Massenkundgebung in Mexiko-Stadt für die Ehe und das Leben und gegen Gender-Ideologie und Abtreibung


(Mexi­ko-Stadt) Hun­dert­tau­sen­de Mexi­ka­ner zogen am ver­gan­ge­nen Sams­tag durch die Stra­ßen von Mexi­ko-Stadt um für die Ehe, für die Fami­lie und für das Leben und gegen die „Homo-Ehe“, gegen die Abtrei­bung und gegen die Gen­der-Ideo­lo­gie zu demon­strie­ren. Papst Fran­zis­kus soli­da­ri­sier­te sich am Sonn­tag mit den Kundgebungsteilnehmern.

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Nach­dem sich vor zwei Wochen 1,2 Mil­lio­nen Mexi­ka­ner in 132 Städ­ten zu Kund­ge­bun­gen in den­sel­ben Anlie­gen ver­sam­melt hat­ten, kam es am ver­gan­ge­nen Sams­tag zu einer zen­tra­len Groß­kund­ge­bung in der Bun­des­haupt­stadt, an der min­de­stens 400.000 Men­schen teilnahmen.

Der Fren­te Nacio­nal por la Fami­lia, als Orga­ni­sa­tor der Kund­ge­bun­gen, for­der­te ein Tref­fen mit Staats­prä­si­dent Enri­que Peña Nieto von der lin­ken Par­tei der Insti­tu­tio­na­li­sier­ten Revo­lu­ti­on. Die Groß­kund­ge­bung for­der­te das Par­la­ment auf, den Gesetz­ent­wurf zur Gleich­stel­lung homo­se­xu­el­ler Ver­bin­dun­gen abzu­leh­nen und statt­des­sen den Gesetz­ent­wurf zum Schutz der Ehe als Ver­bin­dung zwi­schen einem Mann und einer Frau anzunehmen.

„Keine Ideologie“ in der Schule

Zugleich wur­de die Ein­füh­rung der Gen­der-Ideo­lo­gie an den mexi­ka­ni­schen Schu­len ver­ur­teilt. „Kei­ne Ideo­lo­gie“ dür­fe sich der Schu­len bemäch­ti­gen. Die Sexu­al­erzie­hung habe sich auf „die Wirk­lich­keit und das objek­ti­ve wis­sen­schaft­li­ches Wis­sen“ zu stüt­zen und „nicht auf ideo­lo­gi­sche Will­kür, die die gene­ti­sche, bio­lo­gi­sche und psy­cho­lo­gi­sche Rea­li­tät der mensch­li­chen Sexua­li­tät und des Geschlechts leugnet“

Der Spre­cher der Kund­ge­bung stell­te klar: „Wir sind nicht gegen Men­schen mit homo­se­xu­el­len Nei­gun­gen. Sie sind in unse­rer Bewe­gung herz­lich will­kom­men. Uns treibt weder ein Form von Pho­bie an noch wol­len wir irgend­wem irgend etwas Schlech­tes. Uns geht es um die Wirk­lich­keit des Men­schen, um den Schutz und die Lie­be zu den Kin­dern, um den gesell­schaft­li­chen Frie­den und die Zukunft des Landes.“

Bei der Schluß­kund­ge­bung unter dem Unab­hän­gig­keitsen­gel wur­de ein Mani­fest ver­le­sen, mit dem die Grün­dung einer Bür­ger­be­we­gung bekannt­ge­ge­ben wur­de, die direk­ter Part­ner im Dia­log mit den poli­ti­schen Insti­tu­tio­nen des Lan­des wer­den will.

Anti-Diskriminierungsbehörde „Hauptinstrument der Diskriminierung religiöser Überzeugungen“

Das Mani­fest kri­ti­siert, daß der Con­se­jo Nacio­nal para Pre­ve­nir la Dis­cri­mi­na­ción (CONAPRED), der Natio­na­le Rat zur Vor­beu­gung gegen Dis­kri­mi­nie­rung, eine 2014 geschaf­fe­ne Bun­des­be­hör­de, zwar behaup­te, Dis­kri­mi­nie­rung zu bekämp­fen, in Wirk­lich­keit aber zum Haupt­in­stru­ment der Dis­kri­mi­nie­rung in Mexi­ko gewor­den ist, indem er „reli­giö­se Über­zeu­gun­gen mar­gi­na­li­siert, lächer­lich und schutz­los macht“.

