Vor der Bischofssynode – Vorrangige Option für die Familie (XXVIII)


Die Ehe, ein Sakrament
Die Ehe, ein Sakrament

Aus der Hand­rei­chung Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode über die Fami­lie vom 4. bis 25. Okto­ber 2015 im Vatikan.

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55. Fra­ge: Was ist der Zweck der Ehe? Besteht er, wie man heu­te sagt, in einem auf Gefüh­len auf­ge­bau­ten Zusam­men­sein von zwei Men­schen, ins­be­son­de­re in der Befrie­di­gung der gegen­sei­ti­gen sexu­el­len Attrak­ti­on in der leib­li­chen Ver­ei­ni­gung der Eheleute?

Ant­wort: In der Ehe, vor allem wenn sie christ­lich geprägt ist, sind die gegen­sei­ti­ge Unter­stüt­zung und die bio­lo­gi­sche Ergän­zung der Ehe­gat­ten ein guter und legi­ti­mer Zweck, der von sich aus auf die Erhal­tung des Men­schen­ge­schlechts und die Erzie­hung der Kin­der hin­ge­ord­net ist. Die Lie­be und der Geschlechts­akt sind von Natur aus zur Zeu­gung von Kin­dern bestimmt. Sie sind eine Gabe Got­tes und ermög­li­chen uns, das bibli­sche Gebot „wach­set und meh­ret euch“ zu erfüllen.
„Ehe und ehe­li­che Lie­be sind ihrem Wesen nach auf die Zeu­gung und Erzie­hung von Nach­kom­men­schaft aus­ge­rich­tet. (…) Das mensch­li­che Leben und die Auf­ga­be, es wei­ter­zu­ver­mit­teln, haben nicht nur eine Bedeu­tung für die­se Zeit und kön­nen des­halb auch nicht von daher allein bemes­sen und ver­stan­den wer­den, son­dern haben immer eine Bezie­hung zu der ewi­gen Bestim­mung des Men­schen“ (Gau­di­um et Spes, Nr. 50–51) .

56. Fra­ge: Könn­te ein „pasto­ra­ler Ansatz“ nicht dar­in bestehen, den Ehe­bruch zu tole­rie­ren, so dass das, was wir gestern als Sün­de betrach­tet haben, in Zukunft kei­ne Sün­de mehr wäre?

Ant­wort: Der Ehe­bruch – ein sexu­el­les Ver­hält­nis einer ver­hei­ra­te­ten Per­son mit einer ande­ren, die nicht der legi­ti­me Ehe­gat­te ist – wur­de von Jesus Chri­stus selbst als schwe­re Sün­de ver­ur­teilt: „Wer sei­ne Frau ent­lässt und eine ande­re hei­ra­tet, der bricht an ihr die Ehe. Und wenn sie ihren Mann ent­lässt und einen ande­ren hei­ra­tet, bricht sie die Ehe“ (Mk 10,11–12; 1 Kor 6,9ff; 1 Tim 1,8–10). Die Hei­li­ge Schrift betrach­tet den Ehe­bruch als ein Sym­bol des Göt­zen­dien­stes und der Untreue im Hin­blick auf den Ehe­bund zwi­schen Gott und sei­nem Volk. (vgl. Hos 2,7; Jer 5,7; Jer 13,27).
Kein „pasto­ra­ler Ansatz“ kann etwas recht­fer­ti­gen, das vor den Augen Got­tes eine Sün­de ist. Die Berück­sich­ti­gung von Per­so­nen und Umstän­den eines Ehe­bruchs ändert nichts am Unrechts­ge­halt der Tat selbst.
„Das Zusam­men­le­ben mit einem Part­ner, der nicht der eige­ne Ehe­mann oder die eige­ne Ehe­frau ist, ist eine böse Tat an sich, für die es nie­mals eine Recht­fer­ti­gung geben kann. Es ist die katho­li­sche Sit­ten­leh­re, vor kur­zem erst von Papst Johan­nes Paul II. in der Enzy­kli­ka Veri­ta­tis Sple­ndor bestä­tigt, (…) dass es sich um gött­li­ches Recht han­delt, das von sei­ner Natur her für alle Fäl­le gilt und kei­ne Aus­nah­men dul­det“ (Kar­di­nal Vel­asio De Pao­lis, Die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen und die Sakra­men­te der Eucha­ri­stie und der Buße, Vor­trag am Regio­na­len Kir­chen­ge­richt Umbri­en, 8.1.2015, S.23).

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Anga­ben zur Handreichung:
Aldo di Cil­lo Pagotto/​Robert F. Vasa/​Athanasius Schnei­der: Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der Syn­ode. Vor­wort von Jor­ge A. Kar­di­nal Medi­na, Edi­zio­ni Sup­pli­ca Filia­le, Roma 2015, www. sup​pli​ca​fi​lia​le​.org

Die gedruck­te Aus­ga­be in deut­scher Spra­che kann ange­for­dert wer­den bei:
Deut­sche Gesell­schaft zum Schutz von Tra­di­ti­on, Fami­lie und Pri­vat­ei­gen­tum (TFP)
Gla­dio­len­stra­sse 11
60437 Frank­furt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] out​look​.com
www​.tfp​-deutsch​land​.org

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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1 Kommentar

  1. Den Ehe­bruch zu tole­rie­ren, wür­de bedeu­ten, die Moral und das Sit­ten­ge­setz zu zer­stö­ren. Es
    wür­de, abge­se­hen von Got­tes Gebo­ten, einer Unmo­ral und Sün­de Tür und Tor öff­nen. Durch die
    all­ge­mei­ne Sexua­li­sie­rung und Satt­heit, hat so man­cher Geist­li­che, egal wel­chen Stan­des, das
    Augen­maß ver­lo­ren. Anders kann man es sich nicht erklä­ren, dass der Sün­de das Wort geredet
    wird. Für eini­ge kann es ein Ver­such sein, die eige­nen Ver­feh­lun­gen zu recht­fer­ti­gen. Sicher Gott
    ver­gibt dem reu­igen Sün­der, aber sei­ne Gebo­te sagen deut­lich, sün­di­ge fort­an nicht mehr !

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