Eltern der heiligen Therese von Lisieux werden während Bischofssynode heiliggesprochen


Louis und Zelie Martin
Lou­is und Zelie Martin

(Rom) Papst Fran­zis­kus berief für den 27. Juni ein ordent­li­ches Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um ein, um neue Hei­lig­spre­chun­gen anzu­kün­di­gen. Zu den neu­en Hei­li­gen gehört das fran­zö­si­sche Ehe­paar Lou­is und Zelie Mar­tin, die Eltern der hei­li­gen The­re­se von Lisieux.

Anzei­ge

Die bevor­ste­hen­de Hei­lig­spre­chung der Eltern der belieb­ten Hei­li­gen wird nun offi­zi­ell bestä­tigt. Papst Fran­zis­kus wird die Hei­lig­spre­chung wäh­rend der Bischofs­syn­ode im Okto­ber vor­neh­men, wie Kar­di­nal Ange­lo Ama­to, der Prä­fekt der Hei­lig­spre­chungs­kon­gre­ga­ti­on andeutete.

Gerüch­te­wei­se heißt es, der Papst habe die Absicht, die Reli­qui­en des hei­li­gen Ehe­paars wäh­rend der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode im Syn­oden­saal auf­zu­stel­len. Eine Bestä­ti­gung dafür gibt es vor­erst nicht.

Fünf Töchter wurden Ordensfrauen

Zélie Mar­tin, gebo­re­ne Gué­rin leb­te von 1831–1877, ihr Mann Lou­is Mar­tin von 1823–1894. Das Paar hei­ra­te­te 1858 und bekam neun Kin­der, alles Mäd­chen, die auf den Namen Maria in Kom­bi­na­ti­on mit einem Zweit­na­men getauft wur­den. Alle fünf Kin­der, die das Erwach­se­nen­al­ter erreich­ten, wur­den Ordens­frau­en. Vier Schwe­stern tra­ten in den Kar­mel von Lisieux ein, eine fünf­te Schwe­ster, Marie-Léo­nie, wur­de Sale­sia­ne­rin in Caen.

Die jüng­ste Toch­ter des Ehe­paars Matin, Marie-Françoise-Thérà¨se (1873–1897), wur­de als Schwe­ster The­re­se vom Kin­de Jesus und vom hei­li­gen Ant­litz Kar­me­li­tin im Kar­mel von Lisieux. Bes­ser bekannt ist The­re­se von Lisieux als „klei­ne The­re­se“, um sie von der hei­li­gen Tere­sa von Avila unter­schei­den zu können.

1923 wur­de The­re­se von Papst Pius XI. selig- und 1925 hei­li­ge­spro­chen. 1927 erklär­te sie der­sel­be Papst zusam­men mit dem hei­li­gen Franz Xaver zur Patro­nin der Welt­mis­si­on. 1997 erhob sie Papst Johan­nes Paul II. zusam­men mit Tere­sa von Avila und Katha­ri­na von Sie­na zur Kir­chen­leh­re­rin. Papst Bene­dikt XVI. unter­zeich­ne­te schließ­lich das Dekret zur Selig­spre­chung von The­re­ses Eltern, die am 19. Okto­ber 2008 in Lisieux erfolgte.

Zélie und Lou­is Mar­tin sind das erste Ehe­paar, das hei­lig­ge­spro­chen wird, ohne das Mar­ty­ri­um erlit­ten zu haben. Im ver­gan­ge­nen März erkann­te Papst Fran­zis­kus eine wis­sen­schaft­lich nicht erklär­ba­re Hei­lung als Wun­der an, die der Für­spra­che des Ehe­paars zuge­schrie­ben wird.

Ein Ordensgründer und eine Ordensobere als neue Heilige

Beim Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um wird Papst Fran­zis­kus zudem die Hei­lig­spre­chung der spa­ni­schen Ordens­frau Maria Isa­bel­la Sal­vat Rome­ro (1926–1998) und des ita­lie­ni­schen Prie­sters Vin­cen­zo Grossi (1845–1917) bekannt­ge­ben. Mut­ter Maria der All­rein­sten vom Kreuz war Gene­ral­obe­rin der Her­ma­nas de la Compañà­a de la Cruz de Sevil­la (Schwe­stern der Gesell­schaft vom Kreuz). Der Orden mit rund 1.000 Schwe­stern und mehr als 50 Häu­sern ist in Spa­ni­en, Argen­ti­ni­en und Ita­li­en tätig.

