Großmeister des Großorients: „Wir sind transparent wie Papst Franziskus“


Die neue Kathedrale der Diözese Creteil (Paris): "Eine Kathedrale für die Welt von heute"
Die neue Kathe­dra­le der Diö­ze­se Crà¨teil (Paris): „Eine Kathe­dra­le für die Welt von heute“

(Rom) Die Frei­mau­re­rei „hat ihren histo­ri­schen Höchst­stand erreicht“, so jüngst der Groß­mei­ster des Groß­ori­ents von Ita­li­en. Ein Höchst­stand, der „‘dank‘ eines Tei­les der Kir­che, der nicht mehr die spi­ri­tu­el­le Spra­che der Kir­che spricht, erreicht wur­de“, so Tra­di­tio Catho­li­ca. In die­sem Bei­trag soll knapp und stich­wort­ar­tig ein Bogen gespannt wer­den, der von der Vil­la Vas­cel­lo, dem Sitz des frei­mau­re­ri­schen Groß­ori­ents in Rom, bis zur neu­en Kathe­dra­le von Crà¨teil bei Paris reicht.

Anzei­ge

„Die Fra­ge nach dem Ver­hält­nis von Kir­che und Loge ist nach wie vor aktu­ell, denn, wer unter den aka­de­misch Gebil­de­ten oder in einer bestimm­ten Stel­lung hat nicht einen Ver­wand­ten oder einen Freund, der eine Frei­mau­rer­lo­ge besucht?“, so Tra­di­tio Catho­li­ca.

Welchen Einfluß hatte und hat die Freimaurerei auf wichtige Entscheidungen in Welt und Kirche?

Hin­zu­kom­men unge­klär­te Fra­gen, auf die es viel­leicht nie eine wirk­li­che Ant­wort geben wer­de. Etwa die Fra­ge, „wel­chen Ein­fluß die Frei­mau­re­rei in den ver­gan­ge­nen 250 Jah­ren auf bestimm­te, poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen ein­zel­ner Staa­ten und Völ­ker, aber auch von welt­ge­schicht­li­cher Bedeu­tung genom­men hat.“ Die Fra­ge betrifft nicht nur die Poli­tik, son­dern auch die Kirche.
„In kirch­li­chen Krei­sen ist seit lan­gem die Lita­nei zu hören: In der Kir­che paßt die­ses und jenes nicht: Schuld dar­an ist die Frei­mau­re­rei! In der Kir­che ist die­ses und jenes gesche­hen: Schuld dar­an ist die Freimaurerei!“

„Intri­gie­ren und kom­plot­tie­ren die Logen­brü­der noch immer“ gegen die­sen oder jenen Kar­di­nal oder gegen die­sen oder jenen Orden?“ Oder gehört das einer dunk­len Ver­gan­gen­heit an?

Die Frei­mau­re­rei dür­fe kein will­kom­me­ner „Sün­den­bock“ für eige­ne Feh­ler sein oder gar „Kle­ri­ker und Lai­en auf bil­li­ge Wei­se von ihren eige­nen Ver­ant­wor­tun­gen entlasten.“

Tat­sa­che sei es aber, daß die Frei­mau­re­rei im Lau­fe der Zeit Stra­te­gie und Tak­tik geän­dert und den jewei­li­gen macht­po­li­ti­schen Ver­hält­nis­sen ange­paßt hat, „ihren Kampf gegen die Kir­che, die Offen­ba­rung Got­tes und gegen die Wahr­heit über den Men­schen aber nie auf­ge­ge­ben hat.“

