Erzbischof Piero Marini erleidet Schlaganfall – Bugnini-Schüler


Kurienerzbischof Piero Marini, war Assitent des Baumeisters der nachkonziliaren Liturgiereform, Annibale Bugnini. In der Nacht auf den 31. Oktober erlitt der Erzbischof einen schweren Schlaganfall.
Kurienerzbischof Piero Marini, war Assitent des Baumeisters der nachkonziliaren Liturgiereform, Annibale Bugnini. In der Nacht auf den 31. Oktober erlitt der Erzbischof einen schweren Schlaganfall.

(Rom) Kuri­en­erz­bi­schof Pie­ro Mari­ni erlitt in der Nacht auf den 31. Okto­ber einen Schlag­an­fall. Er befin­det sich im Kran­ken­haus Anna Riz­zo­li von Ischia. Der Zustand des 74 Jah­re alten Kir­chen­ver­tre­ters gilt als kri­tisch. Heu­te könn­te eine Ver­le­gung in die Gemel­li-Kli­nik nach Rom erfolgen.

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Am Mor­gen des 31. Okto­ber fand ihn Don Anto­nio Angio­li­ni, der Pfar­rer der Pfar­rei zum Guten Hir­ten auf der Insel Ischia, am Boden sei­nes Zim­mers lie­gend. Der Erz­bi­schof hält sich seit eini­ger Zeit auf der Insel auf, die er seit eini­ger Zeit als zwei­ten Wohn­sitz gewählt hat.

Erst am ver­gan­ge­nen 28. Okto­ber war sei­ne Ernen­nung durch Papst Fran­zis­kus zum Mit­glied der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung bekannt­ge­ge­ben worden.

Pie­ro Mari­ni war 20 Jah­re lang unter Johan­nes Paul II. päpst­li­cher Zeremonienmeister.

Mari­ni, der 1965 zum Prie­ster geweiht wur­de, ist ein Schü­ler von Kuri­en­erz­bi­schof Anni­ba­le Bug­nini, dem Archi­tek­ten der nach­kon­zi­lia­ren Lit­ur­gie­re­form. Mari­ni war als Bug­ninis Sekre­tär tätig und wirk­te direkt an der Umset­zung der Lit­ur­gie­re­form mit. Die Reform beruft sich auf das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil, führ­te jedoch in Theo­rie und Pra­xis Neue­run­gen ein, die nicht durch das Kon­zil gedeckt sind.

Papst Bene­dikt XVI. bestä­tig­te Pie­ro Mari­ni daher nicht als Zere­mo­nien­mei­ster. Eine Ent­schei­dung, die ihm der Erz­bi­schof bis heu­te nach­trägt. Man­che sehen daher eine Hand mit ihm Spiel, daß Papst Fran­zis­kus nach einer Wahl sämt­li­che Con­sul­to­ren des Päpst­li­chen Amtes für die Lit­ur­gi­schen Fei­ern des Pap­stes aus­tausch­te. Nach der Wahl von Papst Fran­zis­kus erklär­te Mari­ni zufrie­den: „Man atmet Frisch­luft. Er ist ein Fen­ster, das sich dem Früh­ling und der Hoff­nung öff­net. Bis­her haben wir die schlech­te Luft sump­fig-sticki­ger Gewäs­ser geatmet.“

Pie­ro Mari­ni, seit 2007 Vor­sit­zen­der des Komi­tees für die Eucha­ri­sti­schen Welt­kon­gres­se, war in den ver­gan­ge­nen drei­ein­halb Jah­ren häu­fig bei der Mor­gen­mes­se von Papst Fran­zis­kus in San­ta Mar­ta zu sehen. Er gilt in lit­ur­gi­schen Fra­gen als Bera­ter des Papstes.

Papst Fran­zis­kus mach­te Pie­ro Mari­ni zum Vor­sit­zen­den der Son­der­kom­mis­si­on für die Lit­ur­gie bei der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für die Ost­kir­chen. Eine Ent­schei­dung, die in Fach­krei­sen mit Skep­sis auf­ge­nom­men wurde.

Auch sei­ne Ernen­nung zum Mit­glied der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on wird im Rah­men eines Ver­suchs gese­hen, Kar­di­nal Robert Sarah, den Prä­fek­ten die­ser Kon­gre­ga­ti­on, in sei­nem Bestre­ben aus­zu­brem­sen, eine „Reform der Lit­ur­gie­re­form“ voranzutreiben.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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