Kardinal Turkson: Das achte leibliche Werk der Barmherzigkeit – Die Bewahrung der Schöpfung


Die Werke der Barmherzigkeit (vier der sieben Tafeln des Meisters von Alkmaar, 1504).
Die Werke der Barmherzigkeit (vier der sieben Tafeln des Meisters von Alkmaar, 1504).

(Rom) Laut Kar­di­nal Peter Turk­son, Vor­sit­zen­der des Päpst­li­chen Rats Ius­ti­tia et Pax, gibt es acht Leib­li­che Wer­ke der Barm­her­zig­keit, nicht nur sie­ben, wie der Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che lehrt. Als ach­tes leib­li­ches Werk der Barm­her­zig­keit nann­te der Kar­di­nal aus Gha­na die „Bewah­rung der Schöp­fung“. Zudem lie­fer­te er eine „zeit­ge­mä­ße“, teils eigen­wil­li­ge Neu­in­ter­pre­ta­ti­on der Wer­ke der Barm­her­zig­keit.

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Kar­di­nal Turk­son sprach am ver­gan­ge­nen 25. Febru­ar an der Vil­lano­va Uni­ver­si­ty von Phil­adel­phia über die Öko-Enzy­kli­ka Lau­da­to si von Papst Fran­zis­kus, wie der Osser­va­to­re Roma­no berich­te­te. Dabei inter­pre­tier­te er die Leib­li­chen und die Geist­li­chen Wer­ke der Barmherzigkeit.

Zu den Geist­li­chen Wer­ken der Barm­her­zig­keit sag­te er:

  1. jene unter­wei­sen, die nicht mer­ken, wie ihre Lebens­sti­le die ande­ren schädigen;
  2. jenen Hoff­nung geben, die an der eige­nen Zukunft, der ihrer Lie­ben und der Zukunft der Welt verzweifeln;
  3. jene ermah­nen, die sich gegen den Näch­sten und die natür­li­che Ord­nung versündigen;
  4. das durch Hab­gier zuge­füg­te Leid ertragen;
  5. die gegen die Mensch­heit und das Gut der Schöp­fung began­ge­nen Belei­di­gun­gen vergeben;
  6. die durch Kor­rup­ti­on und den Kli­ma­wan­del Geplag­ten stärken;
  7. sich wün­schen, immer für die Leben­den, die Toten und die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen zu beten.

Der Kar­di­nal sprach zudem von einer „zeit­ge­mä­ßen“ Les­art der Leib­li­chen Wer­ke der Barm­her­zig­keit:

  1. Hung­ri­ge spei­sen, beson­ders jene, die Armut und Trocken­heit leiden;
  2. Dur­sti­ge trän­ken, beson­ders jene, die kein sau­be­res und nicht aus­rei­chend Was­ser haben;
  3. Nack­te beklei­den, beson­ders jene, die der Käl­te des Win­ters und dem Schmerz der Gleich­gül­tig­keit aus­ge­setzt sind;
  4. Frem­de beher­ber­gen, beson­ders die Opfer der Krie­ge und des Meeres;
  5. Kran­ke besu­chen, beson­ders jene, die durch den Indu­strie­müll ver­gif­tet wurden;
  6. Gefan­ge­ne besu­chen, beson­ders jene, die durch Wirt­schafts­sy­ste­me und grau­sa­me Poli­ti­ker, oder durch Abhän­gig­kei­ten von den Freu­den der Welt unter­drückt werden;
  7. die Wür­de der mensch­li­chen Per­son schüt­zen, beson­ders durch die respekt­vol­le Beer­di­gung der Toten;
  8. die Schöp­fung, das gemein­sa­me Haus bewahren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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1 Kommentar

  1. Wer bie­tet mehr?
    Die For­de­rung nach „zeit­ge­mä­ßer Les­art“ wenn ich schon höre. Die Kli­ma­hy­ste­rie muss selbst­ver­ständ­lich auch noch erwähnt wer­den, um es dem Zeit­geist recht zu machen. „Er“ hat zehn Gebo­te erlas­sen und bei ver­stän­di­gem Lesen ist dar­in alles ent­hal­ten, was uns Men­schen frommt.

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