(Rom/Havanna/Moskau) Zwei Stunden lang sprachen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill von Moskau hinter verschlossenen Türen miteinander. Eine zehn Seiten lange Gemeinsame Erklärung wurde unterzeichnet.Der Vatikanist Sandro Magister filterte 14 Punkte heraus.
Die Gemeinsame Erklärung ist neben der Geste an sich, daß erstmals in der Geschichte auf höchster Ebene eine Begegnung zwischen katholischer und russisch-orthodoxer Kirche stattfand, das wichtigste Ergebnis des Treffens auf Kuba. Die historische Umarmung fand im Blitzlichtgewitter am Flughafen von Havanna statt. Kurz nach 14 Uhr wurden die Türen geschlossen. Dann waren die beiden Kirchenoberhäupter mit jeweils einem Begleiter und Dolmetschern unter sich.
Papst Franziskus hatte Kardinal Kurt Koch, den Vorsitzenden des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen an seiner Seite. Patriarch Kyrill wurde von Metropolit Hilarion von Wolokolamsk, dem „Außenminister“ des Moskauer Patriarchats, begleitet. Kardinal Koch und Metropolit Hilarion waren bereits am Vortag auf Kuba zusammengetroffen, um letzte Fragen zu klären.
Um 16.30 Uhr erfolgte die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung. Dabei handelt es sich um eine Art erste Arbeitsübereinkunft, auf die künftige Schritte aufbauen sollen.
Gleich im Anschluß hatte Papst Franziskus Kubas Staatspräsident Raul Castro gedankt und gesagt: „Mit solchen Schritt wird Kuba die Hauptstadt der Einheit werden.“
Auf dem Weiterflug nach Mexiko sagte Franziskus zu den Journalisten, daß er die Begegnung mit Patriarch Kyrill bereits während seines Kuba-Besuchs im September 2015 fest im Programm hatte. „Ich habe mit ihm [Raul Castro] darüber gesprochen, das letzte Mal, und er war bereit, alles zu machen, und wie wir gesehen haben, hat er dafür alles vorbereitet.“
Die Gemeinsame Erklärung besteht aus 30 Paragraphen. Eine inhaltliche Zusammenfassung lieferte der Vatikanist Sandro Magister, der 14 Punkte herausfilterte.
Kuba
Da wir uns weit weg von den alten Auseinandersetzungen der „Alten Welt“ treffen, … freuen (wir) uns, dass der christliche Glaube hier in dynamischer Weise im Wachsen begriffen ist. (1)
Arabische Länder
In vielen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas werden Familien, Dörfer und ganze Stände unserer Brüder und Schwestern in Christus ausgelöscht. Ihre Kirchen werden verwüstet und barbarisch ausgeplündert, ihre sakralen Gegenstände profaniert, ihre Denkmale zerstört. In Syrien, im Irak und in anderen Ländern des Nahen Ostens stellen wir mit Schmerz eine massenhafte Abwanderung der Christen fest, aus dem Gebiet, in dem sich unser Glaube einst auszubreiten begonnen hat und wo sie seit den Zeiten der Apostel zusammen mit anderen Religionsgemeinschaften gelebt haben. (8)
Märtyrer
Wir verbeugen uns vor dem Martyrium derjenigen, die auf Kosten ihres eigenen Lebens die Wahrheit des Evangeliums bezeugt haben und den Tod der Verleugnung des Glaubens an Christus vorgezogen haben. Wir glauben, dass diese Märtyrer unserer Zeit, die verschiedenen Kirchen angehören, aber im gemeinsamen Leiden geeint sind, ein Unterpfand der Einheit der Christen sind. (12)
Religionen
Unter den aktuellen Umständen haben die Leiter der Religionsgemeinschaften die besondere Verantwortung, ihre Gläubigen in einem respektvollen Geist gegenüber den Überzeugungen derer, die anderen religiösen Traditionen angehören, zu erziehen. Absolut inakzeptabel sind die Versuche, kriminelle Handlungen mit religiösen Slogans zu rechtfertigen. Kein Verbrechen kann im Namen Gottes begangen werden. (13)
Europa
