, ist in die­sem und jedem ande­ren öffent­li­chen Amt eigent­lich untrag­bar. Die Katho­li­ken­feind­lich­keit hat in Euro­pa vie­le Gesich­ter. Loui­se Casey ist eines davon.

Zu den „Wer­ten“, auf die sie die Ein­wan­de­rer sogar mit „Inte­gra­ti­ons­eid“ ver­pflich­ten will, gehö­ren also – soviel steht fest –  Homo­phi­lie und „Homo-Ehe“. Anson­sten nann­te die Inter­gra­ti­ons­be­auf­trag­te an „Wer­ten“ herz­lich wenig: „Höf­lich­keit“ und wie man sich in Groß­bri­tan­ni­en in eine War­te­schlan­ge zu stel­len habe.

Casey ging aber noch wei­ter und wet­ter­te gegen „reli­giö­sen Konservativismus“:

„Ich habe ein Pro­blem mit dem Aus­druck, weil er oft anti-ega­li­tär sein kann. Wir müs­sen natür­lich dar­auf ach­ten, daß die Men­schen wäh­len kön­nen, das Leben leben zu kön­nen, das sie wol­len, aber sie dür­fen nicht die ande­ren ver­ur­tei­len, die anders leben.“

Der anwe­sen­de kon­ser­va­ti­ve Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­te Edward Leigh brach­te dar­auf Caseys Zeit­geist­lo­gik auf den Punkt und twitterte:

„Die Gleich­heits­kö­ni­gin sagt, daß ‚wir nicht die ande­ren ver­ur­tei­len dür­fen, weil sie anders leben‘, und dann ver­ur­teilt sie die Katho­li­ken, weil sie anders leben.“

Text: Andre­as Becker
Bild: Twit­ter (Screen­shot)

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3 Kommentare

  1. Die Frau ist eine Athe­istin und weiß nicht wel­che Fol­gen die Isla­mie­rung hat. Homo­ehe ist Werk der Sata­ni­sten. Sie führt die Men­schen in fal­scher Rich­tung. Sol­che Men­schen sind geführt von Satan, nicht von Hei­li­gen Geist. Lei­der sind sie über­all in Regie­run­gen. Beten wir für Umkehr und Fein­de der katho­li­schen Lehre.

  2. Hat die­se Dame jemals die Bedeu­tung die­ser Wor­te Mei­nungs­frei­heit und Tole­ranz erfasst?

    Schein­bar nicht. Mei­nungs­frei­heit ist in einer Demo­kra­tie ein Men­schen­recht. Men­schen dür­fen sich über alles eine Mei­nung bil­den und dies rich­tig oder falsch finden.

    Tole­ranz bedeu­tet Men­schen mit ande­ren Lebens­ent­wür­fen und Mei­nun­gen zu ertragen.

    Aber NICHT deren Mei­nun­gen gut zu fin­den oder zu übernehmen!

    Nie­mand hat einem Ande­ren eine bestimm­te Mei­nung auf­zu­drücken! Katho­li­ken tun dies auch nicht. Sie ver­halt­rn sich demo­kra­tisch!. Sie haben eine Mei­nung ohne Ande­ren die Mei­nungs­frei­heit, ihr Recht auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit oder Leben anzu­spre­chen. Das tut der Islam. Der ist mit unse­ren Men­schen­rech­ten nicht ver­ein­bar, weil er Gewalt­an­wen­dung gegen Anders­den­ken­de und ‑leben­de legitimiert.

    Die Bibel ist gegen Gewalt. Wir gehen vom neu­en Testa­ment aus und lesen in deren Licht das Alte Testa­ment. Gewalt wird von Jesus abgelehnt.

    Der Him­mel ist eine Ein­la­dung von Gott. Nie­mand muss hin­ein. Nur wer will.

    Chri­sten müs­sen nie­man­den ver­ur­tei­len. (Aber die Sün­de müs­sen sie sehr wohl benen­nen und verurteilen).

    Viel schlim­mer als mensch­li­ches Urteil ist das, was man sich durch die Tren­nung von Gott zuzieht.

    Schreck­lich. Nach dem Tod in Ewig­keit ohne Lie­be, ein gutes Wort und Freu­de, Frie­den und Ruhe zu leben.

  3. Ganz so ein­fach ist es nicht, Bar­na­bas! Was Ihre Aus­füh­run­gen über Gewalt­frei­heit betrifft, so haben Sie (teil­wei­se bzw weit­ge­hend) recht, aber das ist nicht der Knack­punkt. Wir Katho­li­ken SIND gegen Homosexualität,betrachten die­se, sofer­ne aus­ge­lebt, als Sün­de, wir sind gegen die Homoehe,gegen das Recht auf Abtrei­bung etc. Und bereits DIESES steht heu­te außer­halb des von der Gleich­heits­queen (wahr­schein­lich mit einer gewis­sen posti­vi­sti­schen Berech­ti­gung) postu­lier­ten Grund­kon­sen­ses. Katho­li­ken dür­fen laut die­ser Lady Homo­se­xu­el­le nicht nur nicht stei­ni­gen, klar, das macht man ihnen auch nicht zum Vor­wurf, son­dern auch nicht HS als sexu­el­le Dys­funk­ti­on und deren Aus­le­bung als schwe­re Sün­de betrach­ten. Und da spießt es sich. Die Wei­ter­ver­brei­tung des Katho­li­zis­mus in Schu­len ent­spricht nicht mehr der staat­li­chen Dok­trin, damit müs­sen wir uns abfinden.
    Wie Sie schrei­ben: „Chri­sten müs­sen nie­man­den ver­ur­tei­len. (Aber die Sün­de müs­sen sie sehr wohl benen­nen und verurteilen).“
    Und der Staat lehrt eben: HS ist etwas Schö­nes und Wun­der­ba­res, und nie­mand darf das Gegen­teil behaupten.
    Wir dür­fen unse­re Augen nicht ver­schlie­ßen. Unse­re Fein­de haben treff­lich vor­ge­sorgt, las­sen uns als lega­li­stisch höchst frag­wür­di­ge Sek­te erscheinen.
    Ich wür­de daher nicht raten, mit posi­ti­vem Recht, Tole­ranz, Mei­nungs­frei­heit, Men­schen­rech­ten argu­men­tie­ren, alles Uten­si­li­en unse­rer Fein­de, die sie gut zu hand­ha­ben wis­sen, und die letzt­lich nur dazu da sind, um uns einen Strick zu drehen.
    Die Gleich­heits­prin­zes­sin hat recht, was sie über katho­li­sche Pri­vat­schu­len sagt. Wir befin­den uns bereits außer­halb des medi­al postu­lier­ten Kon­sens­bo­gens. Aber wir müs­sen dazu ste­hen, wir müs­sen uns stel­len, und das ver­tre­ten. Zu sagen, was Sie da betrei­ben, Miss Equa­li­ty, ist into­le­rant, gleich­heits­wid­rig, frei­heits­ver­let­zend etc, ist zu wenig, zu schwach, letzt­lich zu inef­fi­zi­ent. Was tole­rant, gleich­heits­kon­form und libe­ral ist, bestimmt die ande­re Sei­te, nicht wir. Das ist nicht nur eine Fra­ge der Begriffs­ho­heit. Die­se Begrif­fe sind ab ovo ver­gif­tet, als maso­ni­sti­sche Kreationen.

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