Christine Lagarde – Erneut Vertreterin der „Wirtschaft, die tötet“ bei Franziskus


Christine Lagarde, Grand Dame des Internationalen Währungsfonds von Papst Franziskus empfangen
Christine Lagarde, Grand Dame des Internationalen Währungsfonds von Papst Franziskus empfangen

(Rom) Nach Eric Schmidt war mit Chri­sti­ne Lag­ar­de eine wei­te­re Ver­tre­te­rin der „Wirt­schaft, die tötet“ bei Papst Franziskus.

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Am 15. Janu­ar emp­fing Papst Fran­zis­kus den US-Ame­ri­ka­ner Eric Schmidt, Chair­man von Goog­le (Hol­ding Alpha­bet), in Audi­enz. Goog­le wird der­zeit mit einer Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung von 165 Mil­li­ar­den Dol­lar an 25. Stel­le unter den Wirt­schafts­gi­gan­ten der Welt geführt. Gestern, drei Tage spä­ter, emp­fing das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt einen wei­te­ren Ver­tre­ter der „Wirt­schaft, die tötet“, wie Papst Fran­zis­kus in sei­nem ersten Lehr­schrei­ben „Evan­ge­lii gau­di­um“ vom 26. Novem­ber 2013 sagt.

Am Mon­tag kam eine Frau in den Vati­kan: Chri­sti­ne Lag­ar­de, die Gene­ral­di­rek­to­rin des Inter­na­tio­na­len Wäh­rungs­fonds (IWF) „mit Gefol­ge“, so das Tages­bul­le­tin des vati­ka­ni­schen Presseamtes.

Der Welt­wäh­rungs­fonds, eine 1945 gegrün­de­te Son­der­or­ga­ni­sa­ti­on der Ver­ein­ten Natio­nen (UNO), kon­trol­liert die Ver­ga­be inter­na­tio­na­ler Kre­di­te an Staa­ten, die sich in Zah­lungs­schwie­rig­kei­ten befinden.

Christine Lagarde in Audienz bei Papst Franziskus
Chri­sti­ne Lag­ar­de in Audi­enz bei Papst Franziskus

Die Gewäh­rung von Kre­di­ten ist an poli­ti­sche Auf­la­gen geknüpft, die den Neh­mer­staat in Abhän­gig­keit von den Geber­staa­ten bringt. Alle 188 Mit­glieds­staa­ten des IWF haben einen Stim­men­an­teil. Ent­schei­dun­gen sind mit einer qua­li­fi­zier­ten Mehr­heit von min­de­stens 85 Pro­zent zu tref­fen. Die Kon­struk­ti­on bedeu­tet kon­kret, daß nur die USA über eine Sperr­mi­no­ri­tät ver­fü­gen und der IWF damit deren ver­län­ger­ter Arm ist. Der IWF gilt, neben finanz­tech­ni­schen Aspek­ten, als Instru­ment der poli­ti­schen Ein­fluß­nah­me auf Kreditnehmerstaaten.

Wie Eric Schmidt nimmt auch Chri­sti­ne Lag­ar­de an den jähr­li­chen Bil­der­ber­ger-Tref­fen teil, so in den Jah­ren 2013, 2014 und 2015.

Lag­ar­de ist katho­lisch, zwei­mal geschie­den und lebt mit einem Part­ner in „wil­der Ehe“.

Über den Inhalt der Gesprä­che wur­de nichts bekannt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: IxR/​Secretum meum mihi (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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