Herrenloser Hund beim Herrn


Herrenloser Hund beim Herrn
Herrenloser Hund beim Herrn

(Bra­si­lia) Ein in den sozia­len Netz­wer­ken im Inter­net ver­brei­te­tes Pho­to sorg­te in den ver­gan­ge­nen Tagen für Emo­tio­nen. Ein bra­si­lia­ni­scher Pfar­rer ver­öf­fent­lich­te auf sei­ner Face­book-Sei­te das Pho­to eines her­ren­lo­sen Hun­des, „das, was man hier all­ge­mein einen Stra­ßen­kö­ter nennt“, so der Pfarrer.

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Die Hün­din war am Zwei­ten Advents­sonn­tag irgend­wie in die Pfarr­kir­che der bra­si­lia­ni­schen Gemein­de Agu­as de San­ta Bar­ba­ra gelangt. In der Kir­che befin­det sich eine Nach­bil­dung des Gra­bes Chri­sti mit einer lebens­gro­ßen Skulp­tur des im Grab lie­gen­den Herrn. Der Hund leg­te sich direkt zur Chri­stus­fi­gur und blieb dort wäh­rend der gan­zen Mess­ze­le­bra­ti­on regungs­los liegen.

„Es schien, als wür­de er sich bei Jesus sicher füh­len, und als wür­de er den Herrn beschüt­zen. Eine bewe­gen­de Sze­ne“, beschrieb Msgr. Edmil­son Jose Zanin das unge­wöhn­li­che Ereig­nis. „Beim Anblick die­ses her­ren­lo­sen Tie­res, das aus­ge­sto­ßen auf der Stra­ße lebt, aber hier beim Herrn siche­re Zuflucht fand, war auch ich inner­lich bewegt und dach­te mir: War­um las­sen nicht auch wir Men­schen uns von die­ser Gewiß­heit lei­ten, bei Jesus immer Sicher­heit und Schutz zu finden.“

Der Hund ver­hielt sich wäh­rend der hei­li­gen Lit­ur­gie ganz ruhig, ohne sich in der Kir­che her­um­zu­be­we­gen. „Wie­viel Lek­tio­nen kön­nen uns Tie­re ertei­len“, so Msgr. Zanin. Inzwi­schen haben sich meh­re­re Per­so­nen gemel­det, die das Tier auf­neh­men wollen.

Agu­as de San­ta Bar­ba­ra zählt mehr als 5.000 Ein­woh­ner. Die Gemein­de liegt im Bun­des­staat Sao Pau­lo und gehört zur Erz­diö­ze­se Botucatu.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum Meum Mihi

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39 Kommentare

  1. Schoen fin­de ich das. Von unse­ren Mit­ge­schoep­fen habe ich sehr viel gelernt in mei­nem Leben. Und oft mehr Treue bekom­men als von man­chen Menschen.

    • Dazu fällt mir fol­gen­de Inschrift an einer Haus­fas­sa­de ein:

      Der Hund blieb mir im Stur­me treu
      Der Mensch nicht mal im Winde.

    • Hun­de gehö­ren nor­ma­ler­wei­se nicht in eine Kir­che, sie könn­ten ihr Geschäft dar­in ver­rich­ten, was dort natür­lich nicht sein darf.

      Aber ande­rer­seits wer­den Hun­de nicht umsonst der „beste Freund des Men­schen“ genannt und es heißt in der Bibel man soll Tie­re „gut behan­deln“. Da fällt mir die Geschich­te aus der Bibel ein, wo Bileam von Bal­ak, dem König von Moab, bezahlt wur­de, um das Volk Isra­els zu ver­flu­chen, weil es Bal­ak zu mäch­tig war, und Bileam von einem Engel auf­ge­hal­ten wird:

