„Der Teufel muß nicht mehr arbeiten, es kommen so viele von allein in die Hölle“


Ettore Gotti Tedeschi: "Der Teufel hat aufgehört zu arbeiten, weil so viele von allein in die Hölle kommen"
Ettore Gotti Tedeschi: "Der Teufel hat aufgehört zu arbeiten, weil so viele von allein in die Hölle kommen"

(Rom) Der ehe­ma­li­ge Prä­si­dent der Vatik­an­bank Etto­re Got­ti-Tede­schi leg­te weni­ge Tage vor Weih­nach­ten, zusam­men mit dem Jour­na­li­sten Pao­lo Gam­bi, das Gesprächs­buch „Un mestie­re del Dia­vo­lo“ (Ein Hand­werk des Teu­fels) vor. Dar­in sagt der Ex-Ban­ker des Pap­stes: „Der Teu­fel hat auf­ge­hört zu arbei­ten“. Der Grund dafür sei, weil inzwi­schen so vie­le ganz von allei­ne in die höl­li­schen Flam­men wan­dern wür­den. „Viel­leicht gibt es ja des­halb die men­schen­ge­mach­te Erd­er­wär­mung…“ Was iro­nisch klin­ge, sei durch­aus ernst­ge­meint, so der Vati­ka­nist San­dro Magister.

Bankier sui generis

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Got­ti-Tede­schis Gesprächs­buch habe „vom Titel weg“ zumin­dest eine Sache mit Papst Fran­zis­kus gemein­sam. Im Mit­tel­punkt steht eine Gestalt, die auch in der Bibel eine zen­tra­le Rol­le spielt, näm­lich der „Fürst der Lüge“.

Got­ti-Tede­schi „ist ein Ban­kier sui gene­ris, ein bren­nen­der Katho­lik und ein Huma­nist“, so Magi­ster. Er sei mehr Ein­zel­gän­ger, dem das Grup­pen­spiel nicht beson­ders liegt. Als er 2009 in den Vati­kan beru­fen wur­de, um der Vatik­an­bank IOR vor­zu­ste­hen, mach­te er sich die Auf­ga­be „mit abso­lu­ter Hin­ga­be“ zu eigen, wie jemand, der sich selbst „zum Eunu­chen macht, um des Him­mels­rei­ches wil­len“, wie er in Anleh­nung an das Neue Testa­ment selbst sagt.

Kon­kret woll­te er die IOR wie­der zu dem machen, was sie eigent­lich sein soll­te, nur eine bank­ähn­li­che Ein­rich­tung, um die Arbeit der Kir­che rei­bungs­los erfül­len zu kön­nen und ihre Unab­hän­gig­keit zu sichern.

Der Teufel der „große Pensionist“, weil er „heute nicht mehr arbeiten muß, um die Hölle zu füllen“

„Prompt wur­de er 2012 aus dem Amt gejagt“, so Magi­ster. Auch im Buch sagt er nicht von wem. Letzt­lich sei das da auch zweit­ran­gig. „Nicht zweit­ran­gig ist hin­ge­gen der unsicht­ba­re Gast auf jeder Sei­te des Buches, der Teu­fel, den Got­ti-Tede­schi, den ‚gro­ßen Pen­sio­ni­sten‘ nennt, weil er heu­te von so vie­len ‚Fans’ umla­gert ist, daß er gar nicht mehr arbei­ten muß, um die Höl­le zu füllen.“

Die wah­ren Wur­zeln für die Unord­nung in der Welt sieht Got­ti-Tede­schi in der Moral und letzt­lich in der Theo­lo­gie. Die öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen Desa­ster sei­en nicht die Ursa­che, son­dern die Wir­kung. Doch in den Wor­ten des Ban­kiers ist kein trau­ri­ger oder resi­gnier­ter Unter­ton her­aus­zu­hö­ren. „Wenn der Teu­fel sich auch amü­siert, gibt es immer noch jeman­den, der wei­ter­ar­bei­tet und erleuch­tet und am Ende siegt. Es ist die Gött­li­che Vor­se­hung, dank der auf geheim­nis­vol­le, aber unfehl­ba­re Wei­se alle Din­ge ‚coope­ran­tur in bonum‘.“

Respekt für den Papst, doch andere Kardinäle schätzt er mehr an der Spitze der Kirche

Der Dia­log zwi­schen Got­ti-Tede­schi und sei­nem Gesprächs­part­ner „ist ein Schwim­men gegen den Strom mit iro­ni­schen und über­ra­schen­den Über­le­gun­gen“, so Magi­ster. Die The­men sind aber immer gewich­tig: Wirt­schaft, Umwelt und Kir­che „mit dis­so­nan­ten Spit­zen im Gegen­satz zur all­ge­mei­nen, aber häu­fig wenig getreu­en Nar­ra­ti­on, die Papst Fran­zis­kus welt­weit umhüllt.“

Dem Papst zollt Got­ti-Tede­schi Respekt und pflicht­schul­di­gen Gehor­sam, ohne dabei jedoch zu ver­ber­gen, daß er Kar­di­nä­le wie Robert Sarah, Car­lo Caf­farra, Ger­hard Mül­ler, Ray­mond Bur­ke und Geor­ge Pell, letz­te­ren „als Theo­lo­gen“, wie er betont, als geist­li­che Füh­rer an der Spit­ze der Katho­li­schen Kir­che mehr schätzt und bewundert.

