Das verschwundene Vorwort von Benedikt XVI.


Verschwundenes Vorwort von Benedikt XVI
Ver­schwun­de­nes Vor­wort von Bene­dikt XVI

(Rom) Den Ver­tei­di­gern der katho­li­schen Ehe- und Fami­li­en­leh­re weht der­zeit ein rau­her Wind ins Gesicht. Druck, der auf Ver­le­ger aus­ge­übt wird, die deren Bücher zur Ver­tei­di­gung des Ehe­sa­kra­ments her­aus­ge­ge­ben haben. Bücher zur Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Ehe- und Moral­leh­re, die auf dem Weg zu den Syn­oda­len im Vati­kan ver­schwin­den. Öffent­li­che Angrif­fe gegen Kar­di­nä­le, die sich dem von Papst Fran­zis­kus gebil­lig­ten Kas­per-Vor­schlag wider­set­zen, um ihr Anse­hen zu beschä­di­gen. Abset­zun­gen und Entfernungen.

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Wie­viel dabei vor­aus­ei­len­der Gehor­sam Unter­ge­be­ner und wie­viel direk­ter Auf­trag von oben ist, läßt sich nicht leicht sagen. Vie­les weist jedoch auf eine ent­schlos­se­ne Kom­man­do­zen­tra­le rund um Papst Fran­zis­kus hin. Man hat ein Ziel vor Augen und will es errei­chen im Okto­ber 2015. Im Hin­ter­grund erhöht die rei­che deut­sche Kir­che ihren Druck auf Rom. Kar­di­nal Rein­hard Marx ließ aus­rich­ten, daß Deutsch­land im Allein­gang die kirch­li­che Pra­xis ände­re, soll­te Rom sich mit sei­ner Syn­ode noch ein­mal sträu­ben wie im Okto­ber 2014. Marx als Schat­ten­papst in Mün­chen? Im argen­ti­ni­schen Rom will man ja, wären da nicht die lästi­gen „Kon­ser­va­ti­ven“, die sich dem Fort­schritt nicht fügen wollen.

Zu ihnen gehört auch der afri­ka­ni­sche Kar­di­nal Robert Sarah. Der fran­zö­si­sche Ver­lag Fay­ard leg­te in die­sen Tagen ein Gesprächs­buch von Kar­di­nal Sarah vor. Dar­in fin­det sich die Aus­sa­ge: „Die Idee, das Lehr­amt in eine hüb­sche Schach­tel zu räu­men und damit von der pasto­ra­len Pra­xis zu tren­nen, die dann je nach Umstän­den Moden und Lei­den­schaf­ten ent­wickeln kann, ist eine Form von Häre­sie, von patho­lo­gi­scher Schi­zo­phre­nie. Ich bekräf­ti­ge fei­er­lich, daß die Kir­che von Afri­ka sich jeder Form von Auf­leh­nung gegen das Lehr­amt Chri­sti und der Kir­che wider­set­zen wird.“

Ein Buch mit einem Rätsel

Ein Buch, das ein Rät­sel auf­gibt. Der Ver­lag hat­te es mit einem „Vor­wort des eme­ri­tier­ten Pap­stes Bene­dikt XVI.“ ange­kün­digt und bereits die Front­sei­te des Buches ver­öf­fent­licht (sie­he Bild). Bene­dikt XVI. ist aber nun ver­schwun­den. Das Buch wur­de ohne ein Vor­wort von ihm ver­öf­fent­licht. „Mit aller Wahr­schein­lich­keit hat­te Bene­dikt XVI. ein Vor­wort geschrie­ben, das für das Buch vor­ge­se­hen war, andern­falls hät­te die Titel­sei­te mit der Buch­an­kün­di­gung nicht so gestal­tet und für die Wer­bung benützt wer­den kön­nen“, so Benoit et moi. War­um das Vor­wort zurück­ge­zo­gen wur­de, bleibt ein Rät­sel. „Wel­che poli­tisch kor­rek­te Gedan­ken gewan­nen im Ver­lag Fay­ard die Ober­hand, um die Ver­öf­fent­li­chung eines Vor­wor­tes des eme­ri­tier­ten Pap­stes im neu­en Buch für unklug zu erach­ten?“, so Benoit et moi ver­bun­den mit der Hoff­nung, daß Kar­di­nal Sarah das von Bene­dikt XVI. ver­faß­te Vor­wort öffent­lich macht.

Die Grün­de für das ver­schwun­de­ne Vor­wort müs­sen natür­lich nicht beim fran­zö­si­schen Ver­lag lie­gen. Was vor­erst bleibt, ist der Ver­dacht, daß Druck und Ein­schüch­te­rung Schu­le machen gegen jene, deren Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Glau­bens­leh­re und Ord­nung als „Angrif­fe“ gegen den Papst denun­ziert werden.