      4. Mose 23–33:
      23 Der Esel sah den Engel des Herrn auf dem Weg ste­hen, mit dem gezück­ten Schwert in der Hand, und er ver­ließ den Weg und wich ins Feld aus. Da schlug ihn Bileam, um ihn auf den Weg zurückzubringen.2
      24 Dar­auf stell­te sich der Engel des Herrn auf den engen Weg zwi­schen den Wein­ber­gen, der zu bei­den Sei­ten Mau­ern hatte.
      25 Als der Esel den Engel des Herrn sah, drück­te er sich an der Mau­er ent­lang und drück­te dabei das Bein Bileams gegen die Mau­er. Da schlug ihn Bileam wieder.
      26 Der Engel des Herrn ging wei­ter und stell­te sich an eine beson­ders enge Stel­le, wo es weder rechts noch links eine Mög­lich­keit gab auszuweichen.
      27 Als der Esel den Engel des Herrn sah, ging er unter Bileam in die Knie. Bileam aber wur­de wütend und schlug den Esel mit dem Stock.
      28 Da öff­ne­te der Herr dem Esel den Mund und der Esel sag­te zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt schon zum drit­ten Mal schlägst?
      29 Bileam erwi­der­te dem Esel: Weil du mich zum Nar­ren hältst. Hät­te ich ein Schwert dabei, dann hät­te ich dich schon umgebracht.
      30 Der Esel ant­wor­te­te Bileam: Bin ich nicht dein Esel, auf dem du seit eh und je bis heu­te gerit­ten bist? War es etwa je mei­ne Gewohn­heit, mich so gegen dich zu beneh­men? Da muss­te Bileam zuge­ben: Nein.
      31 Nun öff­ne­te der Herr dem Bileam die Augen und er sah den Engel des Herrn auf dem Weg ste­hen, mit dem gezück­ten Schwert in der Hand. Da ver­neig­te sich Bileam und warf sich auf sein Gesicht nieder.
      32 Der Engel des Herrn sag­te zu ihm: War­um hast du dei­nen Esel drei­mal geschla­gen? Ich bin dir feind­lich in den Weg getre­ten, weil mir der Weg, den du gehst, zu abschüs­sig ist.3
      33 Der Esel hat mich gese­hen und ist mir schon drei­mal aus­ge­wi­chen. Wäre er mir nicht aus­ge­wi­chen, dann hät­te ich dich viel­leicht jetzt schon umge­bracht, ihn aber am Leben gelassen.

    • @anjali:
      Auch ich den­ke, von mei­nem Hund etwas gelernt zu haben. Hun­de sind wach­sa­mer als Men­schen und neh­men fein­füh­li­ger Din­ge und Gemüts­zu­stän­de bei Men­schen wahr. Für mich ist ein Hund manch­mal wie ein Spie­gel, in den ich ger­ne hin­ein­blicke. Man bekommt viel zurück, wenn man einem Hund Zeit wid­met und ich den­ke, Gott hat sie uns als Geschenk gege­ben, wie vie­les aus sei­ner Schöp­fung. Man muss nur Augen dafür haben, es zu schät­zen wis­sen und Gott dafür danken.

      • @ Kon­rad Georg

        Das fin­de ich so schwie­rig – denn Hund und Katz wur­den zuerst geschaffen.
        Auch wenn der Mensch „Furcht und Schrecken“ über die Tie­re brin­gen wird (wie es Gott nach der Sint­flut zu Noah sagt), sind die Tie­re nicht ein­fach „auf den Men­schen hin geschaf­fen“, eben weil die zuerst waren, bevor der Mensch geschaf­fen wur­de. Die Tat­sa­che, dass sie zuerst waren, ist unse­re Grenze!