Jene, die im Dunkeln stehen

Freimaurer des Großorient
Frei­mau­rer des Groß­ori­ent von Italien

Kon­stant geblie­ben ist ihr Han­deln aus der Dun­kel­heit. Die beschürz­ten Brü­der zei­gen sich heu­te in man­chen Gegen­den frei­mü­tig. Sie zei­gen von sich aber nur, was sie wol­len. „In die Kar­ten schau­en, las­sen sie sich nicht.“ Auch nicht in Frank­reich, wo sie pro­to­kol­la­risch hoch­of­fi­zi­ell in die Palä­ste der Macht ein­ge­la­den und nach ihrer Mei­nung befragt wer­den. „Wel­che Posi­tio­nen sie zu bestimm­ten Fra­gen ein­neh­men, tun sie auch öffent­lich kund. Wel­chen Ein­fluß sie in die­ser Fra­ge auf die Ent­schei­dungs­fin­dung aus­üben, bleibt aber ver­bor­gen.“ Das begin­ne schon bei der nicht zu beant­wor­ten­den Fra­ge, wer von den Abge­ord­ne­ten eines Par­la­men­tes und den Mit­glie­dern einer Regie­rung einer Loge ange­hört, viel­leicht sogar das Staats­ober­haupt selbst.“ Glei­ches gel­te für Medi­en­ei­gen­tü­mer und Medienschaffende.

„Die Logen such­ten sel­ten die direk­te Kon­fron­ta­ti­on mit der Kir­che.“ Mit dosiert offe­nem Visier kämpf­ten sie nur in eini­gen roma­ni­schen Län­dern Euro­pas und Latein­ame­ri­kas, und auch nur dann, wenn sie die Macht im Staat fest in ihrer Hand wuß­ten, so in Frank­reich, Ita­li­en und Mexiko.

Kirche und Französische Revolution – Wer macht gemeinsame Sache mit den Jakobinern?

„Ein Kampf von Ange­sicht zu Ange­sicht ist heu­te auch gar nicht mehr unbe­dingt nötig, da ein Teil der Kir­che ihre Ansich­ten über­nom­men hat und kaum mehr imstan­de ist, einen inhalt­li­chen Unter­schied zu definieren.“

Die Fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on sei in der Welt­ge­schich­te der gro­ße Mark­stein, den die Logen in die Erde gerammt haben. Die Fra­ge nach dem Ver­hält­nis von Kir­che und Franzsösi­scher Revo­lu­ti­on ste­he syn­onym für die Fra­ge nach dem Ver­hält­nis von Kir­che und Loge. Der Ein­fluß der Logen läßt sich an der Ant­wort auf die Fra­ge able­sen, inwie­weit die jako­bi­ni­schen Ideen die­ser Revo­lu­ti­on akzep­tiert sind oder nicht. Man kön­ne getrost sagen, daß sie die tra­gen­de Dok­trin der der­zei­ti­gen Welt sind.

„Die Kir­che wider­set­ze sich den anti­christ­li­chen Ideen und tut dies auch heu­te noch. Doch auch für Katho­li­ken und vor allem Kir­chen­ver­tre­ter gilt der Lack­mus­test: Wie hal­te ich es mit der Fran­zö­si­schen Revolution?“

Zu allen Zei­ten gab es Tei­le der Kir­che, die der welt­li­chen Macht zuneig­ten. „Macht ist anzie­hend, Macht ist bedroh­lich. Die Grün­de sind viel­fäl­tig.“ Die Kir­che muß­te des­halb har­te Kämp­fe aus­ste­hen, um sich die inne­re Frei­heit zu bewah­ren und nicht als Staats­kir­che, zwar mit Pri­vi­le­gi­en aus­ge­stat­tet, den Mäch­ti­gen dienst­bar sein zu müssen.

„Wie viele Divisionen hat der Papst?“ – Kardinal Martinis vergiftetes Erbe

Carlo Maria Kardinal Martini: "Kirche ist 200 Jahre hinter der Zeit"
Car­lo Maria Kar­di­nal Mar­ti­ni: „Kir­che ist 200 Jah­re hin­ter der Zeit“

„Die Appease­ment-Poli­tik betrei­ben Sym­pa­thi­san­ten welt­li­cher Ideo­lo­gien, Pro­fi­teu­re, aber auch die gro­ße Schar der Kon­flikt­scheu­en. Die welt­li­che Macht ist nach welt­li­chen Maß­stä­ben immer stär­ker als die Kir­che, nicht erst seit der eben­so rhe­to­ri­schen wie zyni­schen Fra­ge des Sowjet­dik­ta­tors Josef Sta­lin „Wie vie­le Divi­sio­nen hat der Papst?“ Das war 1945 in Jal­ta und es ging, sage und schrei­be, um nichts Gerin­ge­res als um die Fest­le­gung der Nach­kriegs­ord­nung durch die Siegermächte.“