Die neue Bür­ger­be­we­gung wol­le in den Dia­log mit allen poli­ti­schen Rich­tun­gen tre­ten, damit sie die Zie­le der Bür­ger­initia­ti­ve für ein neu­es Fami­li­en­ge­setz in ihr poli­ti­sches Pro­gramm über­neh­men. Dazu gehö­re die Über­zeu­gung, daß die Insti­tu­ti­on Ehe eine Ver­bin­dung zwi­schen einem Mann und einer Frau ist und die Grund­la­ge der sozia­len Ord­nung des Staa­tes und der Gesell­schaft bil­det. Gleich­zei­tig wur­de bekräf­tigt, daß die Adop­ti­on kein Recht der Erwach­se­nen, son­dern der Kin­der ist. Die Kin­der haben ein Recht auf einen Vater und eine Mut­ter. Die Adop­ti­on habe aus­schließ­lich dem höhe­ren Inter­es­se der Kin­der zu gelten.

Von der Schluß­kund­ge­bung beim Unab­hän­gig­keitsen­gel ging ein star­kes Signal in Rich­tung Poli­tik aus, „daß die Fami­lie zu stär­ken und nicht neu zu defi­nie­ren ist“. Der Schutz der Ehe als Ver­bin­dung von einem Mann und einer Frau, die För­de­rung der Fami­lie und die Errich­tung eines Natio­na­len Fami­li­en­in­sti­tuts wur­den im Mani­fest verankert.

Die Groß­kund­ge­bung war von den mexi­ka­ni­schen Bischö­fen ent­schlos­sen unter­stützt worden.

Solidarisierung durch Papst Franziskus

Am Tag nach dem gro­ßen Erfolg der mexi­ka­ni­schen Aus­ga­be von Manif pour tous (Frank­reich), Fami­ly Day (Ita­li­en) und Demo für alle (Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land) soli­da­ri­sier­te sich Papst Franziskus.

Beim Ange­lus in Rom sag­te der Papst: „Gern schlie­ße ich mich den Bischö­fen von Mexi­ko in der Unter­stüt­zung der Kir­che und der Zivil­ge­sell­schaft zugun­sten der Fami­lie und des Lebens an, die in die­ser Zeit auf der gan­zen Welt beson­de­re pasto­ra­le Auf­merk­sam­keit ver­lan­gen. Und zudem ver­si­che­re ich mei­nes Gebets für das lie­be mexi­ka­ni­sche Volk, damit die Gewalt auf­hört, die in die­sen Tagen eini­ge Prie­ster getrof­fen hat.“

Es war die erste, wenn auch indi­rek­te Soli­da­ri­sie­rung die­ser Art durch Papst Fran­zis­kus. Die euro­päi­schen Bür­ger­be­we­gun­gen gegen die Lega­li­sie­rung der „Homo-Ehe“ und für den Schutz der Fami­lie und des Lebens, die zum Teil Mil­lio­nen von Men­schen mobi­li­sier­ten, wur­den vom Papst bis­her ignoriert.

Als sich am Sams­tag, dem 30. Janu­ar beim Fami­ly Day zwei Mil­lio­nen Men­schen in Rom gegen die „Homo-Ehe“ und die Gen­der-Ideo­lo­gie an den Schu­len pro­te­stier­ten, zeig­te ihnen Fran­zis­kus am Tag danach beim Ange­lus die kal­te Schul­ter und fand kein Wort für sie. Der katho­li­sche Intel­lek­tu­el­le Rober­to de Mat­tei schrieb damals von einer „offen­sicht­li­che Abwe­sen­heit und fühl­ba­ren Käl­te“. Nicht anders erging es den 50.000 Teil­neh­mern beim 6. Marsch für das Leben am ver­gan­ge­nen 8. Mai. Obwohl der Marsch auf dem Peters­platz ende­te, um am Sonn­tags­ge­bet des Pap­stes, im Mai dem Regi­na Coeli bei­zu­woh­nen, fand das Kir­chen­ober­haupt wie in den Jah­ren zuvor nur einen „ent­täu­schen­den“, „flüch­ti­gen Gruß“ für sie.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: You­tube (Screen­shot)

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