        Alles ist durch Chri­stus geschaf­fen und auf ihn hin. So wird ein Schuh draus. Der Mensch soll die Schöp­fung bewah­ren und nut­zen, aber nicht „auf sich selbst hin“, son­dern im Bewusst­sein, dass alles auf Gott hin geschaf­fen ist.
        Hin­zu kommt, dass „Furcht und Schrecken“, die der Mensch über die Tie­re bringt, eine wei­te­re Ver­tie­fung in der Sün­de bedeu­te­te und nicht etwa ein „gutes Recht“. Es gibt nach dem Sün­den­fall im Gar­ten Eden min­de­stens zwei wei­te­re Abfäl­le: einen nach und mit dem Turm­bau zu Babel und einen nach und mit der Sintflut.

        Auch die Schöp­fung „seufzt in Wehen“ wie es der hl. Pau­lus schreibt, dass end­lich die Gerech­ten offen­bar werden.
        Das sagt alles zum Thema!

  2. Ein Hund hat ordent­li­cher­wei­se in einer Kir­che nichts ver­lo­ren und gehört umge­hend ent­fernt, wenn er sich hineinbegibt.

    Wer sich da sen­ti­men­tal etwas zusam­men­reimt, soll­te sich bes­ser auf­raf­fen und das arme Viech bei sich auf­neh­men; DAS wäre mal eine wirk­sa­me Hilfe!

    • @carlo,
      es ist nicht unbe­dingt der Hund, der stört, zumal er ja auch lei­se und unbe­weg­lich sei­nen Stand­ort innehatte.
      Klar, wir sol­len nichts in ein Bild hin­ein­ge­heim­nis­sen, doch schau­en Sie mal in sein Gesicht, in sei­ne Augen. Spü­ren Sie da nicht etwas? 

      Unser prie­ster­li­cher Lei­ter der SE ist Besit­zer eines Hun­des. Jetzt, am 2. Weih­nachts­fei­er­tag beim fei­er­li­chen Aus­zug aus der Kir­che bil­de­te sein Hund die Nach­hut. Die Leu­te lach­ten, es gefiel ihnen.
      Es war dies schon das zwei­te Mal, beim ersten­mal klatsch­ten sie sogar begei­stert Applaus.

      Die­ses Foto oben hin­ge­gen weckt in mir ande­re Gefühle.
      Wäre es nicht schön, hät­ten die Men­schen auch solch ein inni­ges Zutrau­en zu unse­rem Herrn, wie es obi­ges Foto vermittelt?

    • Car­lo @ Natür­lich hat ein Hund in der Kir­che nichts zu suchen, aber das Bild ist von
      gro­ßer Aus­sa­ge­kraft. Es ist gera­de zei­chen­haft, wie der Hund sich zu dem gekreuzig-
      ten Hei­land legt. Es ist nicht sen­ti­men­tal, wenn man bedenkt wie vie­le sich von Jesus
      abwen­den, ihn nicht wei­ter beach­ten, so dass ein her­ren­lo­ser Hund uns ein Beispiel
      geben muss. Es sieht auch so aus, als wol­le der Hund den Her­ren bewa­chen und nicht zu-
      las­sen, dass sein Bild aus der Kir­che ent­fernt wird.

  3. Ach – das ist zwar rüh­rend, irgend­wie, aber nor­ma­ler­wei­se dür­fen Tie­re nicht in die Kirche…

    Viel­leicht bie­tet die Weih­nachts­krip­pe mit Ochs und Esel aber einen Spalt, durch den die Tie­re doch rein­dür­fen, auch die Ese­lin, auf der Jesus als König ein­ritt oder die Ese­lin in der AT-geschich­te von Bileam, die die über­na­tür­li­che Wirk­lich­keit eher sah als der Mensch.

    Das kann, wenn über­haupt, nur eine Aus­nah­me in dunk­ler Nacht sein.

