Ab Ende Januar 2010 walzte eine Medienkampagne von riesigem Ausmaß das Ansehen der katholischen Kirche nieder. Im März und April vor fünf Jahren hatte die mediale Missbrauchs-Skandalisierung ihren Höhepunkt erreicht. Die Frankfurter Neue Presse stellte in einem Interview alle katholischen Priester unter Missbrauchsverdacht.
Von Werner Rothenberger
Vor 15 Jahren deckte die Frankfurter Rundschau auf, dass Direktor und Lehrer der hessischen Odenwaldschule ihre anvertrauten Schüler „in inflationärem Umfang“ missbraucht hatten. Dieser erstmaligen Enthüllung von ungeheuerlichen Vorgängen folgten keine weiteren Presseberichte. Lag es an der reformpädagogisch und linksorientierten Schule, dass die Journalisten ihrer Pflicht zu Recherche und Information der Öffentlichkeit nicht nachkamen? Waren die Medienleute zu feige, am Image der Unesco-Schule zu kratzen? Hatten die prominenten Eltern der Schüler die Medien eingeschüchtert, bedroht oder gar Journalisten für ihr Schweigen gekauft? Jedenfalls hätten vor 14 Jahren der Direktor und einige seiner Missbrauchslehrer noch zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn die Medien damals an dieser und anderen öffentlichen Heimschulen zu den vertuschten Missbräuchen recherchiert hätten.
Die Medien betreiben Rufschädigung der Kirche
Ganz anders reagierten die Medien, als die Berliner Jesuitenschule Canisius-Kolleg von sich aus zu vergangenen Missbrauchsvorfällen aktiv wurde, indem die Schulleitung die ehemaligen Schüler anschrieb. In den Monaten ab Ende Januar 2010 verbreitete die Presse auf allen Kanälen Hunderte von Artikeln über Missbräuche im kirchlichen Bereich seit 1945. Das Ergebnis dieser Medienkampagne war eine manipulierte Sicht der Gesellschaft auf die Kirche: Die Mehrheit der Bevölkerung war danach der Ansicht, dass Missbräuche im kirchlichen Bereich häufiger als in anderen gesellschaftlichen Institutionen wie Schulen, Internaten oder Vereinen vorkämen. Dagegen bewegen sich die tatsächlichen Zahlen nach den Forschungen der Professoren Pfeiffer und Körber eher im Promille-Bereich.
Wie kommt es, dass die Medien jederzeit „sprungbereit“ sind zur Auswalzung von Mißständen in der Kirche? Warum werden tatsächliche oder vermeintliche sexuelle Verfehlungen im kirchlichen Bereich von der Presse unverhältnismäßig aufgebauscht und skandalisiert?
Vor zwei Jahres lief eine Neuverfilmung von Diderots „Die Nonne“ in den Kinos an. Der französische Aufklärer hatte sich in seinem gleichnamigen Roman darum bemüht, Stereotype über katholisches Ordensleben zu verbreiten: In Klöstern herrsche Unfreiwilligkeit und Unterdrückung. Und: Das Gelübde der Ehelosigkeit bei Nonnen, Mönchen und Priestern führe zu sexuellen Verfehlungen. Seither sind diese antikatholischen Klischees tief in der europäischen Literatur und Publizistik verankert.
Ein anti-katholischer Pogrom als Signal zu Bismarcks Kulturkampf
Der Preußische Kulturkampf gegen die katholische Kirche (1872–78) war durch eine Medienkampagne von Berliner Zeitungen gegen zwei Klostergründungen in Berlin-Moabit vorbereitet worden. Eine durch Medienhetze aufgepeitschte Menge von 3.000 Menschen stürmte im August 1869 in einem antikatholischen Pogrom die beiden Klöster, um die angeblichen Sittlichkeitsverbrechen von katholischen Ordenleuten aufzudecken und vermeintlich eingesperrte Nonnen zu befreien.