Un mestie­re del dia­vo­lo. Pao­lo Gam­bi im Gespräch mit Etto­re Got­ti Tede­schi, Ver­lag Giu­bilei Regna­ni, Cese­na 2015, 260 Sei­ten, Euro 15,00

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo/​Giulei Regna­ni (Screen­shot)

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34 Kommentare

  1. Ach naja, viel Gegacker, nichts Kon­kre­tes, Gegrum­mel höch­stens, Ross und Rei­ter feh­len. Wozu sol­che Bücher?

    Wer das kauft, erhoff­te sich wahr­schein­lich etwas Aufschluss.

    Bekommt er den?

      • O Eli­as, Exper­te für Senf­sor­ten, Parol­kä­fi­ge und Rosen mit Dor­nen, schrie­be ich nur Gegacker – weder Sie noch Ihre Brü­der und Schwe­stern im Schwert­gei­ste wür­de stets sprung­be­reit dar­auf reagieren!

      • (aktiv bekämp­fen führt nur zu (Über-)Reaktionen. Igno­rie­ren darf man aber immer, und es ver­letzt auch niemanden!)

      • Über­re­ak­tio­nen sind nur das akti­ve Bekämp­fen UND das Igno­rie­ren! Bei­des offen­bart, auf welch wack­li­gen Füßen Sie stehen.

  2. Wir kön­nen, ohne das Buch nicht gele­sen zu haben, kaum urtei­len. Aber ich neh­me schon an, dass es mehr als „Gegacker“ und „Gegrum­mel“ bietet.
    Etto­re Tede­schi benennt dar­in immer­hin die o.g. Kar­di­nä­le als „geist­li­che Füh­rer an der Spit­ze der Katho­li­schen Kir­che“. Damit spricht er die­se gei­sti­ge Füh­rung Papst Fran­zis­kus ab, zumin­dest für sich persönlich.
    Wenn man län­ger dar­über nach­denkt – wel­che Bri­sanz beinhal­tet das? Wie­viel sagt das aus?
    Der Autor hat Stel­lung bezogen!
    Dar­an ändert auch nichts, dass Tede­schi Papst Fran­zis­kus in sei­ner Funk­ti­on respektiert.

    • Na also – er sagt also außer Andeu­tun­gen nichts. Bra­vo und dan­ke für die Bestätigung!
      Da ist der neue­ste Arti­kel von Herrn Oben­au­er, wenn auch gedrech­selt, doch erheb­lich ein­deu­ti­ger und klarer.
      Übri­gens: Oben­au­er redet sei­nen eige­nen Wor­ten nach nur, weil die Bischö­fe es nicht tun.

      Die Tedeschi’schen Hel­den­bi­schö­fe wer­den also auch von die­sem Autor, sagen wir es doch mal unge­schminkt, als nichts­sa­gend wahr­ge­nom­men! Denn andern­falls sähe er sich nicht ver­pflich­tet, sich zu äußern!

      Man muss sich das mal vorstellen:

      Das Papst­vi­deo vom Janu­ar hat kei­ner­lei – ich beto­ne KEINERLEI – „Wider­stand bis zum Äußer­sten“ her­vor­ge­ru­fen, auch nicht bei den „eigent­li­chen geist­li­chen Füh­rern“, ja: gera­de bei denen mal wie­der nicht! Wo waren die Her­ren in Lila, die Her­ren Pell, Bur­ke, Schnei­der etc. etc. etc.
      Naja, es ging ja nicht um Sex, Homo oder Gen­der. Und für frem­de Ritua­le in Samt und Sei­de, kost­ba­re Sticke­rei­en und meter­lan­ge Schlep­pen, sofern sie nur mär­chen­prin­zes­sin­nen­haft genug sind, dürf­te man als wert-kon­ser­va­ti­ver Alte-Mes­se-Folk­lo­rist sogar ein Fai­ble haben…macht doch nichts, wenn es dem fal­schen Glau­ben dient, Haupt­sa­che stilvoll.

      Geht es dage­gen um das allei­ni­ge König­tum Chri­sti – und das steht zur Dis­po­si­ti­on in apo­ka­lyp­ti­schem Aus­maß, lohnt sich wohl kein Auf­stand bei unse­ren Brokatträgern…

      • Gähn. Naja, nicht jeden klei­det gen­der­ge­rech­ter Sack-und-Asche-Fum­mel von Dawan­da, nicht wahr, lieb­ste zeitschnur.

