Lebensrechtler aus der ganzen Welt in Rom – Das Rezept sind kinderreiche Familien


Kardinal George Pell: Plädoyer für die kinderreiche Familie
Kar­di­nal Geor­ge Pell: Plä­doy­er für die kin­der­rei­che Familie

(Rom) Der Marsch für das Leben 2015 war eine Gele­gen­heit, die Ver­tre­ter zahl­rei­cher Lebens­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen in Rom zu ver­sam­meln. Pro Life und Pro Fami­ly sei­en Syn­ony­me, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na. Rund um den Marsch für das Leben fan­den zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen statt, dar­un­ter am ver­gan­ge­nen Sams­tag auch eine Tagung in der Aula San Pio X mit einer Lec­tio magi­stra­lis von Kar­di­nal Geor­ge Pell .

Anzei­ge

Die Lec­tio wur­de gefolgt von einer viel applau­dier­ten Rede von John-Hen­ry Westen, dem Direk­tor von Life­Si­teNews, dem welt­weit wich­tig­sten Pro-Life-Infor­ma­ti­ons­dienst. Zum Tref­fen hat­te Voice of the Fami­ly gela­den. Das Ziel ist es, die wich­tig­sten Lebens­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen und Fami­li­en­or­ga­ni­sa­tio­nen zusammenzuführen.

Ein­ge­lei­tet wur­de das Tref­fen von Vir­gi­nia Coda-Nun­zi­an­te, der Spre­che­rin des Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tees des ita­lie­ni­schen Mar­sches für das Leben. Die Mode­ra­ti­on hat­te John Sme­a­ton von Voice of the Fami­ly. Im Anschluß konn­ten die Anwe­sen­den den bei­den Red­nern Fra­gen stellen.

„Wer die Familie schädigt, schädigt die Gesellschaft“

Kar­di­nal Pell stell­te die zen­tra­le Rol­le der Fami­lie in den Mit­tel­punkt sei­ner Aus­füh­run­gen. Die Fami­lie bezeich­ne­te er als „Haus­kir­che“, um den hohen erzie­he­ri­schen Wert die­ser Insti­tu­ti­on zu unter­strei­chen. „Wenn es stimmt, daß man dem Men­schen Scha­den zufügt, wenn man die Umwelt schä­digt, dann stimmt es um so mehr, daß durch Schä­di­gung der Fami­lie die Gesell­schaft geschä­digt wird“, so der Prä­fekt des Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­ats und Mit­glied des C9-Kardinalsrats.

Der Kar­di­nal beleg­te sei­ne Aus­sa­ge durch den Hin­weis auf eine in Eng­land durch­ge­führ­te sozio­lo­gi­sche Stu­die, die beweist, daß die Kin­der geschie­de­ner Eltern schlech­te­re schu­li­sche Lei­stun­gen erbrin­gen, signi­fi­kant häu­fi­ger Teen­ager­schwan­ger­schaf­ten auf­wei­sen und eine grö­ße­re Wahr­schein­lich­keit haben, in Armut zu enden.
Eben­so neh­me unter Geschie­de­nen die Abkehr vom prak­ti­zier­ten Glau­ben und über­haupt der Reli­gi­on zu.

Daher sei der noch heu­te wie­der­hol­te Satz falsch, so der Kar­di­nal, laut dem Kin­der es vor­zie­hen wür­den, die Kin­der von geschie­de­nen Eltern zu sein, als von Eltern, die mit­ein­an­der streiten.

„Ehen machen glücklicher als Zusammenleben ohne Trauschein“

Zudem wür­den Stu­di­en den gesi­cher­ten Nach­weis erbrin­gen, daß ver­hei­ra­te­te Paa­re in grö­ße­rer Har­mo­nie leben als wil­de „Ehen“, die sich immer am Abgrund der Tren­nung ent­lang bewe­gen. Glei­ches gel­te für Fami­li­en mit mehr als drei Kin­dern, die har­mo­ni­scher, zufrie­de­ner und sta­bi­ler und daher weni­ger schei­dungs­an­fäl­lig sei­en, als jene mit weni­ger Nachwuchs.

Die tra­di­tio­nel­le Fami­lie mit einem tra­di­tio­nel­len Lebens­stil, zum Bei­spiel dem gemein­sa­mem Abend­essen, ist sta­bi­ler und läßt ihre Ange­hö­ri­gen zufrie­de­ner und glück­li­cher sein. Mit ande­ren Wor­ten, das genaue Gegen­teil der stän­dig wie­der­hol­ten Pro­pa­gan­da: „Bes­ser eine geschie­de­ne Frau als eine unglück­li­che Frau“.

