(Rom) Meine fromme Großmutter war anfangs schwer beeindruckt, ja begeistert, als sie das erste Mal eine Konzelebration mehrerer Priester erlebte. Sie zählte die (Kon)Zelebranten und stellte im Anschluß freudig fest, „elf Messen“ beigewohnt zu haben. Das erschien ihrer gläubigen Seele phänomenal. Als ihr jemand, dem entgegen, die Konzelebration als eine einzige Messe erklärte, schüttelte sie darüber unverständig den Kopf. Die elf Messen hätte sie verstanden, die Konzelebration mehrerer Priester an einem Meßopfer blieb ihr fremd und unverständlich. Oder hatte sie da doch etwas mißverstanden?
Nun kommen zu bestimmten Anlässen, etwa bei Papstmessen, Dutzende, manchmal Hunderte oder gar Tausende Priester zusammen. Nach dem neuen Ritus können, ja sollen alle konzelebrieren, erkennbar an den liturgischen Gewändern. Damit aber wären sie Zelebranten und hätten sich während der heiligen Liturgie auch entsprechend zu verhalten. Doch selbst Priester scheinen gelegentlich fließend zwischen sakramentaler und zeremonieller Konzelebration zu pendeln. Wohnen sie als Zelebranten oder wie das gläubige Volk an einer Messe bei?
Die Veröffentlichung der nebenstehenden Bilder, ich habe zwei ausgesucht, auf dem Bildschirm hätte ich viele mehr, wollen keine unzulässige Verallgemeinerung sein. Ein Denkanstoß sollten sie allemal sein.
Text: Andreas Becker
Bild: MiL/SMM/SkyNews (Screenshots)