Was ist los mit der Militärdiözese?


Wappenwand der Georgskathedrale der Wiener Neustädter Militärakademie
Wappenwand der Georgskathedrale der Wiener Neustädter Militärakademie

(Wien) Öster­reichs neu­er Mili­tär­bi­schof Wer­ner Frei­stet­ter, seit 11. Juni 2015 im Amt, hat­te es eilig. Als erste Amts­hand­lung kün­dig­te er die Auf­lö­sung der alt­ehr­wür­di­gen Mili­tär­pfar­re an der tra­di­ti­ons­rei­chen The­re­sia­ni­schen Mili­tär­aka­de­mie in Wie­ner Neu­stadt an. Dabei hat­te der neue Mili­tär­bi­schof nach sei­ner Ernen­nung eine „Inten­si­vie­rung der Seel­sor­ge“ versprochen.

Akademiepfarrer und Militärdekan Lochner entfernt

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Aka­de­mie­pfar­rer war seit 1993 Mili­tär­de­kan Sieg­fried Loch­ner, ein Seel­sor­ger, der unter den Offi­zie­ren und Sol­da­ten hohes Anse­hen genießt. Der Dekan ist bekannt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu neh­men. Loch­ner ist daher kein beque­mer „Zeit­geist­li­cher“, son­dern ein tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ner Priester.

Eigen­schaf­ten, die beim neu­en Mili­tär­bi­schof auf wenig Gegen­lie­be sto­ßen. Loch­ner wird zum Vor­wurf gemacht, 2009 den Bun­des­vor­sit­zen­den der Frei­heit­li­chen Par­tei Öster­reichs, Heinz-Chri­sti­an Stra­che gefirmt zu haben. „Für die lin­ke Schicke­ria der Alpen­re­pu­blik ein unver­zeih­li­cher ‚Sün­den­fall‘ und daher auch für jene katho­li­schen Ober­hir­ten, die mit die­ser Schicke­ria Händ­chen hal­ten oder vor ihr kuschen.“ Mit die­sen Wor­ten schil­der­te ein bekann­ter Wie­ner Katho­lik ver­gan­ge­nen Som­mer im per­sön­li­chen Gespräch die Sache.

Trotz viel­fäl­ti­ger Initia­ti­ven und Bemü­hun­gen gegen die Auf­lö­sung der Mili­tär­pfar­re, sogar der Bür­ger­mei­ster von Wie­ner Neu­stadt setz­te sich ein, hielt Freit­stet­ter dar­an fest. Mili­tär­de­kan Loch­ner wur­de mit 1. Okto­ber aus Wie­ner Neu­stadt weg­ver­setzt. Die Fol­ge ist ein fak­ti­scher Zusam­men­bruch der Pfar­rei in Wie­ner Neustadt.

Öffnung der „Heiligen Pforte“

Öffnung der "Heiligen Pforte"
Öff­nung der „Hei­li­gen Pfor­te“ in der Aka­de­mie­kir­che durch Mili­tär­bi­schof Wer­ner Freistetter

Die St. Georgs-Kathe­dra­le in der Wie­ner Neu­städ­ter Burg ist zugleich Aka­de­mie­kir­che und Bischofs­kir­che der Mili­tär­diö­ze­se. Als Bischof Frei­stet­ter Anfang Okto­ber an einem Sonn­tag die Pfar­rei besuch­te und die Hei­li­ge Mes­se zele­brier­te, war die Kir­che fast leer. Das ist seit­her ein Dau­er­zu­stand. An der Weih­nachts­mes­se des Mili­tär­bi­schofs nah­men gera­de ein­mal 18 Gläu­bi­ge teil.

Als Hei­li­ge Pfor­te für das Hei­li­ge Jahr der Barm­her­zig­keit wur­de in der Aka­de­mie­kir­che ein Wacht­häus­chen mit Schlag­baum errich­tet. Ob die „krea­ti­ve“ Instal­la­ti­on der Ernst­haf­tig­keit der Sache dient, wird von man­chen bezwei­felt und zudem beklagt, daß beim Auf­tritt von Mili­tär­bi­schof Frei­stet­ter bei der Öff­nung der Hei­li­gen Pfor­te für eine Mili­tär­kir­che etwas zuviel rosa und lila gezeigt wor­den sei.

