Nuzzi, Chaouqui, Vatileaks 2.0 und ein päpstlicher „Kreuzweg“?


Francesca Chaouqui und ihr Spiel
Fran­ce­s­ca Chaou­qui und ihr Spiel

(Rom) Im Fall der bei­den Ver­haf­tun­gen im Vati­kan gilt die Unschulds­ver­mu­tung für die Betrof­fe­nen bis zum Beweis des Gegen­teils. Unab­hän­gig davon sind eini­ge Bemer­kun­gen zu machen. Zunächst fällt auf, wie schnell die Fami­li­en­syn­ode aus den Schlag­zei­len ver­schwun­den ist. Vati­leaks 2.0 und eine Dan-Brown-Sto­ry mit einem sini­stren Mon­si­gno­re, zudem noch vom Opus Dei, und einer etwas schlüpf­ri­gen Haupt­dar­stel­le­rin ist für die Medi­en span­nen­der. Im Umfeld des Pap­stes scheint man nicht ganz unglück­lich dar­über zu sein.

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Nach dem Fias­ko bei der Syn­ode, wäre das eigent­lich gleich die näch­ste Nie­der­la­ge für Papst Fran­zis­kus. Der Papst per­sön­lich war es, der Val­le­jo Bal­da und Chaou­qui beauf­trag­te und ihnen im Allein­gang Son­der­voll­mach­ten übertrug.

In Wirk­lich­keit wischt Vati­leaks 2.0 den vom Papst als uner­quick­lich emp­fun­de­nen Syn­oden­aus­gang vom Tisch und läßt ihn wider Erwar­ten in die Rol­le des Opfers schlüp­fen. Das Dreh­buch dazu wird von Vati­leaks 1.0 kopiert. Der Unter­schied: Papst Bene­dikt XVI. war tat­säch­lich das Opfer der „Raben“. Fran­zis­kus hin­ge­gen war vor­ab mehr­fach vor sei­nen „Raben“ gewarnt worden.

Der Ver­gleich des Doku­men­ten­klaus 2015 mit jenem unter Bene­dikt XVI. 2012 hinkt daher. Papst Bene­dikt XVI. soll­te damals gezielt gescha­det wer­den. Obwohl er das Opfer war, ver­such­ten ihm füh­ren­de Welt­me­di­en einen Strick dar­aus zu dre­hen. Ganz anders bei Papst Franziskus. 

Weder Nuz­zi noch sei­ne Gehil­fen – und schon gar nicht die Welt­me­di­en – wen­den sich gegen Papst Fran­zis­kus. Ganz im Gegen­teil. Der Unter­ti­tel zu Nuz­zis neu­em Buch Via Cru­cis hat eine gan­ze ande­re Stoß­rich­tung als sein Buch von 2012: „Ton­band­auf­nah­men und unver­öf­fent­lich­te Doku­men­te. Der schwie­ri­ge Kampf von Papst Fran­zis­kus, um die Kir­che zu ver­än­dern“.  Der Rest ist die Geschich­te vom guten Papst, dem bösen Vati­kan und kor­rup­ten Kar­di­nä­len, die den Papst sabo­tie­ren. Nuz­zi hat sei­ne Art gefun­den, Geld mit dem Vati­kan zu machen.

Opus Dei distanziert sich von Vallejo Balda

Es fällt zudem auf, daß sich das Opus Dei von Msgr. Val­le­jo Bal­da sofort distan­zier­te. In einer offi­zi­el­len Erklä­rung bestä­tig­te das Opus Dei zwar, daß der spa­ni­sche Prie­ster der Prie­ster­ge­mein­schaft vom Hei­li­gen Kreuz ange­hört, daß Val­le­jo Bal­da jedoch in einer Diö­ze­se inkar­di­niert ist und für sei­ne Beauf­tra­gun­gen durch die Diö­ze­se oder durch den Vati­kan allein die­se zustän­dig sei­en. Das Werk Got­tes habe kei­nen Ein­fluß auf die Anstel­lung Val­le­jo Bal­das im Vati­kan gehabt.

In der Tat sind nur etwa die Hälf­te der Prie­ster der Prie­ster­ge­mein­schaft vom Hei­li­gen Her­zen Prie­ster des Opus Dei, wäh­rend die ande­re Hälf­te Diö­ze­san­prie­ster sind, die mit dem Opus Dei ver­bun­den sind, die­sem aber nicht direkt ange­hö­ren und auch nicht der Juris­dik­ti­on der Per­so­nal­prä­la­tur unterstehen.

