Exorzist: „Ich wünsche mir, daß eines Tages ein Großer Exorzismus im Vatikan durchgeführt wird“


Exorzist Don Antonio Fortea: "Ich wünsche mir, daß eines Tages ein Großer Exorzismus im Vatikan durchgeführt wird."
Exorzist Don Antonio Fortea: "Ich wünsche mir, daß eines Tages ein Großer Exorzismus im Vatikan durchgeführt wird."

(Rom/​Madrid) Der im Sep­tem­ber 2016 ver­stor­be­ne Ordens­prie­ster P. Gabrie­le Amor­th wur­de hef­tig kri­ti­siert, wenn er mehr­fach in Inter­views davon sprach, daß es im Vati­kan sata­ni­sche Sek­ten gebe. Nun stimmt ein ande­rer Exor­zist mit ein: „Ich wün­sche mir, daß man eines Tages einen Gro­ßen Exor­zis­mus im Vati­kan durch­füh­ren wird“.

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Im Janu­ar 2008 sag­te Pater Amor­th in einem Inter­view von Alex­an­der Smolt­c­zyk für das Wochen­ma­ga­zin Der Spie­gel:

„Im Vati­kan gibt es sata­ni­sche Sek­ten. Man sieht sie nicht. Aber es gibt sie.“

Kri­tik an die­ser Aus­sa­ge kam damals auch von ande­ren Exor­zi­sten. Pater Amor­th war von 1986 bis zu sei­nem Tod 30 Jah­re Exor­zist der Diö­ze­se Rom. Ab 1992 war er sogar Haupt­ex­or­zist in der Diö­ze­se des Pap­stes (sie­he Pater Gabrie­le Amor­th, der Haupt­ex­or­zist von Rom, ist tot – 30 Jah­re im Kampf gegen den Teu­fel).

Nun wur­de Pater Amor­th indi­rekt von einem ande­ren Exor­zi­sten zuge­stimmt. Don Anto­nio For­tea, eben­falls Prie­ster und Exor­zist, sag­te in einem Inter­view der spa­ni­schen Aus­ga­be von News­week:

„Ich wün­sche mir, daß man eines Tages einen Gro­ßen Exor­zis­mus im Vati­kan durch­füh­ren wird.“

Don For­tea führ­te selbst bereits meh­re­re Gro­ße Exor­zis­men durch. An einem nahm „auch ein Kar­di­nal teil“.

Der Spa­ni­er Don Anto­nio For­tea wur­de 1994 für die Diö­ze­se Alcalá de Hena­res zum Prie­ster geweiht. In den fol­gen­den Jah­ren befaß­te er sich vor allem mit Dämo­no­lo­gie. 1998 schloß er sein Stu­di­um der Theo­lo­gie und der Kir­chen­ge­schich­te an der Facul­tad de Teologà­a de Comil­las mit der Arbeit „Der Exor­zis­mus in unse­rer Zeit“ ab. Als er im Lau­fe sei­ner Seel­sor­ge­tä­tig­keit als Pfar­rer mit „Pro­ble­men dämo­ni­scher Art“ kon­fron­tiert wur­de, ver­tief­te er sei­ne Stu­di­en zum The­ma und wur­de 2015 am Päpst­li­chen Athe­nae­um Regi­na Apo­sto­lorum in Rom mit der Dis­ser­ta­ti­on „Theo­lo­gi­sche Pro­ble­me der Exor­zis­mus-Pra­xis“ promoviert.

Er ent­wickel­te ein eige­ne Form für den Gro­ßen Exor­zis­mus, der sich gegen die Anwe­sen­heit von Dämo­nen an bestimm­ten Orten, Gebäu­den oder auch gan­zen Städ­ten rich­tet. Die­se Form sei vom Vati­kan nicht appro­biert, wie ihm ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­de. Das stim­me, doch wich­ti­ger sei, wenn schon, daß er vom Vati­kan oder einer ande­ren kirch­li­chen Auto­ri­tät „nicht ver­bo­ten“ wur­de, wie Don For­tea prä­zi­siert. Es habe bis­her kei­ne kirch­li­che Bean­stan­dung gege­ben. Sogar ein Kar­di­nal habe an einem sol­chen Gro­ßen Exor­zis­mus teil­ge­nom­men. Er sei jeder­zeit bereit, die­se Form vor zustän­di­ger Stel­le zu rechtfertigen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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6 Kommentare