Parlamentsanfragen zu Vorgängen in der Militärdiözese

Auch ande­re Ent­schei­dun­gen in der Mili­tär­diö­ze­se sor­gen für Erstau­nen. Dazu gehört, daß der frü­he­re Gene­ral­vi­kar, laut Tra­di­ti­on des Mili­tär­dienst­rech­tes ein Prie­ster im Gene­rals­rang, nun Dienst in der evan­ge­li­schen Mili­tär­seel­sor­ge ver­rich­ten muß. Das erscheint nicht nur absurd, son­dern behin­dert ihn auch an der Aus­übung sei­ner prie­ster­li­chen und seel­sorg­li­chen Aufgaben.

Aus die­sem Grund wol­len Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te durch Par­la­ments­an­fra­gen vom Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster Aus­kunft zu den Vor­gän­gen in der Mili­tär­diö­ze­se erhal­ten. Im Vor­der­grund ste­hen dabei Fra­gen nach Ein­spa­rungs­mög­lich­kei­ten, da Öster­reichs Bun­des­heer unter einer poli­tisch gewoll­ten Aus­dün­nung lei­det, die von der Bun­des­re­gie­rung offi­zi­ell Spar­kurs genannt wird. Bischof Frei­stet­ter habe sei­nen Bei­trag zwar ange­kün­digt, doch wor­in der genau bestehe, wol­len die Abge­ord­ne­ten wis­sen. Die Auf­lö­sung der Mili­tär­pfar­re Wie­ner Neu­stadt gehö­re jeden­falls nicht dazu, da die der­zei­ti­ge Rege­lung Mehr­ko­sten verursache.

Die Ent­fer­nung von Mili­tär­de­kan Loch­ner wird daher nicht nur in des­sen Umfeld als ideo­lo­gisch moti­vier­te Ent­schei­dung gesehen.

Text: Mar­tha Weinzl
Bild: Privat

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24 Kommentare

  1. Die Eile, mit der die unter Hw Loch­ner segens­rei­che wir­ken­de Mit­li­tär­pfar­re „weg­to­le­riert“ wor­den ist, dürf­te auch dar­in lie­gen, dass Hw Loch­ner mit fol­gen­den unmiss­ver­ständ­li­chen Stel­lung­nah­men den Fin­ger in die „Neuerer“-Wunde gelegt haben dürf­te. Aus Inter­view im Vadu­zer Diö­ze­san­blatt „vobis­cum“ aus dem Jah­re 2010:
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    „Der regel­mä­ßi­ge Gebrauch der neu­en Riten hat bei vie­len Lai­en und Prie­stern jeg­li­ches Gespür für Sakra­li­tät und lit­ur­gi­sches Han­deln ver­schwin­den las­sen und sie gera­de­zu lit­ur­gie­un­fä­hig gemacht.
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    Der heu­ti­ge Zusam­men­bruch läßt durch­aus Ver­glei­che mit der Situa­ti­on am Vor­abend der Refor­ma­ti­on zu, als ein Groß­teil des Kle­rus eben­falls weder phi­lo­lo­gisch, asze­tisch oder lit­ur­gisch – geschwei­ge denn dog­ma­tisch – den Anfor­de­run­gen des katho­li­schen Prie­ster­am­tes gewach­sen war.
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    Es wird Zeit, daß unse­re ange­hen­den Prie­ster wie­der von Grund auf in das Myste­ri­um tre­men­dum et fasci­no­sum des katho­li­schen Got­tes­dien­stes ein­ge­führt wer­den und ihre kost­ba­re Zeit nicht mehr mit den jewei­li­gen Tages­mei­nun­gen gewis­ser Lit­ur­gie­ma­cher ver­plem­pern müssen.
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    Gründ­li­ches Stu­di­um der Latei­ni­schen Spra­che, Erler­nen der hei­li­gen Geheim­nis­se als Lebens­form des Prie­sters, die im gott­ge­weih­ten Zöli­bat ihren sicht­ba­ren Aus­druck fin­det, aku­ra­tes Stu­di­um der Rubri­ken, um die lit­ur­gi­schen Abläu­fe feh­ler­frei zu beherrschen.
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    Wie frü­he­re Prie­ster­ge­ne­ra­tio­nen müs­sen sich auch die ange­hen­den Kle­ri­ker von heu­te wäh­rend ihrer Aus­bil­dung dar­um bemü­hen, sich die Reich­tü­mer der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie anzu­eig­nen um sie besit­zen und wei­ter­ge­ben zu können.
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    Der Anfang vom Ende der neu­en Meß­ord­nung begann ja eigent­lich schon bei ihrer Pro­mul­gie­rung 1969.
    Ein will­kür­li­ches, öku­me­nisch pro­te­sta­ni­sie­ren­des Kon­strukt, das sogar den stark anti­rö­mi­schen schis­ma­ti­schen Ost­kir­chen die Haa­re zu Ber­ge ste­hen ließ, und beden­ken­los mit einer 2000jährigen Tra­di­ti­on brach, rela­ti­vier­te sich doch von allem Anfang ganz von selber.
    Die sofort ein­set­zen­de und bis heu­te fort­dau­ern­de lit­ur­gi­sche Anar­chie ist ja nach­ge­ra­de system­im­ma­nent. Der heu­ti­ge Kle­rus ist weit­ge­hend gar nicht mehr in der Lage, die Mes­se Paul VI. kor­rekt zu zele­brie­ren, weil er es nie gelernt und gese­hen hat, außer viel­leicht beim Opus Dei. Das von mir oben erwähn­te Bei­spiel ist ja bei­lei­be kein Einzelfall.“
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  2. Hier wäre die Abschaf­fung der Kir­chen­steu­er ein Opti­on. Im übri­gen bringt es nichts, wenn die Tra­di­ti­ons­treu­en nur die Faust im Sack machen. Ihre Soli­da­ri­tät mit Mili­tär­de­kan Loch­ner könn­te auch dar­in bestehen, dem M.Bischof Frei­stet­ter zu wider­ste­hen, indem man kei­ne Kir­chen­steu­ern mehr bezahlt und statt­des­sen auf ein neu­tra­les Kon­to ein­zahlt sowie die­se Kathe­dra­le strikt mei­det und sabo­tiert. Aber dazu braucht es eben Cou­ra­ge, und die fehlt oft eben…