In den Kulturkampfjahren wurde die antikatholische Polemik verbreitert. Die weitgehend von liberal-protestantischen Kräften beherrschte Presse bediente dabei ein anti-klerikales Vorurteilsmuster, dass seit der Aufklärung gepflegt wurde: In den Priesterseminaren und Knabenkonflikten sowie den Klöstern würde eine jährlich steigende Zahl von Sittlichkeitsverbrechen vorkommen. Diese Fälle seien in der „Natur der Kirche“ begründet – so der Mediziner Virchow damals. Denn Zölibat und Klostergelübde würden zu geheimen und unnatürlichen Befriedigungen des Sexualtriebs verleiten. Nachdem sich die Presse auf die Jesuiten als die eigentlichen klerikalen Drahtzieher eingeschossen hatte, wurden sie als „Ungeziefer“ und „Volksschädlinge“ vom Staat verboten bzw. ausgewiesen.
Ohne die lang andauernde Medienkampagne wären die massiven Eingriffsgesetze Bismarcks gegen die katholische Kirche kaum durchsetzbar gewesen. Schlimmer noch: Die Kanzel-Gesetze sowie das Verbot und die Ausweisung katholischer Orden waren eindeutige Verstöße gegen die zumindest in Preußen verfassungsmäßig garantierten Grundrechte von Meinungs- und Vereinigungsfreiheit. In dieser Situation prostituierte sich das Gros der Medien an den allmächtigen Staat und verkaufte ihren Auftrag zur Kritik an unrechtmäßigen staatlichen Übergriffen für das Linsengericht der staatlichen Belobigung.
Die Kampagne der Goebbelspresse zu kirchlichen „Sittlichkeitsverbrechen“
Was die national-liberale und staatstreue Presse im Kulturkampf an anti-katholischen Berichtsmustern hervorgebracht hatte, sollte 60 Jahre später die Nazis wieder hervorholen. In den Jahren 1936/37 führte die Goebbelspresse eine konzentrierte Kampagne gegen die Kirche durch. Die damals gleichgeschalteten Medien waren von der NS-Schaltzentrale angewiesen worden, detailliert und mit vorgegebenen Folgerungen über die sogenannten Sittlichkeitsprozesse zu kirchlichen Personen zu berichten. Es ging dabei hauptsächlich um homosexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen bei Priestern und Ordensangehörigen. Bei den insgesamt ca. 250 Prozessen in zwei Jahren wurden weit unter einem Promille der Geistlichen in Deutschland verurteilt. Im gleichen Zeitraum führten die Nazi-Gerichte mehr als 16.000 Prozesse gegen zivile Homosexuelle durch, von denen aber die Presse keine längeren Berichte bringen durfte.
Das von den Nazis erstrebte Ergebnis in der öffentlichen Meinung war es, dass „Sittlichkeitsverbrechen“ vorwiegend mit katholischen Geistlichen, dem Zölibat und Klöstern in Verbindung gebracht werden sollten. Die Wirkung der nationalsozialistischen Rufmordkampagne gegen die Kirche fruchtete vor allem in den Köpfen und Vorurteilen der nicht-katholischen Bevölkerung. Bei den Katholiken gab es von 1937 bis 1939 nur einen geringen Anstieg der Kirchenaustrittszahlen.
