Italien rätselt: 2015 68.000 Todesfälle mehr als im Vorjahr – Der „versteckte Dritte Weltkrieg“ von dem Papst Franziskus spricht?


Der Dritter Weltkrieg: versteckte Euthanasie?
Der Dritter Weltkrieg: versteckte Euthanasie?

(Rom) Ita­li­en ver­zeich­net eine uner­klär­li­che Zunah­me von Todes­fäl­len. In Ita­li­en wird davon aus­ge­gan­gen, daß 2015 um 70.000 mehr Todes­fäl­le zu regi­strie­ren sind als 2014. In den ver­gan­ge­nen Tagen frag­ten sich ver­schie­de­ne Sozio­lo­gen in den größ­ten ita­lie­ni­schen Tages­zei­tun­gen nach dem War­um die­ser uner­klär­li­chen Zunahme.

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Den Anfang mach­te der Bevöl­ke­rungs­wis­sen­schaft­ler Gian Car­lo Blang­i­ar­do in der Tages­zei­tung Avve­ni­re. Er the­ma­ti­sier­te die vom staat­li­chen Sta­ti­stik­amt ver­öf­fent­lich­ten Zah­len: Zwi­schen Janu­ar und August 2015 star­ben 45.000 Men­schen mehr als im Ver­gleichs­zeit­raum des Vor­jah­res. Nimmt man die­sel­be Ster­be­ra­te bis Jah­res­en­de an, wird es 2015 68.000 Todes­fäl­le mehr gege­ben haben, so Blang­i­ar­do. Das ent­spre­che einer Zunah­me um mehr als 11 Pro­zent. Viel zuviel, um als natür­li­che Schwan­kung erklärt wer­den zu können.

„Das sind keine normalen Zahlen: Nur 1943 und 1915–1918 gab es im Krieg solche Zunahmen“

„Das sind kei­ne nor­ma­len Zah­len“, so Blang­i­ar­do. „Um eine ver­gleich­ba­re Zunah­me der Ster­be­ra­te zu fin­den, muß man bis ins Kriegs­jahr 1943 zurück­ge­hen, und davor bis in die Kriegs­jah­re 1915–1918. Zwei Peri­oden unse­rer Geschich­te, die durch Krie­ge gezeich­net waren, was eine sol­che Zunah­me erklärt.“

„Doch 2015 herrscht kein Krieg“, schreibt der Sozio­lo­ge Mas­si­mo Intro­vi­gne. „Eini­ge mei­ner Kol­le­gen ver­such­ten sich die­ses Phä­no­men mit dem Alte­rungs­pro­zeß der Bevöl­ke­rung zu erklä­ren. Es gibt mehr alte Men­schen und daher ster­ben mehr alte Men­schen. Sie haben aber die Stu­die von Blang­i­ar­do nicht genau gele­sen. Dar­in wird die Alte­rung der Bevöl­ke­rung in Rech­nung gestellt, da sie bereits seit vie­len Jah­ren wirkt, aber nicht die dra­ma­ti­sche Zunah­me der Todes­fäl­le im Jahr 2015 erklä­ren kann.“

Nach­dem Blang­i­ar­do Alarm geschla­gen hat­te, mel­de­ten sich wei­te­re Exper­ten zu Wort und ver­such­ten den sprung­haf­ten Anstieg damit zu begrün­den, daß vie­le Men­schen kei­ne Grip­pe­imp­fung vor­ge­nom­men hät­ten, was zu einer hohen Sterb­lich­keit alter Men­schen geführt hät­te. Die Zahl der Grip­pe­to­ten wird für den genann­ten Zeit­raum auf 8.000 Men­schen geschätzt. „Eine inter­es­san­te Zahl“, so Intro­vi­gne. „Doch selbst wenn man die­se 8.000 zusätz­li­chen Toten annimmt und von den 68.000 abzieht, bleibt eine Zunah­me um 60.000 Tote.“

Introvigne: „Ist das der Dritte Weltkrieg, von dem Papst Franziskus spricht?“

Wir sind nicht im Ersten Welt­krieg und auch nicht im Zwei­ten, „aber viel­leicht im Drit­ten Welt­krieg“, so Intro­vi­gne unter Ver­weis auf Papst Fran­zis­kus. Das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt sprach seit sei­nem Amts­an­tritt 2013 mehr­fach von einem „Drit­ten Welt­krieg“, der bereits im Gan­ge sei. Es sei ein „Krieg gegen die alten Men­schen“, so der Papst.

