(Rom) Unmittelbar unter dem Eindruck der Begegnung mit Patriarch Kyrill von Moskau und der Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung sagte Papst Franziskus: „Wir haben eine Reihe von Initiativen angedacht, von denen ich glaube, daß sie geeignet sind, und die sich verwirklichen lassen“. Auf dem Flug von Kuba nach Mexiko fügte er hinzu: „Ein Programm möglicher gemeinsamer Aktivitäten“ täte der Einheit der Kirchen besser, als „die Theologie und den Rest zu studieren“. Das sei verlorene Zeit, „denn vielleicht kommt der Herr und wir sind immer noch dort“ und studieren.
Zu den in Havanna besprochenen Themen gehörte auch das für Juni geplante Panorthodoxe Konzil auf der Insel Kreta. Es ist das erste Ereignis dieser Art seit mehr als tausend Jahren. Daran werden alle kanonisch anerkannten orthodoxen Kirchen teilnehmen.
Enzo Bianchi, der in diesem Pontifikat großen Auftrieb verspürt, brachte über TV2000, den Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz, die Idee ins Gespräch, daß Papst Franziskus persönlich an diesem allorthodoxen Konzil teilnehmen könnte.
Enzo Bianchi: „Ich habe einen großen Traum“
„Ich habe einen großen Traum, daß Papst Franziskus zur panorthodoxen Synode geht, die vom 16. bis 27. Juni auf Zypern stattfindet. Daß er nur für einen Gruß hingeht, um zu sagen: ‚Ich bin hier, weil ich euer Bruder bin‘.“
Abgesehen davon, daß das orthodoxe Konzil auf Kreta in Griechenland und nicht auf Zypern stattfindet, scheint die Idee in einigen papstnahen, jedenfalls bianchinahen Kreisen Gefallen gefunden zu haben. Die Internetseite Il Sismografo, eine Presseschau unter der Leitung von Luis Badilla, die dem vatikanischen Staatssekretariat untersteht, griff die Bianchi-Idee sofort auf, einschließlich der falschen Ortsangabe.
Il Sismografo fügte hinzu, daß die Generalaudienz vom 22. Juni und der Angelus vom 26. Juni abgesagt worden seien. Der Papst sei also in dieser Zeit, in der das allorthodoxe Konzil tagt, von Rom abwesend. Womit ein direkter Zusammenhang hergestellt und der Eindruck vermittelt wurde, der Papst plane eine Anwesenheit auf Kreta.
Bianchis nicht unfehlbare Orakelsprüche zu Bergoglio
„Gewiß, von Papst Franziskus kann man sich alles erwarten“, so der Vatikanist Sandro Magister. Laut Kalender der Präfektur des Päpstlichen Hauses finden jedoch sowohl die genannte Generalaudienz als auch der Angelus regulär statt.
„Für den superinformierten Sismografo sind zwei solche Fehltritte in nur drei Zeilen ein beachtlicher Rekord“, so Magister. Er signalisiert vor allem ein nicht weiter verwunderliches Nahverhältnis zwischen Enzo Bianchi und Luis Badilla. „Enzo Bianchis Orakelsprüche zu Bergoglio sind jedenfalls nicht unfehlbar“, so Magister.
Bianchi, von Papst Benedikt XVI. auf Distanz gehalten, wurde von Papst Franziskus zum Consultor des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen berufen. Seither betätigt sich der „Prior“ einer pseudomonastischen Gemeinschaft als eifriger Franziskus-Verehrer, den er sogar als „neuen Psalmisten“ und „neuen Bernhard von Clairvaux“ lobte. In jüngster Zeit wurde von bianchinahen Kreisen die Idee lanciert, den „falschen Propheten“, so Msgr. Antonio Livi, emeritierter Dekan der Philosophischen Fakultät der Lateranuniversität über Bianchi, zum Kardinal zu erheben.
Text: Settimo Cielo/Giuseppe Nardi
Bild: Sismografo (Screenshot)
Franziskus hat es eilig auf verschiedenen Hochzeiten zu tanzen. Nach dem Treffen mit dem Patriarchen Kyrill, sieht er viele Möglichkeiten einer geistigen Zusammenarbeit. Kein Wunder wenn der Laienmönch den Vorschlag macht, Franziskus möge an dem Panorthodoxen Konzil teilnehmen. Enzo Bianchi, ein von Franziskus geschätzter und beförderter Laienbruder, hat diesen seinen Traum Franziskus nahe gelegt. Das würde der Erneuerungssucht Franziskus sehr entgegen kommen.
Die Orthodoxen sind längst die Kirche, die die unwandelbare Traition treuer aufbewahrt als die lateinische Kirche. Das ist Fakt. Insofern können wir in diesem Fall eigentlich nur froh sein, wenn Papst Franz sich wirklich auf den Weg dorthin macht.
Schon das Treffen mit dem prächtigen, unerbittlich orthodoxen Patriarchen Kyril war doch ein Hoffnungszeichen. Der hat Papst Franz sicherlich hinter verschlossenen Türen einiges gegeigt…
ganz meine Meinung!danke für Ihr wunderbares feu sacré.
Na und? Beide sind Weltmeister im Märchenerzählen.Der eine glaubt an eine selbstgebastelte Illusion – der Herr auf der linken Seite auf dem Foto – und der andre im weissen Outfit, glaubt an das fliegende Spaghettimonster. Fazit: Die Welt dreht sich weiter.