Kar­di­nal Sarah wirk­te 22 Jah­re als Erz­bi­schof von Con­a­kry in Gui­nea. Er weiß mit schwie­ri­gen Situa­tio­nen umzu­ge­hen, ohne gleich die Ner­ven zu ver­lie­ren. Sein Vor­gän­ger war neun Jah­re von den damals in Gui­nea herr­schen­den Kom­mu­ni­sten inhaf­tiert wor­den. 2001 berief ihn Papst Johan­nes Paul II. nach Rom und mach­te ihn zum Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on für die Evan­ge­li­sie­rung der Völ­ker. 2010 ernann­te ihn Papst Bene­dikt XVI. zum Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Rats Cor Unum und kre­ierte ihn im sel­ben Jahr zum Kar­di­nal. Papst Fran­zis­kus mach­te ihn Ende 2014 zum neu­en Prä­fek­ten der römi­schen Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on. Auf der Suche nach einem Nach­fol­ger für den Ratz­in­ge­ria­ner Kar­di­nal Cani­zares spra­chen die Her­kunft und sein Ein­satz im Rah­men des kirch­li­chen Hilfs­werks für den Schwarz­afri­ka­ner mit ern­stem Gesichts­aus­druck. Aus­schlag­ge­ben­der scheint gewe­sen, daß Papst Fran­zis­kus nach der ver­ba­len Ent­glei­sung von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per bei der Syn­ode, sich um Gesten des guten Wil­lens gegen­über Schwarz­afri­ka bemüh­te. Der Vor­sitz im Päpst­li­chen Rat Cor Unum ist seit­her vakant, was die beab­sich­tig­ten Zusam­men­le­gun­gen von Päpst­li­chen Räten im Zuge der Kuri­en­re­form erleichtert.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Benoit et moi (Bild­mon­ta­ge)

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20 Kommentare

  1. Wie das auch sein mag mit dem abge­setz­ten Vor­wort von Papst Bene­dikt XVI.: wie kann es sein, daß Erz­bi­schof Gäns­wein davon redet, er und sein Nach­fol­ger wür­den in der Sub­stanz übereinstimmen?
    Wäre dem nicht so, ist eine sol­che Aus­sa­ge eher nicht vorstellbar. 

    Daß Intri­gen lau­fen, jede Men­ge, ist offen­kun­dig. Inwie­weit da Papst Fran­zis­kus invol­viert ist, ist wohl schwer zu sagen. Man kann natür­lich auch ein­fach sagen: die Sache ist klar und Papst Fran­zis­kus ist der unbe­lehr­ba­re Übel­tä­ter. Das kann ja sein. 

    Soll­te es tat­säch­lich so sein, wird sich das bei der Syn­ode zei­gen, aber auch sicher­lich am wei­te­ren Ver­hal­ten von Papst Bene­dikt und sei­nes Sekre­tärs erkenn­bar sein. Es ist kaum vor­stell­bar, daß Papst Bene­dikt die wah­re Leh­re nicht ver­tei­di­gen wür­de zumal auch im Ange­sich­te der zahl­rei­chen Mär­ty­rer wie gera­de in Liby­en und auch über­all sonst. Es ist aus­ge­schlos­sen, daß Papst Bene­dikt die Leh­re ver­ra­ten wür­de um ein paar Silberlinge.
    Wie auch immer: das inni­ge Gebet- auch zur Unter­schei­dung der Gei­ster- ist ja immer notwendig.

    • Ich bin mir a) nicht sicher inwie­weit Papst Bene­dikt über­haupt mit­kriegt was los ist, b) inwie­weit er noch irgend­was ver­tei­di­gen kann, weil was hat er denn für Möglichkeiten?

      Papst Bene­dikt wür­de nie die Leh­re ver­ra­ten, dar­in bin ich sicher, aber er kann ja nichts mehr machen, außer beten.

      • Bene­dikt hat die Leh­re ver­ra­ten und dies mehr­fach und teil­wei­se anhal­tend. Selbst für die Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne hat er schrift­lich als Jün­ge­rer plä­diert. Das hat er ver­schwie­melt zurück­ge­zo­gen (aber nicht ausdrücklich).
        Dafür ist er in ande­ren Din­gen ein­deu­tig häre­tisch geblie­ben: beson­ders schlimm was das Mess­op­fer betrifft, was die Leh­re über Maria betrifft (und das ist kei­ne Geschmacks­sa­che, son­dern dog­ma­tisch ver­an­kert und kei­nes­wegs varia­bel oder gar einem pro­te­stan­ti­sie­ren­den Katho­li­zis­mus zur „frei­en“ Debat­te über­ge­ben!) und was sei­ne Auf­fas­sung vom Fel­sen Petri betrifft (auch hier sind vie­le total blind: er war es, der das Papst­amt sub­jek­ti­viert und des­sen Anspruch zurück­ge­nom­men hat – von daher erklärt sich auch sein völ­lig bei­spiel­lo­ser Rück­tritt, der eigent­lich das stärk­ste Zei­chen des Ver­ra­tes ist).

        Ratz­in­ger ist ein hoch­in­tel­li­gen­ter Mann und weiß genau, was vor­geht und was er tut! Das ist kein däm­li­cher Tattergreis!

        Ob es uns passt oder nicht: er woll­te es so und will es so! Er wäre sicher in der Lage, ein Kas­si­ber raus­zu­schmu­geln, wenn es anders wäre. Und hät­te er den Mut des Glau­bens ‑vor allem in sei­nem hohen Alter! – wür­de er dabei sein Leben nicht schonen…

        Es könn­te ja auch durch­aus sein, dass er selbst sein Vor­wort zurück­ge­zo­gen hat, weil er mit dem Kar­di­nal nicht über­ein­stimmt?! Weiß man’s?