Mediale Manipulation der Öffentlichkeit zum Schaden der Kirche
Die monatelange Konzentration der Presse auf Missbräuche in Bereich der katholischen Kirche im Frühjahr 2010 zeigte frappierende Parallelen und ähnliche Ergebnisse zu früheren antikatholischen Medienkampagnen. Wie in der Bismarckzeit traten fast alle Medien ohne irgendwelchen staatlichen Gleichschaltungsdruck, gleichwohl gleichgerichtet auf gegen Missbräuche in katholischen Einrichtungen. Die Medien vermittelten der Bevölkerung den Eindruck, als wenn ein Riesenanteil an der Gesamtzahl von sexuellen Übergriffen auf Minderjährige im Bereich der Kirche geschehen würde. Tatsächlich stammten nur 0,1 Prozent der Missbrauchstäter aus dem kirchlichen Bereich – so der Kriminologe Prof. Christian Pfeiffer. Die Medien hatten durch die gleichgerichtete Fokussierung ihrer Missbrauchspublikation auf die Kirche ein grotesk verzerrtes Bild von der Wirklichkeit konstruiert. Durch die hochgepeitschten Skandalisierungsmeldungen wurde die öffentliche Meinung extrem manipuliert: Im Sommer 2010 glaubte nach einer Allensbach-Befragung 47 Prozent der Deutschen, dass Missbräuche in der katholischen Kirche „häufig“ vorkämen.
An einer einzigen öffentlichen Schule mehr Missbrauchsopfer als in drei hessischen Bistümern
In Wahrheit kommen Missbrauchsfälle im kirchlichen Bereich signifikant weniger vor als in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Familie, Nachbarschaft, Vereinen, Schulen etc. In einer repräsentativen Studie des Kriminalistischen Forschungsinstituts Niedersachsen bezeichneten sich von 11.500 Befragten 683 als Opfer von sexuellem Missbrauchserfahrungen. Aber nur eine einzige Person gab an, von einem Priester missbräuchlich belästigt worden zu sein. Knapp 60 Personen (8,6 Prozent der Opfer) erwähnten Lehrpersonen als Missbrauchstäter. Als Quote von Missbrauchsopfern ermittelte das Institut die Zahl von 6,4 Prozent für Frauen und 1,3 Prozent für Männer.
Die vergleichsweise niedrigen Missbrauchszahlen im kirchlichen Bereich werden auch durch die Entschädigungspraxis bestätigt. Seit März 2011 konnten Geschädigte Anträge auf Geld- oder Therapie-Zahlungen bei den Bistümern stellen. In den drei hessischen Diözesen Fulda, Limburg und Mainz wurde an 61 Opfer von Missbrauchshandlungen von der Kirche „in Anerkennung des Leids“ eine Art Schmerzensgeld zwischen 1.000 und 13.000 Euro gezahlt. Diese Zahl der Missbrauchsopfer aus allen hessischen Pfarreien, kirchlichen Vereinen, Schulen und sonstigen Einrichtungen war demnach nur halb so hoch wie die an einer einzigen öffentlichen Schule: An der Odenwald-Internatsschule zählt man 132 Schulkindern als Vergewaltigungsopfer vom Schuldirektor Becker und sieben weiteren Lehrpersonen.
Priester und Zölibat unter Generalverdacht
Neben dieser Verzerrung und Manipulation zu den quantitativen Dimensionen des gesellschaftlichen Missbrauchsskandals hatten die Medien gleichzeitig auch eine inhaltliche Kampagne zur Rufschädigung der Kirche angefahren. Die aufgebauschten Missbrauchsfälle und –zahlen wurden wie seit 150 Jahren vielfach mit dem Zölibat in strukturelle Beziehung gebracht. Dutzende Presse-Kommentatoren frönten der Boulevard-Psychologie, dass die durch den Zölibat „unterdrückte natürliche Sexualität“ sich ein Ventil suche müsse. Auf dem Höhepunkt des anti-kirchlichen Skandalisierungsprozesses hatten sogar seriöse Presseorgane keine Bedenken mehr, pauschale Verleumdungen wie die von Oswalt Kolle zu präsentieren, mit denen alle Priester unter den Generalverdacht von potenziellen Missbrauchstäter gestellt wurden: „So wie die Priester Pfarrer geworden sind, damit sie leichter an Kinder herankommen können mit ihrem priesterlichen Gehabe. Ich sag’ immer: Die Soutane ist deshalb so groß, weil sich darunter so leicht Zwölfjährige verbergen lassen“ (Frankfurter Neue Presse vom 9. 3. 2010, inzwischen gelöscht). Das Pariser Schmutz-Satireblatt „Charlie Hebdo“ stellte auf einer Titelseite Papst Benedikt XVI. als Kinderschänder dar. Die Zeichnung wurde mit den Worten unterlegt: „Mal was anderes als immer diese Messdiener“.