So gab und gibt es seit den Zei­ten der Revo­lu­ti­on Tei­le der Kir­che, „die sich auch mit den Jako­bi­nern arran­gie­ren“ wol­len. Den ideo­lo­gisch Affi­nen gilt sie sogar als die ent­schei­den­de Fra­ge schlecht­hin für die Zukunft der Kir­che. Das Arran­ge­ment sei die­sem Teil der Kir­che so wich­tig, daß der 2012 ver­stor­be­ne Erz­bi­schof von Mai­land und Kar­di­nal der römi­schen Kir­che, Car­lo Maria Mar­ti­ni, sie in sei­nem letz­ten Inter­view als sein „gei­sti­ges Testa­ment“ hin­ter­ließ. Wört­lich sag­te der Kar­di­nal dem Cor­rie­re del­la Sera: „Die Kir­che ist 200 Jah­re hin­ter ihrer Zeit“ und mein­te damit, daß sie die durch die Fran­zö­si­sche Revo­li­ti­on ein­ge­lei­te­te Ent­wick­lung nicht mit­ge­macht habe. Kar­di­nal Mar­ti­ni hat­te „sei­ne Ent­schei­dung getrof­fen und ande­re Katho­li­ken dar­in bestärkt, es ihm gleich zu tun. Einen Schritt, den er sogar von der Kir­che for­der­te, um sich end­lich wie­der in ‚Ein­klang‘ mit der Welt brin­gen. Ein ver­gif­te­tes Erbe.“

Man­che Katho­li­ken wür­den sich den Kopf dar­über zer­mar­ten, „ob die­ser oder jener Kir­chen­ver­tre­ter Frei­mau­rer war oder ist.“ Tat­säch­lich habe es in der Geschich­te nicht weni­ge beschürz­te Kle­ri­ker gege­ben. Bereits Jah­re vor dem Aus­bruch der Revo­lu­ti­on in Paris bestand im Bene­dik­ti­ner­stift Melk, dem öster­rei­chi­schen Escori­al, eine rege Frei­mau­rer­lo­ge. Der Kon­vent war geteilt: Es gab Mön­che und Logen­brü­der. Erste­re wuß­ten natür­lich nicht, wer Letz­te­re waren. Ins­ge­samt sei die Zahl kirch­li­cher Logen­brü­der aber zu allen Zei­ten beschei­den geblieben.

Der Reli­gi­ons­so­zio­lo­ge Mas­si­mo Intro­vi­gne, ein aus­ge­wie­se­ner Ken­ner der Frei­mau­re­rei, lie­fer­te einen pro­ba­ten Schlüs­sel zur schwie­ri­gen Fra­ge, wie man Frei­mau­rer erken­ne. Da die Zuge­hö­rig­keit zu einer Loge stren­ger Geheim­hal­tung unter­lie­ge und die beschürz­ten Brü­der nach 300 Jah­ren dar­in rei­che Erfah­rung hät­ten, sei es ent­schei­den­der danach zu fra­gen, wer frei­mau­re­ri­sche Posi­tio­nen ver­tritt und wer nicht. Ob beschürz­ter Frei­mau­rer oder unbe­schürz­ter im Gei­ste sei dann einer­lei. Man wis­se damit, wer auf wel­cher Sei­te stehe.

Großmeister des Großorients: „Wir sind transparent wie Papst Franziskus“

Großmeister des Großorients von Italien
Ste­fa­no Bisi, Groß­mei­ster des Großorients

In einem Inter­view im März 2014, kurz nach sei­ner Wahl zum Groß­mei­ster des Groß­ori­ents von Ita­li­en, sag­te der Jour­na­list Ste­fa­no Bisi, über die Frei­mau­rer: „Wir sind trans­pa­rent wie Papst Fran­zis­kus“. Es sei „schwer zu glau­ben“, doch „vie­le Jun­ge“ wür­den „an die Tür des Tem­pels klop­fen“, weil sie „auch heu­te Spi­ri­tua­li­tät brauchen“.