  3. Was ist denn das für ein Kas­per­thea­ter, das sich da oben auf dem Bild voll­zieht!? Will man Berg­o­glio und sein Barm­her­zig­keits­jahr der Lächer­lich­keit preis­ge­ben!? Was für Sumpf­blü­ten die zweit­va­ti­ka­ni­sche After­ki­che hervorbringt!

  4. Ich ver­mu­te das Bestre­ben dahin­ter, den Sinn für Reli­gio­si­tät aus dem Mili­tär zu ent­fer­nen. In den USA wird die­ses Ziel näm­lich bereits seit eini­ger Zeit ver­folgt. Die logi­sche Fol­ge dar­aus kann nur der Ver­lust von mora­li­schem Emp­fin­den sein, auf die Dau­er gese­hen, um Sol­da­ten in blin­den Gehor­sam zu brin­gen, damit die­se robo­ter­ar­tig auf Befehl Unschul­di­ge töten.

  5. Frei­stet­ter ist mit sei­nen offen frei­mau­re­ri­schen Signa­len – ein Moham­me­da­ner trug bei sei­ner frag­wür­di­gen „Wei­he“ sei­nen mit der Pyra­mi­de gezier­ten „Hir­ten­stab“, er ist voll des Lobes über die Ein­füh­rung von Mili­täri­ma­men, ein dümm­li­cher Nach­be­ter der trans­at­lan­ti­schen Pro­pa­gan­da – schlicht­weg ein nütz­li­cher Idi­ot des Systems. Kurz­um, was der deut­sche Wehr­machts­bi­schof Rar­kow­ski für die Nazi­füh­rung war, ist die­ser fei­ne Herr für die heu­ti­gen Macht­ha­ber! Es inter­es­siert ihn nicht im gering­sten, den Sol­da­ten Inhalt und Pra­xis des katho­li­schen Glau­bens nahe­zu­brin­gen. Sonst hät­te er nicht einen Prie­ster, des­sen stän­di­ges Bemü­hen genau dar­in lag, als erste Amst­hand­lung fer­tig gemacht und abser­viert. Gott sei Dank mei­den die Sol­da­ten sei­ne mehr als pein­li­chen rosa-lila Selbst­dar­stel­lungs­lit­ur­gien, die ihm sein Inti­mis­si­mus – ein Her­zo­gen­bur­ger Ex-Chor­herr – ent­wirft. Wer als Mili­tär­or­di­na­ri­us vor 18 Pen­sio­ni­sten und via Face­book orga­ni­sier­ten „Gläu­bi­gen“ ein „Hoch­amt“ mit Stab und Infel fei­ern muß, braucht sich wahr­lich nichts dar­auf ein­zu­bil­den. Wie­der hat ein Moder­nist gan­ze Arbeit gelei­stet. Eine blü­hen­de Pfarr­ge­mein­de und ihr Hir­te sind rui­niert. Da wird Bischof Frei­mau­rer – par­don! – Frei­stet­ter sicher min­de­stens um einen Grad für sei­ne tol­le Lei­stung höher steigen!

