Palästinensisches Kind stirbt bei Attentat jüdischer Siedler in Nablus


Attentat jüdischer Siedler bei Nablus
Atten­tat jüdi­scher Sied­ler bei Nablus

(Jeru­sa­lem) Bei Nab­lus zün­de­ten jüdi­sche Sied­ler in der Nacht das Haus einer palä­sti­nen­si­schen Fami­lie an. Ein andert­halb Jah­re altes Kind starb in den Flam­men. Die Eltern und das ande­re Kind von vier Jah­ren über­leb­ten ver­letzt. Die Sied­ler hin­ter­lie­ßen Schmier­schrif­ten. Die israe­li­schen Armee spricht von „Ter­ro­ris­mus“. Seit Jah­res­be­ginn wur­den in den besetz­ten Gebie­ten des West­jor­dan­lan­des und Ost-Jeru­sa­lems 120 Angrif­fe jüdi­scher Sied­ler gegen Palä­sti­nen­ser registriert.

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In der Nacht auf heu­te steck­ten jüdi­sche Sied­ler in der Ort­schaft Duma bei Nab­lus das Haus einer palä­sti­nen­si­schen Fami­lie in Flam­men. Ein ein­ein­halb­jäh­ri­ges palä­sti­nen­si­sches Kind ver­brann­te bei leben­di­gem Leib. Die ande­ren drei Fami­li­en­mit­glie­der, die Eltern und der vier Jah­re alte Bru­der, über­leb­ten schwer verletzt.

Ein wei­te­res Haus wur­de von den Sied­lern nie­der­ge­brannt. Dabei kamen aber kei­ne Men­schen zu Scha­den. Die israe­li­schen Streit­kräf­te bezeich­ne­ten den Angriff als „Ter­ro­ris­mus“.

Eltern und älterer Bruder schwer verletzt

Zeu­gen berich­ten von Brand­bom­ben, die gegen die Häu­ser gewor­fen wur­den. Am Tat­ort wur­den an Haus­wän­den Schmier­schrif­ten mit den Paro­len „Rache“ und „Es lebe der Mes­si­as“ gefunden.

„Der Vater Saad und die Mut­ter Riham konn­ten noch ihren vier Jah­re alten Sohn Ahmad ret­ten, nicht aber den erst ein­ein­halb Jah­re alten Sohn Ali Saad Daw­ab­sha, der an den schwe­ren Ver­bren­nun­gen starb. Auch die Eltern und das älte­re Kind erlit­ten schwe­re Ver­let­zung. Sie befin­den sich in einem nahen Kran­ken­haus“, so Asia­news.

Soweit bis­her ermit­telt wer­den konn­te, han­del­te es sich um vier Angrei­fer. Sie sol­len aus der jüdi­schen Sied­lung Malee Efray­im stammen.

Israelische Armee spricht von „Terrorismus“ – Radikale Juden „reinigen“ Israel für Ankunft des Messias

Die israe­li­schen Streit­kräf­te bestä­tig­ten den Tod des palä­sti­nen­si­schen Kin­des und daß es sich bei den mut­maß­li­chen Tätern, um jüdi­sche Extre­mi­sten han­delt. Armee­spre­cher Oberst Peter Ler­ner erklär­te, daß „die­ser Angriff gegen palä­sti­nen­si­sche Zivi­li­sten ein bar­ba­ri­scher Akt des Ter­ro­ris­mus ist“. Israe­li­sche Sol­da­ten befän­den sich vor Ort, um nach den Tätern zu suchen, so der Militärsprecher.

Laut dem UNO-Büro für huma­ni­tä­re Ange­le­gen­hei­ten wur­den 2015 in den von Isra­el besetz­ten Gebie­ten bereits 120 Angrif­fe jüdi­scher Sied­ler gegen Palä­sti­nen­ser regi­striert. Im israe­lisch besetz­ten West­jor­dan­land und in Ost-Jeru­sa­lem leben min­de­stens 500.000 Juden in ille­ga­len, weil völ­ker­rechts­wid­ri­gen Sied­lun­gen. Unter ihnen gibt es zahl­rei­cher Anhän­ger eines radi­ka­len Juden­tums, die auf die Ankunft des Mes­si­as waren. Damit die­ser kom­men kön­ne, müs­se das Land Isra­el, zu dem sie auch die besetz­ten Gebie­te zäh­len, von allen heid­ni­schen Ele­men­ten „gerei­nigt“ wer­den, dazu rech­nen sie auch die Palä­sti­nen­ser, Mos­lems wie Christen.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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1 Kommentar

  1. Man kann es sich eigent­lich auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen, wenn der Oberst Peter Ler­ner erklärt die­ser Angriff wäre ein „bar­ba­ri­scher Akt des Ter­ro­ris­mus“. Die­ser Spre­cher der “ Armee, mit den höch­sten mora­li­schen Richt­li­ni­en auf der gan­zen Welt „, die nach dem Grund­satz der „Rein­heit der Waf­fen“ han­delt, ver­gisst offen­sicht­lich, dass wäh­rend der zwei letz­ten Krie­ge in Gaza 2008 und 2014 wäh­rend jeweils 4 und 5 Wochen Kämp­fe, 2008 zwi­schen 1300 und 1400 palä­sti­nen­si­sche Zivi­li­sten, dar­un­ter 400 Kin­der, und im letz­ten Jahr 2100 Zivi­li­sten dar­un­ter 500 Kin­der, von ihr umge­bracht wur­den, unter ande­rem mit­tels des Ein­sat­zes ver­bo­te­ner Kampf­stof­fe wie wei­sser Phos­phor bei­spiels­wei­se. Die vor­an­ge­gan­ge­nen Rake­ten­an­grif­fe der Hamas auf israe­li­sches Sied­lungs­ge­biet hat­ten 2008 ledig­lich ein Dut­zend Men­schen­le­ben gefor­dert, 2014 sogar noch weni­ger. Unter dem Strich ergibt das ein Ver­gel­tungs­schlüs­sel von 1 zu 100, für jeden getö­te­ten Israe­li star­ben 100 palä­sti­nen­si­sche Zivi­li­sten! Ein sol­ches Ver­gel­tungs­ver­hält­nis hat es in Euro­pa u.A: wäh­rend des zwei­ten Welt­krie­ges im Lau­fe der Nazi Par­ti­sa­nen­be­kämp­fung gege­ben. Damals wur­de auch die Zivil­be­völ­ke­rung in Ost­eu­ro­pa kol­lek­tiv auf Grund ihres Wider­stands, durch Gei­sel­er­schie­ssun­gen bestraft. Im Nürn­ber­ger Kriegs­ver­bre­cher­pro­zess wur­de die­se Ver­gel­tungs­pra­xis als Kriegs­ver­bre­chen und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit ver­ur­teilt. Seit­her gilt der Rechts­grund­satz, dass eine Armee das Leben feind­li­cher Zivi­li­sten eben­so schüt­zen muss, wie das Leben der eige­nen. Nur haben gewis­se Israe­li offen­sicht­lich Mühe damit Nicht­ju­den als voll­wer­ti­ge Men­schen anzusehen!

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