Erst­mals sprach Papst Fran­zis­kus am 25. Juli 2013 beim Welt­ju­gend­tag in Rio de Janei­ro davon: „Man könn­te den Ein­druck gewin­nen, daß eine Art von ver­steck­ter Eutha­na­sie im Gan­ge ist, daß man sich nicht um die alten Men­schen küm­mert“, und sie ster­ben las­se, wie Intro­vi­gne ergänzt.

Am 22. Sep­tem­ber 2013 wie­der­hol­te der Papst sei­ne Aus­sa­ge bei einem Besuch auf der Mit­tel­meer­in­sel Sar­di­ni­en. In Caglia­ri sag­te er, daß „die Alten fal­len, weil in die­ser Welt kein Platz für sie ist! Eini­ge spre­chen von einer ‚ver­steck­ten Eutha­na­sie‘, sie nicht zu pfle­gen, ihnen nicht Rech­nung zu tra­gen. Sie fal­len zu lassen.“

Am 28. Febru­ar 2014 sag­te Fran­zis­kus zu den Mit­glie­dern der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on für Latein­ame­ri­ka: „Die Alten wer­den aus­ge­son­dert, man neigt dazu, sie weg­zu­wer­fen. Es gibt eine ver­steck­te Eutha­na­sie. Es gibt eine ver­steck­te Eutha­na­sie! Die Sozi­al­lei­stun­gen wer­den bis zu einem bestimm­ten Punkt gezahlt, dann müs­sen die armen Alten selbst schau­en, wie sie zurecht­kom­men. […] Die Alten sind Mate­ri­al zum Wegwerfen.“

Am 31. März 2014 wie­der­hol­te der Papst erneut sei­ne Aus­sa­ge gegen­über bel­gi­schen Jugend­li­chen: „Die Alten wer­den ver­jagt. Vie­le alte Men­schen ster­ben durch eine ver­steck­te Eutha­na­sie, weil man sich nicht um sie küm­mert und sie sterben.“

Am 26. Mai 2014 sag­te er bei der Pres­se­kon­fe­renz auf dem Rück­flug aus dem Hei­li­gen Land: „Die alten Men­schen wer­den in vie­len Län­dern aus­ge­son­dert, auch durch Situa­tio­nen einer ver­steck­ten Euthanasie.“

Am 15. Juni 2014 sprach Papst Fran­zis­kus zu Ange­hö­ri­gen der Gemein­schaft Sant’Egidio über Bevöl­ke­rungs­sta­ti­sti­ken: „Die alten Men­schen wer­den aus­ge­son­dert durch eine Hal­tung hin­ter der eine ver­steck­te Eutha­na­sie steckt, eine Form von Eutha­na­sie. Sie nüt­zen nicht mehr, und was nichts bringt, wird weg­ge­wor­fen. Was nichts pro­du­ziert, wird weggeworfen.“

Am 4. Sep­tem­ber 2014 emp­fing der Papst Direk­to­ren von Schu­len, die sich in der von ihm gegrün­de­ten Stif­tung Scho­las Occur­ren­tes zusam­men­ge­schlos­sen haben: „Es wur­de die­ses System der ver­steck­ten Eutha­na­sie auf­ge­zwun­gen. Die Sozi­al­lei­stun­gen decken sich bis zu die­sem Punkt und danach kannst du ruhig sterben.“