„Lady Curia“ oder „La Papessa“

Nuzzi Geschäft mit dem Vatikan
Gian­lui­gi Nuz­zi: Sein Geschäft mit dem Vati­kan. Unpas­sen­de Dar­stel­lung von Papst Franziskus

Daß Fran­ce­s­ca Chaou­qui nach ihrer Ver­haf­tung alle Schuld Val­le­jo Bal­da zuschob und durch sofor­ti­ge Bereit­schaft zur Zusam­men­ar­beit mit der vati­ka­ni­schen Justiz ihre eige­ne Posi­ti­on ent­la­ste­te, erstaunt indes kei­nes­wegs, und ver­rät eini­ges über die 33jährige „Lady Curia“ oder „La Papes­sa“ (Lady Kurie oder Die Päp­stin), wie sie sich über Dagos­pia bewer­ben ließ, eine Skan­dal­sei­te, mit der Chaou­qui zusam­men­ar­bei­te­te und es wohl noch immer tut. Die Sei­te hat Par­tei für sie ergrif­fen und dreht an ihrem Rad.

Val­le­jo Bal­da hat­te die Toch­ter einer Kala­bres­in und eines Ägyp­ters (über den nord­afri­ka­ni­schen Eltern­teil schwan­ken die Anga­ben zwi­schen Atlas­ge­bir­ge und dem Sinai) in eine Posi­ti­on geho­ben, wo sie nie hin­ge­hört hät­te. Mög­lich wur­de dies durch das offen­bar gren­zen­lo­se Ver­trau­en, das Papst Fran­zis­kus in den spa­ni­schen Prie­ster setz­te. Chaou­qui sei es selbst gewe­sen, die auf der Skan­dal­sei­te Dagos­pia die Dach­ter­ras­sen-VIP-Par­ty zur unge­wöhn­li­chen Dop­pel­hei­lig­spre­chung von Johan­nes XXIII. und Johan­nes Paul II. publik mach­te. Jene Par­ty im Wert von 18.000 Euro, die Chaou­qui für betuch­te „Freun­de“ orga­ni­sier­te und bei der ihr Men­tor Val­le­jo Bal­da die Kom­mu­ni­on austeilte.

Chaou­quis Hang für Socie­ty-Geschich­ten und deren Ent­hül­lung dürf­te sie regel­recht über­mannt haben. Der Inhalt der skan­da­lö­sen Tweets, die sie nach ihrem Ein­zug im Vati­kan ver­schick­te, sol­len nicht erwähnt wer­den. Chaou­qui behaup­te­te, jemand müs­se ihren Twit­ter-Zugang gehackt haben.

Val­le­jo Bal­da erhielt trotz VIP-Par­ty, bezahl­ten Son­der­plät­zen und dem Leib Chri­sti im Pla­stik­be­cher in der „armen Kir­che für die Armen“ von Papst Fran­zis­kus kei­ne Abmah­nung, son­dern eine Belo­bi­gung für sei­ne Son­der­kom­mi­si­ons­tä­tig­keit. Den­noch ging Fran­zis­kus danach auf Distanz zu Val­le­jo Bal­da. Die Son­der­kom­mis­si­on been­de­te im spä­ten Früh­jahr 2014 ihre Arbeit, wur­de aber nicht auf­ge­löst. Katho​li​sches​.info schrieb bereits im Som­mer 2013, daß die Son­der­voll­mach­ten Zugang zu Infor­ma­tio­nen gewähr­ten, die „Gold wert“ sind. Wie vie­le die­ser Infor­ma­tio­nen, etwa über Immo­bi­li­en­be­sitz an Immo­bi­li­en­spe­ku­lan­ten, zu Geld gemacht wur­den, läßt sich noch nicht sagen.

Nuzzi und seine Art, mit dem Vatikan ein Geschäft zu machen

Der Jour­na­list Gian­lui­gi Nuz­zi steht im Geruch, „Geheim­do­ku­men­te“ aus dem Vati­kan mit klin­gen­der Mün­ze auf­zu­wie­gen. Chaou­qui, die inzwi­schen auf frei­em Fuß ange­klagt ist, behaup­tet, daß im Vati­kan ein „Kli­ma der gezück­ten Mes­ser“ herr­sche. Es ist Nuz­zis Geschich­te von dunk­len Kräf­ten, die Papst Fran­zis­kus bekämp­fen. Chaou­qui als strah­len­der Pala­din des Pap­stes? Auf ihrer Face­book-Sei­te schrieb sie heu­te: „Ich habe den Papst nie ver­ra­ten“. Sie habe zu Hau­se blei­ben kön­nen, habe jedoch „den Papst allem vorgezogen“.

