Brügge in Westflandern: ein Bistum in Schnappatmung


Roger Vangheluwe, ehemaliger Bischof von Brügge
Roger vanG­he­lu­we, ehe­ma­li­ger Bischof von Brügge

von Amand Timmermans

Anzei­ge

50 Jah­re nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil ist die Situa­ti­on in vie­len Bis­tü­mern der west­li­chen Welt nicht rosig: die soge­nann­te „Kri­se der Kir­che“ ist viel­mehr eine gro­ße Kri­se des Glau­bens und nicht min­der eine Kri­se der Bischö­fe, wie Papst Bene­dikt XVI. ein­mal sehr tref­fend bemerkte.

Beson­ders schwer­wie­gend sind die in den letz­ten 20 Jah­ren auf­ge­deck­ten Mißbrauchskandale.

Die­se Unta­ten gehen total gegen die Wor­te Unse­res Herrn und ver­let­zen die Opfer und die Ange­hö­ri­gen zutiefst kör­per­lich und geistig.

Die Glaub­wür­dig­keit der Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums und die Wahr­haf­tig­keit der christ­li­chen Bot­schaft wer­den dadurch schwer belastet.

Die­ses bren­nen­de Pro­blem wird des­halb, teils erzwun­gen von staat­li­chen Behör­den und mit Zah­lung von rie­si­gen Ent­schä­di­gungs­sum­men, teils aus fun­da­men­tal­theo­lo­gi­schen Grün­den, inzwi­schen kirch­lich ange­gan­gen. Eine Situa­ti­ons­be­schrei­bung des Bis­tums Brüg­ge in sechs Kapiteln.

1.

Vie­le Bis­tü­mer in Nord­ame­ri­ka und in Irland haben gewal­ti­ge finan­zi­el­le und mora­li­sche Schä­den erlit­ten; die Nach­rich­ten hier­über wur­den und wer­den welt­weit verbreitet.
Es wur­de z.B. sehr auf­merk­sam regi­striert daß die brei­te Mehr­heit bei dem iri­schen Refe­ren­dum zur Aner­ken­nung der soge­nann­ten „Homo-Ehe“ in Irland, einem ehe­mals sehr katho­li­schen Land, nicht zu ver­ste­hen ist ohne die gewal­ti­ge Erschüt­te­run­gen die­ser Gesell­schaft durch die Miß­brauch­skan­da­le und ohne den stüm­per­haf­ten Umgang der dor­ti­gen Kir­che mit die­ser Pest.

Vor die­sem Hin­ter­grund ist die Situa­ti­on im Bis­tum Brüg­ge in Bel­gi­en (mit der Pro­vinz West­flan­dern kor­re­spon­die­rend) umso unverständlicher.

Hier geht ein gan­zes Bis­tum in einem viel­jäh­ri­gem Siech­tum zugrun­de, voll­ge­propft mit Pädo- und Homo­sex und mit tota­lem Glau­bens­schwund, und mit sehr schwer ver­strick­ten Bischö­fen, Kle­rus und Semi­na­ri­sten: ein trau­ri­ges Uni­kum in der katho­li­schen Welt.

Inzwi­schen ist die­ser trau­ri­ge Fall inter­na­tio­nal recht bekannt: die Nach­bar­bis­tü­mer in Nord­frank­reich und den Nie­der­lan­den schau­en sehr auf­merk­sam zu, an ame­ri­ka­ni­schen Uni­ver­si­tä­ten wird dem Fall gefolgt, aus dem Vati­kan aber hört man nichts und die offi­zi­el­le Kir­che in Bel­gi­en hüllt sich in Stillschweigen.

Das Bis­tum Brüg­ge war sehr lan­ge das am stärk­sten katho­li­sche Bis­tum in Bel­gi­en: streng ultra­mon­tan, durch geo­gra­phi­schen und lin­gu­isti­schen Par­ti­ku­la­ris­mus weit vom bel­gi­schem Zen­trum ent­fernt, mit einer sehr leben­di­gen Volks­kir­che, mit einem gro­ßen Ordens­le­ben und mit einer rei­chen kul­tu­rel­len und reli­giö­sen Tradition.
Gegen­über der sonst gras­sie­ren­den Ver­welt­li­chung in den fünf­zi­ger Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts war die­ses Bis­tum augen­schein­lich weit­ge­hend resistent.