Am 28. Sep­tem­ber 2014 sprach er auf dem Peters­platz zu alten Men­schen und daher direkt Betrof­fe­nen: „Die ver­gif­te­te Weg­werf­kul­tur“, mit der trau­ri­gen Rea­li­tät, daß alte Men­schen im Stich gelas­sen wür­den: „Wie vie­le Male wer­den alte Men­schen im Stich gelas­sen und weg­ge­wor­fen, das ist eine regel­rech­te ver­steck­te Eutha­na­sie! Die Fol­gen die­ser Weg­werf­kul­tur scha­den unse­rer Welt sehr.“

Am 15. Novem­ber 2014 wie­der­hol­te der Papst vor der Ver­ei­ni­gung katho­li­scher Ärz­te Ita­li­ens: „Wir alle wis­sen, daß man mit vie­len alten Men­schen in die­ser Weg­werf­kul­tur die­se ver­steck­te Eutha­na­sie betreibt.“

Die­se Auf­li­stung soll genü­gen. Sie zeigt bereits aus­rei­chend, daß die „ver­steck­te Eutha­na­sie“ ein zen­tra­ler Punkt im Lehr­amt die­ses Pap­stes ist, wenn­gleich es nicht durch Klar­heit glänzt und auch der genaue Kon­text der Eutha­na­sie-Aus­sa­ge vage zu blei­ben scheint. Ist die Bezeich­nung als „Drit­ter Welt­krieg“ ange­mes­sen? Meint der Papst damit tat­säch­lich eine sich aus­brei­ten­de Eutha­na­sie­rungs­men­ta­li­tät oder doch mehr? Meint der Papst mit „ver­steck­ter Eutha­na­sie“ die Gleich­gül­tig­keit gegen­über alten Men­schen? Ein Ver­sa­gen der Gene­ra­tio­nen unter­ein­an­der und der Gesell­schaft, indem man sich zu wenig um die alten Men­schen küm­mert. Oder meint der Papst eine akti­ve, syste­ma­ti­sche und daher (ver­steck­te) insti­tu­tio­na­li­sier­te Eutha­na­sie, um Kosten im Gesund­heits­we­sen und den Pen­si­ons­kas­sen ein­zu­spa­ren? Der Sozio­lo­ge Mas­si­mo Intro­vi­gne ver­sucht eine Deutung.

„Sterbehilfe“ ist eine „Sünde gegen den Schöpfergott“

In sei­ner Rede an die katho­li­schen Ärz­te nahm Fran­zis­kus auch zur „ande­ren Eutha­na­sie“ Stel­lung, der akti­ven Eutha­na­sie, die als „Akt der Wür­de“, „Ster­be­hil­fe“, „süßer Tod“ behaup­tet wird und in man­chen Staa­ten bereits lega­li­siert wur­de. Die „Ster­be­hil­fe“ sei, als wür­de man „zu Gott sagen: Nein, das Lebens­en­de mache ich mir, wie ich will. Das ist eine Sün­de gegen den Schöp­fer­gott. Denkt gut dar­über nach.“

In Bel­gi­en, so Intro­vi­gne, ließ die Lega­li­sie­rung der Eutha­na­sie die Ster­be­ra­te sofort in die Höhe schnel­len. In ande­ren Län­dern, wo die Eutha­na­sie nicht erlaubt ist, „gibt es eine ver­steck­te Eutha­na­sie. Aber wo ver­steckt? Die Ant­wort fällt nicht schwer“; so Intro­vi­gne. „Sie ver­steckt sich in den stän­di­gen Kür­zun­gen im Gesund­heits­be­reich: Weil Euro­pa, sprich Brüs­sel, es so will. Und um Brüs­sel wenn nicht die gewünsch­ten, so zumin­dest bes­se­re Haus­halts­zah­len vor­le­gen zu kön­nen, wird der Staats­haus­halt auf dem Rücken der Alten und Kran­ken ‚ver­bes­sert‘. Die Zah­len spre­chen eine kla­re Spra­che. Neh­men wir ein Bei­spiel: Wenn ein Arzt einen Ver­dacht auf Gehirn­tu­mor fest­stellt und eine Com­pu­ter­to­mo­gra­phie des Kop­fes ver­schreibt, dann hät­te der Pati­ent 2015 in Lati­na bei Rom 315 Tage, in Viter­bo 329 war­ten müs­sen. Wer wirk­lich einen Gehirn­tu­mor hat, könn­te, wenn er end­lich für die Unter­su­chung an der Rei­he ist, bereits tot sein.“

