Die „Deliramenta“ eines Papst-Vertrauten – Erzbischof Cupich und das „subjektive Gewissen“


Erzbischof Cupich in Rom
Erz­bi­schof Cupich in Rom

(Rom) Die täg­li­che Pres­se­kon­fe­renz zur Syn­ode hat es in sich. Mit inzwi­schen fast an Sicher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit läßt sich vor­her­sa­gen, daß sich unter den täg­li­chen Gästen von Vati­kan­spre­cher Feder­i­co Lom­bar­di SJ kaum erklär­te Ver­tei­di­ger der katho­li­schen Moral- und Ehe­leh­re, dafür um so mehr beken­nen­de Ver­tre­ter der „neu­en Barm­her­zig­keit“ finden.

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Eines von vie­len klei­nen und gro­ßen Zei­chen dafür, wel­cher offi­zi­el­le Wind im Vati­kan weht. Zei­chen mag man erken­nen oder auch nicht. Aller­dings sind man­che so groß, daß sie kaum über­se­hen wer­den können.

Das gegen Humanae vitae in Stellung gebrachte „persönliche Gewissen“

Auf der Pres­se­kon­fe­renz vom ver­gan­ge­nen Frei­tag war Msgr. Blai­se J. Cupich zu Gast, der Erz­bi­schof von Chi­ca­go. Cupich war ein pro­gres­si­ver Außen­sei­ter im ame­ri­ka­ni­schen Epi­sko­pat, den Papst Fran­zis­kus zur Über­ra­schung aller zum Nach­fol­ger von Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge berief. Ein pro­gres­si­ver Außen­sei­ter ist Cupich auch heu­te noch, aller­dings nicht mehr an der Spit­ze einer klei­nen Diö­ze­se, son­dern einer der größ­ten der Welt und der bedeu­tend­sten der USA.

In Sachen Ver­hü­tung ver­schanz­ten sich Ende der 60er Jah­re vie­le Theo­lo­gen und gan­ze Bischofs­kon­fe­ren­zen hin­ter dem Vor­rang eines sub­jek­ti­ven Gewis­sens, um die zwei­tau­send­jäh­ri­ge Leh­re der katho­li­schen Kir­che im wahr­sten Sin­ne des Worts zu ste­ri­li­sie­ren. Jene Leh­re, die Papst Paul VI. mit der Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae wider star­ke Erwar­tun­gen bekräf­tig­te. Die Bel­gi­sche Bischofs­kon­fe­renz belehr­te die Gläu­bi­gen, den „eige­nen Über­zeu­gun­gen“ zu fol­gen, wenn die­se „zu einem ande­ren Schluß“ kom­men als der Papst. Die bun­des­deut­schen, öster­rei­chi­schen und schwei­ze­ri­schen Bischö­fe ermahn­ten ihre Prie­ster, die per­sön­li­chen „Gewis­sens­ent­schei­dun­gen“ der Gläu­bi­gen zu respek­tie­ren. Glei­ches taten die kana­di­schen Bischö­fe: „Jeder, der den Weg wählt, der ihm rich­tig scheint, tut dies mit gutem Gewissen“.

Cupich: „Das Gewissen muß respektiert werden. Ich habe das immer getan“

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag beka­men die Jour­na­li­sten die­sel­ben alten The­sen zu hören: „Wenn die Men­schen zu einer Gewis­sens­ent­schei­dun­gen gelan­gen, dann ist es unse­re Auf­ga­be, ihnen dabei zu hel­fen, wei­ter­zu­ge­hen und die­se zu respek­tie­ren. Das Gewis­sen ist unver­letz­lich und wir müs­sen es respek­tie­ren, wenn sie ihre Ent­schei­dung tref­fen, und ich habe das immer getan.“

Die­se Wor­te stam­men von Erz­bi­schof Cupich, der damit sei­ne Unter­stüt­zung für die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on erklärte.

Noch als Bischof von Spa­ka­ne war Msgr. Cupich sicher auch von sei­nem Gewis­sen gelei­tet, als er sei­nen Prie­stern unter­sag­te, an den alle sechs Mona­te statt­fin­den­den Gebets­vi­gi­len „40 Tage für das Leben“ teil­zu­neh­men, die seit 2004 zu den wich­tig­sten Lebens­rechts­in­itia­ti­ven in den USA gehö­ren und inzwi­schen in 25 Län­dern der Erde stattfinden.

