Liebe Brüder und Schwestern,
heute wollen wir die Bedeutung von drei zentralen Worten für das konkrete Leben innerhalb der Familie betrachten: Bitte, Danke, Entschuldigung. Diese drei Worte ermöglichen ein gutes und schönes Familienleben. Dabei ist es aber gar nicht immer so einfach, sie zu praktizieren.
Bevor wir irgendetwas nehmen, bitten wir erst darum, es nehmen zu dürfen. Mit der Anfrage „Darf ich bitte?“ bringen wir unseren Respekt vor dem anderen zum Ausdruck und laden ihn ein, dass er sein Herz öffne. Im Buch der Offenbarung des Johannes klopft auch Jesus an die Tür, damit man ihm öffne (vgl. 3,20). Dankbarkeit wird manchmal als Zeichen der Schwäche gedeutet. „Danke“ sagen ist aber wesentlich für ein gutes Familienleben. Wir bringen damit die Würde der Person unserer Mitmenschen zum Ausdruck und schaffen ein Klima der sozialen Gerechtigkeit. Das dritte Wort „Entschuldigung“ fällt uns schwer und ist doch so wichtig. Ohne die Bitte und die Bereitschaft zu verzeihen werden kleine Risse zu tiefen Gräben. Daher ermutigt Christus im Vaterunser zu einer Gesinnung des Verzeihens. Um Verzeihung bitten und Verzeihung schenken heilt Wunden. Bitte, Danke, Entschuldigung – das sind Schlüsselwörter unseres Lebens, in unserer Familie und der Gesellschaft.
Mit Freude heiße ich die Gläubigen deutscher Sprache willkommen, besonders die Priesteramtskandidaten aus dem überdiözesanen Seminar „Leopoldinum“. Im Marienmonat Mai verbinden wir uns im Gebet zur allerseligsten Jungfrau Maria und vertrauen ihr insbesondere unsere Familien an. Von Herzen segne ich euch.