Aus den „Ländern der Alten“ wurden „Länder gegen die Alten“

Laut Intro­vi­gne sehe Papst Fran­zis­kus vor allem ein „kul­tu­rel­les Pro­blem“. Im Zuge der Spar­zwän­ge gebe es eine Ten­denz, die ver­blei­ben­den Sum­men im öffent­li­chen Gesund­heits­we­sen auf die „Jun­gen“ zu kon­zen­trie­ren und nicht auf die „Alten“. Die Jun­gen wür­den arbei­ten und eine Lei­stung erbrin­gen, die Alten sei­en nur mehr eine Bela­stung für die Kas­sen. Meh­re­re euro­päi­sche Län­der sei­en „alte Län­der“, man könn­te auch sagen „Län­der von Alten“. Die Gebur­ten­ra­ten sind im Kel­ler. Seit Jahr­zehn­ten wer­den zu weni­ge Kin­der gebo­ren. Damit wächst die Zahl der Alten, für die die immer weni­ger wer­den­den Jun­gen auf­kom­men müs­sen. Das Miß­ver­hält­nis wer­de in sei­ner Dra­ma­tik erst rich­tig deut­lich, wenn man die Ein­wan­de­rer und Ein­ge­bür­ger­ten abzieht, was in den staat­li­chen Sta­ti­sti­ken sel­ten getan wer­de, um die Zah­len zu schönen.

Der näch­ste Schritt, nach der Ent­wick­lung zum „Land der Alten“, sei die Ent­wick­lung zum „Land gegen die Alten“, so Intro­vi­gne. „In Erwar­tung der offe­nen Eutha­na­sie hat die ver­steck­te Eutha­na­sie Ein­zug gehal­ten. Die ‚Sün­de gegen den Schöp­fer­gott‘ ist bereits jeden Tag an der Arbeit: in unse­ren Kran­ken­häu­sern, unse­ren Alten­hei­men und in unse­ren Städten.“

Text: Andre­as Becker
Bild: Skulp­tu­ren von Stein­unn Thórar­insdót­tir/​Nuova Bus­so­la Quotidiana

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16 Kommentare

  1. Es wäre inter­es­sant zu erfah­ren, wel­che Alters­grup­pe die­se zusätz­li­chen Todes­fäl­le betreffen:
    – sind es die Alten,
    – sind es die Jun­gen (Selbst­mord, Drogen)
    – sind es die Rei­fen (Auto­un­fäl­le, unge­sun­der Lebens­stil etc.,)

    Bei die­sen Todes­fäl­len haben wir zu beden­ken, dass wohl fast alle nicht im Gna­den­stand ster­ben, ohne die Ster­be­sa­kra­men­te und des­we­gen wohl direkt in die Höl­le gehen. Der Teu­fel hasst wirk­lich die Men­schen. Er will nicht, dass sie gebo­ren wer­den. Er will nicht, dass sie geret­tet werden.
    Die Eutha­na­sie ist ja Selbst­mord, eine Tod­sün­de, der jemand an sich gesche­hen lässt, der sicher­lich nicht im Gna­den­stand ist, so hät­te er sol­che Ideen nicht. Auch wenn er so ver­wirrt sein soll­te, dass er nicht weiß, was ihm geschieht, so ver­ant­wor­tet der den feh­len­den Gna­den­stand selbst.