Der Prie­ster Grossi grün­de­te 1885 den Orden der Figlie del­l’Ora­to­rio (Schwe­stern des Ora­to­ri­ums), der sich beson­ders um bedürf­ti­ge Kin­der und Jugend­li­che küm­mert. Der Ordens­na­me ent­stand wegen des Haupt­be­tä­ti­gungs­fel­des der Schwe­stern und weil der Orden unter den Schutz des hei­li­gen Phil­ipp Neri gestellt wur­de. Der Orden mit heu­te rund 230 Schwe­stern in 30 Häu­sern wirkt in Ita­li­en, Argen­ti­ni­en und Ecuador.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: ocds​sa​cra​men​to​.org

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

16 Kommentare

  1. Naaaaa­ja!
    Da man heu­te ja auf­grund gering­ster Merk­ma­le schon hei­lig­ge­spro­chen wer­den kann, mutet mich das selt­sam an…
    Ein Ehe­paar, das fünf Ordens­frau­en her­vor­bringt und EIN ein­zi­ges Wun­der gewirkt haben soll… da hät­ten vie­le hei­lig­ge­spro­chen wer­den können.
    Aus The­re­ses Tage­buch geht ja her­vor, dass die Mut­ter sehr früh starb und sie unter der Obhut einer ihrer älte­ren Schwe­stern stand, und der Vater war doch wohl sogar psy­chisch oder sogar gei­stes­krank, wenn ich das recht ver­stan­den hatte.
    Gibts da viel­leicht noch genaue­re Infos zu den Grün­den für die­se Heiligsprechung?

    • …ich hab gera­de noch mal mit ent­spre­chen­den Such­be­grif­fen das Netz abge­grast, aber es war nichts zu fin­den, außer dass die Eltern sich bei­de vor der Ehe zum Ordens­le­ben hin­ge­zo­gen gefühlt hat­ten, einen schö­nen Brief­wech­sel geführt haben und dass die Mut­ter Unter­neh­me­rin war.

      Es wird immer nur von der klei­nen The­re­se gespro­chen – aber um die gehts ja nun nicht an die­ser Stelle.

      Das sind ein­fach gute, gläu­bi­ge Leu­te gewe­sen, wie es sicher vie­le gab – es gab ja die­sen Pro­to­typ der katho­li­schen Fami­lie mit Prie­stern und Ordens­be­ru­fun­gen. Aber die spricht kei­ner hei­lig, weil kei­nes ihrer Kin­der pro­mi­nent wurde…

      Ich muss geste­hen, dass ich auch mit JPI­Is „Erhe­bung zur Kir­chen­ler­he­rin“ Pro­ble­me habe. Unter einem „Doc­tor eccle­siae“ ver­ste­he ich ein­fach was ande­res. Da müss­te doch wenig­stens ein syste­ma­ti­sches phi­lo­so­phi­sches Werk oder eine syste­ma­ti­sches mysti­sches Werk vor­lie­gen – etwa wie bei der „gro­ßen The­re­se“. Aber so?

      Die Leu­te sind sicher gut, aber was man draus macht, über­zeugt mich nicht.

    • zeitschnur@ So Bemer­kun­gen wie oben, kön­nen nur von ihnen kom­men ! Sie maßen sich
      auch hier an, über allem zu ste­hen und Ihr sub­jek­ti­ves Urteil als rich­tig zu suggerieren.
      Man kommt bei Ihnen immer mehr zu der Erkennt­nis, hier schreibt jemand der allen Ein-gaben und Zuschrif­ten ent­ge­gen, es bes­ser weiß und immer recht hat. Sie kön­nen einem wirk­lich Leid tun.

  2. Über­deut­lich erkennt man hier, was gläu­bi­ge Eltern ver­mö­gen. Fünf ihrer Kin­der sahen in einer Beru­fung für das Ordens­le­ben ihren Lebens­in­halt, wobei The­re­sia von Lisieux immer mehr als Hei­li­ge erkannt und ver­ehrt wur­de. Die­se Grund­la­gen der “ klei­nen The­re­sia “ wur­den somit von ihren Eltern mit in die Wie­ge gelegt. Durch ihr christ­li­ches Leben und Bei­spiel und durch ein aner­kann­tes Wun­der, sind Zelie und Lou­is Mar­tin ein Vor­bild für unse­re Eltern­ge­nera­ti­on. So kön­nen die neu­en Hei­li­gen noch mehr Für­bit­te für unse­re gott­lo­se und sexua­li­sier­te Welt, halten.