Im heu­te ver­öf­fent­lich­ten Inter­view der Tages­zei­tung La Stam­pa schrieb sie alle Schuld ihrem Men­tor zu, der sich in Unter­su­chungs­haft befin­det. Mehr noch, Chaou­qui behaup­tet, sie habe „alles ver­sucht“, Val­le­jo Bal­da von sei­nen Absich­ten abzu­hal­ten. Wel­chen auch immer genau.

Sie wer­de ihre Unschuld bewei­sen und habe „ein rei­nes Gewis­sen“. Ihre Zusam­men­ar­beit mit der vati­ka­ni­schen Justiz sei „kein Schuld­ein­ge­ständ­nis“. So weiß Chaou­qui gegen­über der Pres­se zu „ent­hül­len“, daß Val­le­jo Bal­da gehofft hat­te, zum Sekre­tär des neu­errich­te­ten Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­ats ernannt zu wer­den. In der Tat, war das eini­ge Zeit im Gespräch. Es ist nicht bekannt, aus wel­chem Grund Papst Fran­zis­kus es sich im letz­ten Moment noch ein­mal überlegte.

Chaou­qui läßt durch­blicken, daß die­se Nicht-Beför­de­rung den Geheim­nis­ver­rat und Doku­men­ten­klau zur Fol­ge gehabt haben könn­te. Ob die umtrie­bi­ge Lob­by­istin unbe­wußt oder absicht­lich ihrem frü­he­ren Men­tor ein Tat­mo­tiv zuschanzt? Man darf davon aus­ge­hen, daß Chaou­qui, wann immer sie den Mund auf­macht, in eige­ner Sache tätig ist.

Chaouquis Welt – Von der „Papessa“ zum „Raben“

Nuzzis neues Buch: Via Crucis
Nuz­zis neu­es Buch: Via Crucis

Chaou­quis Beru­fung in den Vati­kan ver­schaff­te ihr nicht nur in der Kir­che Zugang zu Din­gen, die man vor ihr lie­ber ver­bor­gen gehal­ten hät­te. Mehr noch öff­ne­ten sich ihr plötz­lich die Türen außer­halb des Vati­kans: Kon­tak­te zur ita­lie­ni­schen Regie­rung und zu Unternehmern.

Chaou­qui bleibt sich jeden­falls selbst treu und damit der VIP-Welt. Als Rechts­bei­stand hat sie mit Giu­lia Buon­gior­no eine der renom­mier­te­sten ita­lie­ni­schen Straf­ver­tei­di­ger beauf­tragt. Sie ver­tei­dig­te bereits den Ita­li­ens ehe­ma­li­gen Mini­ster­prä­si­den­ten Giu­lio Andreot­ti und einen Ange­klag­ten im Mord­fall Mer­edith Ker­cher. Man darf anneh­men, daß Chaou­qui bereits an Ver­trä­gen für ihre „Sto­ry“ bastelt, die sie Medi­en und Ver­la­gen anbietet.

Bekannt­lich ist Chaou­qui eine „Ver­eh­re­rin“ des Ent­hül­lungs­jour­na­li­sten Gian­lui­gi Nuz­zi, des­sen neue­stes Buch über den Vati­kan die­se Woche in 23 Län­dern auf den Markt kommt. Dar­in ver­öf­fent­licht er „gehei­me Doku­men­te“ aus dem Vati­kan. Genau um die­se Doku­men­te geht es bei Vati­leaks 2.0. Der Titel Via Cru­cis ist auf einen „Kreuz­weggemünzt, den Papst Fran­zis­kus in der Kir­che erlei­de, die sich gegen sei­nen Reform­weg sperre.

Chaou­qui wehrt sich dage­gen, als „Rabe“ bezeich­net zu wer­den. „Rabe“ wur­de der untreue Kam­mer­die­ner Pao­lo Gabrie­le genannt, der in Vati­leaks 1.0 will­kür­lich Doku­men­te vom Schreib­tisch Bene­dikts XVI. stahl und Nuz­zi weiterreichte.