Für den ame­ri­ka­ni­schen Ober­hir­ten gilt der­sel­be Maß­stab natür­lich auch für Homo­se­xu­el­le, über die er erstaun­lich Erhel­len­des zu berich­ten wuß­te: „Ich den­ke, daß auch Homo­se­xu­el­le Men­schen sind und ein Gewis­sen haben. Und mei­ne Rol­le als Hir­te ist es, ihnen bei der Unter­schei­dung zu hel­fen, was mit Blick auf die objek­ti­ve Moral­leh­re der Kir­che der Wil­len Got­tes ist, aber ihnen zugleich auch durch eine Unter­schei­dungs­pha­se zu hel­fen, zu ver­ste­hen, wozu Gott sie in die­sem Moment ruft“.

Die katholische Lehre und das „aber auch …“

Das Nach­ge­scho­be­ne „aber auch“ nach dem Hin­weis auf das objek­ti­ve Lehr­amt der Kir­che rela­ti­viert alles und ver­mit­telt den Ein­druck, als kön­ne das Gewis­sen auch zu Ent­schei­dun­gen füh­ren, die der objek­ti­ven Moral wider­spre­chen. Davon, daß homo­se­xu­el­le Hand­lun­gen in sich schlecht sind, ist kei­ne Rede mehr, nicht ein­mal andeu­tungs­wei­se. Unter gewis­sen Umstän­den schei­nen sie gera­de­zu ein klei­ne­res Übel, das für ein höhe­res Wohl gera­de­zu zu emp­feh­len sei. Für Erz­bi­schof Cupich exi­stiert kein in sich Böses, ganz im Sin­ne der von Wiens Erz­bi­schof Kar­di­nal Schön­born for­mu­lier­ten Gra­dua­li­tät in der Ver­wirk­li­chung eines Ide­als (sprich Sakra­ment). Im Umkehr­schluß wer­den unter „bestimm­ten Bedin­gun­gen“ die bis­her schlech­ten Hand­lun­gen plötz­lich sogar zu guten Hand­lun­gen. „Hier geht es nicht mehr um eine pasto­ra­le Fra­ge, son­dern um die Wahr­heit über den Men­schen selbst“, so Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na.

Über das Gewissen und die Wahrheit

Über die Wahr­heit sprach Papst Johan­nes Paul II. in Veri­ta­tis sple­ndor aus­drück­lich an die Bischö­fe gewandt, als er die Vor­stel­lung zurück­wies, das Gewis­sen sei imstan­de die mora­li­sche Wahr­heit zu erzeu­gen und von jeder Hand­lung freizusprechen.

„So ist man in man­chen moder­nen Denk­strö­mun­gen so weit gegan­gen, die Frei­heit der­art zu ver­herr­li­chen, daß man sie zu einem Abso­lu­tum mach­te, das die Quel­le aller Wer­te wäre. In die­se Rich­tung bewe­gen sich Leh­ren, die jeden Sinn für die Tran­szen­denz ver­lo­ren haben oder aber aus­drück­lich athe­istisch sind. Dem Gewis­sen des ein­zel­nen wer­den die Vor­rech­te einer ober­sten Instanz des sitt­li­chen Urteils zuge­schrie­ben, die kate­go­risch und unfehl­bar über Gut und Böse ent­schei­det. Zu der Aus­sa­ge von der Ver­pflich­tung, dem eige­nen Gewis­sen zu fol­gen, tritt unbe­rech­tig­ter­wei­se jene ande­re, das mora­li­sche Urteil sei allein des­halb wahr, weil es dem Gewis­sen ent­springt. Auf die­se Wei­se ist aber der unab­ding­ba­re Wahr­heits­an­spruch zugun­sten von Kri­te­ri­en wie Auf­rich­tig­keit, Authen­ti­zi­tät, »Über­ein­stim­mung mit sich selbst« abhan­den gekom­men, so daß man zu einer radi­kal sub­jek­ti­vi­sti­schen Kon­zep­ti­on des sitt­li­chen Urteils gelangt“ (VS, 32)

Eben­so: „Auf der ande­ren Sei­te ist es nie­mals zuläs­sig, einen »sub­jek­ti­ven« Irr­tum hin­sicht­lich des sitt­lich Guten mit der »objek­ti­ven«, dem Men­schen auf Grund sei­nes End­zie­les ratio­nal ein­seh­ba­ren Wahr­heit zu ver­men­gen oder zu ver­wech­seln, noch den sitt­li­chen Wert der mit wah­rem und lau­te­rem Gewis­sen voll­zo­ge­nen Hand­lung mit jener gleich­zu­set­zen, die in Befol­gung des Urteils eines irren­den Gewis­sens aus­ge­führt wur­de“ (VS, 63).