      • Nicht ablen­ken, – es ist halt nix mit den Hel­den­bi­schö­fen. Und zum The­ma Sack und Asche, wer­den Sie sich dran gewöh­nen müs­sen, dass der abend­län­di­sche Büßer mehr oder weni­ger immer schon gegen­dert hat… das Reich Got­tes ist nicht äuße­rer Schein.

        Der König von Nini­ve zer­riss sei­ne Klei­der und tat umge­hend Buße und ver­ord­ne­te allen Bewoh­nern, selbst den Tie­ren, einen Sack zu tra­gen: so wur­de die Stadt gerettet.

        Das wäre auch unse­re Marsch­rou­te, aber wie will man das begrei­fen, wenn man einen rein ver­äu­ßer­lich­ten, alt­backen-ver­kru­ste­ten Pracht-Kla­mot­ten-Glau­ben für den wah­ren Glau­ben hält…

        So käme­ne wir viel­elicht wei­ter – Dona­tell, 15. Jh:
        https://​com​mons​.wiki​me​dia​.org/​w​i​k​i​/​F​i​l​e​:​M​a​r​i​a​.​M​a​g​d​a​l​e​n​a​.​jpg

  3. Was die Vatik­an­bank angeht, habe ich über­haupt kein Ver­trau­en. Nur einer von vie­len Arti­keln dazu: http://​www​.welt​.de/​k​u​l​t​u​r​/​a​r​t​i​c​l​e​1​4​8​4​5​4​5​0​4​/​T​o​t​e​-​P​a​e​p​s​t​e​-​f​u​e​h​r​e​n​-​n​o​c​h​-​K​o​n​t​e​n​-​b​e​i​-​d​e​r​-​V​a​t​i​k​a​n​b​a​n​k​.​h​tml – Das Buch von Herrn Etto­re Got­ti-Tede­schi wird wahr­schein­lich nicht die wirk­li­chen Hin­ter­grün­de brin­gen. Das Buch „Welt­macht IWF – Chro­nik eines Raub­zu­ges“ von Ernst Wolff (Tec­tum Sach­buch, 2014) über das Geld­un­we­sen und die Aus­beu­tung der Völ­ker dadurch ist sehr viel erhel­len­der. Hier ein sehr sehens­wer­tes Inter­view mit dem Autor: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​G​C​k​K​x​I​T​T​KYw – „Im Gespräch mit Ernst Wolff, dem Autor des Buches „Welt­macht IWF“, erhär­tet sich der Ver­dacht, dass der Inter­na­tio­na­le Wäh­rungs­fond eher als glo­bal han­deln­der Kre­dit­hai bezeich­net wer­den muss. Wem die­ser Hai mit soge­nann­ten Struck­tur­an­pas­sungs­pro­gram­men Scha­den zufügt, kann man längst auch in Euro­pa erken­nen. Aber wem nützt die­ser Hai ?“ (Zitat aus der Video­be­schrei­bung von you­tube KenFM).
    In Wirk­lich­keit gibt es kei­ne unab­hän­gi­ge Bank, da alle Ban­ken zum Welt­fi­nanz­sy­stem der Finanz-Eli­ten gehö­ren. Fol­gen­des Inter­view von ‚Deut­sche Wirt­schafts­nach­rich­ten‘ mit dem Autor des Buches „Die Plün­de­rung der Welt: Wie die Finanz-Eli­ten unse­re Ent­eig­nung pla­nen“ erklärt dies auf­schluss­reich: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​M​d​A​s​N​y​M​b​y9E (Teil 1) + https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​W​p​y​A​3​q​n​4​t6Y (Teil 2). Die Vatik­an­bank ist Teil eines glo­ba­len Aus­beu­tungs­sy­stems bei dem die Flei­ßi­gen immer ärmer und die Rei­chen immer rei­cher wer­den. Jetzt wol­len sie ja anfan­gen das Bar­geld (in Deutsch­land jetzt erst mal auf 5000 euro begrenzt) abzu­schaf­fen. Cui bono ? Es riecht nach orwell­scher Totalkontrolle.

  4. Aber auch er wird sich,wie alle,irgendwann ent­schei­den müssen,ein Lavie­ren zwi­schen den Fronten,wie es etwa ein Andre­as Eng­lisch in Rein­kul­tur betreibt wird es ab einem gewis­sen Zeit­punkt nicht mehr geben.
    Was im Irdi­schen funk­tio­nie­ren mag,ein jein,gibt es bei Gott nicht,entweder jaja oder neinnein,„alles ande­re ist von Übel“.
    Gera­de die­se Nacht hat­te ich einen merk­wür­di­gen Traum,ich ver­su­che mal,es zusammenzubringen.
    Ich muss­te mich für oder gegen das Christ­sein ent­schei­den wobei ich wusste,das, wenn ich mich dafür ent­schei­de, ich ster­ben muß.
    Mir wur­de so etwas wie ein klei­nes grünes(!)Kissen vorgehalten,darauf soll­te ich drücken,wenn ich dafür bin.
    Ich tat es sofort und ohne zu zögern,aber wei­ter weiß ich nicht.
    Hof­fent­lich bin ich,wenn es in der Rea­li­tät mal dar­auf ankom­men soll­te auch so mutig…