Es spricht mehr dafür, daß Chaou­qui ein „Rabe“ ist, als Val­le­jo Bal­da, obwohl er und nicht sie im Gefäng­nis sitzt. Wer wen genau hin­ters Licht geführt hat, und bes­ser in die­sem Metier ist als ande­re, wird sich noch zei­gen. Am Ende scheint die „Papes­sa“ doch nur ein „Rabe“ zu sein.

Pro­ble­ma­ti­scher ist, daß Papst Fran­zis­kus in Allein­gän­gen Per­so­nen ver­traut, die die­ses Ver­trau­en nicht ver­die­nen. Der Fall Chaou­qui und Val­le­jo Bal­da bele­gen, daß Ein­rich­tun­gen der Kurie, die die Ent­schei­dung des Pap­stes nicht schmä­lern, aber prü­fen und emp­feh­len, berech­tig­ten Sinn haben.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Redpictures/​InfoVaticana

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29 Kommentare

    • Jeden­falls dür­fe es nicht falsch sein, die Ansicht zu vetre­ten, daß die­se Per­son nicht dort­hin gehört, wohin Berg­o­glio sie gesetzt hat.

      Berg­o­glio ‑gemeint ist der Mensch, nicht das erha­be­ne Amt, das er durch gött­li­che Zulas­sung inne­hat- ver­kommt zuse­hends zur Witz­fi­gur. Er ist ein bor­nier­ter, links­la­sti­ger Töl­pel, den die Mas­sen­me­di­en längst „erle­digt“ hät­ten, wenn er nicht ihr nütz­li­cher Idi­ot wäre.

      • Zustim­mung!

        Ich ver­ste­he nicht, war­um die Redak­ti­on, die sonst so klein­lich ist, die Bemer­kung „Hure“ zulässt.

        Das ist ein­fach nur belei­di­gen­de Effekthascherei.

      • „Hure­rei“ betreibt man nicht nur, wenn man sei­nen Kör­per ver­kauft, son­dern damit ist eben­falls der Ver­rat an einer Sache gemeint! Im AT wur­de übri­gens der Abfall vom wah­ren Gott als Hure­rei bezeichnet.
        Eine Hure kann dem­nach auch eine Per­son sein, die sich oppor­tu­ni­sti­schen Rän­ke­spie­len aus­setzt. – Folg­lich ein völ­lig neu­tra­ler Begriff!

    • Ja: es ist falsch.

      Wir wis­sen nicht ob rau Chaou­qui sich selbst an Män­nern für Geld ange­bo­ten hat.

      Für eine anstän­di­ge christ­li­che Frau gibt es wahr­schein­lich nichts Schlim­me­res als das Anbie­ten durch Frau­en von Sexua­li­tät gegen Geld.
      Es schei­nen mir äusserst mit­lei­dens­wer­te Geschöp­fe, aus­ge­beu­tet von ande­ren Men­schen, aus finan­zi­el­len, maso­chi­sti­schen oder psych­ia­tri­schen Grün­den in ein Milieu oder Situa­ti­on hin­ein­ge­ra­ten wo man selbst nie­mals in gera­ten möchte.
      Wie mir aus einer Dom­kir­che ein­mal berich­tet wur­de, sei­en sie nicht sel­ten fromm:
      bei Pro­zes­sio­nen wür­den sie sich am Mei­sten bekreuzigen.
      Ich stel­le mich das so vor, daß gera­de in den schlimm­sten und am mei­sten men­schen­her­ab­set­zen­den Situa­tio­nen der Hang nach dem Guten, Wah­ren, Edlen am Höch­sten ist.
      Wie Ps.51, Mise­re­re, schon sagt:
      das Erken­nen der eigen Feh­ler macht frei, die Schön­heit Got­tes zu erken­nen und Reue zu empfinden.
      Das wür­de ich Dir­nen wie oben ohne Wei­te­res glauben;
      und wenn es dann nicht zu einer con­tri­stio, einer tota­len Zer­knir­schung, kommt mit grund­le­gen­der Bes­se­rung, son­dern nur zu einer attri­stio, einem mehr ober­fläch­li­chen Betrau­ern der Sün­den ohne tie­fe tota­le Umkehr: das ist lei­der sehr menschlich.
      (cfr. Robert Spae­mann: Die Psal­men-Medi­ta­tio­nen eines Chri­sten, Klett-Cot­ta 2014)

      Frau Chaou­qui ist jedoch, wie ihre letz­te tweets zei­gen, über­haupt nicht einsichtig.
      Das ist noch viel schlimmer.