  1. Nicht „eines Tages“, son­dern sofort, schon mor­gen damit anfan­gen. Papst Fran­zis­kus redet seit Beginn sei­ner Amts­zeit auf­fal­lend häu­fig vom Teu­fel. Er, der sich doch bei jeder Gele­gen­heit selbst als Sün­der bezeich­net, könn­te gleich den Anfang machen. Alle im Vati­kan bis hin­auf in die ober­sten Eta­gen soll­ten sich ihm anschlie­ßen und frei­wil­lig die­ser Pro­ze­dur unter­zie­hen. Das wäre echt eine ver­trau­ens­bil­den­de Maß­nah­me, und nie­mand könn­te fort­an so ohne wei­te­res ver­däch­tigt wer­den, mit dem Teu­fel zusammenzuarbeiten.

  2. Ich hät­te mal eine Fra­ge bez. vati­ka­ni­schen Exorzismus.
    Gibt es so etwas wie eine kab­ba­li­sti­sche Sek­ti­on inner­halb der Exor­zi­sten über­haupt ? Denn das Haupt­pro­blem ist ein gefal­le­ner Engel und kein Dämon, daher wäre eine kab­ba­li­sti­sche Sek­ti­on wegen dem „Rum­pel­stilz­chen-Prin­zip“, was von den gefal­le­nen Engeln ja erst in die Dämo­no­lo­gie ein­trat, ja schon über­haupt erfor­der­lich. Gibt es solch eine Sek­ti­on inner­halb der Exor­zi­sten, die über die kon­ven­tio­nel­le Dämo­no­lo­gie in den „Grenz­be­reich“ hin­aus­geht? Kann mir da jemand aushelfen?

    • Kön­nen Sie mir erkä­ren was der Unter­schied zwi­schen einem gefal­le­nen Engel und einem Dämon ist?
      Ich den­ke nicht, dass es etwas gibt was ein Exor­zist nicht exor­zie­ren könn­te – oder könn­ten Sie Ihre Aus­füh­run­gen etwas näher erläutern?

      • Ich will klein anfan­gen. Bei ver­mu­te­ter Beses­sen­heit wird erst­mal psy­cho­lo­gisch geprüft ob wirk­li­che eine dämo­ni­sche Beses­sen­heit vor­herrscht oder die Pro­ble­me von Men­schen­hand geschaf­fen sind, fach­lich ver­wen­det man bei von Men­schen gemach­ten Wer­ken den Begriff Lar­ven und über­lässt die Phä­no­me­ne der Psy­cho­lo­gie zur Behand­lung. Ähn­lich wie Lar­ven wären Egre­go­ren die in magi­schen Zir­keln künst­lich geschaf­fen wer­den aber auch kei­ne Dämo­nen sind, wel­che aber einer Grup­pe bestimm­ten Absich­ten die­nen soll und auch nur in der Grup­pe geschaf­fen wer­den. Man kann dann zwei­fels­frei von einer Mas­sen­psy­cho­se spre­chen wenn Egre­go­ren in Logen erzeugt wer­den, was man dann bei Sek­ten wie dem Waco-Mas­sa­ker gut vor­ge­führt bekommt wie so etwas enden kann. Jetzt zum Kern der Sache. Dann gibt es noch Dämo­nen, der erste Schritt ist man schaut die Wesen­heit und ihre Eigen­schaf­ten, dann weiß man um wel­chen Dämon es sich han­delt und exor­ziert ihn, dabei ist maß­geb­lich die nament­li­che Anspra­che, das heißt den Namen des Dämons zu nen­nen um voll­stän­di­ge Macht über ihn zu bekom­men, das Gebet ist im Exor­zis­mus die Schnei­de des Schwer­tes aber die Spit­ze der Klin­ge ist der Name des Dämons mit den man ihn letzt­end­lich dann sau­ber exor­zie­ren kann. Allei­ne weil katho­li­sche Prie­ster exor­zie­ren kön­nen, kann nie von katho­li­scher Sei­te eine Hexen­ver­bren­nung statt­ge­fun­den haben, weil man schaut die Wesen­heit, erkennt sie und exor­ziert sie, da braucht es kei­ne Schei­ter­hau­fen! Zurück zu den Dämo­nen. Die­se Dämo­nen sind nach der Kab­ba­la nicht gefal­le­ne Engel sind son­dern kom­men aus der Höl­le, die gefal­le­nen Engel hin­ge­gen schu­fen die­se Dämo­nen­welt erst, das heißt selbst die Höl­le hat gere­gel­te Hier­ar­chien, wobei man die einen als Mie­ter und die ande­ren als Ver­mie­ter bezeich­nen kann aber bei­de Cli­quen jedoch im glei­chen Haus leben. Gefal­le­ne Engel haben Wis­sen und Macht über Din­ge über die Dämo­nen nicht ver­fü­gen kön­nen, über das Him­mel­reich. Gefal­le­ne Engel sind himm­li­cher Natur in Erschei­nung und Aus­übung der Mit­tel, anders als Dämo­nen. Daher wid­met man lei­der den Dämo­nen zu viel Auf­merk­sam­keit als den gefal­le­nen Engeln, da die­se auch schwie­ri­ger aus­zu­ma­chen und zu bekämp­fen sind. Daher wäre es mal inter­es­sant ob es eine Art „Spe­zi­al­ab­tei­lung“ im Vati­kan gibt, die Rab­bi­ner jeden­falls machen auf dem Feld ihren Job. 