    • Sicher waren das gute Leu­te – kei­ne Frage!

      Aber mich hat es schon damals selt­sam ange­mu­tet, als JPII. die klei­ne The­re­se u.a. auch mit der Bgrün­dung, man kön­ne damit der Jugend ein groß­ar­ti­ges Bei­spiel set­zen, zum „doc­tor eccle­siae“ erhob.

      Das war schon gewis­ser­ma­ßen „nach der Hoch­pha­se der Therese-von‑L.-Verehrung“, denn die gab es ein­mal vor 100 – 80 Jah­ren. Was ist davon heu­te geblieben?
      In mei­ner Hei­mat­pfarr­kir­che ist in der Kir­che so eine etwas sehr klot­zi­ge The­re­sen­sta­tue instal­liert wor­den in den 20ern, man sieht noch, wie oft ihre stei­ner­nen Füße geküsst wur­den, und wer dies tat, tat dies unter ihren sprich­wört­li­chen „Rosen“.

      Heu­te? Null – die Leu­te wis­sen nicht mal mehr, wer das sein soll. Sie wird kon­se­qunez igno­riert, zunächst bewusst, inzwi­schen aus Ignoranz.

      Und JPII. tol­les Vor­bild für die Jugend?
      Der Jugend geht das doch sonst­wo vorbei!
      Das hat über­haupt kei­nen Effekt gehabt, weil eben das gan­ze Gefü­ge in sich nicht mehr stimmt.
      Es sind vor­nehm­lich ange­grau­te, sen­ti­men­tal ver­an­lag­te Prie­ster und ihre Fans, die sich in die klei­ne The­re­se ver­tie­fen und damit über Was­ser hal­ten in die­ser schlim­men Zeit.

      Für mich ist das alles irre­al. Genau­so wird die­ses Eltern­paar kei­nen Men­schen hin­term Ofen vorlocken. 

      Und die Beton­kopf-Tra­dis dürf­ten ja eh wie­der Vor­be­hal­te haben, weil in die­ser Fami­lie ganz offen­kun­dig die Frau der Kopf war, ein Unter­neh­men auf­bau­te, gan­ze 24 Jah­re bis zum Tod führ­te, dabei 9 Kin­der gebar und der Vater sich dem ein­glie­der­te und sein Hand­werk dafür aufgab.

      Sagen wir es anders: Den Pro­gres­si­ven wird die­se Fami­lie ein­fach zu mystisch-fromm sein. Den Tra­dis ist sie zu frau­en­la­stig und „eman­zi­piert“.

      Man müss­te sich die Kon­se­quen­zen aus die­ser Fami­lie und ihrer „Güte“ für die heu­ti­ge Zeit dage­gen ganz klar vor Augen führen.

      Und da fürch­te ich hän­gen bei­de Lager ab und es bleibt nur ein Häuf­chen Sen­ti­men­ta­li­tät zurück.

  3. Ich lie­ge doch rich­tig mit der Annah­me, dass Men­schen, deren See­le nach Über­zeu­gung des kirch­li­chen Lehr­amts bereits – resp. längst! – in der ewi­gen Anschau­ung Got­tes ste­hen dür­fen, weder etwas von einer auf der Erde prak­ti­zier­ten Hei­li­gen­ver­eh­rung „haben“ geschwei­ge denn einer sol­chen irgend­wie „bedür­fen“ – oder etwas direk­ter aus­ge­drückt: Ihnen ist die­se auf Erden „ein­ge­trof­fe­ne“ Erkennt­nis VÖLLIG SCHNUPPE? Das Wohl­ge­fal­len Got­tes für ihre Für­spra­che zu unse­ren Gun­sten bedarf nicht im min­de­sten der Gloriole? 