Indem wir den hohen Wert der Religionsfreiheit bekräftigen, danken wir Gott für die noch nie dagewesene Erneuerung des christlichen Glaubens, die gerade in Russland und in vielen Ländern Osteuropas geschieht, wo über Jahrzehnte hinweg atheistische Regime vorgeherrscht haben. Heute sind die Ketten des militanten Atheismus zerbrochen, und die Christen können an vielen Orten ihren Glauben frei bekennen. (14)
Auch wenn wir für den Beitrag anderer Religionen zu unserer Kultur offen sind, sind wir davon überzeugt, dass Europa seinen christlichen Wurzeln treu bleiben muss. Wir bitten die Christen Ost- und Westeuropas sich im gemeinsamen Zeugnis für Christus und das Evangelium zu vereinen, so dass Europa seine Seele bewahrt, die sich in zweitausend Jahren christlicher Tradition gebildet hat.(16)
Migranten
Wir können nicht gleichgültig gegenüber dem Los von Millionen von Migranten und Flüchtlingen sein, die an die Tür der reichen Länder klopfen. Der zügellose Konsum, wie man ihn in einigen der am meisten entwickelten Länder antrifft, beginnt allmählich die Ressourcen unseres Planeten aufzubrauchen. Die wachsende Ungleichheit in der Verteilung der irdischen Güter erhöht den Eindruck von Ungerechtigkeit im Hinblick auf das sich ausgebildete System der internationalen Beziehungen. (17)
Familie
Die Familie ist die natürliche Mitte des menschlichen Lebens und der Gesellschaft. (19) Die Familie gründet sich auf der Ehe, dem Akt der freien und treuen Liebe eines Mannes und einer Frau. Die Liebe besiegelt ihre Verbindung und lehrt sie, sich gegenseitig als Geschenk anzunehmen. Die Ehe ist eine Schule der Liebe und der Treue. Wir bedauern, dass andere Formen des Zusammenlebens mittlerweile auf die gleiche Stufe dieser Verbindung gestellt werden, während die durch die biblische Tradition geheiligte Auffassung der Vaterschaft und der Mutterschaft als besondere Berufung des Mannes und der Frau in der Ehe aus dem öffentlichen Bewusstsein ausgeschlossen wird. (20)
Abtreibung
Wir bitten alle, das unveräußerliche Recht auf Leben zu respektieren. Millionen Kindern ist selbst die Möglichkeit versagt, zur Welt zu kommen. Das Blut der ungeborenen Kinder schreit zu Gott (vgl. Gen 4,10). (21)
Euthanasie
Die Entwicklung der sogenannten Euthanasie führt dazu, dass die alten Menschen und die Kranken beginnen, sich als eine übermäßige Last für ihre Familien und die Gesellschaft allgemein zu fühlen. (21)
Künstliche Befruchtung
Wir sind auch besorgt über die Entwicklung der technischen Entwicklung der biomedizinischen Fortpflanzung, denn die Manipulierung des menschlichen Lebens ist ein Angriff auf die Grundlagen der Existenz des Menschen, der als Abbild Gottes erschaffen ist. Wir halten es für unsere Pflicht, an die Unveränderlichkeit der christlichen moralischen Grundsätze zu erinnern, die auf der Achtung der Würde des Menschen beruhen, der nach dem Plan Gottes ins Leben gerufen ist. (21)
Proselytenmacherei
Orthodoxe und Katholiken sind nicht nur durch die gemeinsame Tradition der Kirche des ersten Jahrtausends miteinander verbunden, sondern auch durch die Sendung, das Evangelium Christi in der Welt von heute zu verkünden. Diese Sendung beinhaltet die gegenseitige Achtung für die Mitglieder der christlichen Gemeinschaften und schließt jede Form von Proselytismus aus. (24)
„Uniatismus“
Wir hoffen, dass unsere Begegnung auch dort zur Versöhnung beitragen möge, wo Spannungen zwischen Griechisch-Katholischen und Orthodoxen bestehen. Heute ist klar, dass die Methode des „Uniatismus“ aus der Vergangenheit, der als Vereinigung einer Gemeinschaft mit der anderen durch ihre Loslösung von ihrer Kirche verstanden wurde, nicht eine Weise ist, die es ermöglicht, die Einheit wiederherzustellen. Dennoch haben die kirchlichen Gemeinschaften, die unter diesen historischen Umständen entstanden sind, das Recht zu existieren und alles zu unternehmen, was notwendig ist, um die geistlichen Ansprüche ihrer Gläubigen zu befriedigen, bei gleichzeitigem Bemühen, mit ihren Nachbarn in Frieden zu leben. Orthodoxe und Griechisch-Katholische haben es nötig, sich miteinander zu versöhnen und Formen des Zusammenlebens zu finden, die beiderseitig annehmbar sind. (25)