    • Nach den Regeln für die Dis­kus­si­on auf die­ser Platt­form müss­ten sol­che ehren­rüh­ri­ge Äusse­run­gen gelöscht werden!

      • Falsch,@Baselbieter!
        Ich habe das Posting von @catholicus sehr genau gelesen:
        ich fin­de da kei­ne ehren­rüh­ri­ge Äusse­run­gen, son­dern zum größ­ten Teil Tat­be­schrei­bun­gen, und noch wohl durch Fotos unterstützt.
        Der Hir­ten­stab sieht in der tat sehr merk­wür­dig aus, das Drei­ecks­loch sticht auch ins Auge, die lila und rosa Far­be sieht man auch, das blöd­sin­ni­ge Wach­häus­chen eben­so (ich per­sön­lich wur­de hier eher an den Hl. Mat­thä­us, Zoll­ner vom Beruf erinnert):
        das ist natür­lich alles ^setut (Hebr. Unsinn, Kokolores);
        es wird jedoch lei­der immer wie­der pro­du­ziert und thea­tra­lisch in Kir­chen ange­bo­ten, und wohl sehr stur und nach 50 Jah­ren kirch­li­chem Desa­ster seit dem 2. Vati­kan. Kon­zil gewollt ver­let­zend für die Gläubigen.
        Hier wol­len wie­der ein­mal Typen Ärger­nis geben, und wohl gegen den Herrn Gott ein.
        Dies ent­spricht nicht der Alet­heia; es ist nicht authen­tisch, nicht kon­se­quent zum Evan­ge­li­um; es ist tat­säch­lich reli­gi­ös Hoch­ver­rat an Gott Unsern Herrn.
        Eine Ehre kann nicht berührt wer­den wenn sie nicht vor­han­den ist; der Unsinn hier wur­de von B. Frei­stet­ter began­gen- er hat dann die­se Sup­pe auszulöffeln.
        Histo­ri­sche Ver­glei­che haben es in sich.
        „Nütz­li­che Idio­ten“ stammt übri­gens von Lenin; es ist auch kein Schimpf­wort: es beschreibt eine Rea­li­tät und gibt eine per­sön­li­che Wür­di­gung (dem­ge­mäß von einem rela­ti­ven Stand­punkt) dazu.

