„Familienminister“ des Vatikans wirbt für Kasper-Bergoglio-Agenda


Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, "Familienminister" des Heiligen Stuhls
Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia, „Fami­li­en­mi­ni­ster“ des Hei­li­gen Stuhls

(Rom) Die Agen­da der Kas­per-Frak­ti­on, die wesent­lich vom Wohl­wol­len von Papst Fran­zis­kus lebt, setzt ihre Vor­be­rei­tun­gen für den zwei­ten Teil der Fami­li­en­syn­ode vom 4.–25. Okto­ber 2015 fort. Beob­ach­ter wis­sen seit län­ge­rem, wo Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia, der Vor­sit­zen­de des Päpst­li­chen Rats für die Fami­lie steht. Nun gab sich Paglia öffent­lich als Kas­pe­ria­ner zu erken­nen. Zusam­men mit dem Chef­re­dak­teur der pro­gres­si­sti­schen katho­li­schen Wochen­zei­tung Fami­glia Cri­stia­na (FC), Don Anto­nio Sci­ort­i­no ver­öf­fent­lich­te Paglia ein Gesprächs­buch über die The­men der Bischofssynode.

Die Gesprächspartner – Erzbischof Vincenzo Paglia

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Msgr. Vin­cen­zo Paglia ist Mit­glied der 1968 gegrün­de­ten Gemein­schaft Sant’Egidio, deren Grün­der und ehe­ma­li­ger Vor­sit­zen­der Andrea Ric­ciar­di kein Hehl aus sei­ner Genug­tu­ung über den Rück­tritt von Bene­dikt XVI. mach­te. Auf die Gemein­schaft Sant’Egidio gehen die umstrit­te­nen inter­re­li­giö­sen „Welt­ge­bets­tref­fen“ in Assi­si von 1986, 2002 und 2011 zurück. Paglia, 1970 zum Prie­ster geweiht, war Rek­tor der Kir­che am Haupt­sitz der Gemein­schaft Sant’Egidio in Tra­ste­ve­re und Postu­la­tor im Selig­spre­chungs­ver­fah­ren von Erz­bi­schof Oscar Arnul­fo Rome­ro. Die Fähig­keit von Sant’Egidio, im Gegen­satz zu den mei­sten ande­ren kirch­li­chen 68er-Grup­pen, sich immer in der Nähe der Päp­ste zu hal­ten, führ­te 2000 als Geste des Wohl­wol­lens durch Johan­nes Paul II. zur Ernen­nung Pagli­as zum Bischof von Ter­ni-Nar­ni-Ama­lia. 2012 ernann­te ihn Bene­dikt XVI. zum Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Fami­li­en­ra­tes. Weni­ge Tage bevor Papst Bene­dikt XVI. sei­nen Amts­ver­zicht bekannt­gab, sag­te der „Fami­li­en­mi­ni­ster“ des Vati­kans, daß die Ehe zwar einem Mann und einer Frau vor­be­hal­ten sei, daß es aber eine Not­wen­dig­keit für die Staa­ten gebe, ver­mö­gens­recht­li­che und ande­re Aspek­te für homo­se­xu­el­le Part­ner­schaf­ten gesetz­lich zu regeln. Gleich­zei­tig for­der­te er eine Legi­ti­mie­rung der Homo­se­xua­li­tät in den Staa­ten der Welt, in denen sie straf­recht­lich ver­folgt wird.