      • Ver­rat ist ein star­kes Wort.
        Rich­tig ist, schon Kar­di­nal Ratz­in­ger sah die ein­zel­nen Bischö­fe als Nach­fol­ger der Apo­stel und von daher in der Ver­ant­wor­tung vor Gott für ihre Diözesen.
        Das ist nicht, defi­ni­tiv nicht, das heut­zu­ta­ge so hoch­ge­lob­te Synodenprinzip.

        Rich­tig ist, er sah das Papst­amt sozu­sa­gen als das Amt des Bischofs der Welt und rela­ti­vier­te es, auch und in Bezug auf die Orthodoxie.

        Von sei­nem eige­nen (Ratz­in­ger) Den­ken her ist sein Rück­tritt fol­ge­rich­tig und logisch, man muss dazu kei­ne, wie auch immer gear­te­te, Seil­schaft udn Ver­schwö­rung bemühen.
        Er fühl­te sich alt und schwach, und nahm dann für sich das in Anspruch, was die Kir­che jedem Bischof und Pfar­rer aufzwingt.
        Wobei ich per­sön­lich die­se Eme­ri­tie­re­rei total ver­kehrt fin­de, natür­lich kann ein alte Mensch nicht mehr so rei­sen, arbei­ten und auf­tre­ten wie ein jun­ger, aber genau das kann ein Bischof oder Pfar­rer, wenn er alt gewor­den ist, ja abgeben.

      • @ besorg­ter christ

        Ich bezog mich mit dem Wort auf Ihren Satz: „Papst Bene­dikt wür­de nie die Leh­re verraten.“

        Die Tat­sa­che, dass nicht jeder Häre­ti­ker in jedem Punkt häre­tisch denkt, mil­dert sei­ne Häre­sie jedoch nicht ab…

        Was die Ver­schwö­rungs­theo­rien betrifft kann ich Sie beru­hi­gen: ich den­ke so eigent­lich nicht.
        Mich stört das auch, dass vie­le so den­ken, ein­fach des­we­gen, weil sie nie Bewei­se haben und ein­fach nur wild fabu­lie­ren. Das ist m.E. jedoch eine haa­ri­ge Sache, weil sie immer die Mög­lich­keit der Ver­leum­dung beinhaltet…

  2. Mir ist die­ser „Jam­mer­ka­sten“ oben unver­ständ­lich. Das sind doch alles nur die Früch­te des­sen, was über Jahr­hun­der­te gesät wurde.
    Kann es sein, dass das „Tier“ (Offb 13, 18) schon läng­stens ein inhä­ren­ter Teil der Römisch-Katho­li­schen Kir­che wurde ?
    Ist es nicht so, dass dies nur eine Sei­te der seit dem Früh­mit­tel­al­ter all­seits statt­fin­den­den Destruk­ti­on ist ? War­um haben schon so vie­le gute und kom­pe­ten­te Men­schen die­ser Kir­che und ihren Ver­ant­wort­li­chen, mit deren seit Jahr­hun­der­ten betrie­be­nen limi­tie­ren­den Geist­be­schnei­dung, den Rücken zugekehrt ?
    Wie­so wur­den und wer­den bei­spiels­wei­se der Codex P. Oxy. 1, 654 und 655 der Nag Ham­ma­di Papy­ri = Evan­ge­li­um des Hl. Apo­stel Tho­mas (Harold W. Attridge: The Greek Frag­ments. In: Bent­ley Lay­ton (Hrsg.): Nag Ham­ma­di Codex II,2–7. Volu­me One (= Nag Ham­ma­di Stu­dies. Band 20). E.J. Brill, Lei­den u. a. 1989) ver­teu­felt und als unka­tho­lisch abgelehnt ?
    Eben­so erging es den Schrif­ten des Henoch (Sieg­bert Uhl­ig: Das äthio­pi­sche Henoch­buch, in: Wer­ner Georg Küm­mel, Her­mann Lich­ten­ber­ger (Hrsg.): Jüdi­sche Schrif­ten aus hel­le­ni­stisch römi­scher Zeit. Bd. 5: Apo­ka­lyp­sen, L. 6, Güters­loh 1984, 461 – 780) und den Schrif­ten des Johan­nes Tau­ler und des Mei­ster Eck­hardt, oder dem Tage­buch der Hl. Faus­ty­na Kowal­s­ka u.v.a., die igno­riert und negiert wer­den. (Anm. 1)
    Warum ?
    Weil man auf­grund sei­ner vebor­ge­nen Sün­den (Ps 90, 8) die Stim­me Got­tes, sei­nen Wil­len und sei­ne Gegen­wart im eige­nen Her­zen nicht mehr ertra­gen konnte !
    All dies zeigt sich auch in der kom­plett irr­wit­zi­gen und vom tota­len Hass zer­fres­se­nen Ver­fol­gung sämt­li­cher Mari­en­er­schei­nun­gen in der Zeit von 1982 bis 2005. Es kann nicht sein, was nicht sein darf ! Machen wir uns doch nichts vor: Das wirk­li­che Chri­sten­tum hat doch noch nie eine Chan­ce gehabt. Kann ich ihn über­haupt noch in Schutz neh­men ? Die Ent­schei­dung, die er traf, war gewiss nicht von Gott Vater, son­dern von des­sen Gegen­part. Er hat mich gren­zen­los ent­täuscht und ver­letzt. Die­ses Kapi­tel der Kir­chen­ge­schich­te ist eine Far­ce ohne­glei­chen. Mei­ne See­le ist erfüllt von tief­ster Trau­er und Gram über all dies. Ohne Jesus wäre ich schon längst weg. Ich wei­ne nur noch über die­sen Abyssos Per­so­na. Von theo­lo­gisch-phi­lo­so­phi­schen Kom­men­ta­ren bit­te ich abzusehen.