        (ich per­sön­lich wur­de hier an den­d­ach­te da/​nige Wach­häus­chen auch

    • ad catho­li­cus: Da ich der von Ihnen ange­spro­che­ne Her­zo­gen­bur­ger Ex-Chor­herr und seit 2006 Mili­tär­seel­sor­ger Ste­fan Guge­rel bin, möch­te ich kurz Ihren Text kom­men­tie­ren. Ich bemü­he mich auf der Grund­la­ge der gel­ten­den lit­ur­gi­schen Bücher und der ergän­zen­den Tex­te (etwa der Vor­ga­be für die Fei­er der Eröff­nung des Jah­res der Barm­her­zig­keit) als Zere­mo­ni­är tätig zu sein. Die Hei­li­ge Pfor­te – wobei ich grund­sätz­lich bei Ihnen bin, wenn über die Sinn­haf­tig­keit Hei­li­ger Jah­re dis­ku­tiert wird, die den Blick auf das Kir­chen­jahr ver­stel­len – ist ein Gegen­stand aus der Lebens­welt der Sol­da­ten, der von den Bur­gen­län­der Pio­nie­ren auf­ge­stellt wur­de. Auf jeden Fall spricht sie dar­über hin­aus die der­zeit aktu­el­le Fra­ge der offe­nen oder geschlos­se­nen Gren­zen an. Ich bin kein Künst­ler und kann sie daher nicht auf die­ser Ebe­ne etwa mit den Pfor­ten der umlie­gen­den Kathe­dra­len ver­glei­chen. Sie haben recht, eigent­lich hät­te auch ein rosa Plu­via­le gekauft wer­den müs­sen, wie es die lit­ur­gi­schen Bücher für den 3. Advent­sonn­tag vor­se­hen, aber dafür reich­te mein Geld nicht (vor allem mit Blick dar­auf, dass man es danach nicht mehr oft brau­chen wird). Den Stab bei der Bischofs­wei­he trug der Tiro­ler Zgf (inzwi­schen Wm) SCHÄCHL vom Stabs­bat­tail­lon 6, Sie mei­nen hin­ge­gen den Trä­ger der Mitra, Zgf (inzwi­schen Wm) YENIAY, vom sel­ben Ver­band. Bei­de haben mit mir im Koso­vo gedient und als gute Kame­ra­den gehol­fen, die Bischofs­wei­he vor­zu­be­rei­ten. Auch der Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in Öster­reich hat ihnen dafür gedankt.
      Der jet­zi­ge Mili­tär­bi­schof hat durch Jah­re hin­durch an allen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen des Bun­des­hee­res unter­rich­tet; Ihre The­se von sei­nem Des­in­ter­es­se an mili­tä­ri­scher Aus­bil­dung ist also falsch.
      Abge­se­hen von der Fei­er, wo zwei Sol­da­ten auch auf der Pho­to­gra­phie sicht­bar mit­wirk­ten, neh­men regel­mä­ßig am Sonn­tag meh­re­re Sol­da­ten bzw. Hee­res­be­dien­ste­te am Got­tes­dienst teil und über­neh­men dort auch Auf­ga­ben wie den Dienst des Lektors/​der Lek­to­rin oder des Organisten.
      Wie der Ex-Klo­ster­neu­bur­ger Chor­herr Mil­De­kan LOCHNER bin auch ich im Herbst des Vor­jah­res von mei­ner Aka­de­mie, der Hee­res­un­ter­of­fi­ziers­aka­de­mie in Enns, weg­ver­setzt wor­den – was uns übri­gens bei­den gleich­zei­tig im Juni des­sel­ben Jah­res mit­ge­teilt wur­de -, muss­te mei­nen Wohn­sitz und mei­ne Zivil­pfar­re auf­ge­ben und als Ltr des Insti­tuts für Reli­gi­on und Frie­den neu anfan­gen. Aber als Prie­ster – noch dazu beim Mili­tär – ist mir klar, dass ich gehor­chen muss. Das haben ohne wei­te­res auch die übri­gen drei Ver­setz­ten getan.
      Und ich wür­de nie auf die Idee kom­men, mei­ner ehe­ma­li­gen Pfarr­fa­mi­lie Hass gegen den Bischof oder Miß­trau­en gegen mei­nen Nach­fol­ger zu emp­feh­len. Soll­te der Prie­ster eine Gemein­de nicht zum Glau­ben auf­bau­en statt zu einer per­sön­li­chen Fan­ge­mein­de, die sich zer­streut, wenn ein neu­er Prie­ster (oder Bischof) die Got­tes­dien­ste fei­ert? Die Spra­che des Has­ses, die hier offen­sicht­lich gepflegt wird, erin­nert mich eher an den Hohen Rat als an die Wor­te Jesu, aber viel­leicht ver­ste­he ich irgend­wann bes­ser, was Sie bewegt.

      • Eine sehr lan­ge Ant­wort; die Tat­sa­chen blei­ben natür­lich und wer­den de fac­to bestätigt.
        Mir kommt hier der Satz eines jun­gen viel­ver­spre­chen­den Magi­sters der Theo­lo­gien aus Öster­reich (damals auf kath​.net) in Erinnerung:
        „Das Schäd­li­che an der Sün­de ist nicht so sehr das Bege­hen der Sün­de an sich, son­dern das Ver­brä­men hin­ter­her mit schö­nen Wor­ten um sie erneut bege­hen zu können“.

      • @Adrien Antoine: Was ist eigent­lich aus die­sem Magi­ster gewor­den? Man hat den Ein­druck, seit dem Rück­tritt Bene­dikts sind so vie­le viel­ver­spre­chen­de Gei­ster ver­stummt, die Dämo­nen hin­ge­gen tan­zen seit­her auf den Tischen, HIER wie überall..

