Wahlen der US-Bischofskonferenz: „Vernichtende Niederlage der vom Papst bevorzugten Kandidaten“


Der neue Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal DiNardo, und sein Stellvertreter, Erzbischof Gomez.
Der neue Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal DiNardo, und sein Stellvertreter, Erzbischof Gomez.

(Rom) Die Wahl des Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­renz der USA und sei­nes Stell­ver­tre­ters sind auf­grund der Grö­ße, der Bedeu­tung und des Ein­flus­ses von inter­na­tio­na­ler Bedeu­tung. Die Wahl am ver­gan­ge­nen Diens­tag wur­de zur „ver­nich­ten­den Nie­der­la­ge der vom Papst bevor­zug­ten Kan­di­da­ten“, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster. Die Wahl gilt all­ge­mein als Sieg der „kon­ser­va­ti­ven“ Kandidaten.

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Am 15. Novem­ber wur­de Kar­di­nal Dani­el DiNar­do zum Vor­sit­zen­den und Jose Hora­cio Gomez zum Stell­ver­tre­ter gewählt. Der Kar­di­nal gehör­te zu den drei­zehn Pur­pur­trä­gern, die im Okto­ber 2015 den Papst ver­är­ger­ten. Die US-Bischö­fe hal­ten also Kurs. DiNar­do und Gomez sind erklär­te Lebens­schüt­zer. Bei ihrer Wahl blick­ten die US-Bischö­fe nicht nur nach Rom, son­dern auch nach Washing­ton. Die Erleich­te­rung dar­über, daß Barack Oba­ma das Wei­ße Haus räu­men muß und sein Nach­fol­ger nicht Hil­la­ry Clin­ton heißt, war bei der Herbst­voll­ver­samm­lung der Bischofs­kon­fe­renz spür­bar. Man hofft, mit Trump bes­ser ins Gespräch zu kom­men als mit dem Ideo­lo­gen Obama.

Der neue Vorsitzende und sein Stellvertreter

Kar­di­nal DiNar­do gehört nicht zum Kreis der Papst-Ver­trau­ten. Am Beginn der Bischofs­syn­ode 2015 über die Fami­lie war er einer der drei­zehn Unter­zeich­ner eines gehar­nisch­ten Brie­fes, mit dem sich die rang­ho­hen Syn­oda­len über die Geschäfts­ord­nung beklag­ten und den Ver­dacht äußer­ten, die Syn­ode sei nur Staf­fa­ge für vor­ge­fer­tig­te Ergeb­nis­se. Der Papst wur­de nicht nament­lich genannt, doch nur er konn­te letzt­lich damit gemeint sein. Fran­zis­kus trat vor die Syn­ode und warn­te vor einer „kon­spi­ra­ti­ven Her­me­neu­tik“. Aus sei­nem Umfeld wur­den hef­ti­ge Blit­ze gegen die drei­zehn Kar­di­nä­le abge­feu­ert, die den Syn­oden­plan durch­ein­an­der­ge­bracht hat­ten. Papst Fran­zis­kus gilt als nachtragend.

Der neue stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der US-Bischofs­kon­fe­renz ist Erz­bi­schof Jose Hora­cio Gomez von Los Ange­les, ein Mit­glied des Opus Dei, das nicht zu den von Papst Fran­zis­kus bevor­zug­ten Krei­sen gehört. Die Bischofs­kon­fe­renz der USA gilt, noch vor der deut­schen, als die ein­fluß­reich­ste Bischofs­kon­fe­renz der Welt­kir­che. Um so schwe­rer wiegt in Rom, daß die Neu­wah­len zur „ver­nich­ten­den Nie­der­la­ge der vom Papst aus­er­wähl­ten Kan­di­da­ten“ wur­de, so Magister.

Sie­ben Tage waren nur ver­gan­gen, seit die US-Bür­ger Donald Trump zu ihrem künf­ti­gen Prä­si­den­ten gewählt hat­ten, als die mehr als 200 US-Bischö­fe den Vor­sitz für die kom­men­den drei Jah­re zu wäh­len hatten.