Don Antonio Sciortino

Don Antonio Sciortino
Don Anto­nio Sciortino

Don Sci­ort­i­no ist katho­li­scher Ordens­prie­ster der Gesell­schaft vom Hl. Apo­stel Pau­lus. 1980 zum Prie­ster geweiht, stu­dier­te er Moral­theo­lo­gie an der Gre­go­ria­na in Rom. Seit 1984 gehört er der Redak­ti­on der Fami­glia Cri­stia­na (FC) an. 1988 wur­de er stell­ver­tre­ten­der Chef­re­dak­teur, 1992 gleich­be­rech­tig­ter Chef­re­dak­teur. Seit 1999 ist Sci­ort­i­no Chef­re­dak­teur und ver­ord­ne­te als sol­cher dem Blatt „Unab­hän­gig­keit von Par­tei­en“, was eine Öff­nung nach links bedeu­te­te. Gleich­zei­tig wur­de poli­ti­schen und sozia­len The­men ver­stärkt Raum gege­ben. Don Sci­orta­nos Mar­ken­zei­chen ist es, nie als Prie­ster geklei­det zu sein. Wenn Prie­ster nach Rom kom­men, die FC-Redak­ti­on befin­det sich in Mai­land, gel­ten kla­re Klei­dungs­vor­schrif­ten. Sci­ort­i­no besuch­te den­noch auch Papst Fran­zis­kus im offe­nen Hemdskragen.

Das Gesprächs­buch von Don Sci­ort­i­no und Kuri­en­erz­bi­schof Paglia trägt den Titel: „La Fami­glia. Voca­zio­ne e mis­sio­ne nella Chie­sa e nel mon­do“ (Die Fami­lie. Beru­fung und Auf­trag in Kir­che und Welt) und ist im ordens­ei­ge­nen Ver­lag San Pao­lo erschie­nen. „Wer wäre geeig­ne­ter als der Vor­sit­zen­de des Päpst­li­chen Rats für die Fami­lie und der Chef­re­dak­teur der Wochen­zeit­schrift Fami­glia Cri­stia­na über die The­men der Bischofs­syn­ode zu spre­chen“, begei­ster­te sich der Jour­na­list Dome­ni­co Agas­so von Vati­can Insi­der in sei­ner Buch­be­spre­chung. Nicht alle dürf­ten nach der Lek­tü­re des Buches glei­cher Ansicht sein.

Mit Franziskus für „mutige Synode“ und „kreative Liebe“

Don Sciortino (links) bei Papst Franziskus
Don Sci­ort­i­no (links) bei Papst Franziskus

Laut eige­nem Anspruch geht es den bei­den Gesprächs­part­ner dar­um, sich auf die von Papst Fran­zis­kus genann­ten Haupt­zie­le zu kon­zen­trie­ren, näm­lich von der Schön­heit der Ehe und der Fami­lie zu erzäh­len. In die­sem Sinn beto­nen Erz­bi­schof Paglia und Don Sci­ort­i­no dem Papst auch dar­in fol­gen zu wol­len, nicht eine „Liste von Vor­schrif­ten und Wahr­hei­ten“ wie­der­ho­len zu wol­len, die nicht die inne­ren „Sai­ten“ der Men­schen zum Klin­gen brin­gen wür­den. Ihnen gehe es um die „kon­kre­ten Berei­che des All­tags“. „Mit pasto­ra­ler Ver­ant­wor­tung“ wol­len sie sich „der Fra­gen anneh­men, die die­se Epo­che des Wan­dels mit sich bringt“.

Kei­nen Zwei­fel las­sen Paglia und Sci­ort­i­no, daß Papst Fran­zis­kus eine „muti­ge“ Syn­ode wol­le, die einen Weg der „krea­ti­ven Lie­be“ beschrei­te. Des­halb habe er die Syn­oden­vä­ter zu einem „ehr­li­chen, offe­nen und brü­der­li­chen“ Dia­log aufgefordert.

Das Buch ist über jede Sei­te um demon­stra­ti­ve Nähe zu Papst Fran­zis­kus bemüht, was im Rezen­sen­ten die Fra­ge auf­kom­men läßt, wie das­sel­be Buch wohl geschrie­ben wäre, wenn noch Bene­dikt XVI. oder Johan­nes Paul II. auf dem Stuhl Petri sit­zen wür­de. Im Buch beto­nen sie, auch „die deli­ka­te­sten und dor­nig­sten The­men anzu­spre­chen, wie die Fra­ge der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen und ihren Zugang zu den Sakramenten“.