  6. Barm­her­zig­keit auch bei Umbrü­chen im Heer wichtig

    Von der Mili­tär­seel­sor­ge wür­de erwar­tet, dass sie zu einem mensch­li­chen Kli­ma inner­halb des Bun­des­hee­res bei­trägt. Die­ser barm­her­zi­ge Umgang mit­ein­an­der, der über Feh­ler und Män­gel hin­weg sieht, sei heut­zu­ta­ge beson­ders gefor­dert. „Wir wol­len die Men­schen beglei­ten, bei Kon­flik­ten zur Sei­te ste­hen und Lösungs­we­ge auf­zei­gen“, so Frei­stet­ter. Gera­de bei den aktu­el­len Umbrü­chen inner­halb des Hee­res, sei eine gewis­se Unsi­cher­heit und eine „ange­spann­te Atmo­sphä­re“ bei allen zu spü­ren. Auch hier kön­ne man Wege auf­zei­gen und die­se Pro­ble­me anspre­chen. „Vie­les wird dann beson­de­res schwie­rig, wenn nicht mit­ein­an­der gespro­chen wird. Hier kön­nen wir die Basis für Gesprä­che legen.“

    NACHTRAG: Ein Para­de­bei­spiel für einen nach­kon­zi­lia­ren Heu­ch­elbi­schof: Ali­ter doces, ali­ter vivis!

  7. Na ja, es hat auch etwas gutes, denn dadurch wird FSSPX in Graz und Wien durch ein paar Fami­li­en rei­cher werden!

  8. @Baselbieter: Ach so einer sind Sie.Wohl vom ‚gro­ssen Bru­der‘ und der Diö­ze­se anestellt,wa? ? Sie mei­nen wie bei den Zen­sur­frit­zen bei ‚kath.net‘,eine Art gro­sser Bru­der spielen,gell.

    • „@ Basel­bie­ter: Ach so einer sind Sie.Wohl vom ‚gro­ssen Bru­der‘ und der Diö­ze­se anestellt,wa? ? Sie mei­nen wie bei den Zen­sur­frit­zen bei ‚kath.net‘,eine Art gro­sser Bru­der spie­len, gell.“
      „„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„,
      Gott rech­ne Ihnen die­se Bos­heit nicht an!

      • Ut ficu­li ocu­lis incum­bunt (Eras­mus, Adagia,II, 8,65; LB 653 F);
        (nach Ari­sto­pha­nes, Frö­sche, 1247)

  9. Es wür­de mich nicht wun­dern, wenn man jene Mili­tär­diö­ze­se ganz abschaf­fen wür­de, ange­sichts der oben ange­führ­ten gerin­gen Mess­be­suchs­zah­len. Das laut dem Arti­kel ein (wahr­schein­lich katho­li­scher) Mili­tär-Geist­li­cher bei den Evan­ge­li­schen Seel­sor­ge betrei­ben muss, erscheint auch mir äußerst absurd.

    • Unter Bischof F. wäre eine Abschaf­fung der Mili­tär­diö­ze­se wirk­lich das Beste! Er und sei­ne Entou­ra­ge haben offen­sicht­lich nichts ande­res im Kopf als gut besol­de­te Staats­po­sten und Pre­sti­ge, Show and Busi­ness. Auf sol­che Selbst­dar­stel­ler­ty­pen auf Staats­ko­sten kann der öster­rei­chi­sche Steu­er­zah­ler getrost verzichten!

      • Mhm, das scheint mir aber für Öster­reichs Diö­ze­sen sym­pto­ma­tisch. Und lei­der nicht nur für diese..

  10. Scha­de! Loch­ner war mar­kant aber breit ange­nom­men! Ich habe ihn zuerst abge­lehnt, aber mit der Zeit sei­nen Wert erkannt: Er brennt für die Seel­sor­ge und das Evan­ge­li­um! Er hat einen sehr wert­vol­len Bei­rag für die Kir­che gelei­stet, auch weil er sehr vie­le „Kir­chen­fer­ne“ in die Kir­che gebracht hat! Aber anschei­nend gehört es heu­te zu einen guten Prie­ster, dass er von sei­nen eige­nen Hir­ten ver­folgt wird! Wer zu sehr auf­fällt, bekommt eine am Deckel: „Schlaf wei­ter“ – ja nicht auf­wa­chen zum „wachen und beten“ wie es der Herr gebo­ten hat.

  11. Ich weiss gar nichts von die­ser Sache, da ich dort nicht woh­ne, aber ich fin­de das War­te­hau­eschen ganz niedlich!

    • @anjali jain,
      Das fand mei­ne Schwä­ge­rin auch.
      Ihr Gar­ten sieht wie der Eft­e­ling mit den Ent­wür­fen von Anton Pieck aus.

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