(Rom) In einem gestern veröffentlichten Interview der Tageszeitung El Heraldo de Honduras bestätigte Kardinal Maradiaga die Existenz einer „Homo-Lobby“ im Vatikan.
Nach der Wahl von Papst Franziskus trat der Erzbischof von Tegucigalpa, Oscar Rodriguez Maradiaga, in der Presse wie eine Art „Vize-Papst“ auf. Dann wurde es in der Öffentlichkeit etwas ruhiger um den Purpurträger, der als Vertreter Mittelamerikas im C9-Kardinalsrat sitzt.
Nun sprach der Kardinal von einer „Homo-Lobby“ im Vatikan, die Druck auf die Kirchenleitung ausübe, um Entscheidungen zu ihren Gunsten herbeizuführen. Wörtlich sagte Kardinal Maradiaga:
„Als der Papst einige Worte für die ‚schwulen und lesbischen Gruppen‘ fand, meinten diese gleich, der Papst habe möglicherweise auf seiner Agenda, daß die Kirche die Ehe zwischen Gleichgeschlechtlichen anerkennen könnte.
Wir müssen verstehen, daß es Dinge gibt, die kann man reformieren und andere nicht. Das Naturrecht kann man nicht reformieren. Wir sind so, wie Gott den menschlichen Körper entworfen hat, den Körper des Mannes und den Körper der Frau, um sich zu ergänzen und das Leben weiterzugeben. Das Gegenteil davon ist nicht Teil des Schöpfungsplans. Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann.“
El Heraldo: Gab es eine Infiltration der Homo-Gemeinschaft in den Vatikan oder einen Versuch?
Kardinal Maradiaga: Nicht nur das, der Heilige Vater selbst hat es gesagt, daß es dort eine „Lobby“ in diesem Sinn gibt. Der Heilige Vater versucht das langsam langsam zu reinigen. Das sind Sachen… man hat Verständnis und es gibt Maßnahmen, um ihnen pastoral zu dienen, doch was falsch ist, kann nicht wahr sein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Giornalettismo (Screenshot)