    Gestern war der Gedenk­tag des hl. Apo­stels Johan­nes. Von ihm wird berich­tet, er habe ger­ne mit sei­nem zah­men Reb­huhn gespielt, und wie war das mit dem hl. Franz, der den Vögeln pre­dig­te … http://​wwwg​.uni​-klu​.ac​.at/​k​u​l​t​d​o​k​u​/​k​a​t​a​l​o​g​e​/​1​0​/​h​t​m​l​/​9​7​5​.​htm

    Irgend­wie gibt es schon einen Zusam­men­hang zwi­schen Gerech­tig­keit, ech­tem Glau­ben und einem ein­fühl­sa­men Umgang mit den Tieren:

    „Der Gerech­te weiß, was sein Vieh braucht, doch das Herz der Frev­ler ist hart.“ (Spr. 12,10)

  4. Bei­spie­le aus Ber­lin „Tie­re sind wich­ti­ger als Menschen“

    Am Rei­ni­gungs­tag der Kir­che war der Hund der Putz­frau die gan­ze Zeit in der Kir­che und lief auch im Altar­raum herum.

    Auf einer land­wirt­schaft­li­chen Demon­stra­ti­on trug ich ein Schild auch gegen Abtrei­bung. Demon­stran­ten sag­ten mir empört, dass sie zwar gegen zu enge Stäl­le sei­en, aber nicht gegen Abtrei­bung von Men­schen. Frau Kün­ast (Par­tei Grü­ne) for­der­te mich auf, hin­ter ihr mit mei­nem Schild zu ver­schwin­den, da die Par­tei nicht gegen Abtrei­bung sei.

    • @Bellis: Tie­re trei­ben ihre Jun­gen nicht ab!!!! Wür­den Men­schen ihre Kin­der so gut ver­sor­gen, wie man­che Tier­ar­ten das machen, dann wür­de die Welt bes­ser ausschauen.

      • Naja, Sie wis­sen aber schon, dass Tie­re ihre Jun­gen teil­wei­se tot­bei­ßen und bei man­chen Tier­ar­ten ein Eltern­teil sie regel­recht vor dem andern schüt­zen muss?

        Nur nichts hin­ein­ge­heim­nis­sen in Tiere!
        Bit­te Tie­re nicht als Pro­jek­ti­ons­flä­che uner­füll­ter Sehn­süch­te an den Men­schen missbrauchen!

        Sie sind Tie­re, Gott hat sie geschaf­fen, auch sie sind durch den Erben des Alls gewor­den, kei­ne Fra­ge, aber jeder bit­te an sei­nem Ort.

        „Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tie­re der Erde legen, auf alle Vögel des Him­mels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Mee­res; euch sind sie übergeben.
        3 Alles Leben­di­ge, das sich regt, soll euch zur Nah­rung die­nen. Alles über­ge­be ich euch wie die grü­nen Pflanzen.
        4 Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, dürft ihr nicht essen. 

        (Man beach­te die­sen Satz in Vers 4 – das ist ein vor-mosai­sches, vor-jüdi­sches Gesetz, das in der Apo­stel­ge­schich­te auch den Chri­sten auf­er­legt wird und kei­nes­wegs nur ein Zuge­ständ­nis an die Juden, denn die gab es damals noch nicht!)

        Wenn aber euer Blut ver­gos­sen wird, for­de­re ich Rechen­schaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier for­de­re ich Rechen­schaft und vom Men­schen. Für das Leben des Men­schen for­de­re ich Rechen­schaft von jedem sei­ner Brüder.
        6 Wer Men­schen­blut ver­gießt, des­sen Blut wird durch Men­schen ver­gos­sen. Denn: Als Abbild Got­tes hat er den Men­schen gemacht.

        (Gene­sis 9)

        Wenn Gott also auch von Tie­ren Rechen­schaft for­dert, wenn sie Men­schen­blut ver­gie­ßen, dann soll­ten wir den Ball flach hal­ten mit unse­rer sen­ti­men­ta­len „Tier­lie­be“. Erstens sind sie damit durch­aus auch als „bos­heits­fä­hig“ gezeich­net und sogar in einem gewis­sen Maße als „ver­ant­wort­lich“.