In den vergangenen 15 Jahren wurde in Deutschland gegen etwa 150 Priester wegen Missbrauchs ermittelt – das ist ein Promille der Tatverdächtigen in diesem Bereich. Für Prof. Pfeiffer sind diese Zahlen und weitere Studien ein Beleg dafür, dass die Gruppe der zölibatären Priester signifikant weniger häufig in Missbrauchsverhalten verwickelt ist als andere Männer der entsprechenden Altersgruppe. Noch deutlicher ergibt sich diese kirchen-entlastende Tendenz aus den Forschungen des Kriminologen Hans-Ludwig Kröber – wie Pfeiffer ein unverdächtiger Fachmann bei nicht-katholischer Konfession. Demnach sind die Missbrauchszahlen bei katholischen Geistlichen 36 Mal niedriger als beim männlichen Durchschnitt der Bevölkerung.
Die Medien schaden der gesellschaftlichen Missbrauchsprävention
Die katholische Kirche war und ist Opfer der verzerrten Mediendarstellung. Ebenso fatal wie die Rufschädigung der Kirche war aber auch der gesellschaftliche Schaden der einseitigen Medienberichterstattung. Dazu Prof. Kröber: „Das Ärgerliche an der Debatte ist unter kriminologischem und Kinderschutz-Aspekt, dass die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Bereich gelenkt wird, aus dem den Kindern in Wahrheit am wenigsten Gefahr droht.“ Oder anders gesagt: Mit der Fokussierung auf den kirchlichen Bereich signalisierten die Medien den 99 Prozent der nicht-kirchlichen Missbrauchstätern in anderen Bereichen, dass sie relativ ungestört weitermachen könnten und wenig an medial-öffentlicher Aufdeckung befürchten müssten. Der von den Medien inszenierte Missbrauchsskandal zu Lasten der Kirche war eigentlich ein Medienskandal zum Nachteil der großen Masse der Missbrauchsopfer.
Selbstkritische Reflexion ist Sache der großen Medienhäuser offenbar nicht. Obwohl in den letzten fünf Jahren in verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen Missbräuche aufgedeckt wurden (Odenwaldschule, DDR-Heime etc.), reproduziert eine neuere ARD-Dokumentation den alten Tunnelblick allein auf die katholische Kirche. Schon der Titel „Das Schweigen der Männer“ deutet die Tendenz an, der Kirche etwas anheften zu wollen. Doch dazu später eine genauere Medienanalyse.
Bild: Trashget/Wikicommons/tomschrat
Ja so ist das. Die Heilige Kirche muß die Prügel einstecken die eigentlich der Herr kriegen soll. Sie muß ihren Buckel wegen ihm hinhalten. Wenn sie die Prügel nicht mehr haben will braucht sie einfach nur zu sagen „Wir haben mit dem nichts zu tun“ und schon hat sie ihre Ruhe und kann machen was sie will. Das gilt auch für jeden einzelnen Katholiken. Wenn man in dieser Welt gut ankommen und Karriere machen will sollte man seinen katholischen Glauben gut verstecken oder wenigstens nicht offensiv vertreten. Sonst gibt es Probleme. Der moderne Katholik hat es da auch ganz eindeutig besser. Er sagt, ich bin zwar katholisch aber mit den Regelungen aus dem finsteren Mittelalter wie zb. Zölibat und Beichte bin ich überhaupt nicht einverstanden und diese antisexuelle Leibesfeindlichkeit ist so lieblos und sowas von gestern davon distanziere ich mich in aller Form. Wenn man diese Dinge gut beherrscht kann man auch als Katholik in dieser Welt gut leben. Aber wehe man gibt dieser Welt zu verstehen was man von ihr hält.