2.

Godfried Kardinal Danneels
God­fried Kar­di­nal Danneels

Als auf­blü­hen­des Bis­tum bekam Brüg­ge sowohl in Bel­gi­en als inter­na­tio­nal viel Auf­merk­sam­keit: auch hier­durch bekam sein lang­jäh­ri­ger Bischof Emiel Jozef De Smedt viel Kre­dit bei den Vätern des 2. Vati­ka­ni­schen Konzils:
1962 führ­te sei­ne Inter­ven­ti­on gegen das von P. Seba­stia­an Tromp SJ vor­be­rei­te­te Sche­ma zu einem gewal­ti­gen Umsturz der Vor­schlä­ge und nahm das Kon­zil sei­nen unheil­vol­len Lauf.

Geför­dert durch einen aus­ge­präg­ten lin­gu­isti­schen, reli­gi­ons­so­zio­lo­gi­schen und kul­tur­hi­sto­ri­schen Par­ti­ku­la­ris­mus setz­te sich eine aus­ge­dehn­te Mafia von Pädo- und Homo­phi­len im west­flä­mi­schen Kle­rus und im dor­ti­gen Prie­ster­se­mi­nar fest.
1985 wur­de Roger vanG­he­lu­we, damals schon län­ger pädo­phil aktiv und dies auch wei­ter­hin prak­ti­zie­rend, zum „Bischof“ geweiht.
Unter sei­ner Ägi­de wur­den vie­le Kan­di­da­ten ins Semi­nar auf­ge­nom­men und auch geweiht, die in unse­ren Tagen durch kri­mi­nel­le Taten (Mord, Pädo­sex, Dieb­stahl mit Unter­schla­gung, Vor­täu­schung von Straf­ta­ten und ande­res mehr) berüch­tigt wurden.

Die­ses Semi­nar scheint eine beson­de­re Anzie­hungs­kraft auf schie­fe Natu­ren aus­ge­übt zu haben:

1993 erschien eine Serie Reli­gi­ons­bü­cher, genannt „Roeach“ (Geist), mit ein­deu­tig pädo­phi­len Abbil­dun­gen im Band für das 3. Jahr Sekun­dar­schu­le. Geschrie­ben wur­de es mehr­heit­lich von Westflamen.
Einer der zwei Her­aus­ge­ber war Theo­lo­gie­pro­fes­sor und Lei­ter des Prie­ster­se­mi­nars in Brüg­ge, zugleich auch ein guter Freund von Kar­di­nal God­fried Dan­neels: Frans Lefevre.
Bischof vanG­he­lu­we unter­stütz­te 1995–1999 sei­nen Freund Dan­neels bei der wei­te­ren Ver­wen­dung die­ses Buches trotz schar­fer Eltern­pro­te­ste und inter­na­tio­na­ler Inter­ven­ti­on von vie­len Kar­di­nä­len. Das war nicht irgend­wann, son­dern gera­de die Zeit, wo die nord­ame­ri­ka­ni­sche Kir­che durch das Bekannt­wer­den von vie­len pädo­se­xu­el­len Miß­brauchs­fäl­len erschüt­tert wurde.
Papst Johan­nes Paul II ging übri­gens zu die­ser Zeit in sei­nem apo­sto­li­schen Brief an die Bischö­fe von Nord­ame­ri­ka expli­zit auf die­ses Pro­blem ein. Dan­neels und vanG­he­lu­we blie­ben also beharr­lich in der Sün­de, obwohl die­ses Skan­da­lon damals schon kirch­lich bekannt war und von vie­len Hir­ten bekämpft wurde.