Ukraine
Wir bedauern die Auseinandersetzung in der Ukraine, die bereits viele Opfer gefordert, unzählige Verwundungen bei den friedlichen Einwohnern verursacht und die Gesellschaft in eine schwere wirtschaftliche und humanitäre Krise geworfen hat. Wir laden alle Konfliktparteien zur Besonnenheit, zur sozialen Solidarität und zum Handeln ein, um den Frieden aufzubauen. Wir laden unsere Kirchen in der Ukraine ein zu arbeiten, um zur gesellschaftlichen Eintracht zu gelangen, sich einer Beteiligung an der Auseinandersetzung zu enthalten und nicht eine weitere Entwicklung des Konfliktes zu unterstützen. (26) Wir hoffen, dass die Kirchenspaltung unter den orthodoxen Gläubigen in der Ukraine auf der Grundlage der bestehenden kanonischen Regelungen überwunden werden kann, dass alle orthodoxen Christen der Ukraine in Frieden und Eintracht leben und dass die katholischen Gemeinschaften des Landes auch dazu beitragen, so dass unsere christliche Brüderlichkeit immer deutlicher sichtbar wird. (27)
Welt
Diese Welt, in der die geistigen Grundpfeiler des menschlichen Lebens in zunehmendem Maß verschwinden, erwartet von uns ein starkes christliches Zeugnis in allen Bereichen des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens. Von unserer Fähigkeit, in diesen schwierigen Zeiten gemeinsam Zeugnis zu geben für den Geist der Wahrheit, hängt zum großen Teil die Zukunft der Menschheit ab.(28)
Text: Settimo Cielo/Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/OR (Screenshot)
einen besonderen grossen Dank möchte ich dem Schweizer Kurt kardinal Koch zukommen lassen-er hat wieder ganz hervorragende Arbeit getan.Dieses ehrenhafte Verdienst gehört ihm zumal die Schweizer Kirche ihn miserabel behandelt hat- besonders in den Medien TV, Radio etc-dort sind es meist abgefallene ehemalige Priester die Kirchenhass und Häme verbreiten!Eine gewaltige Sühne-Gott sei gelobt und gepriesen in alle Ewigleit.
Wieso sollen wir für den Beitrag anderer Religionen offen sein ? Wir Christ ist, der braucht keinen Islam, keinen Buddhismus usw. Wer glaubt, kann doch von Irrlehren nichts erwarten. Das ist widersinnig. Ich fürchte, dass diese Meinung mehr auf Berdoglio als auf Kyrill zurückgeht.
Wenn vor Jahrhunderten verfeindete und getrennte Parteien sich trafen und eine gemeinsame Erklärung oder einen Frieden aushandelten, dann hatte der eine Einleitung. Hat dieser Text eine?
Solche Einleitungen priesen zuerst einmal die Heilige Dreifaltigkeit und wollten das, was folgte, zu deren Ehre aussprechen. Selbst noch im Friedensvertrag von Osnabrück (Westfälischer Friede) 1648 wurde der eigentliche Friedensschluss der verfeindeten konfessionellen Parteien überschrieben mit der Formel:
„Im Namen der Hochheyligen vnzertheilten Dreyfaltigkeit / Amen.“
https://de.wikisource.org/wiki/Westf%C3%A4lischer_Friede_%E2%80%93_Vertrag_von_Osnabr%C3%BCck
Dieser Text hatte allerdngs eine solche Einleitung – warum lässt man sie weg?
„„Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2 Kor 13,13)
1. Durch den Willen Gottes des Vaters, von dem jede Gabe kommt, im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Beistand des Heiligen Geistes des Trösters haben wir, Papst Franziskus und Kyrill, Patriarch von Moskau und der ganzen Rus, uns heute in Havanna getroffen. Wir danken Gott, der in der Dreifaltigkeit verherrlicht ist, für diese Begegnung, die erste in der Geschichte.