„Referendum über den Papst“

Obwohl Erz­bi­schof Bla­se Cupich von Chi­ca­go, der Mann des Pap­stes in der US-Bischofs­kon­fe­renz, ein­dring­lich davor warn­te, die Wahl nicht „zu einem Refe­ren­dum über den Papst“ zu machen, kam es genau dazu. Die Abstim­mung erfolg­te „wie für ein Refe­ren­dum über Papst Fran­zis­kus“ schrieb anschlie­ßend John Allen, der Doy­en der pro­gres­si­ven US-Vatikanisten.

Dar­an ändert auch nichts, daß der neu­ge­wähl­te Vor­sit­zen­de DiNar­do sich bemüh­te, Front­stel­lun­gen zu zer­streu­en. Es sei „ver­rückt“ zu den­ken, er sei „nicht mit die­sem Papst, der wun­der­ba­re Din­ge für die Kir­che mache“.

Tat­sa­che bleibt, daß Papst Fran­zis­kus bei sei­nem USA-Besuch im Sep­tem­ber 2015 die Bischö­fe ermahn­te: Es sol­le Schluß sein damit „kom­ple­xe Leh­ren zu pre­di­gen“, Schluß mit einer „erbit­ter­ten und streit­ba­ren Spra­che der Spal­tung“, und Schluß, „das Kreuz zu einem Ban­ner welt­li­cher Kämp­fe“ zu machen. Damit die Kri­tik saß, warf er ihnen auch „Nar­ziss­mus“ vor. Sie soll­ten statt­des­sen den „ech­ten Dia­log“ suchen, den „not­wen­di­gen Exodus“ wagen, um „die Grün­de des ande­ren zu begrei­fen“ und „gründ­lich zu ver­ste­hen“, denn „nur der dau­er­haf­te Reiz der Güte und der Lie­be (sind) wirk­lich über­zeu­gend“. Mit ande­ren Wor­ten: Sie soll­ten Kurs ändern und sich ihm anpas­sen. Genau das haben die Bischö­fe aber am Diens­tag nicht getan. Denn was ihnen der Papst zum Vor­wurf mach­te, war ihr Kampf für die Mei­nungs- und Reli­gi­ons­frei­heit, das Lebens­recht unge­bo­re­ner Kin­der und gegen die Lega­li­sie­rung der Homo-Ehe.

Papst-Vertrauter Cupich schaffte es nicht auf die Kandidatenliste

Was Papst Fran­zis­kus unter sei­nem Kurs meint, haben die US-Bischö­fe durch die Rich­tung der Bischofs­er­nen­nun­gen ver­stan­den. Das gilt in erster Linie für die Ernen­nung von Bla­se Cupich zum Erz­bi­schof von Chi­ca­go und sei­ne Erhe­bung zum Kar­di­nal am 19. November.

Erzbischof Cupich bei Bischofssynode in Rom
Erz­bi­schof Cupich bei Bischofs­syn­ode in Rom

Eine Art Vor­wahl, die in den Mona­ten vor der Wahl des neu­en Vor­sit­zen­den statt­fand, lie­fer­te ein erstes Stim­mungs­bild. Jeder Bischof konn­te bis zu fünf Namen auf eine Liste schrei­ben. Die zehn am häu­fig­sten genann­ten Namen waren auto­ma­tisch die Kan­di­da­ten bei der Wahl des Vor­sit­zen­den, die neun ver­blei­ben­den für die Wahl des Stell­ver­tre­ters. Eine Wie­der­wahl in einem der bei­den Ämter ist nicht vorgesehen.

Die Liste ist auf­schluß­reich. Bla­se Cupich fand sich nicht dar­auf. Nur ein ein­zi­ger Fran­zis­kus nahe­ste­hen­der Bischof, John Wester von San­ta Fe, schaff­te den Sprung auf die Kandidatenliste.