„Die Auto­ri­tät der Kir­che, die sich zu mora­li­schen Fra­gen äußert, tut also der Gewis­sens­frei­heit der Chri­sten kei­ner­lei Abbruch: nicht nur, weil die Frei­heit des Gewis­sens nie­mals Frei­heit »von« der Wahr­heit, son­dern immer und nur Frei­heit »in« der Wahr­heit ist; son­dern auch weil das Lehr­amt an das christ­li­che Gewis­sen nicht ihm frem­de Wahr­hei­ten her­an­trägt, wohl aber ihm die Wahr­hei­ten auf­zeigt, die es bereits besit­zen soll­te, indem es sie, aus­ge­hend vom ursprüng­li­chen Glau­bens­akt, zur Ent­fal­tung bringt“ (VS, 64).

„Die Festig­keit der Kir­che bei der Ver­tei­di­gung der uni­ver­sa­len und unver­än­der­li­chen sitt­li­chen Nor­men hat nichts Unter­drücken­des an sich. Sie dient ein­zig und allein der wah­ren Frei­heit des Men­schen: Da es außer­halb der Wahr­heit oder gegen sie kei­ne Frei­heit gibt, muß die kate­go­ri­sche, das heißt unnach­gie­bi­ge und kom­pro­miß­lo­se Ver­tei­di­gung des abso­lut unver­zicht­ba­ren Erfor­der­nis­ses der per­so­na­len Wür­de des Men­schen Weg und sogar Exi­stenz­be­din­gung für die Frei­heit genannt wer­den“ (VS, 96).

Johan­nes Paul II. ver­wies aus­drück­lich auf die kla­ren Wor­te von Papst Gre­gor XVI. (Epist. enc. Mira­ri vos arbi­tra­mur, 15. August 1832: Acta Gre­go­rii Papae XVI, S. 169–174); Papst Pius IX. (Epist. enc. Quan­ta cura, 8. Dezem­ber 1864) Pii IX P.M. Acta, I. 3, S.687–700) und Leo XIII. (Lett. enc. Liber­tas prae­stan­tis­si­mum, 20. Juni 1888: Leo­nis XIII P.M. Acta, VIII, Romae 1889, S. 212–246).

Vor zehn Jahren „Santo subito!“ und nun um die „Barmherzigkeit Gottes“ betrogen?

Es schei­nen nicht erst zehn Jah­re, son­dern hun­dert Jah­re ver­gan­gen zu sein, seit eine rie­si­ge Men­schen­men­ge am Sarg Johan­nes Pauls II. mit Trans­pa­ren­ten und Tafeln „San­to subi­to!“ forderte.

Heu­te schei­nen Men­schen, Hir­ten und Lai­en, tat­säch­lich irgend­wie über­zeugt, vor dem amtie­ren­den argen­ti­ni­schen Papst hät­ten die Päp­ste sie der „Barm­her­zig­keit Got­tes“ beraubt. Ein aktu­el­les Bei­spiel dafür, wie flüch­tig der Augen­blick zwi­schen einem Hosan­na und dem „Kreu­zi­ge ihn“ sein kann.

„Die Aus­sa­gen von Erz­bi­schof Cupich, die er auf der Pres­se­kon­fe­renz von offi­zi­el­ler Tri­bü­ne ver­kün­den konn­te, sind, man mag es dre­hen und wen­den, wie­viel man will, mit der Leh­re der katho­li­schen Kir­che nicht in Ein­klang zu brin­gen“, so Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na.