Segne uns Maria dass wir nicht dumm werden vor deinem Sohn.
Per Mariam ad Christum.
Dass der „Welt“ daran liegt, die Kirche zu diffamieren, ist das eine.
Das andere aber ist, dass es in der Kirche tatsächlich viele Missstände gab und gibt, die nicht offen verhandelt, sondern unter den Teppich gekehrt oder marginalisiert wurden. Es ist schon ein Problem, dass Kirchenmänner teilweise verheerend mitgemischt haben in der Politik, dass sie sich instrumentalisieren ließen durch regionale Fürsten und vor Verbrechen nicht zurückschreckten – Hautpsache, ihre weltliche Macht blieb erhalten.
Man kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass die gesamte Zeit der Kirche seit Konstantin viele Kleriker mehr um ihre weltliche Macht rangen als um ihre geistliche Autorität.
Warum sollte wohl auch in La Salette gerade dieses Problem so deutlich angesprochen worden sein, wenn das alles nur böse Erfindungen der „Welt“ sind?
Vorgeformt ist dies alles in der jüdischen Religionskaste zur Zeit Jesu – auch sie buhlten nur um eines: um weltliche Macht. Geistliches Versagen galt als Kavaliersdelikt.
Wir müssen, wenn wir ehrlich sind, zugeben, dass man auch heute noch so denkt: Geistliches Versagen ist ein Kavaliersdelikt. Gerade dieser Tage hatten wir das auch hier im Forum… Jeder, der einen gewissen Anspruch an den Lebensstil und die Konsequenz in der Nachfolge Christi als Zeichen des wahren Christen ansieht, ist ja schon ein hochmütiger „Pharisäer“. Als ob Jesus nie eingefordert hätte, dass wir der Sünde fliehen sollen. Als ob wir nicht gemahnt worden wären, dass ein Glaube ohne Geistesfrüchte tot, heuchlerisch, nicht vorhanden ist!
Lehrirrtümer des Papstes haben inzwischen den Status lässlicher Sünden, wenn man die Mehrheitsmeinung der konservativen Katholiken so liest…
Das ist Wahnsinn, und die „Welt“ hat recht, wenn sie uns aus dem Tiefschlaf der permanenten Selbstabsolution im schweren Sündigen herausreißt.
Immerhin sollen wir – im Gegensatz zu einer Odenwaldschule & Co. und dem Heer verkommener Familienväter, die ihre Kinder missbrauchen, Licht der Welt, Salz der Erde sein.
Mit Recht erwartet die Welt von uns mehr Gerechtigkeit und Reinheit als von denen, die noch im Unglauben festsitzen.
Eine der Geistesfrüchte ist übrigens die Keuschheit…
Wenn wir die Ungläubigen durch unseren Wandel überzeugen sollen, dann muss von uns mehr verlangt werden können – auch nach der Schrift.
Und umso schlimmer ist es, wenn wir versagen und im Versagen dann noch Selbstmitleid üben.
Auch wenn böse Geister die schlimme Lage und den Machtmissbrauch der Kleriker mit Kusshand aufgreifen, um zu beweisen, dass das Christentum nichts taugt, sollten wir weinen darüber, dass viele von uns ihnen diese Munition geliefert haben – und nicht erst seit 5 Jahren…
„Das ist Wahnsinn, und die „Welt“ hat recht, wenn sie uns aus dem Tiefschlaf der permanenten Selbstabsolution im schweren Sündigen herausreißt.“
Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist. Die Welt kann uns doch gar nicht aus dem Tiefschlaf reißen den in dem großen Misthaufen in dem sie selber steckt kann sie uns doch gar nicht sehen geschweige den beurteilen. Ich brauche nur an den Goebbels denken. Ich finde die Mutter Gottes hat schon recht wenn sie uns aufruft „Kehrt um und tut Buße, betet für die Priester und Ordensleute“. Wer das tut braucht die Welt nicht mehr als Oberlehrer. Aber wenn die Welt eines Tages uns auch aufruft Buße zu tun und zu Jesus Christus umzukehren hoffe ich das mir einer Bescheid sagt denn das möchte ich nicht verpassen. Aber ich habe wenig Hoffnung. In Glaubensdingen sollte man sich besser nicht auf diese Welt verlassen denn die schmeißt auch trotz ihrer Sünden ständig Steine auf die katholische Kirche. Da wird sich nichts ändern.