        Ich sag­te nicht das es nicht geht einen gefal­le­nen Engel zu Bin­den oder zu Exor­zie­ren, im Gegen­teil weil ich davon abso­lut über­zeugt bin und mich damit seit andert­halb Deka­den befas­se frag­te ich ja danach. Und es funk­tio­niert bei Engeln genau­so wie bei Dämo­nen, nach dem „Rum­eplstilz­chen-Prin­zip“, seit Zei­ten zer­bre­chen sich wirk­lich genia­le und intel­li­gen­te Rab­bi­ner den Kopf dar­über, man­che wur­den von einen auf den ande­ren Moment wahn­sin­nig da sie unter der Last des Wis­sens zusam­men­bra­chen. Aber ich sehe es genau­so wie Sie, man kann sogar den Satan bin­den bzw. exor­zie­ren, abso­lut und unab­ding­bar, ja Satan kann gebun­den werden.

        • Zusatz:
          Die Macht der gefal­le­nen Engel über das Him­mel­reich ist par­ti­ell nicht voll­kom­men, das erklärt und zeigt auch die christ­li­chen Abspal­tun­gen der Katho­li­schen Kir­che, wie bspw. das Luther­tum, das kam nicht durch Dämo­nen zu Stan­de. Inter­es­sant um das The­ma des kab­ba­li­sti­schen Tetra­gram­ma­tons, also des „Got­tes­na­mens“, wird es wenn man mal genau­er erör­tern wür­de, wer oder was sich genau dahin­ter ver­birgt, ob das wirk­lich Gott ist oder wie Chri­stus sagt, der Teu­fel. Damit wür­de man bele­gen das was Chri­stus sag­te mit, „ihr habt den Teu­fel“ zum Vater, wobei noch hin­zu ent­lar­vend hin­zu kommt das die­ses Tetra­gram­ma­ton gar nicht jüdisch ist, was eine Lüge ist, denn in den Schrift­rol­len des Toten Mee­res ist in den maso­reti­schen Tex­ten ein­deu­tig in einem hebräi­schen Text das Tetra­gram­ma­ton als ein­zi­ges Wort in phö­ni­zi­scher Spra­che zu Lesen, also die Spra­che jener „Unkultur„die auch in Kar­tha­go Moloch anbe­te­ten. Im Prie­ster­se­mi­nar in St.Sulpice hän­gen drei Kunst­wer­ke des Malers Delacroix, alle drei haben den glei­chen Inhalt zu aller­dings unter­schied­li­chen Zei­ten, das erste zeigt Micha­el wie er Luzi­fer mit der Lan­ze in die Schran­ken weist, das zwei­te Helio­dor im Tem­pel, und das drit­te zeigt Jakob wie er mit einem „Engel“ kämpft, der von sich behaup­te­te Gott zu sein. Die Ant­wort dar­auf kommt vom Erz­engel Micha­el selbst: Quis ut deus- wer ist wie Gott?

  3. Der hei­li­ge Rosen­kranz ist ein sehr gutes Mit­tel zum „Selbst­ex­or­zis­mus“, eben­so die hl. Beichte.

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