„National Catholic Reporter“ kürt Homo-Paar zu „Menschen des Jahres“


Angeblich "katholische" Zeitung kürt ein Homo-Paar für seine Homosexualität zu "Menschen des Jahres"

(Washing­ton) Der Natio­nal Catho­lic Repor­ter (NCR), das media­le Aus­hän­ge­schild pro­gres­si­ver Katho­li­ken in den USA, kür­te ein „ver­hei­ra­te­tes“ Homo-Paar zu „Men­schen des Jah­res“. Die Lei­stung der bei­den Homo­se­xu­el­len ist ihre Homosexualität.

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Im aktu­el­len NCR-Leit­ar­ti­kel heißt es: „Ein katho­li­sches Paar, das die Geschich­te der posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Ehe zwi­schen gleich­ge­schlecht­li­chen Per­so­nen erzäh­len kann, sind Greg Bour­ke und Micha­el DeLe­on aus Louisville.“

Zeit von „Die Sünde hassen und den Sünder lieben“ vorbei?

Die vier­zehn­tä­gig erschei­nen­de Zei­tung berich­tet, daß die bei­den seit vie­len Jah­ren zusam­men­le­ben, prak­ti­zie­ren­de Katho­li­ken sind, aktiv in der Pfar­rei mit­ar­bei­ten und, daß sie alle mögen. Gleich anschlie­ßend betont NCR, sich seit Jah­ren dafür ein­zu­set­zen, daß Homo­se­xu­el­le von den katho­li­schen Insti­tu­tio­nen nicht vor die Tür gesetzt wür­den: „Wie kön­nen wir in einer Kir­che mit unse­ren schwu­len, les­bi­schen und trans­se­xu­el­len Brü­dern und Schwe­stern zusam­men­le­ben? Die Zeit der All­ge­mein­plät­ze von ‚lie­be den Sün­der‘ ist vorbei.“

Der Natio­nal Catho­lic Repor­ter beklagt, daß die „Ant­wor­ten, die die Kir­che tag­täg­lich gibt, kon­fus, nie­der­träch­tig und oft grau­sam sind“.

Am Ende lobt der Leit­ar­ti­kel die „Wen­de“ in Sachen „Homo-Ehe“, die der Ober­ste Gerichts­hof der USA ein­ge­lei­tet habe, denn jetzt müs­se sie auch vom ein­fa­chen Mann akzep­tiert wer­den. Mit der Zeit wer­de „die Zustim­mung den Platz der Angst einnehmen“.

NCR-Vernetzung mit Teilen der Katholischen Kirche

Der Natio­nal Catho­lic Repor­ter ist das Sprach­rohr eines pro­te­stan­ti­sie­ren­den Teils in der Katho­li­schen Kir­che. Er spricht sich für die Auf­he­bung des Zöli­bats aus, für die Zulas­sung des Frau­en­prie­ster­tums und der Ver­hü­tung, ist gegen ein Abtrei­bungs­ver­bot und natür­lich für die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät. Den­noch schrei­ben in der Zei­tung immer wie­der katho­li­sche Ver­bands- und Füh­rungs­kräf­te und Pfar­rei­en schal­ten bezahl­te Werbeanzeigen.

Der katho­li­sche Bischof der USA, der am deut­lich­sten gegen den Natio­nal Catho­lic Repor­ter Stel­lung nahm, Bischof Robert Wil­liam Finn von Kan­sas City- Saint Joseph, wur­de von Papst Fran­zis­kus im April 2015 sei­nes Amtes enthoben.

Finn, Jahr­gang 1953, der dem Opus Dei ange­hört, gehör­te zu den pro­fi­lier­ten Unter­stüt­zern der Lebens­rechts­be­we­gung und der katho­li­schen Tra­di­ti­on und des über­lie­fer­ten Ritus in den USA. Nach­dem er an die Spit­ze der Diö­ze­se getre­ten war, explo­dier­te gera­de der Miß­brauchs­skan­dal durch Kle­ri­ker. Mit gro­ßem Ein­satz lenk­te er sei­ne Diö­ze­se an den Klip­pen vorbei.

Intimfeind des NCR von Papst Franziskus abgesetzt

Als alles aus­ge­stan­den schien, wur­de 2011 von der Staats­an­walt­schaft gegen ihn ein Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet, wegen Ver­let­zung der im Staat Mis­sou­ri gel­ten­den Anzei­ge­pflicht. Der Bischof habe bereits fünf Mona­te von einem Prie­ster gewußt, der kin­der­por­no­gra­phi­sches Mate­ri­al gehor­tet hat­te, bevor die­ser zur Anzei­ge gebracht wur­de. Der Bischof hat­te zwar Sank­tio­nen gegen den Prie­ster ergrif­fen, aber nicht der Staats­an­walt­schaft zur Anzei­ge gebracht. Dafür wur­de Finn zu einer zwei­jäh­ri­gen Bewäh­rungs­stra­fe ver­ur­teilt. Die­se wie­der­um bot Anlaß und Gele­gen­heit für die Eme­ri­tie­rung, der Finn durch ein Rück­tritts­an­ge­bot an Papst Fran­zis­kus zuvorkam.

An Finns Abtritt vom Bischofs­stuhl wirk­ten zahl­rei­che Hän­de in- und außer­halb der Kir­che mit. Im Ver­gleich zum Aus­maß des Miß­brauchs­skan­dals, den Bischof Finn ent­schlos­sen bewäl­tigt hat­te, war die Epi­so­de, die zu sei­ner Abset­zung führ­te, gera­de­zu klein­lich. Sie bot aber eine will­kom­me­ne Hand­ha­be, im kir­chen­po­li­ti­schen Kampf Rech­nun­gen zu beglei­chen. Mit dem Stich­wort „Miß­brauchs­skan­dal“ besu­delt, fällt es schwer, auf stand­haf­te Soli­da­ri­tät hof­fen zu kön­nen. Außer man heißt Dan­neels. Der Natio­nal Catho­lic Repor­ter, der sei­nen Sitz in Kan­sas City hat, Finns Diö­ze­se, tri­um­phier­te über den Sturz des Intimfeindes.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Timone

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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