    Wahr­schein­lich hat die­se direk­te oder indi­rek­te Befür­wor­tung der Eutha­na­sie etwas mit der Kosten­rech­nung zu tun. Denn wenn jemand, der theo­re­tisch 105 Jah­re alt wer­den kann und sagen wir ab dem 80 oder 90 Lebens­jahr ein Pfe­ge­fall wird, der pro Jahr so und soviel kostet, so wird sei­ne Erm­ord­nung durch Eutha­na­sie, dem Staat so und soviel Geld spa­ren, wel­che man für die isla­mi­schen „Flücht­lin­ge“ aus­ge­ben kann, denn irgend­wo müs­sen die­se feh­len­den 70.000 Men­schen pro Jahr (so Ita­li­en) auch kom­men. Soviel die staat­li­che Sicht.

    Natür­lich leben jetzt die Men­schen län­ger und sind auch län­ger aktiv. So kann man sicher­lich auch län­ger arbei­ten, denn das jet­zi­ge 70 ist sicher­lich das alte 50 vor dem Zwei­ten Welt­krieg. Wenn jemand mit 55 in Früh­ren­te geht und mit 100 stirbt, dann ist er sicher­lich län­ger in Ren­te als er gear­bei­tet hat. Ob er die rest­li­chen Lebens­jah­re sinn­voll zu nut­zen weiß, steht auf einem ande­ren Blatt. Wohl kaum.

    Aber die dämo­nisch-geist­li­che Sicht ist eine ande­re. Es geht dar­um soviel Men­schen wie mög­lich ent­we­der in die Höl­le zu brin­gen oder nicht zur Anschau­ung Got­tes gelan­gen zu las­sen und zwar:
    – durch die Abtrei­bung – Limbo,
    – durch Eutha­na­sie – bei vie­len viel­leicht doch noch ein lan­ges und schwe­res Fege­feu­er und nicht gleich die Hölle.

    Und so führt das Prak­ti­sche zum Geist­li­chen und das Geist­li­che zum Prak­ti­schen nur vice versa.

    • Ich bin über­zeugt, dass die abge­trie­be­nen Kin­der zur vol­len Anschau­ung Got­tes gelan­gen. Sie trifft kei­ne Schuld – am allerwenigsten !!

  2. Es gibt vie­les zu kri­ti­sie­ren, was der Papst sagt, aber hier muss man Ihm Recht geben. Er hat die­se trau­ri­gen Tat­sa­chen offen angeprangert.

  3. @Tradition und Glauben
    „Bei die­sen Todes­fäl­len haben wir zu beden­ken, dass wohl fast alle nicht im Gna­den­stand ster­ben, ohne die Ster­be­sa­kra­men­te und des­we­gen wohl direkt in die Höl­le gehen.“
    „„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„

    Darf ich ein­mal freund­lich fra­gen, woher Sie wis­sen, dass die­se Ver­stor­be­nen „direkt in die Höl­le“ gehen?

    • Ich weiß es von einer de fide Defi­ni­ti­on der Kirche:

      „Wir defi­nie­ren zudem, dass nach all­ge­mei­ner Anord­nung Got­tes die See­len der in einer aktu­el­len Tod­sün­de Dahin­schei­den­den sogleich nach ihrem Tod zur Höl­le hin­ab­stei­gen, wo sie mit den Qua­len der Höl­le gepei­nigt wer­den […] (DH 1002)“. 

      Wenn die­se Ver­stor­be­nen nicht im Gna­den­stand sind, also in der Tod­sün­de ster­ben, dann gehen sie in die Hölle.

      Ob jemand, der einer Eutha­na­sie zustimmt und nicht heim­tückisch umge­bracht wird, tat­säch­lich im Gna­den­stand ist, ist sehr zweifelhaft.

      Für alle: Gna­den­stand – läss­li­che Sün­den, kein Gna­den­stand – schwe­re Sün­den, Todsünden.