Kennedy und die Zustimmung „guten Gewissens“ zur Abtreibung

Der Weg von Wahr­heit und Frei­heit sieht anders aus. Mit den von Cupich genann­ten Kri­te­ri­en las­sen sich letzt­lich alle Hand­lun­gen recht­fer­ti­gen, jeden­falls läßt nicht mehr glaub­wür­dig gegen man­che und zugun­sten ande­rer argu­men­tie­ren. Als die Fami­lie Ken­ne­dy vor das „Dilem­ma“ katho­li­scher Poli­ti­ker gestellt, zwi­schen einer Wahr­heit und ihrer Kar­rie­re ent­schei­den zu müs­sen, kamen die Theo­lo­gen Joseph Fuchs, Charles Cur­ran und Richard McCor­mick prak­ti­scher­wei­se zum Schluß, daß „ein katho­li­scher Poli­ti­ker guten Gewis­sens für die Abtrei­bung stim­men kann“.

Alles nur eine Sache des Gewis­sens, das der Spiel­ball eige­ner sub­jek­ti­ver Lau­nen und Inter­es­sen ist?

„Hitler war überzeugt Gutes zu tun, sein Heil ist sicher“

Der eme­ri­tier­te Papst schrieb als Kar­di­nal und Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on in der Wochen­zei­tung Saba­to vom 16. März 1991 einen Auf­satz, der 2009 in den Sam­mel­band „Elo­gio alla cosci­en­za“ auf­ge­nom­men wur­de. Dar­in schil­der­te Ratz­in­ger zur Hin­füh­rung sei­ner Leser zum rich­ti­gen Ver­ständ­nis des Gewis­sens einen aka­de­mi­schen Dis­put, den er mit­er­lebt hat­te. Nach Mei­nung einer der bei­den Sei­ten hät­ten auch Hit­ler und die Natio­nal­so­zia­li­sten laut ihrem Gewis­sen fest davon über­zeugt rich­tig zu han­deln, mora­lisch gut gehan­delt, wes­halb es kei­nen Grund gebe, an ihrem Heil zu zwei­feln. Dazu der spä­te­re Papst Bene­dikt XVI.: „Nach einem sol­chen Gespräch war ich mir abso­lut sicher, daß in die­ser Theo­rie der durch das sub­jek­ti­ve Gewis­sen gerecht­fer­tig­ten Macht etwas nicht stimm­te, mit ande­ren Wor­ten: ich war mir sicher, daß ein Ver­ständ­nis von Gewis­sen falsch war, das zu sol­chen Schluß­fol­ge­run­gen führ­te. Eine feste sub­jek­ti­ve Über­zeu­gung und der dar­aus fol­gen­de Man­gel an Zwei­feln und Skru­peln recht­fer­ti­gen den Men­schen keineswegs.“

Kasper: „Schwul wird man geboren!“ – Cupich: „Pädophil wird man geboren“?

Folgt man hin­ge­gen den Über­le­gun­gen von Erz­bi­schof Cupich, kann man nicht erken­nen, wie er dem „unver­letz­li­chen Gewis­sen“ eines Pädo­phi­len ent­ge­gen­tre­ten könn­te, wenn die­ser auch für sich in Anspruch neh­men wür­de, was Kar­di­nal Kas­per, den Cupich so bewun­dert, daß er des­sen Gedan­ken in sei­nem Erz­bis­tum ver­brei­ten läßt, am 1. Okto­ber in einem Inter­view mit dem Cor­rie­re del­la Sera zur Homo­se­xua­li­tät sag­te: „Schwul wird man gebo­ren“. War­um könn­te er nicht eben­so­gut behaup­ten: „Pädo­phil wird man gebo­ren“? „Es wäre inter­es­sant zu wis­sen, ob Erz­bi­schof Cupich einen pädo­phi­len Prie­ster sei­ner Diö­ze­se ‚ermu­ti­gen‘ wür­de, sei­nem Gewis­sen zu fol­gen?“, so Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na. Man könn­te ihn eben­so­gut fra­gen, wie das mit den Hals­ab­schnei­dern des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) gilt, die sicher über­zeugt sind, durch die Ermor­dung ihrer Geg­ner, allen vor­an der Chri­sten, „Gutes“ zu tun. Soll man ihnen dabei „hel­fen“ ihrem sub­jek­ti­ven Gewis­sen „zu folgen“?