Bisi wur­de gefragt, war­um heu­te jemand das Bedürf­nis ver­spü­ren soll­te, Frei­mau­rer zu wer­den. Sei­ne Ant­wort: „Viel­leicht, weil die Not­wen­dig­keit besteht, eini­ge spi­ri­tu­el­le Wer­te wie­der­zu­ge­win­nen. Ich bin mir bewußt, daß es für einen Pro­fa­nen schwer zu glau­ben ist, wenn wir aber zur Arbeit in die Loge gehen, betre­ten wir ein Haus, legen uns eine Schür­ze um und zie­hen Hand­schu­he an, ent­zün­den drei Ker­zen und spre­chen einer nach dem ande­ren. Einer spricht, die ande­ren hören zu. In einer Welt, in der man schrei­en muß, damit man gehört wird, ist das eine revo­lu­tio­nä­re Sache. Wo geschieht das sonst? Mei­nes Erach­tens brau­chen die Men­schen Spi­ri­tua­li­tät, auch heu­te noch.“

Und wei­ter: „In der Loge fin­det sich alles ein biß­chen, das ist das Schön­ste: Unter­neh­mer, Ange­stell­te, Stu­den­ten … In der Loge sind wir alle gleich. Ob man aus einer Fami­lie mit frei­mau­re­ri­scher Tra­di­ti­on kommt oder nicht, so wie ich.“

Großmeister: Höchststand an Mitgliedern erreicht – „Wir arbeiten zum Wohl der Menschheit“

Villa Vascello, Sitz des Großorients in Roma
Vil­la Vas­cel­lo, Sitz des Groß­ori­ents in Roma

Seit zwei Wochen hat der Groß­ori­ent von Ita­li­en einen neu­en Inter­net­auf­tritt. „Wir haben uns moder­ni­siert“, erklär­te Groß­mei­ster Bisi vor weni­gen Tagen. Der Groß­ori­ent von Ita­li­en ist die größ­te Frei­mau­rer­or­ga­ni­sa­ti­on der Apen­ni­nen­halb­in­sel. „Wir haben mehr als 22.500 Brü­der, das ist der höch­ste je in unse­rer Geschich­te erreich­te Stand“. Ten­denz stei­gend. Allein in den ersten drei Mona­ten des Jah­res 2015 sei­en 800 Auf­nah­me­an­trä­ge gestellt wor­den. Das sei­en 40 Pro­zent mehr als im Durch­schnitt der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re. „Das sind respek­ta­ble Zah­len“, denn bei den Logen kön­ne man nicht ein­fach um die Mit­glied­schaft ansu­chen. Auf­nah­me­an­trä­ge wür­den erst nach einem „lan­gen Weg“ von ande­ren Brü­den präsentiert.

Der Groß­ori­ent hat zwar kei­ne Face­book-Sei­te, twit­tert aber schon. „Auch mit 140 Anschlä­gen kann man in das Wis­sen der frei­en Mau­rer ein­ge­führt wer­den“, so Bisi, denn: „Die wirk­li­che Frei­mau­re­rei schmie­det nicht im Dun­keln Rän­ke, son­dern arbei­tet für das Wohl der Mensch­heit.“ Der Groß­mei­ster mein­te auch, der Groß­ori­ent sei „nie eine Geheim­or­ga­ni­sa­ti­on“ gewesen.

Der Groß­ori­ent fei­ert am 19. Sep­tem­ber in der Vil­la Il Vas­cel­lo am römi­schen Gia­ni­co­lo die Herbst­tag­nacht­glei­che. Auf dem Hügel steht auch ein Rei­ter­stand­bild von Giu­sep­pe Gari­bal­di. Die Logen­brü­der haben ihrem Groß­mei­ster ein Bron­ze­denk­mal errich­tet und dabei nicht ver­ges­sen, ihn mit gebie­ten­der Geste Rich­tung Peters­dom schau­en zu las­sen. Damit wur­de, nach der Zer­trüm­me­rung des Kir­chen­staa­tes 1870, der Tri­umph der Loge über die Kir­che zelebriert.

Der sinistre Eingangsbereich zur Villa Vascello
Der sinist­re Ein­gangs­be­reich zur Vil­la Vascello

Mit der Tag­nacht­glei­che neh­men die Logen nach der Som­mer­pau­se wie­der ihre Arbeit auf. Vor allem aber wer­den am fol­gen­den Tag die Zer­schla­gung des Kir­chen­staa­tes und die Erobe­rung Roms durch ita­lie­ni­sche Trup­pen gefei­ert. Erst vor weni­gen Jah­ren über­gab das Ober­haupt einer papst­reu­en römi­schen Adels­fa­mi­lie die päpst­li­che Fah­ne, die auf der Por­ta Pia weh­te und die ein Vor­fah­re recht­zei­tig ein­ge­holt hat­te, damit sie nicht dem Feind in die Hän­de fiel. Sie wur­de in der Fami­lie auf­be­wahrt, bis sie fei­er­lich Papst Bene­dikt XVI. über­reicht wurde.

