Kanadische Bischöfe: „Irrtum“ zu denken, wiederverheiratet Geschiedene könnten zur Kommunion gehen


(Otta­wa) Die kana­di­schen Bischö­fe der Pro­vinz Alber­ta und der Nord­west-Ter­ri­to­ri­en haben Gui­de­lines For the Pasto­ral Accom­p­anime­nt of Christ’s Faithful Who Are Divorced and Remar­ried Wit­hout a Decree of Nul­li­ty ver­öf­fent­licht, die sich an Prie­ster, Dia­ko­ne und ande­re Seel­sor­ger wen­den, die in der Pasto­ral für Men­schen und Fami­li­en in schwie­ri­gen Situa­tio­nen tätig sind. Dar­in wei­sen sie die Ansicht zurück, daß das nach­syn­oda­le Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia von Papst Fran­zis­kus eine Ände­rung der kirch­li­chen Pra­xis für wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne gebracht habe.

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Wie der Titel der Richt­li­ni­en bereits besagt, sind damit wie­der­ver­hei­ra­tet geschie­de­ne Chri­sten ohne Nich­tig­keits­de­kret gemeint, die also bereits in einer gül­ti­gen sakra­men­ta­len Ehe an einen ande­ren Ehe­gat­ten gebun­den sind.

Das Doku­ment bean­sprucht, auf die Auf­for­de­rung von Papst Fran­zis­kus im nach­syn­oda­len Apo­sto­li­schen Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia zu ant­wor­ten, die Prie­ster in sei­ner Pflicht zu unter­stüt­zen, die ohne ein Nich­tig­keits­de­kret wie­der­ver­hei­ra­tet geschie­de­nen Katho­li­ken zu begleiten.

Zur umstrit­ten­sten Stel­le von Amo­ris lae­ti­tia und zur Fra­ge, ob das nach­syn­oda­le Schrei­ben die kirch­li­che Leh­re über die Zulas­sung von wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on ändert oder nicht, schrei­ben die kana­di­schen Bischöfe:

„Es kann sein, daß die Paa­re durch Medi­en, Freun­de oder die Fami­lie ver­an­laßt wur­den, zu den­ken, daß es in der Pra­xis der Kir­che einen Wan­del gege­ben habe, sodaß es nun für Per­so­nen, die geschie­den und zivil­recht­lich wie­der­ver­hei­ra­tet sind, mög­lich sei, in der Mes­se die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on zu emp­fan­gen, wenn sie ein­fach nur ein Gespräch mit dem Prie­ster füh­ren. Die­se Ansicht ist falsch. Paa­re, die es wün­schen mit einem Prie­ster zu spre­chen, sol­len Will­kom­men gehei­ßen wer­den, um ihnen neu­er­lich „den Plan Got­tes [mit der Ehe] in sei­ner gan­ze Grö­ße“ (Amo­ris lae­ti­tia, 307) vor­zu­le­gen und ihnen zu hel­fen, den rich­ti­gen Weg zu gehen zu einer voll­stän­di­gen Ver­söh­nung mit der Kirche.“

Was den Zugang zur Hei­li­gen Kom­mu­ni­on anbe­langt, schär­fen die Bischö­fe ein, daß dafür der Stand der Gna­de Vor­aus­set­zung ist, und daher Sün­den zuerst im Buß­sa­kra­ment berei­nigt wer­den müs­sen. Dazu ver­wei­sen sie auf den Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che Nr. 1450–1460 und auf Canon 959 des Codex Iuris Cano­ni­ci.

Das Doku­ment wur­de unter­zei­chent von Erz­bi­schof Richard W. Smith von Edmon­ton, Erz­bi­schof Gerard Pet­ti­pas CSsR von Grouard-McLennan, Bischof Fre­de­rick Hen­ry von Cal­ga­ry, Bischof Mark Hage­moen von Macken­zie-Fort Smith, Bischof Paul Ter­rio von St. Paul und Wei­bi­schof Gre­go­ry J. Bitt­man von Edmonton.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: cae​dm​.ca (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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3 Kommentare

  1. Schoen was die Her­ren sagen, ist aber nichts beson­de­res weil katho­li­sche Fundamentallehre.
    Soll­ten sol­che Fest­stel­lun­gen nicht von einer hoe­her­ge­stell­ten ein­zel­nen Per­son fest­ge­hal­ten werden ?
    War­um gibt es ueber­haupt ein Papstamt ?
    Vie­le Paep­ste sind fuer ihre Ueber­zeu­gung umge­bracht wor­den, nicht fuer zwei­deu­ti­ges Geschwaetz.
    Und ueber­haupt gibt es in der Kir­che eine Uni­ver­sal­leh­re KEINE Regionalueberzeugung.
    WER ist eigent­lich der Herr und Stif­ter der hl.kath. Kirche ??
    Genau und vor ihm haben wir uns zu verantworten !

  2. Hat nun Papst Fran­zis­kus nicht auto­ri­ta­tiv fest­ge­setzt, daß Geschie­den-Wie­der­ver­hei­ra­te­te, auch wenn sie sich nicht zur Ent­halt­sam­keit ver­pflich­ten- nach einer Ein­zel­fall­prü­fung- zur Kom­mu­ni­on zulaß­bar sein kön­nen? Gewiß, vie­le Kom­men­ta­re lehn­ten die­se Mög­lich­keit der Aus­le­gung von Amo­ris laet­a­ti bis­her gut begrün­det ab- was aber nun, wo der Papst selbst die­se Aus­leung bejaht als die ein­zig legi­ti­me, daß nun im Ein­zel­fall Geschie­den-Ver­hei­ra­te­te zulaß­bar sind ohne eine Verpflichtung
    zur Ethaltsamkeit?
    Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot

    • Amo­ris Lae­ti­tia kann viel­leicht s o aus­ge­legt wer­den – n i c h t aber das Hei­li­ge E V A N G E l I U M unse­res HERRN !!! Wehe dem, der auch nur das klein­ste lota weg­lässt oder verändert!
      Im übri­gen kann ich nur raten AL zu behan­deln wie einen schlech­ten Wein: Wenn man eine Fla­sche Wein öff­net und der erste Schluck dar­aus schmeckt nach Essig, dann zögert man doch kei­ne Sekun­de und schüt­tet das unge­nieß­ba­re Getränk weg.
      Mit einem schlech­ten Buch oder Text (und wenn’s ein Papst­schrei­ben wäre), soll­te man übri­gens genau­so ver­fah­ren: In den Müll­ei­mer damit!

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