    Dann fin­de auch ich, dass die seit Johan­nes Paul II. prak­tisch zu „bulk good“ mutier­ten Hei­lig­spre­chun­gen grund­sätz­lich pro­ble­ma­tisch sind. Wie schon Fr. Zeit­schnur frag­te: Wer befasst sich denn, jeden­falls außer­halb der betref­fen­den Hei­mat­diö­ze­se, wirk­lich mit einer hei­lig­ge­spro­che­nen Per­son, deren vor­bild­li­ches Leben und Wir­ken doch als Bei­spiel zur Nach­ah­mung vor­ge­stellt wird? Das ist doch ange­sichts der Mas­se „zeit­lich“ gar nicht mög­lich, „didak­tisch“ sogar abträg­lich. Dabei han­delt es sich doch um her­aus­ra­gen­de Figu­ren der einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che, nicht nur irgend­ei­nes Ortsflecken!

    Sicher wird nie­mand bezwei­feln, dass das Ehe­paar Mar­tin ein hei­lig­mä­ßi­ges Leben geführt hat. Da war es glück­li­cher­wei­se aber lan­ge nicht das ein­zi­ge, und die sind ja alle mit dem Aller­hei­li­gen­fest „abge­deckt“, es muss sich also nie­mand aufregen. 

    Oder will man da bewusst etwas ver­wäs­sern? Aber stopp: viel­leicht nutzt Fran­zis­kus dies Eltern­paar einer wun­der­bar kin­der­rei­chen Fami­lie, sei­ne „Karnickel“-Entgleisung zu heilen…

    • Dass Hei­lig­spre­chun­gen stra­te­gisch ein­ge­setzt wer­den, ist zumin­dest seit eini­gen Jahr­zehn­ten üblich geworden.

      Zur Fami­li­en­syn­ode ein Ehe­paar mit 9 Kin­dern hei­lig­zu­spre­chen, kann ein Schach­zug sein, mit dem man die Kon­ser­va­ti­ven ruhig­stellt ob der Din­ge, die viel­leicht weni­ger kon­ser­va­tiv aus­fal­len könnten.

      Mög­lich.

      Aber wie auch immer – es gehör­te eine aus­führ­li­che Kate­che­se dazu. Und da sie bis­her fehlt, sind wir mal gespannt, ob noch was kommt…

  4. Ich freue mich über die Heiligsprechung.
    Es gibt weni­ge Per­so­nen, die in mir soviel Zunei­gung zur katho­li­schen Kir­che auf­recht erhal­ten, wie die hl. The­re­se vom Kin­de Jesu und ihre Familie.

  5. stim­me aus­nahms­wei­se Frau Zeit­schnur zu: Naja ist so im wesent­li­chen alles was mir dazu einfällt.
    Gut­bür­ger­li­che Fami­lie, biss­chen zickig alle mit­ein­an­der, die ihre Kin­der von klein auf zu Ammen abge­scho­ben haben, biss­chen schwer künst­lich das gan­ze Ambi­en­te, halt typisch für das geho­be­ne fran­zö­si­sche Bür­ger­tum, kriegt 9 Kin­der, was damals nicht unge­wöhn­lich war, die alle ins Klo­ster gegan­gen sind.
    Wun­der­bar, das schon, aber wo ist die Ver­eh­rung im gläu­bi­gen Volk?

    • Muß mich anschlie­ßen, in letz­ter Zeit haben die Hei­lig­spre­chun­gen etwas Infla­tio­nä­res, wenn ich bis­sig wäre, wür­de ich sagen, Hei­lig­spre­chung vom Fließ­band oder Wühl­tisch, jeder greift sich, was im passt.
      Dann müss­ten ja die Eltern von Pater Pio z.B. min­de­stens auch hei­lig­ge­spro­chen wer­den und die Eltern der Päp­ste und und und !

    • Bloß haben Sie wie­der mal völ­lig miss­ver­stan­den, was ich schrieb…

      Sie benut­zen mei­ne anders aus­ge­rich­te­ten kri­ti­schen Bemer­kun­gen, um dar­an etwas zu knüp­fen, was für mich jen­seits jeder ver­nünf­ti­gen Dis­kus­si­on ist:

      Ob die­se Fami­lie „zickig“, im „geho­be­nen Bür­ger­tum halt“, „künst­lich“, „gut­bür­ger­lich“ gewe­sen sein und „ihre ihre Kin­der von klein auf an Ammen abge­scho­ben“ haben soll, wie Sie behaup­ten, steht uns über­haupt nicht zu zu beurteilen.