        Viel­mehr liegt viel am Men­schen, wie Tie­re sich ent­wickeln. Mit uns fal­len sie in Sün­den und mit uns kön­nen sie teil­wei­se sogar ihre grau­sa­men Instink­te über­win­den („zah­me Löwen“).

      • @Zeitschnur:

        Ver­all­ge­mei­nern ist mei­stens schlecht. Man kann gleich­zei­tig Freu­de an Hun­den haben und die­se rea­li­stisch betrach­ten, denn wie unter Men­schen gibt es unter ihnen Gute und Schlechte.

      • @Zeitschnur:

        Wenn die­ses Gebot heu­te noch gilt, dann darf man prak­tisch kein rotes Fleisch mehr essen. In Fleisch ist aber so gut wie immer noch Blut, wenn ein Tier geschlach­tet wird.
        Dass Fleisch, in zu hohem Maß geges­sen, unge­sund ist, davon bin ich über­zeugt. Doch lei­der gibt es kaum alter­na­ti­ve Ange­bo­te zu Fleisch die auch gün­stig sind, vor allem am Land, den­ke ich.

  5. Ja es ist schwie­rig hier den Spa­gat zwi­schen heu­te übli­cher Gefühls­du­se­lei gegen­über Tie­ren einer­seits und dem Anrüh­ren­den die­ser Sze­ne ande­rer­seits hinzubekommen,ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.
    Mich rührt die­ses Bild auch an,obwohl anson­sten jeder Tier­du­se­lei abhold.
    Manch­mal kann man eben wirk­lich nur das Herz ent­schei­den lassen,nicht den Verstand.

    • Ja, immer wenn man törich­tes Ver­hal­ten zu recht­fer­ti­gen sucht, muss „das Herz!“ her­hal­ten. Dabei sind doch Herz und Ver­stand für den Chri­sten doch kein Widerspruch !

      • Oh dan­ke für die Blu­men bezüg­lich des „törich­ten Verhaltens“!
        Wie Sie sicher über­le­sen haben,bin ich sonst der Gefühls­du­se­lei mit Tie­ren abhold.
        Mein Herz und mein Ver­stand gehen immer Hand in Hand-oh ha,das reimt sich sogar!!

      • Ganz recht, @ Car­lo. Am mei­sten sieht man das an der Got­tes­mut­ter, die alles „in ihrem Her­zen bewegte“,also mit all ihrem Geist kontemplierte.
        Sie hat ja nicht im Sin­ne eines kit­schi­gen „Weib­chen-Sche­mas“ die gro­ßen Din­ge, die ihr wider­fuh­ren „gefühlt“, son­dern mit der der Schär­fe des „Schwer­tes“, das sie zu erwar­ten hattein ihrer See­le, noch weit über­le­ge­nen Gei­stes­schär­fe, durch­dacht – anders hät­te sie ver­sa­gen müssen.

  6. Ein Hund gehört nicht in eine Kir­che. Punkt. So viel Respekt muss sein. Das gezeig­te Foto fin­de ich nicht anrüh­rend, son­dern gelin­de gesagt unangebracht.

  7. „Der Hund ver­hielt sich wäh­rend der hei­li­gen Lit­ur­gie ganz ruhig, ohne sich in der Kir­che her­um­zu­be­we­gen.“ (Zitat oben). Das sieht so aus, als ob der Hund erst im Ver­lauf Mess­fei­er bemerkt wur­de und man nicht unter­bre­chen woll­te. Wenn er danach aus der Kir­che ent­fernt wur­de, und dann nicht mehr hin­ein kommt und so wie oben geschil­dert zu guten Leu­ten gebracht wird, ist es im wei­te­ren ja in Ord­nung. Berüh­rend fin­de ich aber schon, dass der Hund bei unse­rem Hei­land Schutz gesucht hat. So zeigt er: „Ihr Men­schen all, sucht auch euer Heil beim Hei­land und Herrn !“

  8. @Carlo: Wet­ten, dass das „Viech“, dass Sie mit Ihrem gro­ssen Maul­werk so titulieren,tausendmal mehr Herz und Ver­sand ver­fügt als Sie! Wel­che Laus ist Ihnen denn über die „christ­li­che Leber“ gelaufen?