      • Sie hat nicht sosehr ihre eige­ne Ehre ver­kauft, aber die Ehre der Kir­che. Ich bin Hol­län­de­rin und habe immer Kraft geschöpft aus mei­nem Katho­lisch­sein, aber jetzt kann ich nicht mehr stolz dar­auf sein. Des­we­gen mei­ne Wut.

      • Geehr­te @Anjali,

        Ihre Wut ist sehr gut verständlich.
        Wenn jemand nicht die eige­ne Ehre, son­dern die Ehre der Hl. Kir­che besu­delt, ist die­se Per­son nicht an erster stel­le mora­lisch schuldig;
        es han­delt sich dann klipp und klar um Ver­rat an die Hl. Kir­che, um Ver­let­zung (vul­nus) vom mysti­schen Kör­per des Christus.
        Bei Ihrer Fra­ge muß­te ich an die Dir­ne Rahab im Alten Testa­ment den­ken, die trotz­dem Tap­fe­res und Nütz­li­ches für Isra­el tat.

        Es ist eine wun­der­ba­re Sache, Kraft durch den Glau­ben zu verspüren.
        Es ist eine Gna­de, von außer­halb unser selbst kom­mend- gra­tis, umsonst.
        Und man fühlt als auf­rich­ti­ger Gläu­ben­de eine gewal­ti­ge Wut- das stimmt.
        Stolz sein- auf Nie­der­län­disch sagt man, glau­be ich, „fier“ (wie fier auf Fran­zö­sisch) ist man auf den Glau­ben der Hl. Kir­che und das gro­ße Vor­bild der Hei­li­gen und allen die uns in Glau­ben vor­ge­gan­gen sind; und wie der Prie­ster im Hoch­ge­bet bei der Eucha­ri­stie sagt, soll­te der Herr nicht auf unse­re Sün­den schauen.
        Unser Stolz ist zual­ler­erst das Kreuz – und wir haben es zu tra­gen wo es uns auf­ge­legt wird.
        Aber Sie haben natür­lich recht:
        Simon von Kyre­ne, der Jesus beim Tra­gen des Kreu­zes half, die Hl. Vero­ni­ka, die Ihm das Gesicht trock­ne­te, der Hl. Johan­nes der als ein­zi­ge der Apo­stel unter dem Kreuz stand und der Got­tes­mut­ter bei­stand, die drei Mari­en unter dem Kreuz: das sind die Hel­den des Chri­sten­tums, die leuch­ten­de Vorbilder.

        Alex­an­der Bor­gia, Lucre­zia Bor­gia und wie die Nachfolger(innen) bis in unse­ren Tagen sind: das ist quan­tité négligeable, trotz aller­größ­ter Mühe die sie sich geben um aufzufallen.
        Dia­bo­li­sches Thea­ter, Tohuwabohu.
        In den Wor­ten des Herrns: „Zizania ad comburrendum“-„Wasserreis, klar zum Verbrennen“.
        Pax tibi!

        Omnia instaura­re in Christo.
        Chri­stus Nost­ra spes.

    • Ja, das ist falsch.
      Abge­se­hen von weni­ger bedeu­ten­den Feh­lern in der deut­schen Spra­che, beschul­di­gen Sie Frau Chao­qui einen mora­li­schen Fehl­ver­hal­tens, für das Sie kei­ne Bewei­se haben oder zumin­dest kei­ne nennen.
      Eine schwe­re Anschul­di­gung die­ser Art soll­ten Sei noch nicht ein­mal machen, wenn Sie Bewei­se hät­ten. Den­ken Sie lie­ber dar­an, wie sich Jesus Maria Mag­da­le­na gegen­über ver­hal­ten hat.
      Las­sen wir doch bit­te sol­che Belei­di­gun­gen. Sie tra­gen nicht zur Lösung der Pro­ble­me bei son­dern erzeu­gen im Gegen­teil neue und spie­len unse­ren Geg­nern in die Hände.
      Man könn­te mei­nen, auch wir wüss­ten nicht, was sich gehört.

    • Nein. Rebu­li­stik ist nichts anstö­ßi­ges. Über­haupt hat die­se Frau Bil­der von sich anfer­ti­gen las­sen, wel­che nur als anstö­ßig und unzüch­tig zu bezeich­nen sind.

