„Da wir Gottes Vergebung empfangen, können wir unsererseits dem anderen vergeben“


A GeneralaudienzLie­be Brü­der und Schwestern,

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die Fami­lie ist eine Schu­le für das gegen­sei­ti­ge Geben und Ver­zei­hen. Wenn dies nicht geübt wird, kann kei­ne Lie­be andau­ern. Ohne ein­an­der zu ver­zei­hen, ist es nicht mög­lich, gut zu leben. Jeden Tag tun wir ein­an­der Unrecht an, bege­hen wir Feh­ler auf­grund unse­rer Schwach­heit und Eigen­sucht. Was aber von uns ver­langt wird, ist, dass wir sofort die Wun­den, die wir zuge­fügt haben, zu hei­len ver­su­chen, dass wir unver­züg­lich wie­der die Fäden knüp­fen, die wir zer­ris­sen haben. 

Wenn wir damit zu lan­ge war­ten, wird alles nur schwie­ri­ger. Es gibt ein ein­fa­ches Geheim­nis: Nie­mals den Tag zu Ende gehen las­sen, ohne um Ent­schul­di­gung gebe­ten und Frie­den geschlos­sen zu haben. Da wir Got­tes Ver­ge­bung emp­fan­gen, kön­nen wir unse­rer­seits dem ande­ren ver­ge­ben. Zur Beru­fung und Sen­dung der Fami­lie gehört die Fähig­keit, zu ver­ge­ben und sich gegen­sei­tig zu ver­zei­hen. Wird Ver­ge­bung gelebt, bleibt die Fami­lie vor Tren­nung bewahrt und kann auch der Gesell­schaft hel­fen, im Guten vor­an­zu­schrei­ten. Die Kir­che steht der Fami­lie dabei zur Sei­te. Und wenn die Fami­li­en imstan­de sind, gegen­sei­ti­ges Ver­zei­hen zu ler­nen und zu leh­ren, dann kann auch die Fami­lie der Kir­che die erneu­ern­de Kraft der Ver­ge­bung Got­tes immer wie­der bezeu­gen. Die christ­li­chen Fami­li­en kön­nen viel für die Kir­che und die Gesell­schaft tun. Mögen sie im kom­men­den Hei­li­gen Jahr der Barm­her­zig­keit den Schatz des gegen­sei­ti­gen Ver­zei­hens neu ent­decken und kon­kre­te Wege der Ver­söh­nung gehen.

Von Her­zen grü­ße ich die Brü­der und Schwe­stern aus den Län­dern deut­scher Spra­che, ins­be­son­de­re die Teil­neh­mer an der Chor­pil­ger­rei­se des Erz­bis­tums Mün­chen und Frei­sing. Die Ver­ge­bung ist wesent­li­cher Teil unse­rer Beru­fung als Chri­sten. Mit dem Blick auf das Bei­spiel der Hei­li­gen wol­len wir in der Fami­lie, im Freun­des­kreis, am Arbeits­platz und in der Gesell­schaft die Ver­söh­nung leben. Der Hei­li­ge Geist erfül­le euch mit sei­ner Kraft und sei­nem Frieden.

 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. So kann man auch Per­spek­ti­ven ver­stecken und ver­schlei­ern. Wer könn­te bei die­ser Ansprache
    an und für die Fami­lie, nicht katho­li­sche Inhal­te fest­stel­len. Die­se Wor­te heu­te gespro­chen, kön-
    nen wie die Erfah­rung lehrt, mor­gen schon anders klin­gen. Das Pro­blem liegt ein­fach bei der ver-
    gan­ge­nen Syn­ode, man möch­te glau­ben, dass alles ein böser Traum war, aber die Rea­li­tät ist ei-
    ne ande­re. Da die ange­streb­ten Ver­än­de­run­gen so nicht ver­wirk­licht wer­den konn­ten, geht man
    den behut­sa­men Weg und streut Sand in die Augen der Gläu­bi­gen. Vie­le sind immer noch der
    Mei­nung, so schlimm wird es nicht wer­den. man kann die Leh­re nicht ein­fach ändern. Doch die
    Kas­pe­ria­ner haben das Heft fest in der Hand und zusam­men mit Fran­zis­kus wird man Schritt für
    Schritt Ver­än­de­run­gen ein­füh­ren. Man wird sich die Augen rei­ben, aber dann wird es zu spät
    sein.

  2. „Da wir Got­tes Ver­ge­bung emp­fan­gen, kön­nen wir unse­rer­seits dem ande­ren vergeben“
    so lehrt uns Fran­zis­kus heu­te. Aber die Vater unser Bit­te hört sich anders an: Ver­gib uns unse­re Schuld, wie auch wir ver­ge­ben unse­ren Schul­di­gern. Pri­mär ist, dass wir ver­ge­ben, damit auch unse­re Bit­te um Ver­ge­bung erhört wird und nicht umge­kehrt, wir ver­ge­ben, da wir Got­tes Ver­ge­bung emp­fan­gen haben. So wird das Wort Jesu verdreht.

    • Das kann ich nun wirk­lich nicht nach­voll­zie­hen. An dem vor­lie­gen­den Text als sol­chem kann man mei­nes Ermes­sens nichts aussetzen.

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