    Anm. 1: Dar­über hin­aus ist der Index Librorum Pro­hi­bi­torum, der von Tei­len der Kir­che auch heu­te noch wei­ter­ge­führt wird, ein abso­lu­ter Hohn auf die Mensch­heit; da in die­sem näm­lich unter ande­rem die Schrif­ten des Trans­for­ma­ti­ons­ana­ly­ti­kers C.G.Jung und des Kom­mu­nis­mus­kri­ti­kers Alex­an­der Sol­sche­ni­zyn ver­bo­ten wer­den. In wel­chem Abgrund des Defi­zits an Geist leben wir eigentlich ?

    • „Kann es sein, dass das „Tier“ (Offb 13, 18) schon läng­stens ein inhä­ren­ter Teil der Römisch-Katho­li­schen Kir­che wurde ?“

      Der Leh­re bis 1958 nicht! Da kann man der Zusa­ge Jesu vertrauen!
      Aber dass der Anti­christ sich logi­scher­wei­se nur im Duell mit Chri­stus, also am effi­zi­en­te­sten direkt in der Kir­che nähr­te und nährt, liegt nahe.
      Das gesam­te NT beschreibt doch eine Kir­che, die kei­nes­wegs mensch­lich „rein“ ist. Sie ist im Lehr­amt rein und in ihren Hei­li­gen, aber nicht in allen Taten derer, die je in sie getauft wurden.

      War­um wel­ches Buch auf dem Index stand – ich wür­de das im Ein­zel­fall genau prüfen!
      Was früh­christ­li­che Schrif­ten betrifft: Klaus Ber­ger hat da einen ganz schö­nen Band her­aus­ge­ge­ben und über­setzt (Insel Ver­lag). Wenn Sie den anse­hen, kön­nen Sie ermes­sen, dass ein Teil auf­grund gno­sti­scher Ten­den­zen aus­ge­son­dert wur­de, ein Teil wie­der­holt, noch dazu frag­men­ta­risch, das, was in den 4 Evan­ge­li­en steht. Und man­cher frü­he päpst­li­che Brief (Cle­mens etc.) gibt nicht unbe­dingt etwas wie­der, was nun unbe­dingt Richt­schnur sein muss – der vor­han­de­ne Kanon genügt voll­auf und trägt alles wesent­li­che vor. So schreibt ja auch ein Evan­ge­list am Ende sei­nes Tex­tes: Wenn man alles, was es zu Jesus zu sagen gäbe, auf­schrei­ben woll­te, wür­den alle Bücher der Welt es nicht fas­sen kön­nen: beschei­den wir uns also aufs Knappste…

      Die Nicht­auf­nah­me in den bibli­schen Kanon ist nicht immer als „Ableh­nung“ zuwer­ten. man­ches früh­christ­li­che Buch wur­de auch wei­ter­hin ver­wen­det – z.B. das Pro­tevan­ge­li­um des Jako­bus über die Got­tes­mut­ter ist nach wie vor Quel­le für die Mariologie.

      Faus­ty­na wird aller­dings mas­siv ver­trie­ben und gele­sen. Die Beden­ken des Lehr­am­tes waren unter Pius XII. wohl dar­auf bezo­gen, dass sie eine Herz-Jesu-Light-Ver­eh­rung ein­füh­ren woll­te, die Reue und Buße und Umkehr ver­schwei­gen. War­um das? War­um nur „Barm­her­zig­keit“, nicht aber auch „Buße“?
      Bei den Mari­en­er­schei­nun­gen muss wie seit eh und je geprüft wer­den, wel­chen Ursprungs sie sind. Dass dane­ben ein wil­der Hass gegen die ech­te Maria vor­herr­schend ist – damit haben Sie recht. Die­ser Hass wird wesent­lich vom Lehr­amt getra­gen. Auch Ratz­in­ger hat mas­siv gegen die Stel­lung Mari­ens, wie sie bis Pius XII. for­mu­liert wor­den war, polemisiert…

      Des­we­gen ist aber noch nicht jede Erschei­nung, die sich als Maria gibt, auch von Gott.

      Wir leben in schlim­men Zei­ten, und nichts fehlt uns mehr als ein Hirte.

    • Ich weiß nicht, ob ich Sie genau ver­ste­he @Jeanne dArc, aber wir haben bei uns hier­zu­lan­de ein ziem­lich ver­wäs­ser­tes, ver­bür­ger­lich­tes Chri­sten­tum. Da ist Jesus drun­ter begra­ben wor­den. Das ist sicher­lich eine jahr­hun­der­te­lan­ge „Ent­wick­lung“.
      Wo das alles her­kommt- ich weiß es nicht. Ich weiß nur- vielleicht‑, daß der leben­di­ge Glau­be, die wah­re Hoff­nung und Lie­be immer mehr wie in ein Kor­sett gedrängt wurden. 

      Man ver­sucht und ver­such­te sich davon zu befrei­en. Aber heu­te wie zur Zeit der sog. Reformation(en) geschieht das oft­mals auf ver­kehr­ten Wegen, ohne Demut und Liebe.
      Auch wo es an Lie­be zum jewei­li­gen Petrus man­gelt, da kann nichts Gutes ent­ste­hen, nichts Gutes. 