1999 wur­de der Ex-Regens des plötz­lich geschlos­se­nen Spät­be­ru­fe­nen­se­mi­nars CPRL in Ant­wer­pen (sehr bekannt durch homo­se­xu­el­le Skan­da­le), Michel Gesquie­re, nach West­flan­dern zurück­ge­holt und als Dekan in Kor­tri­jk instal­liert, wo in kür­ze­ster Zeit eine Homo-Com­mu­ne mit kirch­li­chen Wür­de­trä­gern und Ange­stell­ten entstand.
Wenn dann mas­si­ve Miß­brauchs­fäl­le auf­tra­ten und publik wur­den, fan­den gewal­ti­ge Ver­tu­schungs­ver­su­che statt. Das Bis­tum (vanG­he­lu­we inklu­si­ve) bezahl­te hor­ren­de Sum­men Schwei­ge­geld an aus­ge­wähl­te Opfer.

3.

Titelseite einer Zeitschrift
Titel­sei­te des flä­mi­schen Wochen­ma­ga­zins zu Bischof vanGheluwe

Ab 2006 wur­den bei all­ge­mei­nen Man­gel an Beru­fun­gen äusserst merk­wür­di­ge Kan­di­da­ten zu Prie­stern geweiht; es ent­stan­den Sepa­rat-Bewe­gun­gen mit Sepa­rat-Ritua­len, mit Lob und kri­tik­lo­ser Unter­stüt­zung für den nie­der­län­di­schen Apo­sta­ten Ooster­huis, mit Rebel­li­on gegen das Magi­steri­um der Kir­che („Gelo­vi­gen nemen het woord“; Die Gläu­bi­gen haben das Wort), mit Grün­dung von „Fami­li­en­grup­pen“, mit Fixie­rung auf Jugend, u.a. mit Wer­be­spots mit Hip­hop-tan­zen­den Mini­stran­ten, unglück­li­cher­wei­se in einem Pfarr­ver­band wo nicht lan­ge vor­her pädo­phi­le Schand­ta­ten auf­ge­tre­ten waren.

Im Jahr 2010 wur­de vanG­he­lu­we als Pädo­phi­ler ent­larvt und sei­nes „Bischof“samts ent­ho­ben; Dan­neels’ frü­he­rer Weih­bi­schof Jozef DeKesel wur­de Bischof von Brüg­ge; die­ser hat­te als­bald den Ruf „schö­ne Abschieds­pre­dig­ten zu hal­ten bei den Exe­qui­en sei­ner Pfarr­prie­ster“, fan­den doch damals eine Rei­he von Todes­fäl­len statt (auch der Dekan von Kor­tri­jk sui­zi­dier­te sich).

Rasch wur­den die rie­si­gen Miß­brauchs­fäl­le offen­bar; der loka­le, dia­ko­nisch ori­en­tier­te Orden der Broe­ders van Dale (Fra­tres Van Dale, FVD) gab nach jahr­zehn­te­lan­gem Mas­sen­miß­brauch alle Akti­vi­tä­ten auf und redu­zier­te sich selbst zu einem Alten­heim für eige­ne Mit­glie­der (7 Brüder).
Ein Groß­teil der in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren Geweih­ten des Bis­tums Brüg­ge ist inzwi­schen mit der Poli­zei und dem Gericht in Kon­takt gekommen.
Ein Dia­kon (Spe­zia­li­tät des vanG­he­lu­we: er weih­te 85 Dia­ko­ne!), I.P., brach­te als Kran­ken­pfle­ger und Pasto­ral­hel­fer min­de­stens 45 Men­schen um (ggf. wei­te­re 220 mög­lich –  bis jetzt zögert man mit einer Massenexhumierung).

2011 wur­de der aus West­flan­dern stam­men­de Obla­ten­mis­sio­nar Eric Dejaeg­her, nach mehr­ma­li­gem Mas­sen­miß­brauch in Kana­da (67 Kla­gen von Men­schen und 1 Kla­ge betref­fend sexu­el­len Miß­brauch eines Hun­des) unter­ge­taucht in Bel­gi­en, ent­deckt und nach vie­len Tri­bu­la­tio­nen nach Kana­da aus­ge­lie­fert. Am 28 Janu­ar 2015 wur­de er dort zu einer sehr hohen Gefäng­nis­stra­fe verurteilt.

