Papst-Reisen und „annullierte“ Termine – Marienerscheinungen 2017: 300 Jahre Aparecida, 100 Jahre Fatima


Franziskus in Paraguay: Wird der Papst 2016 seine Heimat Argentinien besuchen?
Franziskus in Paraguay: Wird der Papst 2016 seine Heimat Argentinien besuchen?

(Rom) Vom 12. bis 18. Febru­ar wird Papst Fran­zis­kus Mexi­ko besu­chen. Der­zeit wird über wei­te­re Rei­se­zie­le des Pap­stes spe­ku­liert. Grund dafür ist die Ver­öf­fent­li­chung des Kalen­ders der päpst­li­chen Zele­bra­tio­nen für das erste Halb­jahr 2016. Die Ver­öf­fent­li­chung erfolg­te durch das Päpst­li­che Haus. Auf­merk­sam­keit fin­den dabei die „annul­lier­ten“ Termine.

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Papst­rei­sen die­nen dazu, die „Brü­der zu stär­ken“. Sie sind natür­lich auch Gele­gen­hei­ten, um Teil­kir­chen auf Kurs zu brin­gen und um Unter­stüt­zung zu wer­ben. Letz­te­res war bei der Rei­se nach Afri­ka der Fall dem Kon­ti­nent, der sich am geschlos­sen­sten der „neu­en Barm­her­zig­keit“ in Sachen Ehe- und Moral­leh­re widersetzt.

Armenien – der älteste christliche Staat

Auf dem Rück­flug aus Afri­ka hat­te Fran­zis­kus im ver­gan­ge­nen Novem­ber den Wunsch geäu­ßert, Arme­ni­en zu besu­chen. Der Ange­lus am Sonn­tag, den 22. Mai ist im Kalen­der „annul­liert“. Es wird daher ange­nom­men, daß der Papst im Zeit­raum zwi­schen 18. und 25. Mai eine kür­ze­re Rei­se durch­füh­ren könn­te. Als mög­li­ches Rei­se­ziel wird in die­sem Zusam­men­hang Arme­ni­en genannt.

Wei­te­re „annul­lier­te“ Ter­mi­ne sind die Gene­ral­au­di­enz vom 22. Juni und der Ange­lus vom 26. Juni. Zwi­schen dem 18. und dem 29. Juni sind der­zeit kei­ne Akti­vi­tä­ten geplant. Es wird daher über eine inter­kon­ti­nen­ta­le Rei­se nach Über­see gemut­maßt. Wohin soll die Rei­se gehen?

World Reli­gi­on News nann­te Kolum­bi­en, Vene­zue­la, Argen­ti­ni­en, Chi­le und Uru­gu­ay als mög­li­che Zie­le. Nach der bis­he­ri­gen Pra­xis besuch­te der Papst wäh­rend einer Pasto­ral­rei­se nie mehr als drei Staa­ten. Doch der Rei­he nach:

Pastoralbesuche 2016: Argentinien, Chile, Uruguay?

Am 27. Dezem­ber berich­te­te Info­bae, daß der neu­ge­wähl­te argen­ti­ni­sche Staats­prä­si­dent Mau­ricio Macri am kom­men­den 22. Janu­ar erst­mals vom Papst in Audi­enz emp­fan­gen wird. Es ist anzu­neh­men, daß Macri bei die­ser Gele­gen­heit das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt ein­la­den wird, nach bald drei Jah­ren Amts­zeit doch auch sein Hei­mat­land zu besu­chen. Es ist dabei ein offe­nes Geheim­nis, daß Fran­zis­kus im Wahl­kampf 2015 nicht Macri, son­dern des­sen lin­ken Her­aus­for­de­rer unter­stütz­te. Die erste Begeg­nung der bei­den wird in Argen­ti­ni­en daher mit Span­nung erwartet.