  5. Jetzt ist es wohl so weit :..der Teu­fel ist arbeits­los gewor­den ! Frü­her sagte
    man über den Teu­fel :..flei­ßig ist er ja ! Jetzt kann er sich aus­ru­hen, denn es
    scheint, als hät­te er die Chri­sten­heit im Sack. Jetzt setzt er sei­ne Dämonen
    auf die an, die stur ihrem Glau­ben treu blei­ben. Hier ver­sucht er durch Streit,
    Lügen, Ver­leum­dung und Angst, die Chri­sten zu ver­un­si­chern und zum zweifeln
    zu brin­gen. Aber bei den gefe­stig­ten Chri­sten wird er sich sei­ne fau­len Zähne
    ausbeissen.

    • Nein – das ist fal­sche Sicher­heit. In der Apo­ka­lyp­se heißt es, es sei ihm gestat­tet wor­den, die Hei­li­gen (!) zu besie­gen. Und nur die, die von Anbe­ginn der Welt im Buch des Lebens stan­den, wer­den geret­tet, weil Gott die Zeit abkürzt – denn sonst wür­den auch sie ver­führt und besiegt.

  6. Die Über­schrift ist eine Art kri­ti­sches Bon­mot über den Zustand der Kir­che, beson­ders ihrer Füh­rung. Doch ver­harm­lost Herr Tede­schi damit auch den Teu­fel. Der ist näm­lich flei­ßig ohne Rast und Ruh bis zum Ende und treibt die Sei­nen, ob Gei­ster oder ihm ver­schwo­re­ne Men­schen, zu uner­müd­li­chem Fleiß an, um in der Kür­ze der ihm ver­blei­ben­den Frist eine mög­lichst gro­ße See­l­en­ern­te für sein Reich der Fin­ster­nis und Qual einzufahren.

    • Das stimmt, heißt es doch über die Apo­ka­lyp­se, der Satan sei auf die Erde gewor­fen wor­den und ver­wü­ste dort mehr denn je die Seelen.

      Got­ti Tede­schi ver­harm­lost aber auch die Apo­ka­lyp­tik des gesam­ten Äons nach Chri­stus: das IST ins­ge­samt die Apo­ka­lyp­se und Zei­ten, in denen der Teu­fel „mehr“ kämp­fen muss­te, dürf­te es wohl kaum gege­ben habe. Ihm war noch nicht soviel Macht zuge­stan­den wor­den – das muss man schlie­ßen, wenn Gott sie ihm am Ende für einen kur­ze Zeit total gibt.

  7. ach Trauerkloß,köcheln Sie ruhig wei­ter in Ihrer trü­ben Brühe.
    Eigent­lich eine Ehre für uns,je mehr Trolle,um so näher sind wir an der Wahrheit.

  8. Allen Zuschrei­bern, die nur über den ersten Teil des Sat­zes von Got­ti – Tede­schi dis­ku­tie­ren, möch­te ich noch­mals die Tra­gik sei­ner Aus­s­sa­ge in Erin­ne­rung rufen: „Der Teu­fel muß nicht mehr arbei­ten, es kom­men so vie­le von allein in die Höl­le“. Die­se unge­heu­re Bot­schaft wagt heu­te kein Bischof und kein Beru­fe­ner mehr sei­nen anver­trau­ten „Schä­fen“ zu pre­di­gen. Statt des­sen wird uns zum Ver­ges­sen der Wahr­heit und zum Ver­ges­sen von Got­tes Gerech­tig­keit die „Barm­her­zig­keit“ gepre­digt und zwar so als hät­ten wir ein Anrecht dar­auf im Glau­ben auf die über­gro­ße Barm­her­zig­keit Got­tes wei­ter zu sün­di­gen nach dem Mot­to „Gott wird nicht müde zu ver­zei­hen“. Die­ser Arti­kel ist für mich eine War­nung, die Gerech­tig­keit Got­tes nicht zu ver­schwei­gen und die Barm­her­zig­keit als Frucht der Gerech­tig­keit zu ver­ste­hen. Denn der Vater der Lüge ist dabei durch Ver­zer­rung der Wahr­heit den Kampf um die See­len zu gewin­nen. Für die kla­ren Wor­te einen herz­li­chen Dank an Got­ti – Tedeschi.

    • Sehr gut beob­ach­tet, danke!

      Ich ken­ne auch ande­re Arti­kel von Got­ti-Tede­schi, er ist ein ech­ter Fach­mann auf sei­nem Gebiet, und zudem scheint er einen fel­sen­fe­sten Glau­ben zu haben, und das auch offen zu bekun­den (es gibt heut­zu­ta­ge wohl mehr gute Lai­en-Pre­di­ger als gute, geweih­te Kollegen…).

