Halalgate – Reportage über französisches Fleisch schlägt Alarm


Halalgate - Anne de Loisy's Reportage schlägt Wellen
Halal­ga­te – Anne de Loisy’s Repor­ta­ge schlägt Wellen

(Paris) Die Repor­ta­ge ist erst vor kur­zem unter dem Titel Bon appe­tit! erschie­nen. Wenn man dar­in liest, was bei Frank­reichs Metz­gern der­zeit geschieht, kann einem der Appe­tit vergehen.

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Die Repor­ta­ge stammt von der fran­zö­si­schen Jour­na­li­stin Anne de Loi­sy. Sie ist das Ergeb­nis von drei Jah­ren Recher­che durch Frank­reichs Schlacht­hö­fe und Metz­ge­rei­en. Am Ende der Repor­ta­ge gelangt die Jour­na­li­stin zum Schluß, daß es in Frank­reich ein regel­rech­tes Halal­ga­te gebe. Ihrer Ansicht nach wer­den 50 Pro­zent des Rind­flei­sches, 40 Pro­zent des Hüh­ner­flei­sches und 95 Pro­zent des Schaf­flei­sches in Frank­reich bereits heu­te ritu­ell nach der isla­mi­schen Halal-Metho­de geschlach­tet oder bes­ser gesagt, geschäch­tet. Halal besagt, daß die Schlach­tung scha­ria­kon­form, also gemäß isla­mi­schem Gesetz erfolgt. Dabei han­delt es sich nicht nur um eine tra­di­tio­nel­le Schlach­tungs­me­tho­de, son­dern um einen reli­giö­sen Ritus, der für die Tie­re das Ver­blu­ten bei leben­di­gem Leib und daher einen qual­vol­len Tod bedeutet.

Großteil der Tiere wird in Frankreich Halal geschlachtet

„Das ist die spar­sam­ste Metho­de, die Tie­re zu schlach­ten“, recht­fer­tig­te der Paris­Match den tief­grei­fen­den Wan­del, der in Frank­reichs Schlacht­hö­fen und Metz­ge­rei­en statt­fin­det. In der Tat ist die isla­mi­sche Metho­de bil­li­ger, weil sie moder­ne Hygie­ne­vor­schrif­ten igno­riert. De Loi­sy spricht von einem Skan­dal, der von der Öffent­lich­keit völ­lig unbe­ach­tet sei. Weder die bür­ger­li­che Regie­rung des UMP noch die der­zei­ti­ge Regie­rung der Sozia­li­sten wür­de sich für das The­ma interessieren.

Da Frank­reich wegen der strik­ten Tren­nung von Staat und Kir­che kei­ne Erhe­bung der Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit vor­nimmt, gibt es kei­ne offi­zi­el­len Zah­len dar­über, wie hoch der Mos­le­m­an­teil ist. Die Schät­zun­gen rei­chen von 4–8 Mil­lio­nen. Mos­lem­ver­bän­de spre­chen meist von sechs Mil­lio­nen. Sie sind die Abneh­mer von halal-geschlach­te­tem Fleisch. Metz­ge­rei­en und Schlacht­hö­fe stel­len wegen der stei­gen­den Nach­fra­ge und zur Beschleu­ni­gung der Arbeits­ab­läu­fe, so Anne de Loi­sy, immer häu­fi­ger ganz auf Halal-Schlach­tun­gen um.

Halal-Fleisch Indikator für Vormarsch der Islamisierung

Laut Chri­sto­phe Pichery, Gene­ral­se­kre­tär von CARED, einem Akti­ons­ko­mi­tee zur Ein­hal­tung des Rechts­staa­tes, sei „Halal Aus­druck eines star­ken iden­ti­tä­ren Kamp­fes, der Aus­kunft gibt über den Vor­marsch der Isla­mi­sie­rung in Frankreich“.

Ein Kampf, der auf einer Ebe­ne geführt wer­de, die nicht ohne Risi­ko sei. Damit befaß­te sich lan­ge der Vete­ri­när­me­di­zi­ner Alain de Peret­ti, Vor­sit­zen­der der Ver­ei­ni­gung Vigi­lan­ce Halal mit 5.000 Mit­glie­dern. De Peret­ti zögert nicht, von „schwer­wie­gen­den hygie­nisch-sani­tä­ren Risi­ken“ zu spre­chen. Die Halal-Metho­de sei nicht nur für das Tier qual­voll, da es für die Schlach­tung nicht betäubt wird. Dar­aus erge­ben sich eine Rei­he von Fol­ge­wir­kun­gen. Dazu gehört zum Bei­spiel Erbro­che­nes, das durch das zu Tode ver­äng­stig­te Tier in den Kreis­lauf gera­te, von der Luft­röh­re bis zur Lun­ge und dann in den gan­zen Kör­per, weil das Tier zum Zeit­punkt der Schlach­tung ja noch atmet. Wegen des Todes­streß wür­den Tie­re Aus­schei­dun­gen absondern.

