Herr und Frau Bischof – Das erste Bischöfe-Ehepaar der Anglikaner


Bischof und Bischöfin
Bischof und Bischöfin

(Lon­don) Am ver­gan­ge­nen 26. Janu­ar erfolg­te in der angli­ka­ni­schen Kir­che von Eng­land die Amts­ein­füh­rung der ersten Frau als Bischö­fin. Ab 3. Juli wer­den die angli­ka­ni­schen Eng­län­der das erste Bischö­fe-Ehe­paar haben.

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Die Kir­che von Eng­land hat mit Ali­son White die Ernen­nung der zwei­ten Bischö­fin ihrer Geschich­te bekannt­ge­ge­ben. Ali­son White ist die Ehe­frau von Frank White, der bereits angli­ka­ni­scher Bischof ist.

Ab Juli sind die Whites das erste eng­li­sche Ehe­paar, bei dem bei­de Ehe­part­ner Bischö­fe sind. Frank White ist seit 2010 assi­stant bishop von New­cast­le. Zuvor war acht Jah­re Suf­fra­gan­bi­schof von Brixworth.

Eingetreten, wovor Gegner der Frauenordination gewarnt hatten

Ali­son White gilt angli­ka­ni­schen Geg­nern der Frau­en­or­di­na­ti­on als Pro­to­typ des­sen, wovor sie bereits vor 40 Jah­ren gewarnt hat­ten, daß nach jeder Befrie­di­gung einer For­de­rung, eine neue For­de­rung fol­gen wer­de. Von der für die Mehr­heits­be­schaf­fung bei demo­kra­ti­schen Abstim­mun­gen ent­schei­den­den „Mit­te“ wur­de dies zwar jeweils ent­schie­den bestrit­ten, die Fak­ten spra­chen dann aber eine ande­re Sprache.

In den 1970er Jah­ren begann die Dis­kus­si­on um die Frau­en­or­di­na­ti­on. Nach lan­gen, hef­ti­gen Debat­ten stimm­te die Gene­ral­syn­ode der Frau­en­or­di­na­ti­on zu. Weil die Ent­schei­dung die Kir­che von Eng­land zu zer­rei­ßen droh­te, wur­de es den Gemein­den frei­ge­stellt, die Beru­fung von Frau­en zu ver­wei­gern. 1994 wur­den die bei­den ersten Frau­en ordi­niert. Die BBC unter­stütz­te aktiv die Zulas­sung von Frau­en mit der Fern­seh­se­rie The Vicar of Dibley, einer Kunst­fi­gur, die den Eng­län­dern Prie­ste­rin­nen in Ide­al­ge­stalt präsentierte.

Die ersten zwei Priesterinnen werden auch die ersten zwei Bischöfinnen

Ab 2005 folg­te eine gan­ze Rei­he von Abstim­mun­gen in der Gene­ral­syn­ode, mit der schritt­wei­se alle Hür­den für die Zulas­sung von Bischö­fin­nen besei­tigt wur­den. Wegen anhal­ten­der Wider­stän­de zog sich die Zulas­sung noch Jah­re hin. In den Gre­mi­en wur­den durch Umbe­set­zun­gen neue Mehr­hei­ten geschaf­fen und solan­ge abge­stimmt, bis im Juli 2014 in der Gene­ral­syn­ode die ent­schei­den­de Zustim­mung erreicht wur­de. Mit Libby Lane wur­de vor zwei Mona­ten die erste Bischö­fin in ihr Amt eingeführt.

Ali­son White wur­de 1986 Dia­ko­nis­se, 1987 Dia­ko­nin. Libby Lane und Ali­son White waren 1994 die bei­den ersten Prie­ste­rin­nen der Kir­che von Eng­land. Bei­de wer­den 2015 auch die ersten Bischö­fin­nen. Lane und White sind ver­hei­ra­tet und haben je zwei Kin­der. Auch Lane ist mit einem angli­ka­ni­schen Kle­ri­ker ver­hei­ra­tet. Durch die Ehe mit einem Bischof schafft Ali­son White aller­dings einen Primat.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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5 Kommentare

  1. Wie schön für sie. Jetzt aber bit­te noch Oma und Opa (min­de­stens Prä­la­ten) und Sohn und Toch­ter (min­de­stens Mini­stran­ten). Wer schafft es als erster ins Buch der Rekorde?

  2. Na und?
    Wenn man das katho­li­sche Prie­ster­tum mit sei­ner Vor­stel­lung, dass ein Prie­ster in per­so­na Chri­sti han­delt, also dem Herrn die leib­li­che Gestalt hin­gibt, um Ihn, der als Mann ins Fleisch kam, IHn, den neu­en Adam, am Altar sicht­bar zu machen, sowie­so ablehnt, kann man auch ohne Not eine Frau zur Prie­ste­rin machen!
    Die pro­te­stan­ti­schen Grün­de gegen die Frau­en­or­di­na­ti­on waren rei­ne Diskriminierung.
    Die ech­ten katho­li­schen Grün­de dage­gen ent­sprin­gen aber einem heils­ge­schicht­li­chen Kom­ple­men­tärm­odell, in dem die Frau ohne­hin die „größ­te“ Rol­le erhal­ten hat, die men­schen­mög­lich ist: die Gottesmutter.
    Aber die lehnt der Pro­te­stan­tis­mus ja auch ab.

    Ver­ste­he also nicht, wor­über sich hier einer wundert.…das ist doch ein­fach nur fol­ge­rich­tig, was da geschieht.

    • Dog­ma­tisch voll­kom­men rich­tig. Die Pro­te­stan­ten ver­an­stal­ten mit ihren „Got­tes­dien­sten“ eine Art Thea­ter­auf­füh­rung des Abend­mahls Jesu, aber kei­ne echt sakra­men­ta­le Hand­lung wie in der triden­ti­ni­schen Messe.