  9. Zum letz­ten Kom­men­tar von Herrn @ Hans…
    Ich lese gera­de mit gro­ßem Ver­gnü­gen die für Kin­der auf­be­rei­te­te Fas­sung des christ­li­chen Klas­si­kers „Pil­ger­rei­se…“ von John Bun­y­an und möch­te dar­aus eine Pas­sa­ge zitie­ren, die gut zum The­ma passt.

    Christs Rat
    Nach­dem sie eine Wei­le mit­ein­an­der gere­det hat­ten, trat Getreu zu Christ und sag­te lei­se: »Ach, was haben wir doch für einen net­ten Weg­ge­fähr­ten gefun­den!« Doch Christ erwi­der­te: »Jetzt will ich dich erst mal aufklären
    über die­sen Bur­schen. Ich ken­ne ihn recht gut, denn er lebt in unse­rer Stadt. Sein Name ist ›Schwätzer‹, und er ist der Sohn eines gewis­sen ›Redselig‹. Er wohnt in der Schwatz­gas­se. Er hat eine gewand­te Zun­ge und ist voll schö­ner Wor­te, aber in sei­nem Her­zen ist kein Platz für den Glau­ben.« Getreu: »Da habe ich mich aber schwer in die­sem Mann getäuscht. Wie sol­len wir ihn los­wer­den?« Christ: »Tu, was ich dir sage! Fang ein Gespräch an über irgend­ein ern­stes The­ma, und dann frag ihn frei­her­aus, ob
    sein Glau­be echt ist oder ob er nur in schö­nen Wor­ten besteht! Dann wirst du bald her­aus­fin­den, dass er dich eben­so satt­hat wie du ihn.«

    Getreu stellt Schwät­zer auf die Probe
    Da trat Getreu auf Schwät­zer zu und frag­te ihn: »Nun, wie steht es mit dir?« Schwät­zer: »Ach, dan­ke, ganz gut. Wir hät­ten inzwi­schen schon ein lan­ges Gespräch füh­ren kön­nen.« Getreu: »Wenn’s dir recht ist, so wol­len wir uns jetzt über fol­gen­des The­ma unter­hal­ten: Wie offen­bart sich die ret­ten­de Gna­de Got­tes in den Her­zen der Menschen?« 

    Sie spre­chen über Sün­de und Gnade
    Schwät­zer: »Das ist eine wich­ti­ge Fra­ge. Zuerst ruft die Gna­de eine star­ke Ent­rü­stung über die Sün­de her­vor.« Getreu: »Ich fin­de, du soll­test lie­ber sagen: Die Gna­de bringt die See­le dazu, die Sün­de zu hassen.« 

    Schwät­zer besteht die Prü­fung nicht
    Schwät­zer: »Nanu, was ist denn für ein Unter­schied zwi­schen der Ent­rü­stung über die Sün­de und dem Has­sen der Sün­de?« Getreu: »Oh, ein sehr gro­ßer! Ich habe schon manch einen gehört, der sich auf der Kan­zel über die Sün­de ent­rü­stet hat, sie aber heim­lich in Herz und Haus gehegt hat. Besteht dein
    Glau­be nur in schö­nen Wor­ten oder in der Tat und in der Wahr­heit?« Bei die­sen Wor­ten lief Schwät­zer rot an und frag­te: »Wie kommst du denn dazu, mir solch eine Fra­ge zu stellen?«

    Getreu und Schwät­zer tren­nen sich
    Getreu: »Weil du mit schö­nen Wor­ten so schnell bei der Hand bist. Aber sonst scheint sich dein Chri­sten­glau­be mit allem zu ver­tra­gen: mit Sauf­ge­la­gen, mit Hab­sucht, mit Flu­chen und Lügen.« Schwät­zer: »Da du so rasch über mich das Urteil fällst, schlie­ße ich dar­aus, dass du ein übel­lau­ni­ger Schwarz­se­her bist, mit dem man nicht reden kann. Dar­um: Leb wohl!«

    »Hal­te dich von sol­chen Men­schen fern!«
    Da trat Christ her­an und sprach zu sei­nem Glau­bens­bru­der: »Hab ich dir das nicht gleich gesagt? Dei­ne Wor­te und sei­ne Begier­den pass­ten nicht zusam­men. Lie­ber woll­te er auf dei­ne Gesell­schaft ver­zich­ten als sein Leben ändern. Nun ist uns die Mühe erspart geblie­ben, uns von ihm los­zu­sa­gen. Er wäre doch nur ein Schand­fleck für uns gewe­sen. Auch schreibt Pau­lus: ›Halte dich von sol­chen Men­schen fern‹« (1. Timotheus
    6,5).

