(Rom) Die Homo-Lobby und ihre homophilen Unterstützer in Politik, Medien und Kultur zwingen in einem radikalen Kulturkampf den Staaten die „Homo-Ehe“ auf. Daß es dabei vor allem um die Themenhoheit und damit um Macht geht, nämlich um die Frage, wer im Land das Sagen hat, zeigt sich am Ergebnis. Die als „unabdingbares Muß“ geforderte „Homo-Ehe“, die einer „schrecklichen Diskriminierung“ ein Ende setzen werde, erweist sich in allen Ländern, in denen sie eingeführt wurde als Flop. Mit anderen Worten, Homosexuelle interessiert die „Ehe“ nicht. Eine Reaktion, die sich mit wissenschaftlichen Studien über ihren Lebensstil mit ständig wechselnden Partnern deckt. Die von den Medien gerne servierten Ausnahmen bestätigen nur die Regel.
Sobald die „Homo-Ehe“ in einem Land legalisiert wurde, berichten die Medien fleißig über „Eheschließungen“ da und dort. Damit soll das propagandistisch erzeugte Bild einer „Notwendigkeit“, die geradezu sehnsüchtig von „diskriminierten“ Homosexuellen herbeigesehnt wird, bestätigt werden. Doch nach wenigen Tagen wird es bereits ruhig und nach einem Jahr beweisen die Zahlen den völligen Flop der „Homo-Ehe“, ob in den Niederlanden, in Frankreich, in den USA oder derzeit gerade in Italien. Nur, der Flop wird von den Medien nicht mehr berichtet. Wer das Thema vorgibt, beherrscht die öffentliche Diskussion und übt Macht aus. Die ideologisch ihrer Herkunft nach neomarxistischen Grünen haben das frühzeitig erkannt und leben ihre Erkenntnis genußvoll aus. Früher kämpften sie aus Naturschutzgründen gegen das Fällen eines einzelnen Baumes und heute pflastern sie ganze Landschaften mit gigantischen Betonpfeilern für Windräder zu. Ein Anachronismus? Mit Sicherheit. Beide Maßnahmen folgen jedoch derselben Logik der Herrschaftsausübung. Auch die Homo-Lobby hat daraus gelernt.
In Italien drückte die linke Parlamentsmehrheit nach einer heftig geführten Debatte die Warnungen an die Wand und beschloß die Legalisierung der „Homo-Ehe“, wenn sie auch offiziell nicht so genannt wird. Zwei Millionen Menschen demonstrierten noch im vergangenen Januar gegen das Regierungsprojekt. Sie warnten vor den negativen Auswirkungen auf die Familie, die Kindererziehung und insgesamt die staatliche Ordnung. Auch in Italien zog die Wirklichkeit gegenüber der Ideologie den Kürzeren.
Nun dürfen Homosexuelle auch auf der Apenninenhalbinsel standesamtlich „heiraten“. Doch das angeblich von „so vielen, so intensiv“ herbeigesehnte Ende einer „Diskriminierung“ hält sich plötzlich dermaßen in Grenzen, daß die Homo-Verbände verzweifelte Aufrufe starten, die Schwulen und Lesben mögen doch bitte „heiraten“, um die ganze „Homo-Ehen-Kampagne“ nicht als das offensichtlich werden zu lassen, was sie immer war, ein virtueller Kampf politischer Kräfte um die Vorherrschaft im Land.
Gründe für das mangelnde Interesse gibt es mehrere: der homosexuelle Lebensstil, der dagegen spricht, steht an ganz erster Stelle und wurde bereits erwähnt. Es gibt aber auch Homosexuelle, die den ideologischen Kampf der Homo-Verbände und ihrer politischen Förderer nicht teilen und sich daher auch nicht für eine Nachäffung der Ehe vor deren Karren spannen lassen wollen. Andere wiederum wollen einfach nur ihre Ruhe haben.
Der „Homo-Ehen“-Flop ist so offensichtlich, daß die Homo-Lobbyisten scharfe Töne anschlagen: „Nun, da man sich endlich standesamtlich heiraten kann, soll man das auch tun“, ließ etwa Giovanni Minerba, der Chef des Torino Gay & Lesbian Film Festival seine homosexuelle Klientel wissen. „Man hat sich standesamtlich zu verbinden“, lautet schließlich der Befehl Minerbas. Die Nerven liegen in den Homo-Verbänden ziemlich blank. Dort weiß man, wie es in den anderen Ländern nach der Legalisierung der „Homo-Ehe“ gelaufen ist: Zuerst gab es einen kurzzeitigen, mediengerechten Wettlauf zu den Standesämtern, danach folgte die Wüste.
Eine Studie des Statistischen Amtes der Niederlande (CBS) spricht eine klare Sprache: In den 15 Jahren seit Einführung der „Homo-Ehe“ in den Niederlanden wurden nur wenige „Homo-Ehen“ geschlossen und diese dauern nur kurz. Kurzum, Ehe und Homosexualität widersprechen sich, was bereits der Hausverstand nahegelegt. Ideologische Kämpfe können den Widerspruch verbal kaschieren, die Realität aber nicht verändern. Homosexuelle Paare lassen sich fast doppelt so schnell und doppelt so häufig scheiden als heterosexuelle Paare. Fast 50 Prozent aller „verheirateten“ Lesben wurden Opfer von Gewalt durch Personen desselben Geschlechts. Bei Schwulen liegt dieser Prozentsatz mit 30 Prozent zwar niederer, aber weit über dem heterosexueller Männer.
Die italienischen Homo-Verbände wollen dem entgegenwirken, indem ihre Kundschaft quasi zur Ehe „gezwungen“ werden soll. Persönliche Interessen hätten der „gemeinsamen Sache“ geopfert zu werden. Zur Erreichung dieses Ziels werden Zuckerbrot und Peitsche eingesetzt. Als Zuckerbrot werden die Begünstigungen für den Partner bei einem Todesfall angepriesen. In Turin haben sich deshalb Franco 83 und Gianni 79 „geheiratet“. Das müsse, so Minerba, ein Grund sein, „weshalb das alle tun sollen“.
Enzo Cucco vom Homo-Verband Lambda wirbt auf dieselbe Weise für die „Homo-Ehe“ als handle es sich um eine Rückversicherung oder ein privates Investment. In ihrer Verzweiflung reduzieren die Homo-Lobbyisten ihren „glorreichen Kampf für die Anerkennung der LGBT-Rechte und gegen die Diskriminierung“ auf die Brieftasche.
Text: Andreas Becker
Bild: MiL