Exilierung von Pater Lanzetta zu Ende


Pater Lanzetta als Subdiakon (links) hält das Schlußevangelium
Pater Lan­zet­ta als Sub­dia­kon (links) hält das Schlußevangelium

(Lon­don) Pater Ser­a­fi­no Lan­zet­ta, einer der bril­lan­ten Köp­fe der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, wur­de zum Pfar­rer von Saint Mary in Gos­port, Eng­land, ernannt. Er befin­det sich bereits seit eini­gen Wochen vor Ort und hat damit begon­nen, aus einer neu­ri­tu­el­len eine biri­tu­el­le Pfar­rei zu machen. Das Ende sei­nes Exils fiel mit der Ago­nie und dem Tod von Kom­mis­sar Vol­pi zusammen. 

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Pater Lan­zet­ta gehör­te zu den ersten Opfern der kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung des jun­gen Ordens. Mit 11. August 2013 war von der Ordens­kon­gre­ga­ti­on ihm und allen Prie­stern des Ordens die Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus ver­bo­ten wor­den. Zur sel­ben Zeit ergriff der Kapu­zi­ner­pa­ter Fidenzio Vol­pi als Apo­sto­li­scher Kom­mis­sar die Kon­trol­le über den Orden.

Von Florenz über Tirol nach England

Mit Herbst­be­ginn 2013 wur­den alle füh­ren­den Köp­fe des Ordens ihrer Ämter ent­ho­ben und von ihren Auf­ga­ben ent­bun­den. Pater Lan­zet­ta, damals Pfar­rer von Ognis­san­ti in Flo­renz soll­te mit 4. Okto­ber die Pfar­rei ver­las­sen. Wegen büro­kra­ti­scher Schwie­rig­kei­ten wur­de ihm eine Schon­frist bis zum 21. Okto­ber gewährt. Wäh­rend ande­re nach Latein­ame­ri­ka, Afri­ka oder Asi­en exi­liert wur­de, wur­de das ein­zi­ge Klo­ster des Ordens im deut­schen Sprach­raum zu sei­nem Exilort.

Seit­her hat­te er ein zurück­ge­zo­ge­nes Leben im Klo­ster Kitz­bü­hel in Tirol zu füh­ren. Eine Zeit, die er für sei­ne Habi­li­tie­rung nütz­te. Die vom bekann­ten deut­schen Dog­ma­ti­ker und Mario­lo­gen Man­fred Hau­ke betreu­te Habi­li­ta­ti­ons­schrift „Il Vati­ca­no II, un Con­ci­lio pasto­ra­le“ (Das Zwei­te Vati­ka­num, ein Pasto­ral­kon­zil. Her­me­neu­tik der Kon­zils­leh­ren) wur­de an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät Luga­no in der Schweiz approbiert.

War­um der Weg zurück zum über­lie­fer­ten Ritus für einen Ordens­prie­ster, der in Ita­li­en wirk­te, über Eng­land führt, ist nicht bekannt, die Nach­richt den­noch in jedem Fall erfreulich.

Pfarrblatt von St. Mary, Gosport vom 28. Juni 2015
Pfarr­blatt von St. Mary, Gos­port vom 28. Juni 2015

Aufbau einer birituellen Pfarrei

Laut Inter­net­sei­te der Diö­ze­se Ports­mouth in Süd­eng­land wird Pater Lan­zet­ta mit 8. Sep­tem­ber, am Fest Maria Geburt, offi­zi­ell die Pfarr­stel­le über­neh­men. Tat­säch­lich befin­det er sich bereits seit dem Fron­leich­nams­fest an sei­nem neu­en Wir­kungs­ort und erfüllt schon jetzt die Auf­ga­ben des Pfar­rers. Im Pfarr­blatt von Gos­port wird er bereits als sol­cher angeführt.

Die Pfar­rei von Gos­port wird seit weni­gen Wochen von Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta unter der Lei­tung von Pater Lan­zet­ta betreut. In der Pfar­rei wird auch eine Nie­der­las­sung der Fran­zis­ka­ne­rin­nen der Imma­ku­la­ta errichtet.

Das aktu­el­le Pfarr­blatt infor­miert, daß ab kom­men­der Woche an der Mari­en­kir­che die Hei­li­ge Mes­se von Mon­tag bis Frei­tag um 7 Uhr mor­gens und am Sams­tag um 9.30 Uhr in der außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus zele­briert wird: „Alle sind dazu herz­lich ein­ge­la­den“. Eine Sonn­tags­mes­se im alten Ritus ist noch nicht vor­ge­se­hen, düf­te aber nur eine Fra­ge der Zeit sein.

Pater Lan­zet­ta bie­tet zudem eine wöchent­li­che Ein­füh­rung in die über­lie­fer­te Form der Hei­li­gen Mes­se an, womit aus der neu­ri­tu­el­len Pfar­rei eine biri­tu­el­le Pfar­rei wird.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Rora­te Caeli/​Gosport Parish News­let­ter (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Got­tes Müh­len mah­len lang­sam, aber sie mah­len ste­tig. Pater Lan­zet­ta muss man­Got­tes Segen
    und eine glück­li­che Hand bei sei­ner neu­en Tätig­keit wünschen.

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