2015, so Don Sci­ort­i­no, wer­de „das Jahr der Fami­lie sein, auch wenn die inter­na­tio­na­len Insti­tu­tio­nen wie die UNO und ähn­li­che Orga­ne kei­nen offi­zi­el­len Anlaß fest­ge­legt haben“. Grund dafür sei „die Insti­tu­ti­on von Papst Fran­zis­kus, gleich zwei Syn­oden zu die­ser grund­le­gen­den Rea­li­tät für die Gesell­schaft und die Kir­che“ ein­zu­be­ru­fen. Hin­zu­kom­me das Welt­fa­mi­li­en­tref­fen vom 22.–27. Sep­tem­ber in Phil­adel­phia und der 49. Welt­tag für die sozia­le Kom­mu­ni­ka­ti­on, die dem The­ma Fami­lie gewid­met wird.

„Nur das Evangelium und nichts anderes“ als Maßstab

Don Sci­ort­i­no zitiert Papst Fran­zis­kus, daß „nur das Evan­ge­li­um und nichts ande­res“, der Maß­stab für die Kir­che „auf dem Boden der heu­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen“ sei. Das erlau­be „neue Wege und unge­ahn­te Mög­lich­kei­ten“, so Papst Fran­zis­kus bei sei­ner Anspra­che bei der Gebets­vi­gil am 4. Okto­ber 2014 vor Beginn der Bischofs­syn­ode. Daher, so der Chef­re­dak­teur, wer­de es weder Abschot­tun­gen noch eine aben­teu­er­li­che Flucht nach vor­ne geben, son­dern einen Weg, der „geist­li­chen und pasto­ra­len Unterscheidung“.

Sci­ort­i­no benennt als Grün­de für die „tie­fe Kri­se“ der Fami­lie „Armut, Indi­vi­dua­lis­mus, Migra­ti­on, Krieg, Arbeits­platz­pro­ble­me, Gewalt, Miß­brauch, Abhän­gig­kei­ten“, die sich aus­nahms­los im sozi­al­po­li­ti­schen Bereich bewe­gen. Aber auch „Zusam­men­le­ben, ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten, Schei­dun­gen, Zweit­ehen, Kin­der­müt­ter, gleich­ge­schlecht­li­che Ver­bin­dun­gen, Kin­der, die in bis­her unbe­kann­tem Kon­text gebo­ren wer­den, Zugang zu den Sakra­men­ten für wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne“ sei­en direkt an die Kir­che gerich­te­te Fra­gen, die „immer im Span­nungs­feld von Treue zur Leh­re und Barm­her­zig­keit gegen­über jenen die lei­den und um Hil­fe bit­ten“ ste­he. Paglia unter­streicht, daß „zum ersten Mal in der Geschich­te der drei­fa­che Pfei­ler aus Ehe, Fami­lie und Leben in Fra­ge gestellt und der Anspruch erho­ben wird, ihn zu zerlegen.

Sciortino: „Anstoß zu neuem Humanismus“

Sci­ort­i­no: „Wenn wir den Anstoß zu einem neu­en Huma­nis­mus geben wol­len, braucht es eine erneu­er­te Syn­the­se zwi­schen bibli­scher Weis­heit und zeit­ge­nös­si­scher Kul­tur“. Das sei das „Herz der Her­aus­for­de­rung“, der sich er und Erz­bi­schof Paglia mit dem Buch gestellt hät­ten. Das erklär­te Ziel dabei sei, jeden ein­zu­bin­den, dem das Schick­sal der Fami­lie am Her­zen lie­ge, Gläu­bi­ge und Ungläu­bi­ge: „Die Fami­lie gehört allen. Sie ist ein uni­ver­sa­ler Schatz, den es zu bewah­ren gilt“, so der FC-Chefredakteur.