Ein Nachsatz:

Es war Cupichs Vor­gän­ger, Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge, der vor­aus­sag­te, daß er noch in sei­nem Bett ster­ben wer­de, daß sein Nach­fol­ger im Gefäng­nis ster­ben wer­de und des­sen Nach­fol­ger als Mär­ty­rer. Mit Äuße­run­gen, die so wun­der­bar mit dem Den­ken der Welt in Ein­klang sind, scheint Erz­bi­schof Cupich mög­li­cher­wei­se zu mei­nen, auch in sei­nen letz­ten Tagen ruhig schla­fen und vor dem Gefäng­nis sicher sein zu können.

„In der Tat hät­te ich ein biß­chen mehr Sor­ge um uns, die wir für die Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na schrei­ben“, so Ren­zo Puccetti.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Crux Now

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11 Kommentare

  1. Selbst­ver­ständ­lich kann das Gewis­sen auch zu einer Ent­schei­dung füh­ren, die anders ist, als es die objek­ti­ve Moral vor­gibt. Der Mensch hat die Ver­pflich­tung, sein Gewis­sen zu bil­den, aber der Maß­stab für das Urteil Got­tes über jeden Men­schen ist immer noch das per­sön­li­che Gewis­sen des Ein­zel­nen. Das ist doch eine Bin­sen­weis­heit der Moraltheologie.

    • @Galilei,
      Das Gewis­sen ist nicht auto­nom son­dern stets in Ein­klang mit dem Gesetz Gotts und Sei­nem Gericht untertan.
      Das Wort „Gewis­sen“ kommt in dem Alten Testa­ment (ausser 3x in de spä­ten Weis­heits­bü­chern) nicht vor und, beson­ders inter­es­sant, es kommt in den Evan­ge­li­en eben­falls nicht vor.
      In Anwe­sen­heit von und gegen­über Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus wur­de nach allen uns bekann­ten Tex­ten über 2persönliches Gewissen/​ per­sön­li­che Gewis­sens­ent­schei­dun­gen“ kom­plett geschwiegen.
      Sun­ede­sis, Con­sci­en­tia: „das Mit­wis­sen, das an dem vor­han­de­nen Wis­sen Mit­be­tei­ligt­sein“ tritt erst bei Pau­lus auf in Remi­nis­zenz an Cice­ro und Sene­ca, wobei hoch­sitt­sa­men Per­so­nen auch von Natur aus ein Teil der Anfor­de­run­gen des Geset­zes erfül­len und in Wer­ken ausführen.
      Dar­um auch ist das Gewis­sen stets an die Hl. Schrift und den Kir­chen­vä­ter zu schärfen;
      das Gewis­sen ist nicht dehn­bar wie ein Unter­ho­sen­ela­stik- und es ist eine gro­ße Sün­de mut­wil­li­ges Ver­sto­ßen gegen das Gesetz Got­tes durch Rekur­rie­ren auf ein (offen­sicht­lich schon defekt aus­ge­bil­de­tes) Gewis­sen zu rechtfertigen.

      • Dan­ke @Adrien Antoine, ein sehr wich­ti­ger Bei­trag,… spre­che natûrlich fûr mich selbst… Vergelt’s Gott.

    • Das „Gewis­sen“ ist tat­säch­lich ein fester theo­lo­gi­scher Begriff. Aller­dings nicht in genau der­sel­ben Bedeu­tung, wie er heu­te auf Deutsch ver­wen­det wird.

      Bei Tho­mas hängt er mit dem „Wis­sen“ zusam­men, das sich unse­rem Bewusst­sein selbst­ver­ständ­lich auch als Rich­ter oder „Urtei­ler“ aufnötigt.
      Ohne „Wis­sen“ auch kein „Gewis­sen“.
      In der Schrift „De veri­ta­te“ führt er das aus­führ­lich in allen Facet­ten aus.
      „Gewis­sen“ als Rich­ter heißt bei ihm „con­sci­en­tia“.

      Der sprin­gen­de Punkt ist aber im scho­la­sti­schen Modell des Gewis­sens, dass es nicht auf rein sub­jek­ti­ven, von jeder Objek­ti­vi­tät abge­schot­te­ten Erwä­gun­gen basiert, son­dern einem objek­ti­ven „Wis­sen“.

      Natür­lich KANN nur das Gewis­sen eines jeden die letz­te Instanz des Urtei­lers in ihm innehaben!
      Aber die­ses Gewis­sen muss sich auf­grund logi­scher und ver­nünf­ti­ger Metho­dik mit dem aus­ein­an­der­ge­setzt haben, was das „Wis­sen“ vorgibt.