In einem Inter­view mit der Sen­der­ket­te RCN sag­te der Vor­sit­zen­de der Kolum­bia­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Erz­bi­schof Luis Augu­sto Castro, daß ihm Papst Fran­zis­kus für den 23. Janu­ar eine Audi­enz gewährt habe. Dabei füg­te er hin­zu: „Es ist sicher, daß er [nach Kolum­bi­en] kommt und wir wer­den bei die­ser Gele­gen­heit den Ter­min vereinbaren.“

Gestern mel­de­te La Ter­cera von Chi­le, daß die von der Chi­le­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz erbe­te­ne Audi­enz kurz­fri­stig gewährt und für heu­te ange­setzt wur­de. Der Vor­sit­zen­de der Bischofs­kon­fe­renz, Kar­di­nal Ricar­do Ezza­ti, und sein Stell­ver­tre­ter, Erz­bi­schof Ale­jan­dro Goic, bra­chen eilig nach Rom auf. Die zu bespre­chen­den The­men sei­en zahl­reich. Unter ande­rem gehe es, laut La Ter­cera, um einen Besuch des Pap­stes in Chile.
Haupt­the­ma ist der Fall des heu­te 85jährigen Prie­sters Fer­nan­do Kara­di­ma. 2010 waren Fäl­le von sexu­el­lem Miß­brauch Min­der­jäh­ri­ger bekannt gewor­den. 2011 wur­de Kara­di­ma von der Kir­che auf Lebens­zeit sus­pen­diert. Er darf sein Prie­ster­tum nicht mehr aus­üben und muß ein Leben des Schwei­gens und der Buße füh­ren. Ein Opfer­kon­sor­ti­um ver­langt nun über US-ame­ri­ka­ni­sche Rechts­an­wäl­te rund eine hal­be Mil­li­ar­de Dol­lar Schmer­zens­geld. Bei Kara­di­ma ist nichts zu holen, bei der Katho­li­schen Kir­che erhofft man sich eine gol­de­ne Nase zu ver­die­nen. Die For­de­rung wird mit „Nach­läs­sig­keit“ begründet.
Der Fall Kara­di­ma wird von der in Chi­le regie­ren­den Links­ko­ali­ti­on unter Staats­prä­si­den­tin Michel­le Bache­let genützt, um die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der lega­li­sie­ren zu kön­nen. Der Wider­stand der Katho­li­schen Kir­che gilt als größ­tes Hin­der­nis gegen die Abtreibungsfreigabe.

Ein Besuch 2016 in Peru bei Kar­di­nal Cipria­ni Thor­ne, dem ein­zi­gen Ver­tre­ter des Opus Dei im Kar­di­nals­rang und rang­höch­stem Ver­tre­ter der unter Fran­zis­kus auf­fal­lend schnell schrump­fen­den Schar von Opus-Dei-Bischö­fen, wur­de von Msgr. Kar­cher, dem argen­ti­ni­schen Zere­mo­nien­mei­ster des Pap­stes im ver­gan­ge­nen Jahr hin­ge­gen ausgeschlossen.

Marienwallfahrtsorte 2017: 300 Aparecida – 100 Jahre Fatima

Damit könn­te sich für 2016 eine Rei­se nach Argen­ti­ni­en, Chi­le und Uru­gu­ay abzeich­nen. Wäh­rend 2017 ein Besuch in Kolum­bi­en, Vene­zue­la und Bra­si­li­en fol­gen könn­te. 2017 jährt sich zum 300. Mal die Mari­en­er­schei­nung im bra­si­lia­ni­schen Apa­re­ci­da im Bun­des­staat Sao Pau­lo. Papst Fran­zis­kus besuch­te den Mari­en­wall­fahrts­ort bereits am 24. Juli 2013 als er zum Welt­ju­gend­tag nach Bra­si­li­en kam. Damals been­de­te er eine impro­vi­sier­te Anspra­che in der Basi­li­ka de Nos­sa Senho­ra Apa­re­ci­da mit den Wor­ten: „Und auf Wie­der­se­hen 2017, wenn ich wiederkomme…“

Im April und erneut im Sep­tem­ber 2015 äußer­te Papst Fran­zis­kus sei­nen Wunsch, 2017 zu den 100-Jahr­fei­ern der Mari­en­er­schei­nun­gen nach Fati­ma kom­men zu wollen.

Solan­ge offi­zi­el­le Bestä­ti­gun­gen aus­ste­hen, han­delt es sich vor­erst bei allen genann­ten Rei­se­zie­len um Spekulation.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Via­ro­sa­rio (Screen­shot)

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19 Kommentare

  1. 100 Jah­re Erschei­nung der Mut­ter­got­tes und Son­nen­wun­der in Fati­ma. Das ist ein Ter-
    min den Fran­zis­kus anneh­men und durch­füh­ren muss. Alles ande­re wäre ein Affront
    und eine gro­ße Belei­di­gung der Got­tes­mut­ter. In dem Jahr 2017 wer­den Mil­lio­nen Pilger
    nach Fati­ma fah­ren, um das Jubi­lä­um vor Ort mit­zu­fei­ern und in der Gemein­schaft im
    Glau­ben bestärkt und gestärkt zu werden.