  9. Fast jedes Jahr gelingt es einer, bis­wei­len auch zwei oder drei Schwal­ben gleich­zei­tig, im Tief­flug durchs Por­tal ins Inne­re unse­rer Pfarr­kir­che zu gelan­gen. Sie zwit­schern dann auch kräf­tig mit bei Gebet und Gesang. Sobald es dann zur Wand­lung kommt, zie­hen sie sich auf die höch­sten Ruhe­plät­ze über dem Hoch­al­tar zurück und schwei­gen. Soviel zu Tie­ren im Got­tes­haus. Und wohl dem Zele­bran­ten, der in der Situa­ti­on den rech­ten Gebrauch der Pal­la ernst nimmt.

  10. Dazu pas­send habe ich auch noch was.
    In einem Forum,das gar nichts mit Chri­sten­tum am Hut hat­te ver­link­te mal jemand eine inter­es­san­te Sache.
    Ein Musik­freak mit Ton­stu­dio ( ich glau­be in Eng­land) hat­te den „Gesang“ der Gril­len auf­ge­nom­men und in dem Ver­hält­nis verlangsamt,wie das Gewicht der Gril­le zum ( durch­schnitt­li­chen) Gewicht des Men­schen stehen,so unge­fähr jedenfalls,sollte wohl ein phy­si­ka­lisch-aku­sti­sches Expe­ri­ment werden.
    Was dabei her­aus kam,war unglaublich,ich habe es selbst gehört.
    Es klang wie Cho­rä­le von Engeln,anders kann ich es nicht beschreiben,unglaublich schön.
    Der link war englisch,was mit cricketts,so hei­ßen Gril­len im englischen,vielleicht fin­de ich es nochmal.

  11. Die Kir­che ist Got­tes Haus- da haben Tie­re nicht sehr viel verloren.
    Nur: sehr häu­fig kom­men Tie­re in einer Kir­che vor: Hun­de, gele­gent­lich auch Kat­zen, Mäu­se, Fle­der­mäu­se (sehr vie­le in der Basi­li­ka von Wein­gar­ten, dort auch noch im Fres­ko gemalt), Schwal­ben, Schmet­ter­lin­ge, Spinnen…

    In den Nie­der­lan­den in der Barock­zeit waren Hun­de häu­fi­ge Gäste in den Kir­chen- als Beglei­ter ihrer Her­ren (z.B. die Kir­chen­in­nen­an­sich­ten von P. de Hooch), aber auch streu­nend (links hin­ten im Schiff der Bavo­kerk in Haar­lem fin­det sich noch das Denk­mal für die „Hon­demepper“.
    Der Hl. Rochus wird nor­ma­ler­wei­se immer mit einem Hünd­chen dar­ge­stellt, daß ihm die Pest­beu­len­wun­de am Schen­kel leckt.
    Die inni­ge Ver­bin­dung zwi­schen Mensch und Hund wird übri­gens sehr schön illu­striert in den nord­deut­schen und hol­lands­re­for­mier­ten Gebie­ten in der Barockzeit:
    Hun­de kom­men in der Bibel nicht häu­fig vor, und wenn, dann mei­stens pejo­ra­tiv (z.B. beim Tode der Köni­gin Isebel).
    Es gibt jedoch eine gro­ße Ausnahme:
    im Buch Tobith wird erzählt, wie der jun­ge Tobi­as mit dem Engel Rafa­el auf eine schwie­ri­ge Rei­se geht- und wie das klei­ne Hünd­chen lustig vorauslauft.
    Luther hat das Buch Tobith aus sei­nem Kanon der Hl. Schrift genom­men („apo­kryph“), aber Dog­ma­tik und Theo­lo­gie hin und her, die Sze­ne von Tobi­as mit dem Engel Rafa­el als jun­gem Mann wird dort in der barock­zeit fast immer ver­schö­nert mit einem lusti­gen Schoß­hünd­chen und einem freu­dig hoch­ge­krüll­tem befe­der­tem Schwanz.
    Bei die­ser bra­si­lia­ni­schen Geschich­te soll­te man Mil­de vor Stren­ge gel­ten lassen.