Mit Freude sind wir als Brüder im christlichen Glauben zusammengekommen, die sich treffen, um persönlich miteinander zu sprechen (vgl. 2 Joh 12), von Herz zu Herz, und die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Kirchen, den wesentlichen Problemen unserer Gläubigen und die Aussichten zur Entwicklung der menschlichen Zivilisation zu erörtern.“
Und der Schluss:
„30. Erfüllt von Dank für das Geschenk des gegenseitigen Verstehens, das während unserer Begegnung zum Ausdruck kam, schauen wir dankbar auf die Allerseligste Gottesmutter und rufen sie mit den Worten dieses alten Gebetes an: „Unter den Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter“. Möge die selige Jungfrau Maria durch ihre Fürbitte alle, die sie verehren, zur Brüderlichkeit ermutigen, damit sie zur von Gott bestimmten Zeit in Frieden und Eintracht in einem einzigen Gottesvolk vereint seien, zur Ehre der Allerheiligsten und unteilbaren Dreifaltigkeit!
Franziskus, Bischof von Rom, Papst der katholischen Kirche
Kyrill I., Patriarch von Moskau und der ganzen Rus“
http://ef-magazin.de/2016/02/13/8401-dokumentation-der-gemeinsamen-erklaerung-von-franziskus-und-kyrill-gegen-den-strom-schwimmen-familie-verteidigen-und-keinen
oder auch hier:
https://de.zenit.org/articles/gemeinsame-erklaerung-von-papst-franziskus-und-patriarch-kyrill-i-volltext/
Die Frage ist nur, wieviel eine Bezugnahme auf Jesus und Maria wert ist, wenn F. sie an anderen, genauso wichtigen oder wichtigeren Zusammentreffen, etwa mit den Muslimen und Juden, verschweigt.
Man kann in diesem Dokument sehr gut am Duktus erkennen bei welchen Passagen die Russische Kirche sich in sehr authentische-traditionaler Weise einbrachte und wo Bergoglio und Koch ihre bekannten Schwerpunkte einsetzen.
Der Papst hätte doch am liebsten eine Einheitsreligion einschließlich der Mohammedaner. Gute Beziehungen zur Orthodoxie halte ich für wichtiger als zu den Linksprotestanten unserer Breiten.
Papst Franziskus hat bekommen, was er wollte: christichen Ökumenismus, Respekt vor allen Religionen, Einsatz für gerechte Weltordnung (NWO).
Der von der serbisch-orthodoxen Kirche 2010 heiliggesprochene Ava Justin (Popović) von Celije bezeichnete den Ökumenismus als die Panhäresie des 20. Jahrhunderts. Ein Bischofskonzil der Russischen Auslandskirche 1983 verurteilte und anathematisierte ausdrücklich die sogenannte Zweigtheorie (branch theory) der ökumenistischen Bewegung und bekräftigte das altkirchliche Verbot des gemeinsamen Gebets mit Häretikern. Genau diese verurteilten Positionen aber unterzeichnet Patriarch Bartholomäus mit Papst Franziskus. Dafür dürfte er zuhause Probleme bekommen, freilich auch nur seitens einer Minderheit.
Pardon, nicht Bartholomäus, sondern Kyrill. (Bartholomäus teilt aber diese Position.)
Nun, gestern hat auf rossija24 in einer Diskussionsrunde der Vertreter des Moskauer Patriarchates extra mit Nachdruck betont, daß Patriarch Kirill eben NICHT gemeinsam mit dem röm. Papst gebetet hat, obwohl, daß ein bes. Wunsch von römischer Seite gewesen sein soll und sie es unbedingt haben wollten. Weiters wurde angeführt, daß es von Seiten der russischen keine Konzessionen gegeben hat, vielmehr hätte man den Römern ein eindeutige Verurteilung der bedrängten Situation der orientalischen Christenheit abgerungen und im Dokument auch den radikalen Säkularismus und die durch sie bedrohte traditionelle Familie beklagt, was nicht selbstverständlich sei da es in der lateinischen Kirche auch Tendenzen gebe welche diese untergraben würden.