    Christ lobt Getreu
    Getreu: »Ich bin froh über die­ses kur­ze Gespräch mit Schwät­zer. Ich habe ihm alles klar gesagt. Wenn er jetzt nicht Buße tun will, bin ich unschul­dig an sei­nem Blut.« Christ: »Du hast rich­tig gehan­delt, als du so offen mit ihm rede­test. Ich wünsch­te, dass alle Men­schen so sprä­chen. Dann
    wür­den es die Men­schen ler­nen, auf­rich­tig zu sein, oder sie wür­den sich in der Gesell­schaft von gläu­bi­gen Chri­sten nicht mehr wohlfühlen.«

    John Bun­y­an, Pil­ger­rei­se in Bil­dern, Aus­ga­be für Kin­der (…), gebun­den, 256 Sei­ten. ISBN /​ EAN: 978–3‑86699–339‑6
    http://clv.de/Buecher/Erzaehlungen-Romane/Pilgerreise-in-Bildern.html?listtype=search&searchparam=John%20Bunyan

    Als pdf-Datei gra­tis herunterladbar:
    http://​clv​.de/​c​l​v​-​s​e​r​v​e​r​.​d​e​/​w​w​w​r​o​o​t​/​p​d​f​/​2​5​6​3​3​9​.​pdf

    • Wer­ter @ Leo Laemmlein, 

      Ich freue mich, dass Sie die Pil­ger­rei­se mit gro­ßem Ver­gnü­gen lesen. 

      In sei­ner Auto­bio­gra­fie „Über­rei­che Gna­de“ lässt John Bun­y­an den Leser in allen Höhen und Tie­fen an dem über­mä­ßi­gen Erbar­men Got­tes in Chri­stus Jesus teil­ha­ben. … mit wel­chen Anfech­tun­gen er zu kämp­fen hat­te und wir Gott ihn durch alle Situa­tio­nen durch­ge­tra­gen hat. 

      Ein klei­ner Aus­schnitt daraus:
      Der Ver­su­cher griff mich viel­fach mit fol­gen­den Fra­gen an: Wie kannst du fest­stel­len, dass Jesus unser Erlö­ser ist, obwohl die Tür­ken Moham­med in ihren Schrif­ten als Erlö­ser dar­le­gen? Kann ich mir denn vor­stel­len, dass so zahl­lo­se Zehn­tau­sen­de in so vie­len Län­dern und Rei­chen ohne Kennt­nis des rech­ten Weges zum Him­mel sein sol­len (gesetzt es gäbe wirk­lich einen Him­mel); und dass ein­zig wir, die wir in einem Win­kel der Erde leben, mit die­ser Erkennt­nis geseg­net sein sol­len? Jeder­mann hält sei­ne eige­ne Reli­gi­on für die allein rich­ti­ge, Juden wie Mau­ren und Hei­den, und wie, wenn unser gan­zer Glau­be, und Chri­stus, und die Schrift eben­falls nur Ein­bil­dung wäre?
      Ab und an habe ich mich bemüht, wider die­se Ein­flü­ste­rugen zu argu­men­tie­ren und ihnen eini­ge der Aus­sa­gen des hl. Pau­lus ent­ge­gen­zu­set­zen. Doch ach, ich merk­te schnell, wenn ich das tat, dass die Ein­wän­de wie die fol­gen­den sich aber­mals gegen mich wand­ten: Obwohl wir von Pau­lus und sei­nen Wor­ten sehr viel Auf­he­bens machen, wie kann ich tat­säch­lich bewei­sen, ob er, da er ein scharf­sin­ni­ger und erfin­dungs­rei­cher Mann war, sich nicht in der Tat damit abge­ge­ben hat, mit­tels stär­ker Täu­schun­gen die Men­schen irre­ge­lei­tet hat; und also auch jene mühe­vol­le Rei­sen unter­nahm, um sei­ne Genos­sen zu ver­nich­ten und zuschan­den zu machen?