Groß­mei­ster Bisi wird auch 2015 an der Por­ta Pia einen Kranz nie­der­le­gen, um der Erobe­rung der Stadt des Pap­stes zu geden­ken, die sei­nes Erach­tens „fun­da­men­tal für die zivi­li­sier­te Ent­wick­lung unse­res Lan­des war“. Nach mehr als 1.300 Jah­ren ende­te die päpst­li­che Lan­des­herr­schaft, die in der Völ­ker­wan­de­rungs­zeit aus einer Not­la­ge her­aus ent­stan­den war.

Der Groß­ori­ent fei­ert bei die­ser Gele­gen­heit auch den 750. Geburts­tag von Dan­te Ali­ghie­ri. Der größ­te Dich­ter Ita­li­ens hat­te zwar mit den Logen nichts zu tun, gehör­te aber der kai­ser­li­chen Par­tei sei­ner Zeit an. Die­se anti­päpst­li­che Hal­tung macht ihn den Logen­brü­dern sympathisch.

Crà¨teil: „Eine Kathedrale für die Welt von heute“

Futuristische Kirche mit Suchfrage: Wo ist ein Tabernakel, welche erkennbaren christlichen Symbole gibt es, Knien nicht vorgesehen
„Pla­ne­ta­ri­sche“ Kir­che mit Such­spiel: Wo ist ein Taber­na­kel? Wel­che erkenn­ba­ren christ­li­chen Sym­bo­le fin­det man?

Ein Nach­trag: Das Bild ganz oben zeigt die neue Kathe­dra­le Not­re Dame der Diö­ze­se Crà¨teil, einem Suf­fra­gan­bis­tum von Paris. „Une cathé­dra­le pour le mon­de pré­sent“, lau­tet die Selbst­be­weih­räu­che­rung ihrer „Schöp­fer“. Sie wird im kom­men­den Sep­tem­ber geweiht. „In Frank­reich wer­den der­zeit goti­sche und neu­go­ti­sche Kir­chen durch den frei­mau­re­ri­schen Staat abge­bro­chen“, so Tra­di­tio Catho­li­ca, weil die Zahl der Gläu­bi­gen zurück­geht, die Gebäu­de bau­fäl­lig sind und ohne­hin meist dem Staat gehören.

„Muß die Frei­mau­re­rei aber eine Kir­che bekämp­fen, die sol­che Got­tes­häu­ser errich­ten läßt, wie die neue Kathe­dra­le von Crà¨teil, in denen die Ver­ti­ka­li­tät auf den Kopf gestellt ist? Wohl kaum“, so Tra­di­tio Catho­li­ca. Nichts füh­re in die­ser Archi­tek­tur zu Gott hin­auf. Statt des­sen ste­he der Prie­ster wie ein Enter­tai­ner unten, für das gan­ze Publi­kum auf den Tri­bü­nen gut sichtbar.

„Es ist die­ser Kir­chen­bau­stil von Crà¨teil, von San Gio­van­ni Roton­do, von Fati­ma, an dem jene Katho­li­ken, Kle­ri­ker wie Lai­en sicht­bar wer­den, die sich die huma­ni­sti­sche Leh­re der Frei­mau­re­rei zu eigen gemacht haben und ent­spre­chend kon­se­quent die kul­ti­sche und kul­tu­rel­le Eigen­heit ‚ihrer‘ Kir­che demü­ti­gen und gei­ßeln.“ Fest­ste­he jeden­falls, daß in Crà¨teil ein Knien vor Gott weder vor­ge­se­hen noch erwünscht ist. Einen Taber­na­kel gibt es im Kir­chen­schiff nicht und über­haupt sind christ­li­che Sym­bo­le zu suchen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tra­di­tio Catholica/​Linkiesta /G.O.I. (Screen­shots)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!