Das Feh­len oder unzu­rei­chen­de Rei­ni­gungs­maß­nah­men bei Halal-Schlach­tun­gen füh­ren dazu, daß sich Blut, Exkre­men­te, Erbro­che­nes in den Schlacht­hö­fen den gan­zen Tag hin­durch ver­mi­schen, bevor erst am Abend gerei­nigt wer­de. Eine explo­si­ve Mischung für die Gesund­heit. „Das alles wider­spricht völ­lig den Hygie­ne­be­stim­mun­gen, die in Frank­reich vom Gesetz vor­ge­schrie­ben sind“, so de Peret­ti. Sobald es sich um isla­mi­sche Ritu­al­schlach­tun­gen hand­le, wür­den alle gesetz­li­chen Bestim­mun­gen ihre Gül­tig­keit ver­lie­ren. Die Behör­den wür­den weg­schau­en. Die­se „hygie­ni­sche Anar­chie“ sei mit ein Grund, wes­halb Schlach­ter bereit­wil­lig zur Halal-Schlach­tung umstei­gen würden.

Gefährliche Gesundheitsrisiken

Ein Bericht der Aka­de­mie der fran­zö­si­schen Tier­ärz­te wur­de bereits im Dezem­ber 2006 dem Land­wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um zuge­lei­tet, um vor den Gefah­ren der sich aus­brei­ten­den Halal-Schlach­tun­gen zu war­nen. Die Tier­ärz­te mach­ten in bak­te­rio­lo­gi­scher Hin­sicht etwa auf mutier­te Bak­te­ri­en­stäm­me von Esche­ri­chia Coli über Sal­mo­nel­len bis zu Sta­phy­lo­coc­cus Aureus (ein Bak­te­ri­um, das für eine gan­ze Rei­he von Krank­hei­ten ver­ant­wort­lich ist) aufmerksam.

Wei­ters wird Halal als mög­li­cher Grund bei­spiels­wei­se für immer häu­fi­ger von den Gesund­heits­be­hör­den regi­strier­ten Magen­darm­ent­zün­dun­gen ange­se­hen. Eben­so als Ursa­che für gene­ti­sche Ver­än­de­run­gen von Bak­te­ri­en, die anti­bio­ti­ka­re­si­stent wer­den mit allen damit ver­bun­de­nen Folgen.

Im Westen hat man sich durch ver­än­der­te Arbeits­zei­ten und Eßge­wohn­hei­ten dar­an gewöhnt, kaum oder nur gering­fü­gig gekoch­te Spei­sen zu essen. Mit der Aus­brei­tung von Halal-Fleisch ergibt sich dar­aus ein erhöh­tes Risi­ko. Die Zahl der Mos­lems in Frank­reich und viel höhe­ren Halal-Schlach­tungs­ra­ten bedeu­ten, daß vie­le Fran­zo­sen, Nicht-Mos­lems, Halal-Fleisch essen, ohne es zu wis­sen. Sie kau­fen es beim Metz­ger, im Super­markt oder es wird ihnen im Restau­rant vorgesetzt.

Westliche Eßgewohnheiten verstärken Risiken

Fran­zö­si­sche Ärz­te­ver­ei­ni­gung drän­gen die Bür­ger dazu, nur gut gekoch­tes Fleisch zu essen. Die ent­spre­chen­den Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gnen sind im Zusam­men­hang mit der Aus­brei­tung von Halal-Fleisch zu sehen, nur wage das nie­mand zu sagen, so Anne de Loi­sy. Die­se Emp­feh­lun­gen lösen aller­dings kein Pro­blem, solan­ge jene, deren Pflicht es ist, für die Ein­hal­tung der Geset­ze und der hygie­ni­schen Bestim­mun­gen zu sor­gen, wegschauen.

Im Bereich des Flei­sches ist Frank­reich bereits isla­mi­siert. Die Mehr­heit des Flei­sches, das in Frank­reich in wel­cher Form auch immer auf den Tel­ler kom­me, ist Halal-Fleisch von Tie­ren, das unter pre­kä­ren hygie­ni­schen Bestim­mun­gen nach einem isla­mi­schen Ritu­al geschlach­tet wur­de. Ein­zi­ge Garan­tie, Fleisch zu erhal­ten, das nach euro­päi­schen Hygie­ne-Stan­dards geschlach­tet wur­de, ist, Schwei­ne­fleisch zu bestel­len. Das aber wer­de in Frank­reich immer rarer. Aus Rück­sicht auf mos­le­mi­sche Kund­schaft neh­men immer mehr Lebens­mit­tel­händ­ler Schwei­ne­fleisch aus dem Angebot.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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