In der Kar­wo­che 2012 wur­de ent­deckt, daß ein Prie­ster­se­mi­na­rist aus Brüg­ge (nota­be­ne dort als beson­ders intel­li­gent und viel­ver­spre­chend bekannt: er wur­de mehr­mals für das Fern­se­hen inter­viewt) sich selbst auf der Homo-Part­ner­such­sei­te gay­ro­meo (die als beson­ders „anti­fake“ gilt) inse­rier­te. Spä­ter wur­de er dann in aller Stil­le entfernt.

Ende Okto­ber 2014 woll­te Bischof DeKesel einen ein­schlä­gi­gen, rezi­vi­die­ren­den Pädo­phi­len (T.F.) wie­der in die Seel­sor­ge ein­set­zen, wobei er sowohl das bel­gi­sche Publi­kum als auch Rom (Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re) anlog.

Der Bischof ver­kün­de­te erst sehr laut, „daß er nicht auf sei­ne getrof­fe­ne Ent­schei­dung (d.h. die­sen Pädo­phi­len ein­zu­set­zen) zurück­kom­men wer­de“; kei­ne 36 Stun­den spä­ter wur­de vom Odi­na­ri­at bekannt­ge­ge­ben, „daß der betref­fen­de Prie­ster gebe­ten hat, von die­ser Anstel­lung abzusehen“.
In den dar­auf­fol­gen­den Wochen wur­den noch zwei wei­te­re Fäl­le im Bis­tum Brüg­ge ent­deckt: mit erneu­tem Kon­takt mit Kin­dern, teils mit poli­zei­li­cher Ver­fol­gung wegen „ana­ler Ver­ge­wal­ti­gung“ (sic), teils in Bra­si­li­en in einer Fave­la. Letz­te­rer Prie­ster war dort hor­ri­bi­le dic­tu als donum fidei („Geschenk des Glau­bens“) tätig.

4.

Kathedrale des Bistrums Brügge
Kathe­dra­le des Bis­tums Brügge

Im Dezem­ber 2015 wur­de Bischof DeKesel zusam­men mit Bischof Johan Jozef Bon­ny von Ant­wer­pen vor einer Par­la­ments­kom­mis­si­on gela­den: Er hat­te nicht viel zu sagen.

Inzwi­schen wur­de zusätz­lich bekannt, daß der Prie­ster und Kir­chen­ju­rist des Bis­tums Brüg­ge (P.D.), selbst durch den pädo­phi­len Bischof vanG­he­lu­we geweiht, sehr gut befreun­det war/​ist mit dem pädo­phi­len Prie­ster T.F. und die­sen nach sei­nem Raus­wurf aus der Bis­tums­ver­wal­tung in sei­nem Wohn­klo­ster („Unse­re Lie­be Frau zu den Sie­ben Schmer­zen“ in Rui­se­le­de bei Brüg­ge) auf­ge­nom­men hatte.

Am 6. Febru­ar 2015 wur­de erneut ein pädo­phi­ler Prie­ster ent­deckt, im Süden von West­flan­dern (erneut mit Ver­tu­schung, Ver­set­zung in eine ande­re Gemein­de usw.).

Anfang Mai 2015 demis­sio­nier­te ein Pfar­rer (C.B.) wegen „Kör­per­lich­keit“ wäh­rend sei­ner Zeit als Direk­tor des Groß­se­mi­nars Brüg­ge (1999–2003) mit Semi­na­ri­sten. Sein unmit­tel­ba­res Kom­men­tar auf eine Zei­tungs­an­fra­ge: „Er kön­ne ver­si­chern, daß kei­ne Kin­der betrof­fen“ seien.
Dar­auf kam von einem Insi­der die Reak­ti­on: „Stimmt. In einem Prie­ster­se­mi­nar sit­zen nur Voll­jäh­ri­ge“ (sic).

Am 25. Juni mel­de­te sich ein mehr­mals pädo­phil über­führ­ter und stets erneut an ande­rer Stel­le ein­ge­setz­ter Prie­ster (A.S.) selbst bei der Poli­zei wegen alter und noch nicht gesühn­ter Unta­ten. „Bischof“ vanG­he­lu­we hat­te ihn zum Direk­tor bei den diö­ze­sa­nen Wall­fahr­ten ernannt (wo er sehr prak­tisch mit dem eben­falls Wall­fahr­ten beglei­ten­den und beicht­hö­ren­den pädo­phi­len Obla­ten Eric Dejaeg­her zusam­men­ar­bei­ten konnte).
Wie das Bis­tum jetzt ver­lau­ten ließ, wur­de er „nur noch zum Mes­se­le­sen ein­ge­setzt“ (sic).

