(Lima) Das peruanische Gesundheitsministerium rief in 14 Regionen, in denen Dengue-Fälle diagnostiziert wurden, den Notstand aus. Dabei sollen vor allem die Prävention und die Behandlung von bereits infizierten Patienten im Mittelpunkt stehen. Im Gegensatz zum Zika-Fälle in Brasilien finden die Dengue-Fälle weder ein besonderes Interesse bei den Medien noch den UNO-Agenturen.
Mitarbeiter des peruanischen Gesundheitswesens desinfizieren zur Vorbeugung gegen die Verbreitung des Virus Orte mit stagnierendem Wasser in der Nähe von Wohnungen. Die meisten Infektionen werden aus Piura im Norden des Landes gemeldet, wo bereits vier Personen starben und von 1131Verdachtsfällen 415 bestätigt wurden. Betroffen ist auch La Libertad mit 290 bestätigten Fällen bei 885 Verdachtsfällen und Lambayeque mit 400 Infektionen und einem Todesfall. Im Verwaltungsbezirk Tumbes wurden 485 untersucht, doch nur 17 bestätigt, wie der Pressedienst Fides meldete.
Von der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden bisher allerdings keine Anstalten gemacht einen „globalen Notstand“ auszurufen, wie es hingegen im Zusammenhang mit dem Zika-Virus und einer angeblichen Zunahme von Mikrozephalie-Fällen bei brasilianischen Neugeborenen der Fall ist.
Die „selbstverwaltete“ und sachlich nicht geprüfte Online-Enzyklopädie Wikipedia verbreitet die Behauptung: „Da Infektionen mit dem Zika-Virus und erstmals beobachtete Schädigungen des Foetus bei Schwangeren seit 2015 erstmals und zugleich gehäuft in Lateinamerika beobachtet werden, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 1. Februar 2016 den ‚Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes‘.“ Die einzige Quellenangabe für diese unbewiesene Behauptung betrifft die Ausrufung des „Gesundheitsnotstandes“ durch die WHO.
Das Dengue-Fieber wurde bisher nicht von neo-malthusianischen Kreisen für die Propagierung einer Bevölkerungsreduzierung „entdeckt“. Die Abtreibungsfrage markiert offenbar die Scheidelinie zwischen dem geringen Interesse am Dengue-Virus und dem hohen Interesse am Zika-Virus.
Text: Andreas Becker
Bild: Wikicommons