Fest des Erzengels Michael – Heilige Messe im überlieferten Ritus im Petersdom


Am Fest des Erzengeles Michael wird im Petersom eine Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebriert

(Rom) Am 29. Sep­tem­ber fei­ert die Kir­che das Fest des hei­li­gen Erz­engels Micha­el. Im Peters­dom in Rom wird aus die­sem Anlaß eine Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zelebriert.

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Im neu­en Ritus wird neben dem Fürst der himm­li­schen Heer­scha­ren auch der ande­ren Erz­engel, des hei­li­gen Gabri­el und des hei­li­gen Rapha­el, gedacht.

Das Fest war ursprüng­lich der Jah­res­tag der Wei­he der St. Micha­els­kir­che an der Via Sala­ria in Rom. Die­se Basi­li­ka, deren Reste 2000 in Castel Giu­bi­leo, zehn Kilo­me­ter nörd­lich des Stadt­zen­trums von Rom, aus­ge­gra­ben wur­den, nach­dem sie weni­ge Jah­re zuvor wie­der­ent­deckt wor­den waren, gilt als die älte­ste dem Erz­engel Micha­el geweih­te Kir­che des Westens. Die um 400 errich­te­te Basi­li­ka war von sol­cher Bedeu­tung, daß ihr Wei­he­tag für die gan­ze Kir­che zum Fest­tag für den Erz­engel Micha­el wurde.

Im Osten hat­te bereits Kai­ser Kon­stan­tin der Gro­ße nach einer Visi­on 314 in bei Kon­stan­ti­no­pel dem Erz­engel das Michae­l­ion, eine pracht­vol­le Basi­li­ka, errich­ten lassen.

Bei­de Basi­li­ken bestehen nicht mehr. Jene in Kon­stan­ti­no­pel fiel der isla­mi­schen Erobe­rung zum Opfer. Die Basi­li­ka wur­de Mit­te des 15. Jahr­hun­derts von den Osma­nen abge­bro­chen aller Wahr­schein­lich­keit nach, um das Bau­ma­te­ri­al für die Errich­tung der Rum­e­li Hisa­ri (Rum­e­li­sche Festung), einer osma­ni­schen Festungs­an­la­ge auf der euro­päi­schen Sei­te des Bos­po­rus zu ver­wen­den. Die Festung wur­de 1451/​1452 erbaut und war Teil der Vor­be­rei­tun­gen von Sul­tan Meh­med II. zur Erobe­rung Konstantinopels.

Pfarrkirche St. Michael, die Kirche des 748 vom Baiernherzog Odilo gestifteten Benediktinerklosters Mondsee (Oberösterreich) gilt als älteste Michaelskirche im deutschen Sprachraum
Kir­che St. Micha­el des 748 vom Bai­er­n­her­zog Odi­lo gestif­te­ten Bene­dik­ti­ner­klo­sters Mond­see gilt als älte­ste Micha­els­kir­che im deut­schen Sprachraum

Die Micha­els­ba­si­li­ka bei Rom wird im 9. Jahr­hun­dert ein letz­tes Mal erwähnt. Das genaue Datum für ihren Ver­fall und die Grün­de dafür sind nicht bekannt, da bei Bau­ar­bei­ten im Jahr 1939 die ober­sten Schich­ten völ­lig zer­stört wur­den. Auf­grund der archäo­lo­gi­schen Gra­bun­gen ver­fiel sie ein erstes Mal im 6. Jahr­hun­dert, wahr­schein­lich im Zuge krie­ge­ri­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen der ins Land kom­men­den Lan­go­bar­den. Sie wur­de zwar wie­der auf­ge­baut, ver­lor aber ihre Bedeu­tung und ver­fiel gegen Ende des Jahr­tau­sends erneut.

Obwohl die Basi­li­ka an der Via Sala­ria zugrun­de­ging, hat­te sich von ihr aus die Ver­eh­rung des hei­li­gen Erz­engels Micha­el über ganz Euro­pa aus­ge­brei­tet. Das Hei­lig­tum von Mon­te Sant’Angelo auf dem Gar­ga­no aus dem Jahr 493 ist seit­her das älte­ste bestehen­de Michaels­hei­lig­tum im Westen.

Unter den ger­ma­ni­schen Völ­kern ver­brei­te­te sich sei­ne Ver­eh­rung rasch. Nach der sieg­rei­chen Schlacht auf dem Lech­feld wur­de er zum Patron des römisch-deut­schen Rei­ches und ist noch heu­te der Patron Deutschlands.

Die fei­er­li­che Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus wird am 29. Sep­tem­ber am St. Micha­els­al­tar im Peters­dom zele­briert. Die Hei­li­ge Mes­se beginnt um 7.15 Uhr.

Im über­lie­fer­ten Ritus wird der Erz­engel Micha­el in jeder Hei­li­gen Mes­se erwähnt, beson­ders im Con­fi­teor. „Es ist von Bedeu­tung und sehr aus­sa­ge­kräf­tig, wenn die Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus am Fest des mäch­ti­gen Schirm­herrn der Welt­kir­che und Für­sten der himm­li­schen Heer­scha­ren in der päpst­li­chen Vatikan­ba­si­li­ka, dem Herz und Mit­tel­punkt der Katho­li­zi­tät und des gan­zen katho­li­schen Erd­krei­ses zele­briert wird“, so die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/​Wikicommons

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