Paglia und Sci­ort­i­no stel­len sich die Fra­ge: „Hat in einer Gesell­schaft, die nicht dazu auf­for­dert, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, die das Pro­vi­so­ri­sche betont und dau­er­haf­te Bin­dun­gen bana­li­siert, die Ehe ‚für immer‘ noch einen Sinn? Vie­le Erfah­run­gen machen, alles aus­pro­bie­ren, das Leben nicht wirk­lich ernst­neh­men, nicht die gan­ze Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, die Gren­zen flie­hen ist eine immer prä­sen­te Ver­su­chung. Das Sakra­ment hat eine Kraft, die wir uns nicht ein­mal vor­stel­len kön­nen, manch­mal geheim und ver­bor­gen. Aus­gangs­punkt ist aber not­wen­di­ger­wei­se immer unser frei­es Ja. Ein Ja, das auch zag­haft sein kann, zögernd, sogar eine Ent­schei­dung mit dem Bewußt­sein eines Kin­des, aber Gott ist nie banal. Zudem, je mehr wir als ernst­haf­te Per­so­nen ihm gegen­über han­deln, umso ernst­haf­ter ist er mit uns und ant­wor­tet uns mit einer umwer­fen­den Prompt­heit und mit unüber­treff­li­cher Großzügigkeit.“

Papst wünscht „Vertiefung“ zu „wiederverheirateten Geschiedenen“

Bezüg­lich der Rela­tio Syn­odi, dem Schluß­be­richt der Bischofs­syn­ode 2014, gehen Paglia und Sci­ort­i­no ganz selbst­ver­ständ­lich davon aus, daß auch die drei abge­lehn­ten Pas­sa­gen inte­gra­ler Bestand­teil des­sel­ben sind. Die Bischofs­syn­ode hat­te die drei umstrit­ten­sten Arti­kel mit einer Öff­nung für wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne und Homo­se­xu­el­le ver­wor­fen. Papst Fran­zis­kus respek­tier­te die Geschäfts­ord­nung der Syn­ode aber nicht und ließ die abge­lehn­ten Pas­sa­gen den­noch mit dem übri­gen Doku­ment als Grund­la­ge für die Bischofs­syn­ode 2015 ver­öf­fent­li­chen. Ent­spre­chend sagen Paglia und Sci­ort­i­no, daß sie „die Ein­la­dung der Syn­oden­vä­ter auf­grei­fen, über die Mög­lich­keit nach­zu­den­ken, die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zu den Sakra­men­ten der Buße und der Eucha­ri­stie zuzulassen“.

Paglia wört­lich: „Der Text des Schluß­be­richts der Syn­ode spie­gelt die Mei­nung der Mehr­heit (wenn auch nicht von zwei Drit­tel) der anwe­sen­den Bischö­fe wie­der, die­se Fra­ge zu ver­tie­fen. Der even­tu­el­len Zulas­sung zu den Sakra­men­ten müß­te eine Buß­zeit unter der Ver­ant­wor­tung des Diö­ze­san­bi­schofs vor­aus­ge­hen. Die Fra­ge ist noch zu ver­tie­fen, indem man sich gut die Unter­schei­dung zwi­schen einer objek­ti­ven Situa­ti­on der Sün­de und den mil­dern­den Umstän­den ver­ge­gen­wär­tigt.“ Dabei ver­weist der Kuri­en­erz­bi­schof auf die Num­mer 1735 des Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che. Der Papst habe star­ke Wor­te gefun­den, die dazu auf­for­dern, wei­ter­zu­ge­hen auf der Suche nach mög­li­chen Lösun­gen. „Im Leben der Kir­che gab es immer Schrit­te vor­wärts (und wird es immer geben), die zu Ver­än­de­run­gen in der pasto­ra­len Pra­xis geführt haben und auch zu Ent­wick­lun­gen der Dok­trin. Die Kir­che lebt und ihr Glau­ben lebt“, so Paglia.