    • Ver­ehr­ter @ Adri­en Antoine! Ihr letz­ter Satz trifft ins Schwar­ze – und zur Mil­de soll­te sich noch Bewun­de­rung und etwas Mit­leid gesel­len, wenn wir das Ver­hal­ten des Hun­des aus sei­ner Per­spek­ti­ve betrach­ten. Die Fei­er des 2. Advent­sonn­tag in der Pfarr­kir­che der bra­si­lia­ni­schen Gemein­de Agu­as de San­ta Bar­ba­ra im Bun­des­staat Sao Pau­lo, der fast genau am süd­li­chen Wen­de­kreis liegt, fin­det zur Zeit des Zenit­stan­des der Son­ne statt.Was die­se „Hunds­ta­ge“ für einen Hund mit schwar­zem Fell bedeu­ten, könn­te nur der ermes­sen, der sich in einem eng­an­lie­gen­den schwar­zen Schwimm­an­zug Mit­te Juni um die Mit­tags­zeit in der Saha­ra in die Son­ne stell­te. Die Hün­din hat klug gehan­delt und sich in der küh­le­ren Kir­che den kühl­sten Platz gesucht:den an der Sei­te der stei­ner­nen Skulp­tur des im Grab lie­gen­den Herrn. Dass die Hün­din dort wäh­rend der gan­zen Mess­ze­le­bra­ti­on regungs­los lie­gen blieb und nicht her­um­lief, sagt etwas über ihren deso­la­ten kör­per­li­chen Zustand aus, in dem sie sich befun­den haben muss­te, bevor sie Kir­chen­asyl gefun­den hat.

  12. Mir fiel gera­de ein, es war vor eini­gen Wochen eine Repor­ta­ge im Fern­se­hen, über Häft­lin­ge in einem pol­ni­schen Gefäng­nis, die wegen schwe­re­rer Delik­te ver­ur­teilt sind. Mit ein­sa­men Hun­den aus dem nahe­ge­le­ge­nen Tier­heim the­ra­piert man dort die, eben­falls ein­sa­men, Häft­lin­ge, mit gro­ßem Erfolg. Was Psy­cho­lo­gen nicht fer­tig­brin­gen, näm­lich den Gefan­ge­nen Lebens­sinn, Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl und Freu­de zu geben, das schaf­fen die­se Hun­de. Zum Schluss umarm­ten die Häft­lin­ge sogar aus Dank­bar­keit Ihren Vor­ge­setz­ten, weil die­ser ihnen die The­ra­pie mit den Hun­den ermög­licht. Und für die Hun­de macht es eben­falls Sinn, weil sie statt Lan­ge­wei­le, außer­halb des Tier­heims etwas erle­ben dürfen.

    In Öster­reich wäre soet­was stel­len­wei­se auch sinn­voll, wenn man davon hört, dass es zu weni­ge Psy­cho­lo­gen für zuvie­le Häft­lin­ge gibt. Auch wenn besag­te Hun­de-The­ra­pie wahr­schein­lich nicht über­all glei­cher­ma­ßen durch­führ­bar wäre.

  13. Wenn es kein Scherz sei­tens des users Car­lo ist,dann fän­de ich es schon interessant,wenn er nur das Gezir­pe hört !?

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