      • Sehr geehr­te @ Christin,
        nun lese ich auch die unbe­ar­bei­te­te voll­stän­di­ge Ver­si­on. Wich­tig ist es auch, die Bibel­stel­len, die er angibt, nachzuschlagen.
        Die­ser Kes­sel­flicker mit kaum mehr Aus­bil­dung als Grund­schu­le hat ein Stück Welt­li­te­ra­tur geschaf­fen, obwohl er nicht ein­mal lite­ra­ri­sche Ambi­tio­nen hatte.
        Die Anfech­tung durch den Islam ist auf­schluss­reich. Der Islam ist neben dem Chri­sten­tum die größ­te Welt­re­li­gi­on und gera­de dabei, es zah­len­mä­ßig zu über­flü­geln. In sei­ner fast 1400jährigen Geschich­te hat er eine Zivi­li­sa­ti­on her­vor­ge­bracht und zusam­men­ge­hal­ten und auch man­che, wenn­gleich nicht vie­le kul­tu­rel­le Lei­stun­gen auf­zu­wei­sen. Er hat eine aus­ge­klüg­te Exege­se, Über­lie­fe­rungs- und Rechts­wis­sen­schaft geschaf­fen. Trotz­dem ist er eine fal­sche Reli­gi­on, er ist die anti­christ­li­che Reli­gi­on par excel­lence. Was kann uns das leh­ren? Kul­tu­rel­le, wis­sen­schaft­li­che, zivi­li­sa­to­ri­sche Lei­stun­gen, impo­nie­ren­de Tra­di­ti­on, ver­zweig­te Glau­bens­wis­sen­schaft und Moral­leh­re, welt­wei­te Ver­brei­tung, usw. usf. – das alles ver­bürgt an und für sich kei­ne Wahr­heit, kei­ne Erlö­sung und Ret­tung. Alle Welt­re­li­gio­nen kön­nen der­glei­chen vorzeigen.
        In der heu­ti­gen Täu­schung und Ver­wir­rung tun wir gut dar­an, genau zu prü­fen, wo Wahr­heit ist, sie vom Irr­tum zu schei­den und ihr und nur ihr zu folgen.

  10. Lie­be Stel­la! Grün ist die Far­be des ISLAM. Wenn Du Dei­nen „Kopf“ durch ihn ver­lierst d.h. „stirbst“ von JESUS CHRISTUS Zeug­nis geben wirst, wirst Du leben, glau­be ich. Im Gebet mit Dir ver­bun­den, hof­fe wie Du, ich wer­de das auch zu Wege brin­gen, so Gott will…?!

  11. @zeitschnur Ihr Kom­men­tar ist lei­der oft sehr aggres­siv, stets sehr intel­li­gent und hetzt unent­wegt gegen etwas oder wen auf, oder soll wohl eini­ge hier „auf­brin­gen“ (in Wut brin­gen) für wen und was… Die Fra­ge ist: Wer tut das vor allem und wem dient das…?! Sie müss­te auch Ihnen, so Sie beken­nen­der und ein prak­ti­zie­ren­der Christ sind, der unter der Obhut eines kath. Prie­sters steht und die Demut übt, wohl auch bekannt sein ?! Oder doch noch immer nicht?! Als ein „Troll“, des­sen Image Sie zur Zeit uns hier vor Augen füh­ren und pfle­gen, schon. Zu den Äusser­lich­lei­ten eini­ger Prä­la­ten, wie Sie sie uns anpran­ger­ten und ver­damm­ten, glau­be ich, zumin­dest eini­ge von Ihnen zogen es vor, zu die­sem oder jenem „The­ma“, zu schwei­gen und das GEBET in die erste Rei­he zu stel­len, was ich auch Ihnen hier­mit (und uns allen) sehr emp­feh­le! Gelobt sei JESUS CHRISTUS der Herr!

    • Sie reden wie die lin­ken Het­zer, bloß auf Rechts. Sie haben sage und schrei­be nicht ein ein­zi­ges, inhalt­lich fass­ba­res Argu­ment vor­ge­tra­gen, dafür aber ein lan­ges Posting mit per­sön­li­chen Anwür­fen abge­setzt – ist das der Geist der Demut? 

      Es ist in jedem Fall Realsatire!

  12. …ohne das Gebet tun wir „das“ (uns sel­ber vor allem (!) in den Vor­der­grund stel­len und uns als etwas Bes­se­res betrach­ten, so die­ser „fehlt“ und ihn, den Näch­sten, ver­dam­men). Und wirk­lich: Der Teu­fel muss uns nur hier­bei zuhö­ren, wie wir uns sel­ber durch die­se Selbst­er­hö­hung (Lieb­lo­sig­keit) in die Höl­le hin­ein­re­den und uns den Him­mel verschliessen…