      Es ging mir dar­um, dass bei Hei­lig­spre­chun­gen der gan­zen Kir­che (nicht nur wie bei einer Selig­spre­chung der Regi­on) die Ver­eh­rung erlaubt.

      Man müss­te aber in die­sem Fall der gan­zen Kir­che erklä­ren, wor­um es hier genau geht.

      Und das unter­bleibt bisher.

      Ihr State­ment bestä­tigt aller­dings bereits her­vor­ra­gend das, was ich oben über die zwei Lager sag­te, die mit die­ser Fami­lie nichts anfan­gen kön­nen. So schnell erfül­len sich Vorhersagen.

      Mit die­sem dep­per­ten Argu­ment vom „Abschie­ben“ müss­ten Sie auch über Hl. Jean­ne France de Chan­tal her­fal­len – die stieg sogar über ihren 15-jäh­ri­gen Sohn drü­ber, der sie nicht ins Klo­ster gehen las­sen woll­te, weil er mein­te, sie noch als Mut­ter zu brau­chen. Und abge­seg­net hat­te die­se Vor­ge­hens­wei­se kein Gerin­ge­rer als der Hl. Franz von Sales.

      Mir scheint, frü­he­re Zei­ten hat­ten ein nüch­ter­ne­res, in jedem Fall ganz unsen­ti­men­ta­les Ver­hält­nis zur „Fami­lie“ und hiel­ten Müt­ter nicht für Glucken.

      Aber all das müss­te in der Kir­che wie­der zurecht­ge­rückt werden.

      • klar bei den Wöl­fen, Kor­rekt den Wöl­fin­nen ist es auch so.
        Die ren­nen alle fort und die die zu lang­sam ist, muss sich um die Klei­nen kümmern.
        Aber anson­sten war man zur Zei­ten der Frau von Chan­tal mit 15 schon erwach­se­ner als heu­te, von daher lässt es sich nicht vergleichen.
        Und Chri­stus höchst­perön­lich lobt die Glucken, „OH Jeru­sa­lem wie oft woll­te ich dich sam­meln wie eine Glucke ihre Küchlein.…“
        Und der ein­zi­ge Trost in die­sen wir­ren Zei­ten, wo auch anson­sten klu­ge udn gestan­de­ne Frau­en, nichts davon wis­sen wol­len MUt­ter zu sein, obwohl wir in Zei­ten leben wo sie das könnten.….also in die­sen Zei­ten besteht der Trost dar­in, dass Gott höchst­per­sön­lich uns sagen lässt „Selbst wenn eine Mut­ter ihres Kind­lein ver­gä­ße, ich ver­ges­se dich nicht!“

      • @ besorg­ter christ

        Wenn Frau von Cha­t­als Jun­ge schon so reif gewe­sen wäre, hät­te er sich sicher nicht so ange­stellt und der Mut­ter sogar mit sei­nem Leib den Weg verstellt. 

        Anson­sten blei­ben Sie mal auf dem Tep­pich: Wenn in geho­be­ne­ren Krei­sen oder an Höfen Kin­der auch Ammen und Gou­ver­nan­ten anver­traut wur­den, dann ist das kei­ne Form des „Sich-nicht-Küm­merns“ der Eltern, son­dern eine pri­vi­le­gier­te Form der Für­sor­ge, die sich ein­fa­che Leu­te nicht lei­sten konn­ten und eher durch Ver­wand­te kompensierten. 

        Es ist unver­schämt und dreist, die­sen Leu­ten zu unter­stel­len, sie hät­ten ihre Kin­der „abge­scho­ben“.
        Gera­de aus The­re­ses Buch „Geschich­te einer See­le“ geht her­vor, wie sehr sich die Eltern geküm­mert haben!
        Sie reden, als wüss­ten Sie über­haupt nicht, in welch einer Ver­fas­sung man als Mut­ter ist.
        Und Sie haben kei­ne Ahnung von den inne­ren und äuße­ren Zwän­gen oder Not­wen­dig­kei­ten, unter denen wir Müt­ter ste­hen. Das ist kei­ne Theo­rie, son­dern immer ein kon­kre­ter Lebenszusammenhang.
        Und ich ken­ne per­sön­lich kei­ne Mut­ter, die sich ihren Kin­dern nicht ver­pflich­tet sähe – man ver­misst das viel öfter bei den Vätern. Aber las­sen wir das.