Auch die Lai­en im Bis­tum blei­ben nicht am Ran­de stehen:
Auf der Web­site der „Gezins­groe­pen“, einer inter­diö­ze­sa­nen Orga­ni­sa­ti­on für Fami­li­en­pa­sto­ral, die offen für alle Per­so­nen­stän­de und Nei­gun­gen ist, auch für Kin­der („…wohl nicht an erster Stel­le, aber eine Betei­li­gung hier­an wird eine blei­ben­de Prä­gung in der Erin­ne­rung zurück­las­sen“ [sic]), steht bis jetzt ein aus­führ­li­ches Inter­view von 2010 mit einem Ehe­paar mit vier Kin­dern, das (natür­lich) zuerst schwer über Msgr. Erz­bi­schof André-Joseph Léo­nard von Mecheln-Brüs­sel her­zieht und dann die loka­len Akti­vi­tä­ten für die­se Fami­li­en­grup­pe durch den hoch­ge­lob­ten Pfar­rer J. C. in höch­sten Tönen preist.
Nur: Die­ser Pfar­rer J.C. wur­de in Novem­ber 2014 als Wie­der­ho­lungs-Pädo­phi­ler („ana­le Ver­ge­wal­ti­gung“) bekannt und dann sofort aus dem Ver­kehr gezogen.

Wer jetzt an Psych­ia­trie und Mas­sen­phä­no­me­ne denkt, liegt wahr­schein­lich nicht ganz falsch.
Und nun bit­te nicht lachen(!): ein durch vanG­he­lu­we geweih­ter Dia­ken (D.V.) ist – sehr prak­tisch – foren­si­scher Psych­ia­ter für Südwestflandern.

5.

Kardinal Danneels mit Bischof Bonny: Bestreben Msgr. Bonny zum nächsten Erzbischof von Mecheln-Brüssel zu machen
Kar­di­nal Dan­neels mit Bischof Bon­ny: Bestre­ben Msgr. Bon­ny zum näch­sten Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel zu machen

Das Bis­tum selbst publi­ziert inzwi­schen außer Rekla­me für Wall­fahr­ten nach Oost­ak­ker, Lour­des, Mont­mart­re und Ban­neux und Todes­an­zei­gen für ver­stor­be­ne Prie­ster nichts mehr.

Bei der extre­men Sen­si­bi­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung und dem gewal­ti­gen Aus­maß der Schand­ta­ten und Ver­tu­schun­gen wur­de die inter­na­tio­nal sehr bekann­te Hei­lig-Blut-Pro­zes­si­on in Brüg­ge (nor­ma­ler­wei­se vom Bischof von Brüg­ge ange­führt) an Chri­sti Him­mel­fahrt 2015 mit­tags hals­über­kopf sofort abgeblasen.
Kein Kommentar.

2005 bestand der Prie­ster­rat des Bis­tums Brüg­ge zu 25 Pro­zent aus inzwi­schen über­führ­ten Pädo­phi­len, Mit­wis­sern hier­von und polizeilich/​gerichtlich fest­ge­stell­ten Homo­phi­len. Ein nicht klei­ner Teil ist bis jetzt noch in Amt und Würden.
Das Bis­tum gibt hier­zu kei­nen Kom­men­tar ab.

Neben­bei pikant:
– Der mul­ti­re­zi­di­vie­ren­de pädo­phi­le Prie­ster A.S. war Mit­se­mi­na­rist mit Johan Bon­ny, jetzt Bischof in Ant­wer­pen und inter­na­tio­nal bekannt durch sei­nen homo­freund­li­chen Brief im Sep­tem­ber 2014 vor der Bischofs­syn­ode und viel­leicht noch mehr durch ein wirk­lich Homo-Inter­es­sen ver­tei­di­gen­des Inter­view am 27. Dezem­ber 2014.