      Daher arbei­tet die Moder­ne ja dar­an, um jeden Preis auf der „Wis­sen­s­ebe­ne“ Grün­de zu fin­den, die eine Recht­fer­ti­gung der Sün­de eben erlauben.

  2. Wah­haft pro­phe­ti­sche Wor­te von Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge, dass sein Nach­fol­ger im Gefäng­nis ster­ben wer­de und des­sen Nach­fol­ger als Mär­ty­rer. Kann in der Tat in Erfül­lung gehen, wenn in den USA der Schwu­li Prä­si­dent Oba­ma von der Büh­ne abtre­ten muss, dann wird sich so man­ches ändern, auch für Kle­ri­ker vom Schla­ge eines Cupichs, nicht nur in den USA, auch welt­weit und dann wird der Traum der Kas­per- und Berg­o­glio-Leu­te von einer „Kir­che des drit­ten Jahr­tau­sends“ wie eine Sei­fen­bla­se zer­plat­zen. Die REALITÄT wird dafür schon sorgen…

    • @Leone, nein, ich glau­be nicht, dass sich mit dem Abgang Oba­mas viel ändern wird.
      Es war­ten ja ande­re Kan­di­da­ten bzw. eine Kan­di­da­tin der Demo­kra­ten dar­auf, sei­ne Stel­le ein­zu­neh­men und ob ein Repu­bli­ka­ner als Prä­si­dent so viel bes­ser ist, bezweif­le ich.
      Sie alle sind doch nur Figu­ren auf dem Schach­brett der im Hin­ter­grund Agierenden.
      Die Spen­den­gel­der, die die jewei­li­gen Kan­di­da­ten von ihren Spon­so­ren und den Lob­by­grup­pen erhal­ten, müs­sen ja durch ent­spre­chen­des Ver­hal­ten wie­der her­ein­ge­bracht werden.
      Ich den­ke, in einem bestimm­ten Rah­men kann ein Prä­si­dent ent­schei­den. Was dar­über hin­aus­geht, bestim­men andere.
      Er ist nur das für alle sicht­ba­re „Gesicht“, das den Bür­gern prä­sen­tiert wird.

      • Bei dem Wort Gesicht,in Hin­blick an die „wichtigen„Presidentschaftskandidaten,muss ich lachen.Frau C.hat ihr Gesicht voll umope­rie­ren lassen,Herr Trump ist schon sehr special…fast wie Franziskus,nein,besser.Sie mei­nen jedoch,denke ich,nicht das Gesicht.

      • Nein, Metho­dus, ich mei­ne nicht das rea­le Gesicht.
        Es war nur ein Bild – zwar mein­te ich damit die sicht­ba­re Per­son: Prä­si­dent X, Prä­si­den­tin Y, die han­deln­den Per­so­nen im Hin­ter­grund dage­gen bekom­men wir nicht zu Gesicht.

  3. Wenn alles durch­ge­kaut ist, kom­men die alten The­sen zum Vor­schein. Es wird die Gewissensent-
    schei­dung ins Gespräch gebracht. In Deutsch­land war es die König­stei­ner Erklä­rung die auf den
    Bezug der Gebur­ten­re­ge­lung, ent­ge­gen Paul VI.und der Leh­re der Kir­che, das Gewis­sen als ober-
    ste Instanz beton­te. So wird jetzt auf der Syn­ode das Gewis­sen ins Spiel gebracht, zu Gun­sten der
    Kas­pe­ria­ner. Man muss also nicht unbe­dingt der Leh­re fol­gen, son­dern sein eige­nes Gewis­sen ent-
    schei­den las­sen. Damit wird der Will­kür Tür und Tor geöffnet.

  4. Sehr tref­fen­de Ana­ly­se, danke! 

    Johan­nes Paul II. hat in der Moral­theo­lo­gie wich­ti­ge Grund­sät­ze in Erin­ne­rung geru­fen. Das wur­de damals schon mas­siv bekämpft. Jetzt ist Veri­ta­tis sple­ndor prak­tisch zu einem archäo­lo­gi­schen Doku­ment gewor­den. Es inter­es­siert so gut wie nie­man­den mehr.
    Die Apo­sta­sie geht immer schnel­ler vor­an, motus in fine velo­ci­or, wie Rober­to de Mat­tei ein­mal sagte.

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