Die Wahl des Vor­sit­zen­den steht in der Regel bereits fest. Es ist Gewohn­heit, den bis­he­ri­gen Stell­ver­tre­ter zum neu­en Vor­sit­zen­den zu wäh­len. Vor­ge­schrie­ben ist das aller­dings nicht. 2010 wur­de Kar­di­nal Timo­thy Dolan, der Erz­bi­schof von New York, gegen den dama­li­gen Stell­ver­tre­ter Gerald Kica­nas von Tuc­son zum Vor­sit­zen­den gewählt. Es ging damals um die Fra­ge, wel­chen Wider­stand die Bischö­fe der Gesell­schafts­po­li­tik Oba­mas ent­ge­gen­stel­len woll­ten. Dolan war, im Gegen­satz zu Kica­nas, für eine kla­re­re Gangart.

Papst-Kritiker neuer Vorsitzender

Kar­di­nal DiNar­do, der 2013 zum Stell­ver­tre­ter gewählt wor­den war, schaff­te am Diens­tag auf Anhieb die Wahl zum Vor­sit­zen­den. Er erhielt 113 Stim­men. Die ver­blei­ben­den 93 Stim­men ver­teil­ten sich auf die übri­gen Kan­di­da­ten, von denen kei­ner mehr als 30 Stim­men erreich­te. Sei­ne Unter­schrift unter dem berühm­ten Beschwer­de­brief der drei­zehn Kar­di­nä­le an Papst Fran­zis­kus im Okto­ber 2015 scha­de­te ihm kei­nes­wegs. Auch Kar­di­nal Dolan gehört zu den Unter­zeich­nern des Briefes.

Die eigent­li­che Span­nung kon­zen­trier­te sich auf die Wahl des Stell­ver­tre­ters, der 2019 zum näch­sten Vor­sit­zen­den wer­den könnte.

Gewählt wur­de Erz­bi­schof Jose Hora­cio Gomez von Los Ange­les, ein gebür­ti­ger Mexi­ka­ner und Ange­hö­ri­ger des Opus Dei. Er gilt als ent­schie­de­ner Ver­tei­di­ger des Lebens, der Fami­lie und der Reli­gi­ons­frei­heit, also der Haupt­kampf­fel­der der ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe gegen­über einer star­ken Säku­la­ri­sie­rungs­be­we­gung, wie sie durch die Prä­si­dent­schaft von Barack Oba­ma geför­dert wur­de. Von Oba­ma weiß man nicht ein­mal, wel­cher Kon­fes­si­on er angehört.

Erz­bi­schof Gomez ist auf­grund sei­ner Her­kunft, ein wort­star­ker Ver­tei­di­ger der Ein­wan­de­rer, von denen vie­le aus Latein­ame­ri­ka kom­men und einen wach­sen­den Anteil an den US-ame­ri­ka­ni­schen Katho­li­ken haben. Die­ser Punkt scheint aus­schlag­ge­bend für sei­ne Wahl gewe­sen zu sein.

Verweigertes Kardinalpurpur

Los Ange­les ist die größ­te Diö­ze­se der USA, den­noch kre­iert ihn Papst Fran­zis­kus nicht zum Kar­di­nal. Glei­ches gilt für Erz­bi­schof Charles Cha­put von Phil­adel­phia. Cha­put galt in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren als heim­li­cher zwei­ter stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Bischofskonferenz.

Er hat­te bereits im Som­mer 2013 sei­ne Irri­ta­ti­on über Aus­sa­gen und Gesten des Pap­stes geäu­ßert. Die pasto­ra­len Richt­li­ni­en zur Umset­zung des nach­syn­oda­len Schrei­bens Amo­ris lae­ti­tia wur­den zur kla­ren Absa­ge an die umstrit­te­nen Pas­sa­gen. Eine so offe­ne Kon­fron­ta­ti­on mit dem Papst woll­ten die Bischö­fe dann doch nicht. Auf­schluß dar­über, was wich­tig war, geben die Details zur Wahl des Stellvertreters.

Die Wahl von Gomez zum „desi­gnier­ten“ Vor­sit­zen­den der US-Bischofs­kon­fe­renz in den Jah­ren 2019–2022 stellt in jedem Fall eine Revan­che für die ver­wei­ger­te Kar­di­nals­wür­de dar. Drei Wahl­gän­ge waren not­wen­dig, und in allen drei führ­te Gomez.

