Simona Monti wurde mit ihrem ungeborenen Kind in Dhaka von Islamisten ermordet – Familie unterstützt Kirchenbau von „Kirche in Not“ in Bangladesch


Christen in Bangladesch gehören häufig zu den Ärmsten und haben ein zunehmend schwereren Stand
Christen in Bangladesch gehören häufig zu den Ärmsten und haben ein zunehmend schwereren Stand

(Dha­ka) Beim isla­mi­sti­schen Atten­tat auf das Café Holey Arti­san Bak­ery im Diplo­ma­ten­vier­tel von Dha­ka in Ban­gla­desch wur­den in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli 22 Men­schen getö­tet, dar­un­ter zwei Poli­zi­sten. Zum Atten­tat bekann­te sich die Ter­ror­mi­liz Isla­mi­sche Staat (IS), die einen welt­wei­ten Dschi­had aus­ge­ru­fen hat. Die Fami­lie eines Opfers setzt ein Zei­chen der Hoff­nung und hilft den ver­folg­ten Chri­sten in Bangladesch.

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Die von den Isla­mi­sten als Gei­seln genom­me­nen Opfer waren grau­sam ermor­det wor­den, vor allem die weib­li­chen Opfer wie­sen Spu­ren bru­ta­ler Fol­ter und Miß­hand­lung auf. Unter ihnen befin­det sich auch die 33 Jah­re alte Ita­lie­ne­rin Simo­na Mon­ti. Sie und das unge­bo­re­ne Kind, mit dem sie schwan­ger war, wur­den bei dem Atten­tat getötet.

Der Bru­der von Simo­na Mon­ti ist katho­li­scher Prie­ster. „Wir betrach­ten den Tod von Simo­na als Mar­ty­ri­um. Sie wur­de aus Haß gegen ihren Glau­ben ermor­det, aus die­sem Grund wol­len wir ihrer auch dadurch geden­ken, indem wir die ver­folg­ten Chri­sten unter­stüt­zen. Böses wol­len wir mit Gutem ver­gel­ten. Wir sind eine christ­li­che Fami­lie. Wir sind über­zeugt, daß so auch Simo­nas Opfer Segen brin­gen wird“, so ihr Bru­der Don Luca Mon­ti. Simo­na arbei­te­te für ein Tex­til­un­ter­neh­men, das auch in Ban­gla­desch produziert.

Bau der St. Michaelskirche für die Christen Bangladeschs

Simona Monti (1983-2016)
Simo­na Mon­ti (1983–2016)

Die Fami­lie von Simo­na Mon­ti und Freun­de über­wie­sen dem Päpst­li­chen Hilfs­werk Kir­che in Not eine Spen­de, mit der in Ban­gla­desch der Bau der St. Micha­els­kir­che in Har­int­a­na unter­stützt wird. Har­int­a­na ist eine Klein­stadt im Süden des Lan­des und gehört zur Diö­ze­se Khulna.

Don Luca Mon­ti ist Pfar­rer der Pfar­rei zu den Hei­li­gen Apo­steln Petrus und Pau­lus in San­ta Lucia di Seri­no in der ita­lie­ni­schen Pro­vinz Avel­li­no.  Die Beer­di­gung sei­ner Schwe­ster und ihres Kin­des fand in schlich­ter Wür­de statt. „Es braucht kei­nen Pomp. Vor Gott steht der Mensch ganz nackt da. Das ist ein ern­ster Augen­blick. Das Geld fließt in den Kir­chen­bau.“ Das Geld, vom dem Don Luca Mon­ti spricht, es stammt von der Fami­lie und wur­de unter Freun­den und im Hei­mat­ort Simo­nas gesam­melt, wur­de Kir­che in Not über­ge­ben, „weil die­ses Hilfs­werk groß­ar­ti­ge Pro­jek­te für unse­re ver­folg­ten Brü­der verwirklicht“.

Die gläu­bi­gen Katho­li­ken von Har­int­a­na müs­sen vie­le Kilo­me­ter zurück­le­gen und dabei einen Fluß über­que­ren, um die näch­ste Kir­che zu errei­chen. „Wir haben die­ses Pro­jekt aus­ge­wählt, weil es ein Zei­chen der Hoff­nung ist für die Chri­sten von Har­int­a­na und auch für uns im Glau­ben aus­zu­har­ren und auch vor der Gewalt nicht zurück­zu­wei­chen und auf­zu­ge­ben“, so Don Luca Mon­ti gegen­über dem Wochen­ma­ga­zin Tem­pi. „Wir hof­fen auch, daß unse­re Brü­der in Har­int­a­na für Simo­nas See­len­heil beten wer­den, und das unse­rer Familie.“

„Der Glau­ben ist unser Halt und Trost“, sag­te die Mut­ter der Ermor­de­ten. Die Eltern von Simo­na Mon­ti haben „der Kir­che einen Prie­ster und eine Mär­ty­re­rin geschenkt“, so Tem­pi. Sei bedau­ern „so sehr, unser Enkel­kind nicht ken­nen­ge­lernt zu haben“.

Unter den 170 Mil­lio­nen Ben­ga­len, zum weit­aus größ­ten Teil Mus­li­me, gibt es rund 600.000 Christen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews/​Tempi

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