„Mit Recht erwartet die Welt von uns mehr Gerechtigkeit und Reinheit als von denen, die noch im Unglauben festsitzen.“
Ich kannte das noch von früher wenn Katholiken böses und schlechtes getan haben. „Und das wollen Katholiken sein“ sagten die die nicht katholisch waren. Das hat sich heutzutage nun erledigt man bemerkt uns fast gar nicht mehr.
Per Mariam ad Christum.
Vom „Auf die Welt verlassen“ hatte ich allerdings auch nicht gesprochen…
Dennoch wissen die Nichtglaubenden instinktiv, was man von einem Katholiken erwarten sollte.
Und wir werden x‑fach aufgefordert im NT, den Nichtglaubenden keinen Anstoß durch ungeniertes Sündigen zu geben.
Im obigen Artikel wird bewusst der Unterschied zwischen den realen Sünden der Katholiken und der unterstellten Sünde verwischt.
Das finde ich einfach nicht redlich und unaufrichtig.
Man kann Goebbels Propaganda nicht guten Gewissens über einen Kamm scheren mit dem Entsetzen, das medial natürlich auch auch überstrapaziert wurde, wegen der vielen Missbräuche durch katholische Priester.
Es scheint drum zu gehen, dass man möglichst das Nest nicht beschmutzen lässt.
Das Nest IST aber beschmutzt worden – von innen.
Ob nun der Missbrauch in der RKK verhältnismäßig geringer oder stärker ist als anderswo, ist eben kein Argument: Gerade in der Kirche sollte so etwas überhaupt nicht vorkommen! Jeder Priester stellt Jesus dar! Denn dort würde man es weniger erwarten als an allen andern Orten!
Die Enttäuschung ist einfach sehr groß.
„Ob nun der Missbrauch in der RKK verhältnismäßig geringer oder stärker ist als anderswo, ist eben kein Argument:“
Genau das ist es auch nicht. Aber die Welt arbeitet knallhardt mit der Verschleierung damit und die große Masse die nicht besonders nachdenklich ist wird gegen die Kirche in Stellung gebracht. Das Wort „Mißbrauch“ fällt und das Unterbewußtsein spuckt sofort wie auf Knopfdruck „katholische Kirche“ aus. Und genau so ist es gewollt. Sie sind hochintelligent und wissen natürlich ganz genau das wir ständig manipuliert werden. Ich bin felsenfest überzeugt das auch wir die hier schreiben nicht mehr ganz sicher sein können das im unseren Unterbewußtsein Dinge gespeichert sind von denen wir nichts wissen und die uns jederzeit in die Irre führen können wenn eine bestimmte Situation enstanden ist. Aber durch das ständige Gebet (am besten den Rosenkranz) entsteht eine Macht die uns sehr effizient schützen kann.
Per Mariam ad Christum.
Immer wenn einer etwas auf eine rhetorisch geschickte Art vorträgt, findet er viel Zustimmung.
Immer wenn einer es schafft, unterbewusste Bedürfnisse zu befriedigen, wird er Anhänger finden.