        Auch in der Schrift gibt es die Geschich­te, wo ein „Ent­wöhn­ter“ zum Prie­ster in die Obhut gege­ben wird (Samu­el zu Eli). Sie hät­ten das ein „Abschie­ben“ genannt. Han­na erfüll­te damit ein Gelüb­de und Gott hat es ange­nom­men und gewür­digt. Mit Sicher­heit hat sie immer ihr Kind im Her­zen getra­gen! Jedes Jahr näh­te sie ihm ein neu­es Kleid­chen und brach­te es ihm zum Stifts­zelt. Die­ser eine Satz sagt uns alles. Und wirft bereits den Schat­ten auf Maria vor­aus, die ihren Sohn von Anfang an Gott zurück­gab – bis unters Kreuz.

        Wir wis­sen das auch aus dem Mit­tel­al­ter, wo vie­le sehr klei­ne Kin­der Klö­stern als Obla­ten über­ge­ben wur­den und dort mit den Mönchen/​Nonnen aufwuchsen.
        Das trifft z.B. auf Hil­de­gard von Bin­gen zu oder auf den berühm­ten Abt Wil­helm von Hir­sau. Bei­de wur­den so zu gro­ßen Gestal­ten in der Kir­che. Ein beson­ders spek­ta­ku­lä­res Bei­spiel die­ser Pra­xis ist auch Her­mann der Lah­me, der sei­ner Mut­ter dafür ewig dank­bar war und in ihr etwas von der müt­ter­li­chen Für­sor­ge Mari­ens erkannte.

        Wenn Katho­li­ken nicht ein etwas nüch­ter­ne­res Ver­hält­nis zu der Fra­ge­stel­lung ein­neh­men und end­lich das sen­ti­men­ta­le Bei­werk auf­ge­ben, wird das alles nichts als katho­li­scher Psy­cho-Aber­glau­be und ist obern­drein nicht einlösbar.

      • ein Hil­de­gard von Bin­gen ver­ur­teilt aber streng die Pra­xis ihrer Zeit, klei­ne Kin­der ins Klo­ster zu geben. Sagt jedoch den so behan­del­ten Kin­der, dass sie dar­in den­noch Got­tes Wil­len erken­nen sollen.
        Wis­sen Sie, die Welt ist nicht ein­fach nur schwarz weiß und ein Niko­laus von der Flue hat sei­ne Fami­lie ver­las­sen, gera­de weil man das nicht macht, sei­ne Fami­lie verlassen.
        Samu­el wur­de als klei­nes Kind in den Tem­pel abge­scho­ben, weil es was ganz beson­de­res war, wie übri­gens auch mit der Mut­ter­got­tes, die nach der Legen­de auch mit 3 Jah­ren in den Tem­pel kam und und und.
        Und bei Her­mann dem Lah­men war die Sache doch etwas anders gela­gert, der wur­de von sei­nem Vater dem Klo­ster über­ge­ben um den Mön­chen und der Mut­ter eine rein­zu­wür­gen, weil der Vater aus dem glei­chen Holz geschnitzt war wie der Vater der hei­li­gen Odi­lia, also die Behin­de­rung des Soh­nes als per­sön­li­che Belei­di­gung auf­ge­fasst hat und als Ale­man­nen­fürst hat­te er was gegen die frän­ki­sche Reichsabtei.

      • Sie haben wie­der punkt­ge­nau über­le­sen oder nicht kapiert oder igno­rie­ren bewusst, dass ich genau das oben bereits geschrie­ben hatte.

        Sie malen jede noch so dif­fe­ren­zier­te Aus­sa­ge mei­ner­seits schwarz-weiß. Ist das eigent­lich Absicht?

        Wenn das „ganz Beson­de­re“ sich aber aus je indivuel­len Grün­den so häuft, dann ist es kein Ein­zel­fall mehr.

        Soviel Logik soll­te sein.

      • Wir reden hier über Gott und die, die er ruft.
        Wenn Gott ruft, dann ruft er zu einem beson­de­ren Amt.
        Also Bei­spiel aus der Küche, wenn in der Sup­pe zuviel Salz ist, dann taugt sie nichts.
        Salz ist dazu da, Spei­sen zu wür­zen, und auch zu kon­ser­vie­ren, so ist das Beson­de­re dazu da, das nor­ma­le zu schüt­zen und zur Voll­endung zu bringen.

Kommentare sind deaktiviert.