Westufer des Jordan wird nahe der Taufstelle Jesu von Landminen gesäubert


(Jeru­sa­lem) Das West­ufer des Jor­dans nahe der Stadt Jeri­cho soll von Minen und ande­ren Spreng­sät­zen geräumt wer­den, wie Fides unter Beru­fung auf israe­li­sche Medi­en meldet.

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Die Bom­ben und Minen sol­len aus dem Sechs-Tage-Krieg vom 5.–10. Juni 1967 stam­men. Das Räu­mungs­ge­biet umfaßt nach Pres­se­be­rich­ten eine Flä­che von rund hun­dert Hekt­ar, die seit dem Krieg nicht mehr betre­ten wer­den konn­ten. Das Sperr­ge­biet wird von der bri­ti­schen Nicht-Regie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on Halo Trust unter Auf­sicht des israe­li­schen Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ste­ri­ums gesäubert.

Halo Trust ist auf die Ent­fer­nung von Land­mi­nen spe­zia­li­siert und war bereits an zahl­rei­chen ehe­ma­li­gen Kriegs­schau­plät­zen im Ein­satz, dar­un­ter Afgha­ni­stan, Sri Lan­ka und auch bereits im West­jor­dan­land. Die Räu­mung der Stel­le am Jor­dan soll bis Jah­res­en­de abge­schlos­sen sein.

Die 100 Hekt­ar am West­ufer des Jor­dan um Qasr al-Yahud befin­den sich in der Nähe der Tauf­stät­te Jesu. Der Über­lie­fe­rung nach wird eine bestimm­te, erst seit weni­gen Jah­ren wie­der zugäng­li­che Stel­le am heu­ti­gen Jor­dan­ver­lauf gezeigt.

Vor wenigen Jahren wurde Taufstelle Jesu freigelegt

Die Taufstelle Jesu am Ostufer (heutiges Jordanien)
Die Tauf­stel­le Jesu am Ost­ufer (heu­ti­ges Jordanien)

Jüng­ste Aus­gra­bung seit dem Jahr 2000 haben eine ande­re Stel­le ans Tages­licht gebracht, die sich etwas dahin­ter auf jor­da­ni­schem Gebiet befin­det und aller Wahr­schein­lich­keit dem in der christ­li­chen Über­lie­fe­rung beschrie­be­nem Tauf­ort entspricht.

Der Tauf­ort im heu­ti­gen Jor­da­ni­en ent­spricht dem bibli­schen Bericht, der aus­drück­lich vom Ost­ufer spricht. An der besag­ten Stel­le wur­den zudem die Rui­nen meh­re­rer, gro­ßer byzan­ti­ni­scher Kir­chen und eine mit gro­ßen Qua­dern aus­ge­leg­te Stein­trep­pe hin­un­ter zu einem Sei­ten­arm des Jor­dans aus­ge­gra­ben und zugäng­lich gemacht.

Jor­d­an­hoch­was­ser führ­te zur Zer­stö­rung der Kir­chen. Die Beharr­lich­keit, mit der den­noch in der Anti­ke an die­ser Stel­le die Kir­che wie­der auf­ge­baut wur­de, deu­tet auf die Echt­heit der bezeug­ten Stel­le hin. Dies gilt in beson­de­rer Wei­se für die Trep­pe zum Jor­da­nufer hinunter.

Von Qasr el-Yahud ist es nicht mehr weit bis Jeri­cho, das heu­te zum palä­sti­nen­si­schen Auto­no­mie­ge­biet des West­jor­dan­lan­des gehört. Die Gren­ze zu Jor­da­ni­en ist jedoch israe­li­sche Militärzone.

Auf bei­den Sei­ten des Jor­dans befin­den sich meh­re­re Kir­chen und Klöster.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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