      Was nützt einem Men­schen das gan­ze gro­ße Wis­sen und die gan­ze Kri­tik, viel Ätzen­des zuwei­len (auch auf hohem intel­lek­tu­el­len Niveau), wenn er kei­ne Lie­be und Demut hat?
      Sind das Chri­sten?- Das muß sich jeder ehr­lich beantworten.
      Man soll für die Päp­ste immer in der guten Mei­nung, in der guten demü­ti­gen Mei­nung, beten. Das ist das Grundlegende.

      • das Chri­sten­tum gerät immer dann in Schief­la­ge, wenn die Chri­sten sich und alle ande­ren nicht mehr als arme Sün­der, die alles Elend die­ser Welt mehr als ver­dient haben, ver­ste­hen, son­dern als tol­le, taf­fe Leu­te, wo Gott froh sein kann, sol­che Leu­te eine Ewig­keit lang um sich zu haben-
        Will hei­ßen, wenn man nicht mehr ver­steht was Erlö­sung ist, und dass jeder, egal wie toll er ist, nichts ist wie ein armer, ver­lo­re­ner Mensch und ver­lo­ren aus Gerech­tig­keit Got­tes, in die Mög­lich­keit! ver­setz­te geret­tet zu wer­den, aus rei­ner, unge­schul­de­ter, unver­dien­ba­rer Lie­be Gottes.

        Die­se oben erwähn­te Schief­la­ge ist dem Men­schen imma­nent, aber im Aggior­na­men­to der Nach­kon­zils­zeit ist die­se Schief­la­ge, die­ses rein welt­li­che Den­ken, eben ver­stärkt in die Kir­che eingedrungen.

        Rich­tig ist auch hier, genau das muss gesche­hen, um das Ende der Welt ein­zu­läu­ten (sie­he die Visio­nen der HIl­de­gard von Bin­gen, nach der (und auch ande­re sehen das so) der Anti­christ von der KIr­che gebo­ren wer­den wird) aber dadurch wer­den die Täter und schla­fen­den Hir­ten nicht gerechtfertigt.
        Ist das­sel­be mit dem Kreu­zes­tod Jesu, das muss­te gesche­hen, aber die, die das ver­ur­sacht haben, haben schwer gesündigt.
        (Der Men­schen­sohn muss sei­nen Weg gehen, aber wehe dem, der das ver­ur­sacht, für ihn wäre es bes­ser nie gebo­ren zu werden!).
        Wobei auch hier klar sein muss, es gibt kei­ne Prä­de­sti­na­ti­on, jeder der damals han­deln­den Per­so­nen (Judas, Pila­tus, Kaja­phas, die aus­füh­ren­den Sol­da­ten, schrei­en­de Leu­te in der Men­ge…) ein­fach jeder hät­te ande­res han­deln kön­nen, und so ist es auch heute.

      • Biss­chen viel „Demut“ auf der Spei­se­kar­te – Sie wis­sen sicher, dass der, der stän­dig von Demut spricht, sie bereits ver­lo­ren hat. Und der, der sie von ande­ren ein­for­dert, offen­bart damit sei­nen Hochmut.

        Wer ande­ren das Christ­sein gegen ihr Selbst­ver­ständ­nis und Bekennt­nis abspricht – nur weil sie angeb­lich „kei­ne Demut und Lie­be“ haben, der sün­digt selbst schwer.
        Denn es ist weder unser Job, die Demut, noch die Lie­be noch auf­grund des von uns dia­gno­sti­zier­ten Man­gels die­ser bei­den emo­tio­na­len Eigen­schaf­ten deren Chri­sten­tum in Fra­ge zu stellen!

        Es ist aber sehr wohl gerecht­fer­tigt, auf sach­li­chem und theo­lo­gi­schem Niveau die ent­schei­den­den Fra­gen zu stel­len, ohne damit irgend­et­was Glo­ba­les über Per­so­nen gesagt zu haben…

        Nicht zuletzt ist nicht so ganz leicht zu erken­nen, was ech­te Demut über­haupt ist – ganz zu schwei­gen von der Liebe.

        Die Debat­te ist alt, und man kann es am hl. Augu­sti­nus und des­sen Rede von der Lie­be zum Sün­der aber dem Hass gegen die Sün­de able­sen, dass auch damals schon sach­li­che Kri­tik als „man­geln­de Lie­be“ auf­ge­fasst wur­de – eine nar­ziss­ti­sche Reak­ti­on also.

        Dar­um kann und darf es nicht gehen ange­sichts der Wahr­heit. Die per­sön­li­chen Ent­glei­sun­gen sind zwar beque­mer, aber sie ver­fin­stern die Wahr­heit, weil sie ver­all­ge­mei­nern und unfass­bar sind.

        Uns bleibt nichts ande­res übrig, als den Din­gen sach­lich und logisch auf den Grund zu gehen oder aber zu schweigen.
        Und in der Tat fehlt uns nichts mehr als dies: küh­le, sach­lich-har­te und tie­fe Aus­ein­an­der­set­zung mit den Dingen.

