„Barmherzig sein, heißt vollkommen sein, ‚perfekt‘ sein“


Lie­be Brü­der und Schwestern,

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das Mot­to des außer­or­dent­li­chen Hei­li­gen Jah­res ist dem Abschnitt des Lukas­evan­ge­li­ums ent­nom­men, den wir eben gehört haben: „Seid barm­her­zig, wie es auch euer Vater ist!“ (6,36). Dies ist nicht ein­fach ein Slo­gan, son­dern eine Lebens­auf­ga­be. Das ver­deut­licht auch die Par­al­lel­stel­le bei Mat­thä­us: „Ihr sollt also voll­kom­men sein, wie es auch euer himm­li­scher Vater ist“ (5,48).

Barm­her­zig sein heißt voll­kom­men sein, „per­fekt“ sein, wie der latei­ni­sche Text sagt. Aber kön­nen wir das? Kön­nen wir lie­ben und barm­her­zig sein wie Gott? Got­tes Lie­be ist unend­lich groß. Wenn uns Jesus aber auf­ruft, barm­her­zig zu sein wie der Vater, denkt er nicht an Quan­ti­tät. Er möch­te, dass wir zu einem Zei­chen, zu einem Sprach­rohr, zu Zeu­gen sei­ner Barm­her­zig­keit wer­den. In die­sem Sin­ne spie­geln die Hei­li­gen der Kir­che durch ihr viel­fäl­ti­ges Wir­ken das barm­her­zi­ge Ant­litz Chri­sti wider. Mit zwei Schlüs­sel­wör­tern kon­kre­ti­siert der Herr barm­her­zi­ges Han­deln: „Schul­den erlas­sen“ (V. 37) und „beschen­ken“ (V. 38). Nach dem Maß, mit dem wir von Gott Gaben erhal­ten, sol­len wir auch dem Näch­sten ver­zei­hen und ihn beschen­ken. Und in dem Maß, mit dem wir dem Näch­sten Ver­ge­bung und Wohl­wol­len ent­ge­gen­brin­gen, wer­den wir auch von Gott mit sei­ner Güte bedacht!

Einen herz­li­chen Gruß rich­te ich an alle Pil­ger deut­scher Spra­che, beson­ders an die Schü­le­rin­nen der Mäd­chen­re­al­schu­le St. Josef aus Schwan­dorf. Lasst durch eure Wer­ke der Barm­her­zig­keit immer mehr das barm­her­zi­ge Ant­litz Jesu in der Welt erstrah­len. Ich wün­sche euch einen guten Auf­ent­halt in Rom und seg­ne euch alle von Herzen.

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