„intelligentere Lehre anerkennen“, die besser mit Praxis übereinstimmt

Die­se Ver­än­de­run­gen „sind immer mit größ­ter Vor­sicht ange­nom­men wor­den, um nicht die nöti­ge Über­ein­stim­mung zur Offen­ba­rung und ihrer Tra­di­ti­on zu ver­letz­ten. Gleich­zei­tig wur­den aber auf­rich­tig die objek­ti­ven Grün­de einer ange­mes­se­ne­ren intel­li­gen­te­ren Leh­re und einer bes­se­ren Kohä­renz in der Glau­bens­pra­xis aner­kannt. Paglia zitiert Papst Johan­nes XXIII., der „mit gro­ßer pasto­ra­ler Weis­heit jenen sag­te, die ihn wegen sei­ner Öff­nun­gen kri­ti­sier­ten“: „Es ist nicht das Evan­ge­li­um, das sich ändert, es sind wird, die es bes­ser ver­ste­hen.“ In die­sem Sin­ne zeigt sich Paglia „über­zeugt, daß auch in der behan­del­ten Fra­ge [der Zulas­sung „wie­der­ver­hei­ra­te­ter“ Ehe­bre­cher zur Kom­mu­ni­on] unter die­sem Gesichts­punkt vor­zu­ge­hen ist, das heißt, die Dok­trin auf tie­fe­re Art zu verstehen.“

Erz­bi­schof Paglia und Don Sci­ort­i­no spre­chen es nicht offen aus, daß sie für eine Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner zur Kom­mu­ni­on sind. Sie berei­ten aber den Weg dafür und las­sen an ihrer Prä­fe­renz kaum einen Zwei­fel. Eine kri­ti­sche Beleuch­tung der Zugangs­kri­te­ri­en zum Ehe­sa­kra­ment wird im Gespräch zwar ange­deu­tet, fin­det aber nicht statt. Das Pro­blem wird nicht an der Wur­zel ange­gan­gen, son­dern von hin­ten auf­ge­zäumt. Der Hin­weis von Kuri­en­er­zi­schof Paglia, die Buß­zeit „wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner“ vor Zulas­sung zur Kom­mu­ni­on sol­le unter der Auf­sicht der Diö­ze­san­bi­schö­fe erfol­gen, geht gänz­lich an der Rea­li­tät vor­bei, was Paglia als ehe­ma­li­ger Diö­ze­san­bi­schof weiß. Es sind Bon­bons für jene, die Zwei­fel am Weg der „neu­en Barm­her­zig­keit“ hegen. Die Ver­ant­wor­tung wird von den Bischö­fen sofort an die Ortsprie­ster dele­giert, wo man dann wie­der am Anfang wäre, näm­lich bei jenen, die heu­te schon fak­tisch jeden zum Ehe­sa­kra­ment zulas­sen, der die büro­kra­tisch-for­ma­len Vor­aus­set­zun­gen besitzt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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4 Kommentare

  1. „Anstoss zu einem neu­nen Humanismus“ ?
    Offen­sicht­lich wird die Linie der Vor­den­ker einer „Huma­nis­mus der Ver­ant­wort­lich­keit“, so for­mu­liert von einem der Mode­ra­to­ren des Vati­ka­num II., Kar­di­nal Sie­mens, des­sen nach­fol­gend zitier­te ange­dach­te gei­sti­ge „Vor­an­trei­bung von Tun­neln“ heu­te weit fort­ge­schrit­ten sein durfte:
    -
    „Das zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil been­det das Zeit­al­ter der Gegen­re­for­ma­ti­on. Natür­lich hat die Kli­ma­ver­än­de­rung nicht die wirk­li­chen Lehr­un­ter­schie­de bei­sei­te geräumt, und man­che mögen sagen ‚die Glet­scher mögen schmel­zen, doch die Alpen blei­ben bestehen‘. Die­se pes­si­mi­sti­sche Sicht kön­nen wir nicht tei­len. Schon heu­te gibt es Men­schen, die in die Sel­ten der Ber­ge hin­ein­gra­ben, ihre Wider­stands­kraft her­aus­for­dern und Tun­nel vorantreiben“
    -
    Kar­di­nal Sue­n­ens sah sich offen­bar auch als Ein­läu­ter der beab­sich­tig­ten frei­gei­sti­gen „huma­nen Weltreligion“ !?
    -
    „Nichts wird das Papst­tum von jed­we­den Ver­dacht des Abso­lu­tis­mus frei­spre­chen als der täg­li­che geüb­te Vor­rang des Die­nens, der mehr Wir­kung haben wird als alle Lehrstreitigkeiten.…ohne zeit­li­che Macht zu besit­zen, hat die Kir­che des II. Vati­ca­num nur das eine Ziel; der Welt zu hel­fen, indem sie die Men­schen von Unwis­sen­heit, Miss­trau­en und bru­der­mör­de­ri­schen Hass befreit, und ihr behilf­lich zu sein gemein­sam mit allen Mäch­ten des Frie­dens den Huma­nis­mus von mor­gen zu bauen“
    -

