Der Introitus an den Adventssonntagen soll der Hinführung auf die Geburt Unseres Herrn Jesus Christus dienen. 2013 zeichnete Fulvio Rampi, ein bekannter Experte für den Gregorianischen Choral zu jedem Adventssonntag, den gesungenen Introitus auf, der in Zusammenarbeit mit dem Vatikanisten Sandro Magister veröffentlicht wurde.
Der Introitus trägt jeweils den Namen der ersten Worte, so heißt jener des Ersten Adventssonntags AD TE LEVAVI (Zu dir erhebe ich).
Die Texte des Ersten Adventssonntags weisen auf den Doppelcharakter des Advents hin. Die Vorbereitung auf Weihnachten als Erinnerung an die erste Ankunft des Heilands in seiner Geburt aus Maria und die Vorbereitung auf seine zweite Ankunft zum letzten Gericht. [1]Schott
Die Texte der Meßliturgie fordern uns auf, mit ganzem Herzen uns Gott hinzuwenden, um bereit zu sein für die zweite Ankunft, wie im Evangelium verkündet wird: „Wenn nun das alles eintritt, dann schauet auf und erhebet euer Haupt, denn es naht eure Erlösung“ (Lukas 21,25–33).
Dieses Aufschauen der Seele ist das Thema des Introitus. ((Gregorianisches Choralhochamt)
Ad te levavi animam meam:
Deus meus in te confido,
non erubescam
neque irrideant me inimici mei
et enim universi qui te exsectant,
non confundentur.
Vias tuas, Domine, demonstra mihi
et semitas tuas edoceme.
(Psalm 24, 1–3)
Zu dir erhebe ich meine Seele;
mein Gott, auf dich vertraue ich.
Darum werde ich nicht erröten,
noch sollen meine Feinde mich verlachen.
Denn all die vielen, die auf Dich warten,
werden nicht enttäuscht.
Vers: (Ps. 24, 4)
Herr zeige mir Deine Wege
und lehr mich Deine Pfade.
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Text: Giuseppe Nardi
Bild: Graduale des Simone Camaldolese, um 1390
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↑1 | Schott |
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