Das Rezept? „Ehen schließen und kinderreiche Familien gründen“

Wie lau­te das Rezept gegen die Desta­bi­li­sie­rung der Gesell­schaft, per­sön­li­che Unzu­frie­den­heit, sozia­le Pla­gen und für Sta­bi­li­tät, Zufrie­den­heit, Har­mo­nie und Glück­lick­sein? Kar­di­nal Pell faß­te die Ant­wort so zusam­men: „Wenn ihr katho­li­scher sein wollt, dann öff­net euch für eine kin­der­rei­he Fami­lie und emp­fehlt das auch euren Kin­dern“. Denn umge­kehrt wei­sen weni­ger kin­der­rei­che Fami­li­en, die vom Gesetz auf­ge­zwun­ge­ne Ein-Kind-Fami­lie wie in Chi­na, eine Nei­gung zur Trau­rig­keit und zu einem immer grö­ße­ren Ego­is­mus auf, die zur sozia­len Pla­ge werden.

Unter den Zuhö­rern der Lec­tio von Kar­di­nal Pell war auch Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke, der einen der bei­den Tagungs­ta­ge abschloß, an denen Pro-Life-Ver­tre­ter aus allen fünf Kon­ti­nen­ten mit­ein­an­der dis­ku­tier­ten. Das Wort ergrif­fen unter ande­ren: Matthew McCus­ker, Voice of the Fami­ly; Col­leen Bay­er, Fami­ly Life Inter­na­tio­nal – Neu­se­land; Father Shen­an Boquet, Human Life Inter­na­tio­nal; Maria Madi­se, Voice of the Fami­ly; Father Linus Clo­vis. Fami­ly Life Inter­na­tio­nal; Tho­mas Ward, Natio­nal Asso­cia­ti­on of the Catho­lic Fami­lies; Mario Navar­ro da Costa,TFP-Washing­ton; aus Deutsch­land die Publi­zi­stin Gabrie­le Kuby; Rober­to de Mat­tei, Fon­da­zio­ne Lepan­to, Xabier Dor, SOS-Petits, José Anto­nio Ure­ta, Pro Euro­pa Cri­stia­na – Brüs­sel, Mark Scri­ber­ras, Life Net­work Mal­ta.

Unter den zahl­rei­chen Teil­neh­mern sei­en noch genannt: John Jal­se­vac, Life­Si­teNews (Kana­da); Sarah Flood Beau­brun, Car­ri­be­an Cen­ter for Fami­ly and Human Rights; Greg Clo­vis, Fami­ly Life Inter­na­tio­nal (Groß­bri­tan­ni­en); Reg­gie Litt­le­john, Women’s Rights Wit­hout Fron­tiers (USA); Joseph Meaney, HLI Inter­na­tio­nal; Hila­ry White, Life­Si­teNews; Ruben Navar­ro, Alli­ance Defen­ding Free­dom Inter­na­tio­nal (Schweiz); Ray­mond de Sou­za, Sacred Heart Insti­tu­te; Jean­ne Smits (Frank­reich); Gré­gor Pup­pin­ck, Euro­pean Cent­re for Law and Justi­ce (Frank­reich); Moni­ka Rod­man Mon­tan­a­ro, Rachel’s Viney­ard; Bog­dan Stan­ciu, Pro Vita (Rumä­ni­en); Alex­an­dra Nada­ne, Stu­den­ti pen­tru Via­ta (Rumä­ni­en); Vero­ni­ca Iani, proEdu­ca­tie Euro­pa (Rumä­ni­en); Geor­ges Mar­tin, Frank­reich); David Pren­tis, Cou­ple to Cou­ple League (Tsche­chi­sche Repu­blik); Kata­ri­na Nzoban­do­ra (Slo­we­ni­en); Michiel Hem­min­ga, Civi­tas Chri­stia­na (Nie­der­lan­de); Declan Waters, Holy Love Infor­ma­ti­on Cent­re (Irland); Car­mel Waters, Holy Love Infor­ma­ti­on Cent­re (Irland); Jen­ny­fer Guar­ni­zo, Pro Euro­pa (USA); Joseph DeCa­ria, Cam­paign Life Coali­ti­on (Kana­da); Anne Last­man, Vic­tims of Abor­ti­on (Austra­li­en); Hugo Bos, Civi­tas Chri­stia­na (Nie­der­lan­de).

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!