    Die­ser Kar­di­nal Sue­n­ens schrieb im Jah­re 1968 in „Die Mit­ver­ant­wor­tung der Kir­che“ offen­bar gleich­sam das „Pro­gramm“ der aktu­el­len Synode !?:
    -
    „Je mehr das kirch­li­che Aggior­na­men­to, das eigent­li­che Ziel des Konzils,
    an Gestalt und Festig­keit gewann, umso leuch­ten­der wurde
    sein uni­ver­sa­ler mensch­li­cher Wert sichtbar.
    [.…],
    Auf die Welt hören bedeu­tet, sich
    auf die mensch­li­che Ver­fas­sung von heu­te einzulassen
    oder wie der Kon­zils­text sagt ‚die Zei­chen der Zeit erforschen‘“

    -

    Und in „Die Welt als Auf­ga­be“ (!?) beton­te er gar:
    -
    „Den Men­schen von sei­ner Ver­ant­wor­tung vor der Geschich­te aus definieren,
    heisst die Umris­se des Men­schen unse­rer Zeit bestimmen,
    des Men­schen, den wir in uns und um uns her­an bil­den müssen,
    damit er zur Wür­de eines Lebens in pla­ne­ta­ri­schen Dimen­sio­nen gelangt.
    Einen Huma­nis­mus der Ver­ant­wort­lich­keit entwickeln ,
    ist letz­ten Endes die gro­sse Auf­ga­be unse­res Jahrhunderts,
    eine gei­sti­ge und ethi­sche Aufgabe,und nie­mand hat das Recht sich ihr zu entziehen;
    am aller­we­nig­sten die Kirche“
    -

  2. Papst Fran­zis­kus hat Erwar­tun­gen geweckt, die er nicht wird erfül­len kön­nen. Man kann ihm dafür durch­aus dank­bar sein, daß sich das auf ihn so fokus­siert und sich das gro­ße Rei­ne­ma­chen jetzt voll­zieht. Da wer­den eini­ge dann doch, wie anzu­neh­men ist, noch gro­ße Augen machen.
    Bin mal gespannt wie das noch bis zum Okto­ber weitergeht.
    Es kommt sicher­lich zu einer Rei­ni­gung im Sin­ne der wah­ren Lehre.
    Nicht gegen den Papst, son­dern mit ihm, ihn „ein­bet­ten“, wenn man das in aller Demut als klei­ner Katho­lik so sagen darf.

  3. Lie­be Redaktion

    „Offen­sicht­lich wird die Linie der Vor­den­ker einer „Huma­nis­mus der Ver­ant­wort­lich­keit“, so for­mu­liert von einem der Mode­ra­to­ren des Vati­ka­num II., Kar­di­nal Siemens,“

    Natur­lich soll­te es hier hei­ssen Kardinal
    Suenens
    statt „Sie­mens“.…
    die­se vor­for­mu­lier­ten Wör­ter sind oft Selbstläufer 🙂 

    Vie­le Grüsse

  4. Ein Gru­sel­ka­bi­nett.

    Die verdrall­te Spra­che mit For­mu­lie­run­gen, die dem Roman 1984 ent­stam­men könn­ten, ver­rät den Urhe­ber die­ser Gedan­ken: den Ver­wir­rer und Durcheinanderwerfer.

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