      Die Frau hat im Katho­li­zis­mus ihre klar defi­nier­te Rol­le in Anleh­nung an die Mut­ter Got­tes. Nach dem Sün­den­fall gab es kei­nen ein­zi­gen Mann rein mensch­li­cher Natur, der in voll­kom­me­ner Sünd­lo­sig­keit gelebt hät­te, jedoch eine Frau rein mensch­li­cher Natur, die ich oben erwähnt habe.

  3. Die­ser Lai­en­bi­schof mit sei­ner Lai­en­bi­schö­fin sind die Kon­se­quenz der Kir­che Hein­rich VI II-vom Fel­sen Petri abge­fal­len lan­den sie immer mehr auf Schutt, Schot­ter und end­lich Sand-kein Bestand, da gilt nur eines zurück zur Hei­li­gen Katho­li­schen Kirche.Zumal die High Church nur als eine Kir­che der Rei­chen und Gross­kopf­eten von ihren Glie­dern wahr­ge­nom­men wird-daher die vie­len pro­te­stan­ti­schen Sek­ten: Jeru­sa­lem Jeru­sa­lem con­ver­te­re ad Domi­num Deum tuum!

  4. Allei­ne die­ses Bild dürf­te als Abschreckung genü­gen ! Zwei Lai­en spie­len „Bischofs­pär­chen“. Das Ergeb­nis einer men­schen­ge­mach­ten angli­ka­ni­schen Gemein­schaft ohne fel­si­ges Fun­da­ment; auf Sand gebaut ! Des­halb wird nicht nur die angli­ka­ni­sche Gemein­schaft son­dern wer­den alle ande­ren mitt­ler­wei­le ca. 30′000 (!) pro­te­stan­ti­schen Ein­zel­grup­pie­run­gen mehr und mehr im Sumpf des Zeit­gei­stes versinken. 

    Wel­che schlicht wahn­wit­zi­gen Fol­gen ein
    „unver­bind­li­ches Pau­schal­an­ge­bot zur Ein­heit“ mit sich bringt,
    zei­gen die Erklä­run­gen des „Erz­bi­schofs“ Welby
    – in Wirk­lich­keit selbst­re­dend wei­ter ein Laie –
    in einem Brief an Papst Fran­zis­kus phan­ta­sier­te Herr Wel­by fröh­lich drauf­los und mein­te in Bezug auf die Laien-“Bischofs“-Schauspielerinnen:
    -
    „Frau­en als Bischö­fin­nen tren­nen uns nicht“
    -

    Nun also der näch­ste Akt die­ser Tragikkomödie.
    die von der Kir­che abge­fal­le­ne angli­ka­ni­sche Gemein­schaft ist ein augen­schein­li­cher Beleg für die Zer­stö­rungs­kraft von men­schen­ge­mach­ten „Glau­bens­aus­le­gun­gen“.
    Über wei­te­re bereits in die Wege gelei­te­te angli­ka­ni­sche Ver­wü­stun­gen berich­te­te „katho​li​sches​.info“:
    -
    „Die Angli­ka­ner „refor­mie­ren“ den Tauf­ri­tus und ent­sor­gen die „Sün­de“ und den „Teu­fel“. Die neue Tauf­for­mel ist bereits in Gebrauch und wird vom neu­en Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry, Justin Wel­by uun­ter­stützt, der 2013 weni­ge Tage nach Papst Fran­zis­kus in sein Amt als Ehren­ober­haupt der angli­ka­ni­schen Welt­ge­mein­schaft ein­ge­führt wurde.
    [.…]
    Die angli­ka­ni­sche Kir­che „aktua­li­siert“ den Tauf­ri­tus und will künf­tig die Eltern und Tauf­pa­ten im Tauf­ver­spre­chen nicht mehr fra­gen, ob sie dem Satan widersagen.
    [.…]
    Laut Erz­bi­schof Wel­by sei die neue Tauf­for­mel vor­erst fakul­ta­tiv. Sie sei leich­ter für alle „ver­ständ­lich“ und auf der „Höhe der Zeit“.
    [.…]
    Auch das Glau­bens­be­kennt­nis und die Aner­ken­nung von Jesus Chri­stus als Herr und Gott soll weg­fal­len. Die For­mel lau­te­te bis­her: Do you sub­mit to Christ as Lord? Eine Aner­ken­nung von Chri­stus „als Gott“, wer­de von Eltern und Tauf­pa­ten nicht mehr ver­langt, weil die „Vor­stel­lung einer Unter­wer­fung“ heu­te „pro­ble­ma­tisch“ sei, „vor allem für Frau­en“, so Welby.“
    -

    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​4​/​0​1​/​0​7​/​a​n​g​l​i​k​a​n​e​r​-​t​i​l​g​e​n​-​s​u​e​n​d​e​-​u​n​d​-​t​e​u​f​e​l​-​a​u​s​-​t​a​u​f​r​i​t​u​s​-​b​a​n​a​l​i​s​i​e​r​u​n​g​-​d​e​r​-​t​a​u​fe/

    Hw Prof. May über den Öku­me­nis­mus als Anleh­nung an das pro­te­stan­ti­sche Prin­zip der Auflösung:
    -
    „Eine Erneue­rung der Kir­che kann es nur geben,
    wenn sie sich vom Pro­te­stan­tis­mus ein­deu­tig absetzt, denn der
    Pro­te­stan­tis­mus ist das Prin­zip der Auflösung.
    Die Kir­che braucht kei­nen Ökumenismus.
    Für den Ver­kehr mit Anders­gläu­bi­gen hat sie das Gebot der Nächstenliebe.“
    -

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