      • Rich­tig.
        Und die Bil­der wur­den auch noch semi-publik gemacht.
        Quos deus per­de­re vult, pri­us dementat.

    • Ja, das ist falsch, da sie für die­se durch­aus straf­recht­lich rele­van­te kei­nen beweis liefern

    • „Rabe“ ist hier wirk­lich die fal­sche Meta­pher für die­se „Lady Curia“, weil sie fal­sche Asso­zia­tio­nen weckt und „einer umtrie­bi­gen Lob­by­istin“ wie Chaou­qui nicht gerecht wird. Da schießt das (Bild-) Wört­chen „Hure“ schon eher den Vogel ab (im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes!) und trifft des Pudels Kern.

      • Gera­de an ande­rer Stel­le gele­sen, dass die Dame mit ihrem Ehe­mann ver­sucht haben soll, mit­tels der Doku­men­te dort auf­ge­führ­te Per­so­nen und Stel­len zu erpres­sen. Der Ehe­mann als Web­ma­ster tätig, Madam mit Ein­sicht in alle wich­ti­gen Infos. Jetzt ermit­telt die ita­lie­ni­sche Staatsanwaltschaft.
        Es muss schon mög­lich sein, sol­che Herr­schaf­ten als das bezeich­nen zu dür­fen, was sie sind. Die­se … macht wirk­lich viel mehr kaputt, als sie auch nur im ent­fern­te­sten ahnt. Sol­che Leu­te haben in der Kir­che wirk­lich nichts ver­lo­ren. anja­li jain hat wohl im über­tra­ge­nen Sin­ne mit íhrer Ein­gangs­fra­ge ins Schwar­ze getrof­fen. Soll­ten sich die­se Vor­wür­fe erhär­ten, kann ich die­se Madam nur noch zutiefst ver­ach­ten. Einen sol­chen Posten so ent­setz­lich aus­zu­nut­zen und zu missbrauchen.

  1. Man könn­te mei­nen, Fran­zis­kus sei am Ende. Die vie­len Fehl­lei­stun­gen, die in den zwei Synoden
    ihren Höhe­punkt erreich­ten und jetzt die Pro­ble­me mit sei­nen Per­so­nal-Ent­schei­dun­gen, zeigen
    nicht nur die unglück­li­che Hand Fran­zis­kus, son­dern Man­gel an Segen für sein Pon­ti­fi­kat. Gerade
    einer Bla­ma­ge wegen dem Ergeb­nis der Syn­ode ent­gan­gen, bekommt er von den Medi­en Rücken-
    deckung. Als einen Kreuz­weg für den guten Papst wird es gese­hen, dass Fran­zis­kus bei seinen
    Refor­men von Kar­di­nä­len und Hin­ter­män­nern angeb­lich behin­dert wird. Die­ses Wohl­wol­len der
    Medi­en in noch nie da gewe­se­ner Wei­se, zeigt deut­lich den Ein­griff in die Kir­chen­po­li­tik und ab-
    stüt­zen des Pap­stes. Der Welt­geist ist zufrie­den und Fran­zis­kus bleibt wei­ter der Freund von un-
    glück­li­chen Begeg­nun­gen und pro­vo­zie­ren­dem Umgang mit Kirchenfeinden.

    • @fredius: Papst F. .wird es schluss­end­lich so erge­hen-hof­fent­lich‑, so wie es dem Rene­ga­ten Chruscht­schow einst ergan­gen ist-Oder so ähn­lich-nur in etwas „abge­än­der­ten“ Form.…

  2. Die­ses angeb­li­che Vati­leaks 2.0 ist mei­ner Mei­nung nach eine ein­zi­ge Insze­nie­rung. Es sieht mir so aus, als ob Nuz­zi mit Infor­ma­tio­nen gefüt­tert wur­de, um durch sei­ne skan­dal­träch­ti­gen „Ent­hül­lun­gen“ die berg­o­gli­o­ni­sche Kurien„reform“, sprich Kuri­e­nent­mach­tung, vor­zu­be­rei­ten und vor der Welt plau­si­bel zu machen. Es ist sogar denk­bar, dass die halb­seid­ne Dame nur aus die­sem Grund in den Vati­kan beor­dert wur­de, um aus den gewon­ne­nen Insi­der­infor­ma­tio­nen soge­nann­tes bela­sten­des Mate­ri­al gegen hohe Kuri­en­mit­glie­der zu basteln und Nuz­zi zur publi­zi­sti­schen Aus­schlach­tung zur Ver­fü­gung zu stel­len. Ver­hiel­te es sich so, dann wären es die Berg­o­glia­ner, die das Leck 2.0 mit vol­ler Absicht in den Rumpf des Kir­chen­schif­fes geschla­gen haben, um aus dem ent­ste­hen­den Cha­os ihren Nut­zen zu ziehen.