„Dafür dürfte er zuhause Probleme bekommen, freilich auch nur seitens einer Minderheit.“
Vergessen Sie nicht, der Patriarch ist seinem Synod und den anderen Bischöfen, dem gesamten gläubigen Kirchenvolk rechenschaftspflichtig. Auch das – nun erfreulicherweise erstarkende- Mönchtum in Rußland ist seit jeher ein wichtiges Korrektiv gegen jegliche Änderung und Neuerung gewesen ist. Patriarch Kirill zählt in Rußland zwar nicht zu den Ultrakonservativen doch ist er weit davon entfernt Partizipant eines gleichmacherischen Ökumenismus zu sein. Kirill hat in einer programmatischen Rede seinerzeit noch als Metropolit in Smolensk 1993 folgende Worte gefunden als er auf den Werterelativismus und dem Ökumenismus im Westen angesprochen wurde: „Historisch gesehen, hat sich der Mensch nach individuellen, geschlechtsspezifischen, ethnischen, kulturellen, moralischen, religiösen, staatlichen und anderen Kriterien identifiziert. Heute aber herrscht eine unifizierte „Technokultur“, eine gleichmacherische, von nationalen Wurzeln vollkommen unabhängige „Popkultur“, in der eine schablonenhafte Videoproduktion die kulturell-ethnische Identität untergäbt. Die wachsende Rolle überstaatlicher Strukturen sowie die Ideen einer neuen Weltordnung fördern diese Assimilierung auf der nationalen und staatlichen Ebene, und die verdrehte Auslegung der Ökumene als Suche eines theologischen Kompromosses zur Vereinigung aller Religionen begründet deren Voraussetzungen im religiösen Bereich. Das assimilierte Bewußtsein aber, das den geistigen Grundlagen un einer moralischen Orientierung beraubt ist und sich in Richtung indifferenter sich nach Moden wandelnder Werte entwickelt, ist nicht fähig in diesen Normen vom Allerlaubtsein, den Verführungen des Bösen zu widerstehen“
Bleibt der Patriarch diesen seinen Prinzipien und Grundsätzen weiterhin treu, seine bisherigen Ansprachen und Predigten in Rußland lassen es annehmen, wird es Bergoglio sehr schwer fallen das Oberhaupt der Kirche Rußlands für seine Konzepton der Einheitsordnung zu rekrutieren.
Wenn das so ist, wie Sie berichten, dann kann man folgende Schlüsse ziehen:
1. Diese „Übereinkunft“ ist kaum das Papier wert.
2. F. redet hier wieder mal in die Luft, könnte morgen aber auch das Gegenteil vertreten.
3. Das Beharren des Ostens auf einem bestimmten Identifikationskonglomerat des Menschen steht allerdings an sich in manchem dem supranationalen Konzept, das die RKK traditionell immer hatte, doch entgegen – die himmlische Heimat, die in der Kirche abgebildet ist, ist tatsächlich nicht mehr an Nation oder Geschlecht gebunden und hat Vorrang vor jeder irdischen „Verwurzelung“. Auch dieses orthodoxe Identifikationsschema ist schablonenhaft, nicht nur das der Pop-Kultur, die den Fehler in sich trägt, Supranationalität ohne Glauben erzeugen zu wollen – das ist nichts weiter als das alte babylonische Konzept. Man muss allerdings sehen, dass eine allzu irdisch gesonnene katholische Kirche aber demselben babylonischen Konzept erliegen könnte bzw. meiner Ansicht nach die 2000 Jahre über immer wieder erlegen ist und seit ca. 150 Jahren auch endgültig anheimgefallen ist. Der rein irdisch gedachte römische Zentralismus ist prinzipiell nicht nur kompatibel, sondern vielleicht sogar bald vollends identisch mit den Prämissen einer Welteinheitskultur.
Freilich baut auch die christliche Identität zunächst noch auf irdischen Kategorien auf, muss sie aber dann konsequneterweise in den Hintergrund rücken und auch jederzeit bereit sein, sie um Christi willen sogar aufzugeben, v.a. was ethnische oder nationale Identität betrifft. Im schlimmsten Fall wurden Christen tatsächlich auch aus solchen Verbänden dem Fleisch nach um Christi willen ausgestoßen und sind deshalb keine Gespenster geworden.