Nicht nur böse Freimaurer, sondern auch reaktionäre Katholiken befriedigen ihre Fanclubs. Und das Schlimme ist: fast alle Menschen, ob Kathol oder nicht, wollen manipuliert und mit einfachen Antworten bedient werden…
Es ist sicher gut und wichtig, den Rosenkranz zu beten – ich tue das auch – um bewahrt zu bleiben vor Irrtümern.
Die andere Verpflichtung ist aber die, sich nicht irreführen zu lassen – und dies durch den Einsatz des nüchternen und gerechten Denkens, das sich auch nicht von strategischen, auch nicht von konservativer oder reaktionärer Meinungsmache und Manipulation beeinflussen lässt. Und die gibt es leider auch.
Ihr Argument ist vielleicht unbewusst ein rein strategisches: man soll Sachen nicht sagen, weil sie strategisch gesehen schaden könnten. Die böse Welt will nichts als die Kirche in Misskredit bringen. Oder so ähnlich. Die Wahrheit ist hier auch Ihnen keine Erwähnung mehr wert.
Lieber @ shuca – das kanns doch nicht sein!
Ein Teil der „Welt“ sucht Gründe und nimmt sie dankbar an, die Kirche zu diffamieren.
Ein anderer Teil aber sehnt sich nach einer intakten, glaubwürdigen und stabilen Kirche.
Ist es nicht auch Ergebnis einer schlimmen Manipulation, wenn man als Katholik hinter allem, was die Menschen so äußern hinsichtlich der Kirche nur noch das Übelste anzunehmen vermag, nur noch Verschwörungen und Hetze riecht, auf alles mit dem Reflex des Selbstmitleides reagiert, darüber völlig kritikunfähig und selbstgerecht wird und den Ruf nach Glaubenszeugnis nicht mehr wahrnimmt, lieber diffamiert man auch das als alten „Freimaurertrick“…
Ein bisschen wohlwollend vorausgesetztes Vertrauen in die Echtheit einer Äußerung sollten wir – solange kein Gegenbeweis vorliegt – schon inverstieren.
Ich weiß schon, was Sie meinen, @ shuca, aber ich sehe hier mindestens zwei Seiten. Sie sehen nur eine.
Es ist eine anthropologische Konstante, dass sich JEDER Mensch, ob gläubig oder nicht, allzuleicht durch die soziale Gemeinschaft, der er sich verpflichtet sieht, manipulieren lässt.
Ich würde es nicht zu hoch hängen – die Journalisten schreiben sich auch bei anderen Themen gegenseitig alles ab.
„Ich weiß schon, was Sie meinen, @ shuca, aber ich sehe hier mindestens zwei Seiten. Sie sehen nur eine.“
Sie sollten mich nicht unterschätzen. Ich sehe sie auch und lese ihre Beiträge. Also zwei Seiten haben ich mindestens. Es sind aber noch ein paar mehr für mich alleine.
Per Mariam ad Christum.
Verzeihung – ich unterschätze Sie nicht, sondern schätze Sie einfach als Poster. Alles andere stünde mir überhaupt nicht zu…
Hier aber nahm ich das zur Grundlage, was Sie im konkreten Fall gepostet haben. Und das legte ein einseitiges Gewicht.
„Hier aber nahm ich das zur Grundlage, was Sie im konkreten Fall gepostet haben. Und das legte ein einseitiges Gewicht.“
Was sie als einseitiges Gewicht erwogen haben entspricht ihrer Gewichtsverteilung und hat mit meinem wiegen und Gewichten nicht viel zu tun.
Per Mariam ad Christum.
Antikatholische Medienarbeit.
Leider sind die amtlichen Vertreter der Kirche zu schnell über das hingehaltene Stöckchen „Missbrauch“ gesprungen. Sie hofften vergeblich durch „Transparenz“ die Kuh vom Eis zu holen. Den meisten Medien war es nicht um die Sache, sondern um die Diskreditierung der Kirche gegangen. Sie können das Thema gar nicht lange genug benagen.