        Wenn Gott „schleift“ , erfährt man gro­ße Här­te und die uner­bitt­li­che Auf­ga­be aller Emp­fin­de­lei­en, aller Feti­sche und alles Wissens.
        Nichts hat man zu bringen.
        Nichts hat man aus sich her­aus, womit man IHN „ret­ten“ könn­te oder über­haupt dürfte.
        Es ist wie bei David, der Gott ein Haus bau­en will: Gott sagt dazu „nein“ – Nicht David baut Gott ein Haus, son­dern Gott baut David ein Haus!

        Das Grund­le­gen­de ist also: Nüch­tern­heit des Glau­bens, Rede und Ant­wort nicht scheu­en (!) und Gott wal­ten lassen.

        Wenn man das durch­steht, sich auch tre­ten und schla­gen lässt und um die Wahr­heit ringt – dann wird man wachsen.
        Alles ande­re hält einen am Boden.

      • wer­te Frau zeit­schnur jetzt bin ich aber platt!
        hat irgend­wer ihren account gehackt?

        aber Scherz bei­sei­te, wo steht in der Schrift dass man „Es ist aber sehr wohl gerecht­fer­tigt, auf sach­li­chem und theo­lo­gi­schem Niveau die ent­schei­den­den Fra­gen zu stel­len, [habe

        und was sind denn die ent­schei­den­den Fragen?

        Ich dach­te immer man wird nach dem Maß gerich­tet nach dem man sel­ber gerich­tet hat und es käme auf die Lie­be an, die nun mal genau nicht sach­lich ist , son­dern total unsachlich-

      • @ besorg­ter christ

        Biss­chen ver­hack­stückt, Ihr Account – das war die Ant­wort aus dem Cyber­space auf Ihren „Scherz“…

        Mit dem unan­ge­mes­se­nen Ver­weis auf den Satz vom „Maß“ hat bis­her noch jeder Nach­denk­un­wil­li­ge das blo­ße Nach­fra­gen, Nach­den­ken oder Infra­ge­stel­len als „Rich­ten“ diffamiert.

        Eine Sache zu beur­tei­len heißt nicht, dass man jeman­den „rich­tet“. Sie reden ja schon wie F. oder Kar­di­nal Marx…hach ja, Barm­her­zig­keit als ech­ter Vernunftblocker…

        Viel­leicht täte hier eine Begriffs­klä­rung nicht schlecht – wie sonst hät­te das Lehr­amt Ver­ur­tei­lun­gen fal­scher Leh­ren tref­fen dür­fen, wenn das nicht schon in der Schrift ange­legt wäre?

        Mit der „Rich­tet nicht“-Keule schmet­tert auch F. jede Sach­de­bat­te ab. Mer­ken Sie denn nicht, auf wel­ches Ter­rain Sie sich bege­ben haben?

        Auch Jesus hat vor dem Hohe­rat ein­ge­for­dert, dass man sach­li­che Argu­men­te auf­weist und nicht mit Benimm- oder „Demuts“-Keulen um sich schlägt, wenn ent­schei­den­ede Far­gen gestellt werden!

        Was ent­schei­den­de Fra­gen sind?
        Die jewei­li­gen sach­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen sind das Ent­schei­den­de. Sie dage­gen haben sich oben in einem Post auf der rei­nen Meta­ebe­ne positioniert!
        sagen Sie selbst: Bringt das auch nur irgend­et­was für die Sache selbst?

        Wenn es dar­um geht, dass Bene­dikts Vor­wort nun doch nicht erschie­nen ist und wir uns bereits wie­der erge­hen in Spe­ku­la­tio­nen und Schuld­zu­wei­sun­gen bis hin zu Aus­sa­gen dar­über, wer womög­lich alles gar kein Christ ist – Ver­zei­hung, aber das muss Ihnen selbst auf­fal­len, dass das etwas stark auf Abwe­ge gera­ten ist…

      • also Frau Zeit­schnur was ich schon fast put­zig fin­de ist, dass sie jedem, des­sen Mei­nung ihnen quer kommt vor­wer­fen zu rich­ten und ande­ren das Christ­sein abzu­spre­chen, 27.2. 12:35 Uhr und gleich­zei­tig ja sel­ber die­je­ni­gen sind, die selbst Papst Bene­dikt und JPII das Christ­sein abspre­chen und alle und jeden verurteilen.
        Wis­sen Sie übri­gens was das Grund­we­sen einer Häre­sie ist? Das ist nicht ein­fach eine ver­kehr­te Leh­re, son­dern eine Häre­sie bedeu­tet die Teil­wahr­heit zur Ganz­wahr­heit zu erheben.
        Barm­her­zig­keit ist nie ver­kehrt und auch die Barm­her­zig­keit dem Sün­der gegen­über ist Got­tes Gebot, ver­kehrt wird es nur dann wenn ich nciht mehr wahr­ha­ben will, das Gott mich aus mei­ner Schuld aus Barm­her­zig­keit geret­tet bzw aus Barm­her­zig­keit davor bewahrt hat und ich des­halb mich nicht über den offen­sicht­li­chen Sün­der erhe­ben darf.
        Die gan­ze Aus­ein­an­der­set­zung mit Zöll­nern, Huren udn Pha­ri­sä­ern dreht sich genau dar­um, was die Huren machen ist schlecht, was die Zöll­ner machen ist schlecht, was die Pha­ri­sä­er machen ist gut, nur fehlt den Pha­ri­sä­ern die Ein­sicht in ihre Hilfs­be­dürf­tig­keit, wäh­rend das die Zöll­ner udn Huren leich­ter erkennen.
        Das man heut­zu­ta­ge meint aus lau­ter Barm­her­zig­keit das Tun der Huren und der Zöll­ner (sofern es sich nicht um sol­che han­delt, die man als Sau durchs Dorf trei­ben kann) als Tugend dekla­rie­ren zu sol­len, ist im Grun­de die glei­che Hal­tung wie die von Jesus gegei­ßel­te der Pha­ri­sä­er nur,a uf der ande­ren Sei­te des Pferdes