Im ersten Wahl­gang, die der Son­die­rung dien­te, erhielt er auf Anhieb 60 Stim­men, gefolgt von Erz­bi­schof Gre­go­ry M. Aymond von New Orleans mit 56 Stim­men, dem Berg­o­glia­ner Wester mit 31 Stim­men und Erz­bi­schof Cha­put mit 21 Stim­men. Die übri­gen Stim­men ver­teil­ten sich auf ande­re Kandidaten.

Cha­put und Gomez ste­hen sich, trotz unter­schied­li­chen Cha­rak­ters, sehr nahe. Cha­put war Gomez‘ Lehr­mei­ster. Als Bischof von Den­ver hat­te er Gomez zu sei­nem Weih­bi­schof gemacht.

Im zwei­ten Wahl­gang lagen die Din­ge schon kla­rer: Gomez erhielt 105 Stim­men, Aymond 81, Cha­put 17 und Wester nur mehr 14.

In der Stich­wahl setz­te sich Gomez mit 131 Stim­men gegen Aymond mit 84 Stim­men durch.

Stimmungslage und Verschiebungen

Aymond hat­te auch bei der Wahl des Vor­sit­zen­den hin­ter DiNar­do die mei­sten Stim­men erhal­ten. „Er gilt als auf­stei­gen­der Stern. Er genießt hohe Wert­schät­zung für sei­ne Fähig­keit, die Din­ge mit kla­ren Wor­ten anzu­spre­chen und den­noch Kon­sens zu schaf­fen, ohne Grund­sät­ze auf­zu­ge­ben“, so Magi­ster. Aymond gehör­te zu den Bischö­fen, die 2009 wegen sei­ner Abtrei­bungs­po­li­tik gegen die Ver­lei­hung der Ehren­dok­tor­wür­de der katho­li­schen Uni­ver­si­tät Not­re Dame an Barack Oba­ma protestierten.

Bei der Wahl vor drei Jah­ren war Cupich noch Bischof von Spo­ka­ne. Damals wur­de er noch als einer der zehn Kan­di­da­ten nomi­niert. 2016 schaff­te er die­sen Sprung nicht mehr. Ein Signal, wie wenig die US-ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe die Beför­de­rung nach Chi­ca­go und die demon­stra­ti­ve päpst­li­che Bevor­zu­gung ver­daut haben. Die Erhe­bung in den Kar­di­nals­rang dürf­te Cupichs Sym­pa­thie­wer­te nicht ver­bes­sern. Magi­ster äußert die Ver­mu­tung, Fran­zis­kus erhe­be ihn gera­de wegen sei­ner Iso­lie­rung in den Kar­di­nals­rang, um von außen sein Gewicht in der Bischofs­kon­fe­renz zu stärken.

2013 erhielt er bei der Vor­sit­zen­den­wahl zehn Stim­men, bei der Wahl des Stell­ver­tre­ters zuerst 24 und dann 17 Stim­men. Der Kreis der „Berg­o­glia­ner“ unter den US-Bischö­fen ist seit­her nicht signi­fi­kant grö­ßer gewor­den. Noch schla­gen sich die Neu­er­nen­nun­gen zah­len­mä­ßig nicht nieder.

Chaputs verpaßte Wahl

Ver­schie­bun­gen erfol­gen durch Zwi­schen­stu­fen. Das zeig­te sich auch, als Johan­nes Paul II. eine pro­gres­siv domi­nier­te US-Bischofs­kon­fe­renz „erb­te“ und ihren Umbau begann. Ein Vor­gang, der Jahr­zehn­te in Anspruch nahm und erst unter Bene­dikt XVI. zur Voll­endung zu gelan­gen schien.

Erzbischof Charles Chaput (links)
Erz­bi­schof Charles Cha­put (links)

Die pro­gres­si­ve Domi­nanz konn­te nicht durch die ent­schie­de­ne Gegen­spie­ler, son­dern zunächst nur durch mode­ra­te Kan­di­da­ten kor­ri­giert wer­den. Ein mode­ra­ter Kan­di­dat dann durch einen ent­schie­de­ne­ren. Die in den USA im Drei­jah­res­rhyth­mus statt­fin­den­den Neu­wah­len sind das Spie­gel­bild die­ser Ent­wick­lung – in die eine oder ande­re Richtung.