    • Papst Fran­zis­kus hält nicht viel von Fati­ma, im Gegen­teil. Katho­li­sches berich­te­te – Russ­lands Prä­si­dent Putin war zwei Mal im Vati­kan zu Gast und frag­te P. Fran­zis­kus nach den Fati­ma-Pro­phe­zei­un­gen, wahr­schein­lich weil Russ­land dar­in eine Rol­le spielt, und bekam als Ant­wort, man sprä­che nicht über Fati­ma. Und das beim Besuch des Prä­si­den­ten einer Welt­macht, der es wahr­schein­lich nur gut mein­te mit die­ser Frage.

      • Das tat­säch­li­che drit­te Geheim­nis von Fati­ma soll ja den inner­li­chen Glau­bens­ab­fall wei­ter Krei­se der offi­zi­ell kirch­li­chen Struk­tu­ren zum The­ma haben, was ein deut­li­ches Anzei­chen für die End­zeit sei. Daß Fran­zis­kus sol­che The­men lie­ber aus­klam­mert, ist naheliegend.

    • @fredius: Lei­der muss man sagen, es wäre vor allem eine Belei­di­gung der Got­tes­mut­ter, wenn die­ser Fati­ma-Has­ser F. 2917 dort­hin fah­ren wür­de. Ich bete dar­um, dass er’s nicht tut und die­sen Ort nicht verschmutzt.

  2. Wenn ich mer­ke, wie weit man­che Men­schen ihr Leben pla­nen, den­ke ich oft an das Zitat aus Jako­bus 4,13–17:

    13 Ihr aber, die ihr sagt: Heu­te oder mor­gen wer­den wir in die­se oder jene Stadt rei­sen, dort wer­den wir ein Jahr blei­ben, Han­del trei­ben und Gewin­ne machen -,
    14 ihr wisst doch nicht, was mor­gen mit eurem Leben sein wird. Rauch seid ihr, den man eine Wei­le sieht; dann ver­schwin­det er.
    15 Ihr soll­tet lie­ber sagen: Wenn der Herr will, wer­den wir noch leben und dies oder jenes tun.
    16 Nun aber prahlt ihr voll Über­mut; doch all die­ses Prah­len ist schlecht.
    17 Wer also das Gute tun kann und es nicht tut, der sündigt.

  3. Im Blog “Tra­di­ti­on und Glau­ben“ ist ein lesens­wer­ter Bei­trag über die Ace­dia (auch: Ake­dia, geist­li­che Faul­heit und Lust­lo­sig­keit) zu lesen. Dar­in heißt es u.a.:
    In der Kir­che nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil haben wir es fast aus­schließ­lich mit […] pasto­ra­len faking moves zu tun. Denn den pasto­ra­len “Rhyth­mus”, wel­cher wohl von der fort­schrei­ten­den Apo­sta­sie ablen­ken will, geben sol­che Aktio­nen vor wie:
    • Die Papstreisen,
    • Die inter­na­tio­na­len Jugendtage,
    • Das Hei­li­ge Jahr des â€¦.,
    • Katholikentage,
    • Tage der Tage etc.
    Es geht um action, wie die Jugend sagt.
    […]
    Haben denn die­se Papst­rei­sen, zu wel­chen auf die Rei­sen von Paul VI, Bene­dikt XVI und Fran­zis­kus zäh­len, der Kir­che etwas lang­fri­stig gebracht? Nein, lei­der nicht. Außer Spe­sen nichts gewe­sen. Außer den Men­schen­mas­sen und dem „Fee­ling“ eines Rock­kon­zerts blieb davon nichts bis wenig übrig, da die mei­sten Men­schen kamen, um den Papst zu sehen und nicht ihn zu hören. Es gibt auf you­tube ein sehr inter­es­san­tes Inter­view, wel­ches in den 1990er mit zwei füh­ren­den Sata­ni­sten Ame­ri­kas durch­ge­führt wur­de. Es ist aus zwei Grün­den interessant.
    […]
    Einer der Sata­ni­sten sagt sinn­ge­mäß Folgendes:
    Ihr Chri­sten habt euch auf das Niveau der Unter­hal­tungs­in­du­strie bege­ben und nach die­sen Regeln müßt ihr jetzt spielen!