  3. Was faelllt mir zu Herrn B ein ?
    Gel­tungs­sucht, Vor­lau­te Reden, Pein­li­che Inter­views, Gel­tungs­sucht, Lit­ur­gi­sches Des­in­ter­es­se, Des­po­tis­mus, Geltungssucht

    Was mich in beson­de­rer Wei­se anwi­dert ist sei­ne Heu­che­lei mit dem Amt.
    Er wil da wo er es soll­te KEIN Past sein, er schafft sich am lieb­sten ab, bis auf die Male wo er medi­en­wirk­sam mit Scal­fa­ri tele­fo­niert, die Fran­zis­ka­ner der Imma­cu­la­ta ein­schuech­tert, miss­lie­bi­ge Per­so­nen ent­mach­tet, Dog­men rela­ti­vert, da ist sein Papst­ko­stüm gera­de­zu not­wen­dig um zu zei­gen, was er für ein tol­ler Hecht ist.
    Nein er soll­te es wirk­lich schnell­stens auf­ge­ben, er ist die fal­sche­ste aller Per­so­nen am unrech­ten Ort.
    Chri­stus höre uns !

  4. Die­se Sache wird Berg­o­glio pro­pa­gan­di­stisch sehr gut aus­schlach­ten um wei­ter „auf­zu­räu­men“ d.h. sei­ne Smu­ta in der Vati­kan­stadt mit Elan fort­zu­set­zen. Er lässt sich dabei als das arme ud selbst­lo­se Opfer der­je­ni­gen sti­li­sie­ren, wel­che sich sei­nem „Reform­weg“ also sei­nem mega­lo­ma­ni­schen Abbruch­werk wider­set­zen. Die­ser Nuz­zi beteu­ert ja sel­ber, daß er mit sei­nem Pam­phlet Berg­o­glio „hel­fen“ möch­te. Ähn­lich äußer­te sich auch der ande­re Schrei­ber Fittipaldi.

    • Sic est! Ich glau­be, nach allem was man über den Inhalt hört, dass es sich bei Nuz­zi und Fit­ti­pal­di in Wahr­heit um Auf­trags­pu­bli­ka­tio­nen der Berg­o­glia­ner han­delt. Eine Schmie­ren­ko­mö­die son­ders­glei­chen! Der Zweck ist klar: die Ver­ächt­lich­ma­chung der Kurie, die den Dezen­tra­li­sie­rungs­plä­nen als auch der auto­kra­ti­schen Herr­schaft Berg­o­gli­os glei­cher­ma­ssen im Wege steht.

  5. Der gan­ze Arti­kel ruht fest auf kon­se­quen­tem Tratsch und Nicht­wis­sen. Im Ergeb­nis beschul­digt er aber als Haupt­tä­te­rin Fran­ce­s­ca Chaouqui.

    Wie gesagt: Die­ses Ergeb­nis ist aus rei­nen Gerüch­ten und vor­ur­teils­haf­ten Über­le­gun­gen gesponnen.

    Es erüb­rigt sich zu sagen, dass das alles auf der Fak­ten­ebe­ne viel­leicht erheb­lich anders sein könn­te und es unmög­lich ist, bevor das Gericht die Sache nicht geklärt hat, dar­über in die­ser Wei­se zu spekulieren.

    Es geht auch hier wohl v.a. dar­um, nicht anders als in den „Lum­pen­me­di­en“ ali­as „Welt­me­di­en“, dass auch die kathol­schwar­zen Leser mit Tratsch und Gla­mour, Sex, Crime and Rock’n’Roll aus dem Vati­kan bedient wer­den und ein Heer dadurch echauf­fier­ter Leser ver­steigt sich in Schmä­hun­gen, die nicht anders als sünd­haft zu bezeich­nen sind.

    Das ist einer katho­li­schen Zeit­schrift nicht würdig.