2004 konn­te sich Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge 118 zu 114 Stim­men knapp gegen den dama­li­gen Bischof von Pitts­burgh, Donald Wuerl, durch­set­zen. Wuerl ist heu­te Kar­di­nal und Erz­bi­schof von Washing­ton D.C. und ein gro­ßer Berg­o­glio-Anhän­ger. Stell­ver­tre­ter wur­de Kica­nas, den 2010 Kar­di­nal Dolan gegen alle Gepflo­gen­hei­ten aus dem Ren­nen zu wer­fen wußte.

Für Erz­bi­schof Cha­put, den sich nicht weni­ge glau­bens­treue US-Katho­li­ken als Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­renz und als Kar­di­nal wünsch­ten, reich­te es aller­dings nie. Unter Papst Bene­dikt XVI. sah es 2010 ganz danach aus. Doch dann nahm sich Bene­dikt mit dem uner­war­te­ten Amts­ver­zicht selbst aus dem Ren­nen und ermög­lich­te eine Gegen­be­we­gung. Für die­se gibt es trotz der Nie­der­la­ge der Berg­o­glia­ner ein Indiz:

2011 beför­der­te Bene­dikt Cha­put auf den wich­ti­gen Erz­bi­schofs­sitz von Phil­adel­phia. Bene­dikt ver­trat die Regel, es kön­ne in einem Erz­bis­tum nur einen Kar­di­nal­wäh­ler im Kon­kla­ve geben. Da Cha­puts Vor­gän­ger, Justin Kar­di­nal Riga­li, noch lebt und erst 2015 80 wur­de, erhob er Cha­put nicht zum Kar­di­nal. Und Fran­zis­kus tut es, wenn auch aus ande­ren Grün­den, eben­falls nichts.

2010 wur­de Erz­bi­schof Kurtz von Louis­ville statt Cha­put mit 147 gegen 91 Stim­men zum stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den gewählt. 2013 schei­ter­te Cha­put erneut in der Stich­wahl mit 147 gegen 87 Stim­men. Die­ses Mal gegen DiNar­do. 2016 erhielt Cha­put nur mehr 21 Stim­men und schaff­te es nicht mehr in die Stichwahl.

Verlierer und Gewinner in den Kommissionen

Auf­schluß bie­ten zudem die sechs Kom­mis­sio­nen der Bischofs­kon­fe­renz, deren Vor­sit­zen­de am Diens­tag neu gewählt wur­den. Auch dabei las­sen sich Ver­lie­rer und Gewin­ner erkennen.

Zu den Ver­lie­rern gehört der „Ultra­ber­go­glia­ner“ (Magi­ster) Robert McEl­roy, Bischof von San Die­go, der gegen den Mili­tär­bi­schof Timo­thy Bro­glio bei der Wahl des Vor­sit­zen­den der Kom­mis­si­on Ius­ti­tia et Pax unter­lag. McEl­roy ist ein gei­sti­ger Zieh­sohn des ehe­ma­li­gen Erz­bi­schofs von San Fran­cis­co, John Rapha­el Quinn, des­sen Sekre­tär er war, der sich als Theo­re­ti­ker einer radi­ka­len Reform des Papst­tums hervortat.

Zu den Gewin­nern gehört hin­ge­gen der Weih­bi­schof von Los Ange­les, Robert Bar­ron. Ihn hät­te Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge ger­ne als Nach­fol­ger in Chi­ca­go gese­hen. Seit einem Jahr ist er Weih­bi­schof von Erz­bi­schof Gomez. Bar­ron wur­de zum Vor­sit­zen­den der Kom­mis­si­on für Evan­ge­li­sie­rung und Kate­che­se gewählt.

Zu den dop­pel­ten Ver­lie­rern gehört der bereits genann­te Berg­o­glia­ner Wester. Wegen sei­ner Wahl zum Stell­ver­tre­ter muß­te Erz­bi­schof Gomez als Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on für die Migran­ten zurück­tre­ten. Für sei­ne Nach­fol­ge bewarb sich Wester und unter­lag erneut.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: USCT (Screen­shot)

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