Vatileaks 2: Nuzzi für Dienstag von Vatikanpolizei vorgeladen


Buchautoren Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi
Buch­au­to­ren Gian­lui­gi Nuz­zi und Emi­lia­no Fittipaldi

(Rom) Die Poli­zei des Vati­kans hat den ita­lie­ni­schen Jour­na­li­sten und Ent­hül­lungs­buch­au­tor Gian­lui­gi Nuz­zi im Zusam­men­hang mit Vati­leaks 2 in den Vati­kan vor­ge­la­den. Gegen den Jour­na­li­sten wird wegen Geheim­nis­ver­rat ermit­telt. Ob Nuz­zi den Vati­kan als frei­er Mann ver­las­sen kann oder ver­haf­tet wird, wie der spa­ni­sche Prä­lat Msgr. Val­le­jo Bal­da, wird sich am Diens­tag zeigen.

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Gegen Nuz­zi, Autor des Buches „Via Cru­cis“ und den Jour­na­li­sten Emi­lia­no Fit­ti­pal­di, Autor von „Ava­ri­zia“, einem ande­ren Ent­hül­lungs­buch über Miß­wirt­schaft und finan­zi­el­le Machen­schaf­ten eini­ger Prä­la­ten, wur­de vom Vati­kan ein Ermitt­lungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Im sel­ben Ver­fah­ren wird bereits gegen zwei Vati­kan­mit­ar­bei­ter vor­ge­gan­gen. Der spa­ni­sche Prie­ster Lucio Angel Val­le­jo Bal­da befin­det sich seit 1. Novem­ber in Unter­su­chungs­haft. Die PR-Bera­te­rin Fran­ce­s­ca Chaou­qui wur­de auf frei­em Fuß ange­zeigt, nach­dem sie sich zur Zusam­men­ar­beit mit der Ermitt­lungs­be­hör­de bereit erklärt hat­te. Wegen ihrer Schwan­ger­schaft wur­de davon abge­se­hen, auch sie in Unter­su­chungs­haft zu nehmen.

Nuz­zi ist nach Vati­leaks 1 im Jahr 2012 bereits ein Vete­ran im Geschäft mit „Ent­hül­lun­gen“ über den Vati­kan. Fit­ti­pal­di bis­her auf Ent­hül­lun­gen über die ita­lie­ni­sche Poli­tik spe­zia­li­siert, bewegt sich als Neu­ling auf die­sem Feld.

Die Vor­la­dung von Nuz­zi ist für kom­men­den Diens­tag, 17 Uhr im Vati­kan angesetzt.

Nuz­zi selbst gab dies auf sei­ner Face­book-Sei­te bekannt. Bis­her konn­ten er und Fit­ti­pal­di die Reak­tio­nen des Vati­kans als Wer­bung für ihre Bücher nüt­zen. Nuz­zi beruft sich auf Face­book auf die Pres­se­frei­heit und bedankt sich bei sei­nen „Fans“ für deren „Soli­da­ri­tät“.

Die Ermitt­lun­gen gegen Nuz­zi schla­gen ein neu­es Kapi­tel auf. Nuz­zi stand als Nutz­nie­ßer bereits im Mit­tel­punkt von Vati­leaks 1 und der Doku­men­ten­klau­af­fä­re, die sich damals mit ande­ren Akteu­ren gegen den deut­schen Papst rich­te­te. Damals wur­den jedoch kei­ne Schrit­te gegen Nuz­zi unternommen.

Vati­leaks 2 hin­ge­gen, behaup­tet Nuz­zi, wol­le Papst Fran­zis­kus unter­stüt­zen. Eine Erklä­rung, die ihn nicht vor einer Vor­la­dung bewahr­te, eben­so wenig wie Msgr. Val­le­jo Bal­da und Fran­ce­s­ca Chaou­qui vor der Festnahme.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum Meum Mihi  (Screen­shot)

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