      Aber Sie, lie­ber Basel­bie­ter, sind natür­lich kein Troll. Das wis­sen wir hier alle.…

      • Bei den Eutha­na­sier­ten wäre ich mir nicht so sicher, ob die alle in die Höl­le kom­men. Sie sind ja (zumin­dest teil­wei­se) auch Opfer.
        Bei denen, die die­ses unsäg­li­che System (vor allem die Abtrei­bun­gen ‑natür­lich nicht nur das- mit all die­sen Fol­gen) pro­pa­gie­ren, bzw. das alles för­dern, da bin ich schon eher Ihrer Mei­nung, dass zumin­dest die­se alle in die Höl­le kommen.
        Die Abtrei­bungs­be­für­wor­ter sind ja in der Regel auch Eutha­na­sie­rungs­be­für­wor­ter, da es durch die Abtrei­bun­gen ja irgend­wann „zuvie­le“ Alte gibt. Die Logik die­ses kran­ken Systems schließt sich hier wieder.
        Aber halt: Nicht ganz, denn es gibt dann auch weni­ger Men­schen, was ja nicht gut für die Wirt­schaft und damit auch für die gan­ze Gesell­schaft ist. Also braucht man mas­sen­wei­se Zuwan­de­rung. Am besten noch vie­le Mos­lems, damit man den Umbau der Gesell­schaft auch zustan­de bringt. Letz­ten Endes geht es hier wohl um nichts anderes.
        Und jetzt schließt sich der Kreis wohl endgültig.

      • Ich bin tat­säch­lich kein Troll, aber Ihre Aus­sa­ge stößt mir äußerst sau­er auf. Wer die Sakra­men­te wür­dig emp­fan­gen hat, der ist im Gna­den­stand. Der Umkehr­schluss gilt aber kei­nes­wegs – Gott ist Sou­ve­rän Sei­ner Sakra­men­te, er kann die Gna­den auch ohne die Sakra­men­te ver­mit­teln (z.B. Blut­tau­fe). Eine Aus­sa­ge wie „…dass wohl fast alle nicht im Gna­den­stand ster­ben, ohne die Ster­be­sa­kra­men­te und des­we­gen wohl direkt in die Höl­le gehen“ läßt mich ver­mu­ten, daß Sie kein Die­ner unse­rer Freu­de sind, son­dern ein Herr unse­res Glau­bens sein wollen.

  4. Es geschieht nur das,und NUR das,was Gott zulässt!
    Wer eutha­na­siert wird,kommt NICHT dadurch in die Hölle,dann hät­ten ja die,die das wollen,gewonnen!
    Es kom­men even­tu­ell die in die Hölle,die die­se Geset­ze ver­an­lasst oder ver­ab­schie­det haben und sie durchführen,aber viel­leicht auch nur die,die mit vol­ler Absicht gegen Gott handeln.
    Das beste Bei­spiel dazu bin ich selbst.
    Athe­istisch aufgewachsen,machte ich mir um die­se Din­ge kei­ner­lei Gedanken,auch nicht um Abtreibung (!).
    Trotz­dem fand ich vor eini­gen Jah­ren zum Glau­ben und wer­de auch dabei bleiben,egal was kommt.
    Wenn Gott mir mei­ne „Gott­lo­sig­keit“ nicht ver­zie­hen hätte,hätte ich nie zum Glau­ben gefunden,meine gan­ze Fami­lie ist athe­istisch geblie­ben mit Hang zum Hei­den­tum ( Natur­ver­eh­rung usw.) l
    Zu dem Artikel.
    ja,man müss­te wissen,welche Alters­grup­pe betrof­fen ist bzw.müsste man den Alters­durch­schnitt wissen.
    Wobei ich über­zeugt bin,das die­ses Phä­no­men ganz Europa,am Ende die gan­ze Welt betrifft.
    Ein Aus­spruch der A.K.Emmerick:
    “ wenn die Zahl der Gerech­ten im Him­mel voll ist,die die gefal­le­nen Engel ersetzen,stirbt die Mensch­heit aus“-

    • @Stella,
      genau so wie Sie sehe ich es auch.
      Vor allem Ihr letz­ter Satz (zuge­ge­ben er ist nicht von Ihnen) hat es mir ange­tan. Die­ser Satz bringt es auf den Punkt.