„Mit solchen Schritt wird Kuba die Hauptstadt der Einheit werden“
Das wird wohl eher auf Jerusalem zutreffen. Denn eine Hauptstadt braucht die neue Welteinheitsreligion dann ja auch. Keine Stadt eignet sich für den Welteinheitreligionsbetrug besser, als Jerusalem, die Wurzel des Christentums. Dann werden also möglichst viele Christen glaubend gemacht, die neue Welteinheitsreligion wäre das Christentum, mit lediglich neuem Anstrich.
Das Zitat habe ich übrigens bewusst mit dem Rechtschreibfehler herauskopiert, so wie es im Artikel steht.
Da hört sich vieles gut an (und ist es in der Tat), was da zu Papier gebracht wurde. Und man muß die guten Bemühungen, die es seit Jahren auch gab vor allem auch mit dem Pontifikat von Papst Benedikt XVI. auch hoch würdigen.
Ich frage mich aber etwa, wieso die Kirche auf Kuba in dynamischem Wachsttum begriffen sein kann wo sie doch von der kommunistischen Einheitsdiktatur seit Jahrzehnten unterdrückt wird. Diese Diktatur behauptet: es gibt keinen Gott.
Daß dieses Treffen von 2 kirchlichen Oberhäuptern auf Kuba stattfand, ist nicht nachvollziehbar. Auf Kuba gibt es weder sog. Religionsfreiheit, noch Demokratie/freie Wahlen, noch staatsunabhängige Medien und vieles andere auch nicht; also ähnlich wie inzwischen auch in Deutschland!
Soll Punkt 14 nur für Europa gelten, aber ausgerechnet nicht für Kuba? Das ist der blanke Hohn, den beide hier exerzieren.
Es gibt auf Kuba tagtäglich marxistische Indoktrination. Und Marxismus paßt zu „Papst“ Franziskus. Das wissen natürlich die Kubaner zu schätzen und erlaubten ihm, sich dort mit dem russischen Patriarchen, der auf Kuba ja eigentlich nichts verloren hat (die paar tausend Orthodoxe, also bitte), zu treffen. Die Sache ist nicht sauber.
Unter Punkt 17 werden auch so Dinge gesagt, die Fragen aufwerfen. Warum strömen die „Migranten“ nach Europa und nicht direkt um die Ecke in die reichen islamischen Araberstaaten? Kein Ton darüber. Und was hat die Masseninvasion zu uns mit hiesigem Konsumverhalten zu tun?
Papst Benedikt war auch auf Kuba und hatte die Wahrheit verkündet. Er wäre nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, sich in einem kommunistischen Unterdrückerstaat mit einem russischen Patriarchen (eine „historische“ Angelegenheit) zu begegnen.
Die ganze Angelegenheit hat einen dicken unübersichtlcihen Pferdefuß. So will man die Christen für dumm verkaufen. Aber man ist der Buhmann, wenn man nicht die kirchliche Einheitsmelodie hier mitsingt.
Jetzt gibts kein Halten mehr: der Relativismus, die Abschaffung der Wahrheit, ist jetzt festes Programm.
Was oder wer hat den Patriarchen veranlaßt, sich mit einem Papst zu treffen und das noch in einem kommunistischen Straflagerstaat, der es mit den Lehren nicht genau nimmt, sie beiseite schiebt und auch verfälschend uminterpretiert,für den es keine unverhandelbaren Werte gibt, der antichristlichen/linken Politikern und Organisationen zuneigt und sie belobigt, der der Islamisierung Europas die Tore geöffnet hat, der überhaupt ein Feind Europas und seiner christlichen Traditionen ist usw.?
Es ging hier doch wohl darum, der linken, letztlich marxistischen Ideologie in Europa und auf der Weltbühne zum Durchmarsch zu verhelfen. Diese Punkte sind ja vielfach gut und nennen die Dinge beim Namen. Aber dafür brauchte es nicht dieses inszenierte Treffen der beiden auf Kuba. Man hätte sich auch in der VR China treffen können und dann wärs jedermann klar gewesen. Auch da gibts ja Katholiken und auch einige orthodoxe Christen.