  13. Von des Teu­fels Reich 

    Es gibt ein Reich der Fin­ster­nis, es gibt in der unsicht­ba­ren Gei­ster­welt eine gro­ße Men­ge böser Gei­ster, die unter einem Für­sten, unter einem Ober­sten der Teu­fel ste­hen, und in gro­ßer Einig­keit auf Einen Zweck los­ar­bei­ten. Ihr Wesen ist Feind­schaft und Empö­rung gegen Gott, und ihre Absicht geht dar­auf, die Wer­ke Got­tes zu zer­stö­ren. Die­ses Reich der Fin­ster­niß ist sehr stark und mächtig…
    Dies alles könn­te uns nun ziem­lich gleich­gül­tig sein, wenn der Teu­fel und sein Reich uns nicht angin­gen. Wenn der Satan und sein Reich noch so mäch­tig wäre, wenn er noch so grim­mig gegen Gott wüte­te und tob­te, und er hät­te kei­nen Ein­fluß auf uns und stün­de in kei­ner Ver­bin­dung mit uns: so könn­ten wir ruhig dem Ablauf des Kamp­fes zuse­hen, und es der Herr­lich­keit Got­tes zum Vor­aus zutrau­en, daß Er Sei­ne Ehre auch gegen Satans Hor­den wer­de zu behaup­ten und zu ret­ten wis­sen. Aber wir ste­hen nicht so ent­fernt von des Teu­fels Reich. Das Reich der Fin­ster­niß hat sei­nen Haupt­sitz, sein Heer­la­ger auf die­ser Erde, also sehr nahe bei uns. Und ist es nicht nur nahe bei den Men­schen, son­dern es ist unter ihnen, mit­ten unter ihnen. Die Welt, die gan­ze Welt, sagt Johan­nes, liegt im Argen. Ein schreck­li­cher Aus­druck! Sie liegt im Argen, im Teu­fel, wie ein Kind in sei­ner Mut­ter liegt; sie ist also von sei­nen Kräf­ten ganz ein­ge­nom­men und durch­zo­gen; sie zieht ihr Leben, ihre Nah­rung aus ihm; sie ist mit ihm ver­wach­sen; sie ist sei­ner Art, sei­nes Geschlechts, sein Geist durch­dringt und durch­wirkt sie. Und in die­ser Welt, die im Argen liegt, leben wir. Gehö­re ich auch zu ihr? Lie­ge ich auch im Argen? Gehö­re ich auch zum Reich Satans? Ste­he ich auch unter der Obrig­keit der Fin­ster­niß? Gewiß sehr wich­ti­ge Fra­gen. Denn gehö­ren wir zum Rei­che Satans. so haben wir kei­ne Gemein­schaft mit dem Rei­che Got­tes, und haben wir das nicht: so haben wir auch kein Erbe und Teil am Him­mel, son­dern unser Erbe und Teil ist das Erbe und Teil des Teu­fels, näm­lich ewi­ge Finsternis.
    Wer sind denn nun die Leu­te, die unter der Obrig­keit der Fin­ster­nis ste­hen, die zum Reich des Teu­fels gehö­ren? Ich habe die­ser Tage von Leu­ten im Mor­gen­lan­de gele­sen, die sich Freun­de des Teu­fels nen­nen, und sich eine beson­de­re Ehre dar­aus machen, so zu hei­ßen. Ihr müs­set nicht mei­nen, als ob die­se die Ein­zi­gen sei­en, die in Gemein­schaft mit dem Rei­che der Fin­ster­nis ste­hen. Auch müßt ihr nicht mei­nen, als ob die­je­ni­gen unse­rer Mit­men­schen, die man Hei­den heißt, die von Gott nichts wis­sen, und vor ihren stum­men Göt­zen knie­en auch wohl Gräu­el­ta­ten ver­üben, ihren Göt­zen zu gefal­len, die ein­zi­gen Unter­ta­nen des Teu­fels auf die­ser Erde sei­en. Zwar hat aller­dings Satan unter ihnen sei­ne Haupt­fe­stun­gen, und läßt sich auf eine Wei­se unter ihnen mer­ken, daß man es mit Hän­den grei­fen und gar leicht erschlie­ßen kann: hier ist Satans Stuhl; aber doch sind die armen, ver­fin­ster­ten Leu­te bei wei­tem nicht sei­ne ein­zi­gen Knechte.
    In der Chri­sten­heit sel­ber, mit­ten unter Denen, die auf Chri­s­tum getauft sind, gibt es unzäh­li­ge See­len, die er in schwe­rer, in ent­setz­li­cher Knecht­schaft hält. Hier­bei müs­set ihr aber wie­der nicht bloß an die Men­schen den­ken, die in den Zucht­häu­sern und Gefäng­nis­sen lie­gen, oder doch wenig­stens so offen­bar sind mit ihren Sün­den, daß man mit Fin­gern auf sie weist, und sagt: das ist ein schlech­ter, ein lie­der­li­cher, ein betrü­ge­ri­scher, ein ver­stoh­le­ner, ein bos­haf­ter Mensch, die­sem möch­te ich nicht über die Stra­ße trau­en u.s.w. O nein! son­dern unter der Obrig­keit der Fin­ster­niß ste­hen alle die, die den HErrn JEsum nicht von Her­zen lieb haben, wie der Hei­land sagt in unse­rem Evan­ge­li­um: „wer nicht mit mir ist, der ist wider mich“ – wer aber wider Ihn ist, der ist Sein Feind, und ein Freund Sei­nes Fein­des. Auf das Herz kommt es ganz allein an. Ist dein Herz von Lie­be zu JEsu und zu Sei­ner Sache ein­ge­nom­men, geht das inner­ste Stre­ben dei­nes Gei­stes ein­zig auf JEsum: so bist du gewiß von den Ket­ten Satans ent­bun­den; und ist das nicht der Fall bei dir: so bist du ein Skla­ve Satans, du seist im Ueb­ri­gen, wer du seist, und du glau­best es oder nicht.
    (Lud­wig Hof­acker 1798–1828)

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