    • Geehr­te @zeitschnur,

      Erlau­ben Sie mei­nen Einspruch.
      Die Vor­ge­schich­te v. Frau Chaou­qui ist kein Tratsch, son­dern ein­fa­che Realität.
      Ob viel Gla­mour im Spiel ist, wage ich bei dem pro­le­ten­haf­ten Beneh­men v. eini­gen Per­so­nen an dr Spit­ze zu bezweifeln;
      Was „crime“ betrifft, ist das Foto­ko­pie­ren von wirt­schafts­pa­pie­ren und das Durch­spie­len an die Pres­se doch eher langweilig;
      und der Rock’Roll hat tat­säch­lich statt­ge­fun­den, aber coram publi­co auf dem Peters­platz und mir vie­len Müll­re­sten auch in Il Gésu in Rom.

      In vie­len Kul­tu­ren stößt jedoch die öffent­li­che Selbst­dar­stel­lung einer Frau in ihrer Nackt­heit auf.
      (Vor kur­zem hat­te man in die­sem Forum eine net­te Dis­kus­si­on darüber).
      In die­sem mul­ti­kul­tu­rel­len Kon­text ist es nur natür­lich, daß die­ses Wort als Schmä­hung benutzt wurde.
      Die aus­lö­sen­de Rea­li­tät ist jedoch noch schlimmer.
      Ich fin­de Katho​li​sches​.info ist sehr gut infor­miert und sehr objek­tiv informierend.

  6. „Hure“ ist durch kei­nen Anlass oder offen­sicht­li­chen Grund gerecht­fer­tigt und inso­fern eine unge­recht­fer­tig­te schwe­re Beschul­di­gung. Auf Fotos sieht sie aus wie was salopp ein „flot­ter Feger“ genannt wird. Das Foto ohne ersicht­li­ches Klei­dungs­stück im ande­ren Arti­kel kann man als leicht inde­zent anse­hen – man kann, muss das nicht den­ken, was wie­der­um nicht heißt, dass man es sagen oder schrei­ben muss.

    • Das Foto zeigt offen­sicht­lich nur einen Detailausschnitt.
      Die Fotos in dem Foto­stu­dio schei­nen offen­bar ande­res Kali­ber zu haben (es läßt immer wie­der stau­nen, was die Leu­te erst ins Inter­net set­zen und dann nicht viel spä­ter nie­mals im Web gesetzt haben möchten).

      Es ist eine Schan­de wenn ich an die vie­le anstän­di­ge christ­li­che Frau­en, und beson­ders an mei­ne Mut­ter und Groß­müt­ter denke.
      Und daß man im gan­zen Vati­kan nicht eine tüch­ti­ge Schwe­ster oder Non­ne in Habit gefun­den hät­te, glau­be ich nicht.
      Pro­le­ten­haf­tes Schmierentheater.

  7. Nach­dem ich der Sache noch­mal nach­ge­gan­gen bin, muss ich sagen, dass ich jetzt mehr Ver­ständ­nis für die emo­tio­na­le Reak­ti­on der Kom­men­ta­to­rin anja­li jain habe. Nach ihrer kurz­fri­sti­gen Fest­nah­me wur­de Fran­ce­s­ca Imma­co­la­ta Chaou­qui in den Medi­en als „bom­ba sexy“ und „sex sym­bol“ titu­liert. Da sie nicht ver­hei­ra­tet ist, macht die­ses Foto aller­dings einen Ein­druck, der den bean­stan­de­ten Aus­druck recht­fer­tigt (http://​dai​ly​cal​ler​.com/​2​0​1​5​/​1​1​/​0​2​/​v​a​t​i​c​a​n​-​a​r​r​e​s​t​s​-​i​t​s​-​s​e​x​-​s​y​m​b​o​l​-​f​o​r​-​l​e​a​k​i​n​g​-​d​o​c​u​m​e​n​ts/ ). In einem Arti­kel von pan​ora​ma​.it wird erwähnt, dass Chaou­quis Lebens­lauf ein Geheim­nis ist. Man weiß eigent­lich kaum etwas von ihrer Lebens­ge­schich­te. Enge Kon­tak­te zu Logen und Geheim­dien­sten wer­den ihr nach­ge­sagt. Das erin­nert an ande­re Figu­ren der inter­na­tio­na­len Poli­tik, die gleich­sam aus dem Nichts nach oben kata­pul­tiert wurden. +

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