    • Im Wir­ken der „Mysterien„schulen spie­len Sata­ni­sten wie Alei­ster Crow­ley und Anton LaVey wich­ti­ge Rol­len. Die Aus­sa­ge des Sata­ni­sten deu­te ich dahin­ge­hend, daß die „Mysterien„schulen alles dar­an set­zen, die mensch­li­chen Reprä­sen­tan­ten der Kir­che nach ihrer Pfei­fe tan­zen zu las­sen. Angeb­lich soll es eine Höchst­grad-Loge geben, die spe­zi­ell für Geist­li­che des Chri­sten­tums vor­ge­se­hen ist.

  4. Eine Rei­se wäre drin­gend zu emp­feh­len: die in den dau­ern­den Ruhe­stand, damit die­ser häre­ti­sche Dumm­schwät­zer end­lich sei­ne Logor­rhoe been­den muß!

  5. Und dar­über hin­aus: Berg­o­glio kann es in sei­ner Ver­bohrt­heit nicht las­sen, bei sei­nen Pre­dig­ten immer gebets­müh­len­ar­tig von den ach so Armen, Zukurz­ge­kom­me­nen, Gefan­ge­nen, ect, ect zu pre­di­gen. Wie welt­fremd das gan­ze Geschwätz.‚Wie man sich bettet,so liegt man‘. heisst es im Volks­mund. Der Papst hat leicht reden. Die Rea­li­tät im Leben sieht aber anders aus und ist viel kom­pli­zier­ter. Wer nicht arbei­tet, soll auch nicht essen. Viel­leicht kommt es die­sem Papst auch ein­mal in den Sinn, von den Opfern der Täter zu spre­chen und nicht immer nur so wei­ner­lich sich über die „bösen Kapi­ta­li­sten“ zu mokie­ren und Kro­ko­dils­trä­nen zu ver­gie­ssen! Für so Blö­de soll­te er die Leu­te nicht halten.

    • Berg­o­glio ist der Befrei­ungs­theo­lo­gie anhän­gig und die­se ist grund­sätz­lich unaus­ge­reift und nicht rea­li­täts­taug­lich. Das ist aus mei­ner Sicht Huma­nis­mus und nicht der ech­te katho­li­sche Glaube.

    • Die sehr häu­fi­ge Erwäh­nung von Armut kommt einem schon fast vor wie Sozia­lis­mus mit from­mer Tün­che. Der wich­tig­ste kirch­li­che Auf­trag über­haupt ist die Sicher­stel­lung des See­len­heils. Auf daß mög­lichst vie­le See­len dem Elend der Gefan­gen­schaft in einer gefal­le­nen Welt mit Raum und Zeit ent­kom­men. Und gera­de das kommt in vie­len Berei­chen der offi­zi­ell kirch­li­chen Struk­tu­ren viel zu kurz.

  6. Mir ist immer­noch nicht klar, wes­halb wir 2 Paep­ste im
    Vati­kan haben. Bei­de lau­fen weiss rum und von hinten
    sehen sie gleich aus. Solan­ge Bene­dikt sein Papst
    Sie­gel­ring noch hat kann ich ein­fach nicht glauben,
    dass er weg vom Fen­ster ist.

    • Ich meine,der Ring von Papst Bene­dikt ist ver­nich­tet wor­den? Wenn jemand etwas ande­res weiss,hoere ich das ger­ne. Fuer mich per­soen­lich ist Papst Bene­dikt noch immer Papst,was auch wei­ter passiert!

  7. Vor jedem ver­hee­ren­den Krieg gab und gibt es Mari­en­er­schei­nun­gen! Doch alle war­nen­den Stim­men wer­den in den Wind der Ver­höh­nung geworfen!
    Doch der wirk­lich ver­nich­ten­de Krieg wird von den glei­chen Kräf­ten geplant, die auch die bei­den ande­ren Initi­iert und Lenin Sta­lin Mus­so­li­ni und sogar Adolf Hit­ler finan­ziert haben.
    Des­halb häu­fen sich Mari­en­war­nun­gen und Auf­for­de­rung zum Gebet.

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