      • Lie­ber besorg­ter Christ,

        Sie ver­ges­sen, was Sie gera­de einen Post vor­her zum besten gege­ben haben – das ist wirk­lich merk­wür­dig! Ich bezie­he mich näm­lich jeweils auf Ihre Wor­te (wort­wört­lich!) oder die anderer…

        Im übri­gen habe ich Bene­dikt und JPII nicht das Christ­sein abge­spro­chen. Ich habe viel­mehr bezwei­felt, dass sie bei den nach­weis­li­chen Häre­si­en der Papst sein können.
        Bit­te den­ken Sie Unter­schied zwi­schen den Begrif­fen „Papst“ und „Christ“ nach.

        Ihre Häre­sie­de­fi­ni­ti­on ist falsch und ver­fehlt den sach­li­chen Kern – Sie spre­chen eher von einer „Sek­te“.

        Selbst Wiki­pe­dia ist da nüch­tern geblieben:

        „Häre­sie (von alt­grie­chisch αἵρεσις, haíresis, Wahl, Anschau­ung, Schu­le, Ketzerei),[1] auch Hete­ro­do­xie (von ἑτεροδοξία, hete­ro­do­xia, abwei­chen­de, ver­schie­de­ne Meinung)[1] ist eine Bezeich­nung für eine Aus­sa­ge oder Leh­re, die im Wider­spruch z. B. zu der Leh­re einer Dok­trin, Ideo­lo­gie, den Glau­bens­grund­sät­zen einer Kir­che bzw. Reli­gi­on oder einer ande­ren vor­herr­schen­den („domi­nan­ten“) Auf­fas­sung steht und bean­sprucht, selbst die bzw. eine Wahr­heit rich­ti­ger oder bes­ser als ande­re Leh­ren, Mei­nun­gen, Welt­an­schau­un­gen oder Phi­lo­so­phien zum Aus­druck zu brin­gen (sie­he auch „Abso­lu­tis­mus“ oder Hege­mo­nie); Gegen­be­grif­fe sind Ortho­do­xie (Recht­gläu­big­keit) oder auch „Homo­do­xie“ (Dog­ma von der Gleich­ar­tig­keit).“ http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4resie

        Ihre Pha­ri­sä­er-und-Zöll­ner-Refle­xi­on ist lei­der nicht strin­gent. Wor­um geht es?

        Bei einer Ana­ly­se fal­scher Schlüs­se oder ver­zerr­ter Infor­ma­ti­ons­wei­ter­ga­be geht es nun mal nicht um „man­geln­de Barm­her­zig­keit“ oder „Sün­de“.

        Wo bit­te schön wer­fe ich jeman­dem sei­ne „Sün­den“ vor?
        Ich ana­ly­sie­re hart, nen­ne Gedan­ken Fehl­schlüs­se oder auch Häre­si­en (bei Bene­dikt und JPII ist das aber auch ganz ein­fach und klar zu zei­gen, und ich habe das bereits öfters hier mit Zita­ten nachgewiesen). 

        Über den Sta­tus der bei­den als „Sün­der“ habe ich mich zu kei­nem Zeit­punkt je aus­ge­las­sen. das behaup­ten Sie, aber es ist die blan­ke Unwahrheit!
        Folg­lich habe ich auch mich nicht als Sün­de­rin über Sün­der erho­ben, son­dern habe über Aus­sa­gen und theo­lo­gi­sche Posi­tio­nen nach­ge­dacht und eine Opti­on ergirf­fen, von der ich über­zeugt bin, weil die Kir­che sie einst als de fide vor­ge­legt hat.
        Wenn einer, der „Papst“ ist, bestrei­tet, was die Kir­che einst als de fide vor­ge­legt hat, ist es barm­her­zig, wenn man dar­auf hin­weist, dass das aber eine Häre­sie ist – weil die Kir­che den in bann­fluch gesetzt hat, der dies tut.

        Miss­brauch­te ich da die Barm­her­zig­keit als Deck­man­tel der Bos­heit (wie Pau­lus das nennt!), wäre ich mit­schul­dig an allen, denen ich – wenn ich nun schon mal erken­ne, dass Bene­dikt hier an ent­schei­den­der Stel­le (beim Hl. Mess­op­fer!) häre­tisch denkt – vor­gauk­le, man müs­se aus Barm­her­zig­keit den Irr­tum akzeptieren.