      • Lie­ber Vol­ten­au­er, ich möch­te, aber kann die­sen Satz nicht ganz ver­ste­hen. Kön­nen Sie etwas nach­hel­fen, etwas aus­führ­li­cher wer­den? Danke

      • @ Klaus­pe­ter

        Die Theo­rie, dass die Voll­zahl der Men­schen, die Eva von Anbe­ginn der Welt, so schau­te es schon Hil­de­gard von Bin­gen, „wie Ster­ne“ in ihrem Leib trug, von Gott erschaf­fen wor­den sein sol­len, um die Plät­ze der gefal­le­nen Engel zu besetzen.

        Das stammt auch nicht von der Emme­rick, son­dern von noch einem ande­ren, der mir gera­de nicht einfällt. 

        Es ist aller­dings nicht Leh­re der Kir­che, son­dern eine from­me Mei­nung bzw. bei Hil­de­gard eine Visio­nin „Sci­vi­as“.

        Ich bin mir über die­se Leh­re unsi­cher – so bestechend sie ist, so „erb­sen­zäh­le­risch“ wirkt sie ande­rer­seits. Aber viel­leicht irre ich mich und ver­ken­ne, wie viel vor Gott ein Wesen wiegt.
        Und neu­lich las ich bei noch einem ande­ren der Alten (bloß wer? Ich lese ein­fach zuviel!), dass der Abfall des Satans und sei­ner Engel erst nach der Erschaf­fung des Men­schen gesche­hen sei und sei­nen Neid her­vor­ge­ru­fen habe…irgendwie so, dass der „Licht­trä­ger“ gerast hat dar­über, dass Maria, die in Eva schon irgend­wie ver­steckt sicht­bar war, die wirk­li­che und wah­re „Licht­trä­ge­rin“ sein wür­de, also ein Mensch, weil sie den wah­ren Gott in ihrem Lei­be tra­gen wür­de. Weil eine Frau die­se Wür­de haben wür­de und nicht er – und des­halb fiel er sie an in sei­nem Zorn und Hass.

        Sehr spe­ku­la­tiv das alles, und vor allem müss­te man eine zeit­lo­se Per­spek­ti­ve ein­neh­men kön­nen, und genau das kann der gefal­le­ne Mensch auf­grund sei­ner Tod­ver­fal­len­heit nicht mehr, die wir in die­sem Äon noch ertra­gen müs­sen als Buße.

        Ich den­ke: Das wer­den wir erst im Him­mel wirk­lich verstehen.

  5. Ita­li­en hat ver­mehrt Ster­be­fäl­le. Exper­ten rät­seln und schie­ben das auf die frei-
    wil­li­ge Impf­licht gegen Grip­pe, die nicht in Anspruch genom­men wird. Dabei wissen
    sie genau, dass ande­re Fak­to­ren eine Rol­le spie­len. So man­cher Arzt mag aus ver-
    schie­de­nen Grün­den her­aus, bei so man­chen alten Men­schen nach­ge­hol­fen haben. Vor
    eini­ger Zeit konn­te man lesen, dass das Land der Bam­bi­nos, zu den Län­dern gehört,
    in denen die mei­sten Abtrei­bun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Immer wie­der wer­den in
    ent­spre­chen­den Vor­her­sa­gen, auch Ita­li­en genannt, das heim­ge­sucht und Stra-
    fen zu erwar­ten hat. Ob nun die zuneh­men­de Sterb­lich­keit dazu gehört, kann nicht
    aus­ge­schlos­sen werden.

  6. @ Vic­tor

    Es ist umge­kehrt, man muss zuerst im Gna­den­stand sein, um die Sakra­men­te wür­dig zu emp­fan­gen, außer Beich­te und Kran­ken­ölung. Des­we­gen geht der Erst­kom­mu­ni­on die Erst­beich­te voraus.
    Blut­tau­fe ist ja ein qua­si Sakra­ment des­we­gen „Blut­tau­fe“.
    Viel­leicht mei­nen Sie die Begier­de­tau­fe? Aber das ist ein außer­ord­ernt­li­cher Weg, wel­cher nach V2 zu einem ordent­li­chen wur­de, zum Ver­der­ben vie­ler Seelen.
    Wer jah­re­lang nicht beich­tet, weiß gar nicht, ob er im Gna­den­stand ist, da sich das Gewis­sen sehr schnell ver­for­men kann. Mann kann auch sagen, dass man ohne Ther­mo­me­ter kein Fie­ber hat, weil nie­mand nach­mes­sen kann. Aber Fie­ber ist oder ist nicht objek­tiv vor­han­den, das Ther­mo­me­ter stellt es nur fest. Eben­so wie der Prie­ster im „Richt­stuhl der Gna­de“, dem Beichstuhl.