- In den letz­ten Mona­ten sind meh­re­re sehr moder­ni­sti­sche Prie­sters aus dem Bis­tum Brüg­ge weg­ge­zo­gen nach Ant­wer­pen. Dar­un­ter ein Kapu­zi­ner mit nach­ge­wie­se­nen schlimm­sten lit­ur­gi­schen Miß­bräu­chen und sehr viel Jugend­ar­beit, und  – beson­ders inter­es­sant – der Kir­chen­ju­rist des Bis­tums P.D., der damals unvoll­stän­di­ge Akten nach Rom schicken ließ, wodurch spä­ter ver­sucht wur­de, Rom und wohl im Beson­de­ren die Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re in Miß­kre­dit zu bringen.

- Der pädo­phi­le „Bischof“ vanG­he­lu­we hat­te damals sehr vie­le Freun­de: neben sei­nem engen Freund Kar­di­nal God­fried Dan­neels war auch Erz­bi­schof Karl-Josef Rau­ber, damals Nun­ti­us in Bel­gi­en, sehr häu­fig im Bis­tum Brüg­ge zu Gast (auch beim „kör­per­li­chen“ Semi­nar­di­rek­tor C.B.).
Auch Johan Bon­ny (Bischof von Ant­wer­pen) stammt aus der Diö­ze­se und dem Semi­nar von Brüg­ge (er war noch Kol­le­ge von vanG­he­lu­we). Auch Kar­di­nal Wal­ter Kas­per kennt das Seminar.

Von Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums und von der Kir­chen­leh­re kei­ne Spur.
Von Selbst­kri­tik kei­ne Spur.
Kein Wort von Scham, von Trau­er, von Buße, von Selbstkritik.
Trans­pa­renz null.
Fast tota­les Schwei­gen; das Gericht spricht von Omer­tá.
Die ein­zi­ge Mit­tei­lung: „Das Bis­tum zahlt“ – in der Tat, etwa das Vier­fa­che pro Opfer ver­gli­chen mit dem bel­gi­schen Durchschnitt.

6.

Alle zwei Mona­te tritt ein neu­er Fall in Erschei­nung (mei­stens dann im Archiv des Bis­tums oder in Alten­hei­men beschäftigt).
Abge­se­hen von etwas lee­rem Bla­bla: Prä­ven­ti­on Null.
In den Exer­zi­ti­en- und Bil­dungs­häu­sern des Bis­tums tum­meln sich die Pädo­freun­de der letz­ten 20 Jahre.
Sie gaben bis zur Pen­sio­nie­rung Reli­gi­ons­un­ter­richt, in einem Fall mit erneu­tem Kon­takt zu Kleinkindern.
Alles öffent­lich, auch im Inter­net ein­seh­bar; Reak­ti­on: Null.

Die halb­of­fi­zi­el­le Web­site der flä­mi­schen Bischö­fe www​.ker​knet​.be mel­det nichts.

Zugleich ver­wil­dert die Lit­ur­gie und trock­net die Spi­ri­tua­li­tät aus:
Im Novem­ber 2014 wur­de in einer Kir­che in Anze­gem (als „Kul­tur­ver­an­stal­tung“) ein Film mit Sex­sze­nen gezeigt. Im glei­chen Dorf brann­te kurz danach eine goti­sche Kir­che ab – sie wird nicht mehr aufgebaut.
Im Semi­nar in Brüg­ge fin­den äusserst merk­wür­di­ge Zere­mo­nien statt.

Die­ses gan­ze Trau­er­spiel wird auf tra­di­ti­ons­freund­li­chen Web­sites genau doku­men­tiert und gezeigt.
Auch die Pres­se berich­tet regelmäßig.
Der Vati­kan weiß dies alles und tut: Nichts.
Sehr vie­le Bis­tü­mer welt­weit wur­den apo­sto­lisch visi­tiert, vie­le Bischö­fe geschaßt, aber für das Bis­tum Brüg­ge, das Kron­ju­wel der moder­ni­sti­schen Volks­kir­che, gel­ten offen­sicht­lich ganz ande­re Normen.

Text: Armand Timmermans
Bild: Wiki­com­mon­s/Ro­ra­te-Cae­li/­Sud-Info/Hu­mo (Screen­shots)

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