    Da im Westen wirk­lich kaum jemand beich­tet, so muss man schlie­ßen kön­nen, dass vie­le nicht im Gna­den­stand ster­ben, zumal sie sehr oft jah­re­lang sakri­le­gisch die hl. Kom­mu­ni­on emp­fan­gen haben. Die Beich­te ver­mit­telt ja auch die Gna­de und gera­de sie setzt kei­nen Gna­den­stand vor­aus, wie die letz­te Ölung ja auch nicht.

  7. Natür­lich ist es der Emmerick,wie so vie­len ande­ren, gezeigt bzw.gesagt worden,die Emme­rick war sich ihrer Klein­heit und Unwis­sen­heit durch­aus bewusst und hät­te nie behauptet,von sich aus so etwas zu wissen.
    Mir macht es schon Sinn,denn da Gott die Engel schuf,wird er auch als Ein­zi­ger genau wissen,wie vie­le es waren und daher heißt es,das eben nur Gott Vater die genaue Anzahl kennt.
    Ich glaube,vieles ist einfacher,als wir so denken.
    Die Emme­rick mein­te ja auch oft,wenn ihr etwas gezeigt oder erklärt wurde,jedes Kind wür­de es ver­ste­hen aber im „Nor­mal­zu­stand“ konn­te sie es nicht beschreiben.
    Tat­säch­lich wer­den auch wir es erst im Him­mel verstehen,wie alles war und wie es zusammenhängt.
    Guten Rutsch allen !!

    • Bei die­sen Din­gen bin ich etwas zurück­hal­tend aus einem trif­ti­gen Grund:

      Der hl. Pau­lus erzählt im 2. Korin­ther­brief, wie er vie­le Jah­re zuvor bis in den drit­ten Him­mel ent­rückt wor­den sei. Er ist sich nicht sicher, ober dabei über­haupt „im Lei­be“ war, denn – so erklärt uns der hl. Johan­nes v. Kreuz die­se Unsi­cher­heit bei Pau­lus – der noch nicht ver­klär­te Leib kann im Him­mel nicht bestehen.
      Dort hör­te der Apo­stel „unaus­sprech­li­che“ Worte.

      Er konn­te das, was er gehört hat­te, nicht in der gefal­le­nen Spra­che die­ses Äons voll­stän­dig wie­der­ge­ben, nur bruch­stück­haft. Denn auch unse­re irdi­sche Spra­che ist mit­ge­fal­len und „ver­wirrt“ (Turm zu Babel), sie ist wirk­lich nicht mehr als ein irde­nes Gefäß, um kost­ba­re Schät­ze zu ber­gen, die man in ihr nicht voll­ends erken­nen kann.

      Sinn­li­che Visio­nen, all­zu sinn­fäl­li­ge Vor­stel­lun­gen erre­gen daher mein Miss­trau­en bzw. mei­nen Vor­be­halt: Was aus der Sphä­re Got­tes stammt und uns nicht bereits von­sei­ten Got­tes offen­bart wur­de, wird nicht sinn­lich offen­bar, son­dern unsicht­bar und gei­stig und „unaus­sprech­lich“, solan­ge wir in unse­rem tod­ver­fal­le­nen Leib sind. Es ist in der Sphä­re Got­tes und uns „hie­nie­den“ nicht erfass­bar. Man kann es nur ahnen oder auf­grund bibli­scher Pro­phe­ti­en „dedu­zie­ren“, aber das ist dann doch nie die wirk­li­che Erlä­rung, son­dern bleibt Spekulation.

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