      • die Idee, dass ihre Ideen irgend­wann ein­mal de fide von der Kir­che als vebind­lich zu glau­ben vor­ge­legt wer­den täten, die­se Idee, hat­ten alle Häre­ti­ker, Sek­tie­rer und Abspal­ter aller Zeiten.
        Und ich kapie­re echt nicht, was sie an den ver­gan­gen Päp­sten so aufregt,
        Sie schei­nen ein Papst udn Bischofs­bild aus dem from­men Kit­ch­ro­man zu haben.
        Je höher einer in der Hier­ar­chie steigt um so theo­lo­gisch ver­sier­ter und irr­tums­frei­er ist er,. und vor allem war er das schon von Anfang an.
        Sor­ry aber lesen Sie mal eine Papst­ge­schich­te, z.B Urban VI oder auch Cal­lix­tus I und dergl.
        Die wer­den auch anson­sten in Pre­dig­ten und Brie­fen mehr UNfug geschrie­ben haben, als die von IHnen der Häre­sie über­führ­ten JPII und Bene­dikt, aber das ist eben nicht das Lehr­amt, das ist deren Privatmeinung.

    • @zeitschnur
      Das Inter­es­san­te an Foren und geist­li­chen Gesprächs­run­den ist m.E., dass jeder eine ande­re Sicht­wei­se hat und Impul­se bei­trägt. Ich sehe man­ches anders und man kann auch ver­schie­de­ne Punk­te im Raum ste­hen lassen.
      Das mit Sr. Fay­sti­na war auch nur ein her­aus­ge­grif­fe­nes Bei­spiel. Mag sein, dass unter den Lai­en das Buch viel gele­sen wird. Mir ging es vor allem dar­um, dass Papst Bene­dikt XVI. mir in vie­lem zu intel­lek­tu­ell war. Dass in der „Leh­re bis 1958“ alles nur in Ord­nung und ohne Pro­ble­me war, ist Ihre Sicht­wei­se lie­be @Zeitschnur. Ich habe halt bis­serl eine ande­re Sicht­wei­se, aber das kann man ja im Raum ste­hen lassen.
      Ich emp­fin­de es so, dass unser Herr und Gott eines Tages alles auf­zei­gen wird und uns auch einen Hir­ten geben wird, der über alles Bescheid weiß und in Sei­nem Wil­len han­deln wird. So sagt ja der Herr: „…dann wird es nur eine Her­de geben und einen Hir­ten“. (Joh 10, 16) Ich bin über vie­les sehr trau­rig, und das, was Sie sagen, dass wir in schlim­men Zei­ten leben, sehe ich auch so.
      Papst Bene­dikt hat, um noch ein­mal auf obi­gen Arti­kel ein­zu­ge­hen, wäh­rend sei­nes Pon­ti­fi­kats bestimm­te Schwer­punk­te gesetzt, die ich als zu ein­sei­tig emp­fand. Er war über man­ches ein­fach hin­weg gegan­gen, was er viel­leicht als unwich­tig emp­fand, was mir aber sehr viel bedeu­tet hät­te und hat. Des­we­gen bin auch etwas „über­ge­kocht“. Es ist zuge­ge­be­ner­ma­ßen auch schwie­rig aus der Fer­ne über jemand zu reden, mit dem man nicht direkt reden und nicht zusam­men­kom­men kann. Das ver­schwun­de­ne Vor­wort ent­spricht in mei­nen Augen auch dem ‚ver­schwun­de­nen‘ Hei­li­gen Geist.

      • @ Jean­ne d’Arc

        Ich rede ja nicht von Kin­ker­litz­chen, son­dern von der Leh­re der Kir­che – sagen Sie mir doch, was bis Pius XII. einschl. dar­an nicht in Ord­nung war? Mit „Leh­re“ mei­ne ich das, was uns vomn Lehr­amt als zu glau­ben vor­ge­legt wor­den ist…

        Dass des­halb bei den Mei­nun­gen vie­ler Katho­li­ken, auch Kle­ri­ker, eini­ges nicht in Ord­nung war, ist sicher – ich mein­te aber eben die Lehre!

  3. Alles rich­tig, was Sie sagen @ein besorg­ter Christ. Und es tut gut, es zu hören, zu lesen.

    Bei Judas Isa­ka­ri­ot ist es so, daß man da vor einem Rät­sel steht, das wohl kein Mensch wird jemals ganz ent­zif­fern kön­nen. Er hat­te aber den­noch Reue gehabt, es hat­te ihm leid getan und Er/​Jesus hat­te ihm leid getan wie es aus­sieht, aber nicht an eine Ver­ge­bung geglaubt oder gehofft. 

    Der „rech­te“ Schä­cher, Dis­mas ist wohl sein Name- der hl. Dis­mas, hat­te sei­ne Sün­den bekannt, sich als schul­dig bezeich­net, aber um Ver­ge­bung gebe­ten. Er hat­te Mit­leid mit Jesus und geglaubt. Ich glau­be, daß da der Schlüs­sel liegt für alle, alle Men­schen: im Mit­leid und Mit­lei­den mit dem Gekreu­zig­ten- und sei­ner und unse­rer Mut­ter, Maria.

    Es gibt ein­fühl­sa­me figür­li­che Dar­stel­lun­gen des Gekreu­zig­ten aus frü­he­ren Jahr­hun­der­ten, teils noch aus dem Mit­tel­al­ter, wo man inner­lich ergrif­fen wer­den kann und zum Mit­lei­den und Kon­tem­pla­ti­on bewegt wird.
    Das müß­te wie­der so kom­men in der Kir­che. Näm­lich ein­fach ste­hen blei­ben (oder hin­knien) und den Gekreu­zig­ten mit­lei­dig betrach­ten. Dann wür­de sich alles zum Guten hin ändern. Das, anstel­le des Aktio­nis­mus- auch in den hl.Messen.

    • Mit­leid des Schä­chers? Das ist doch sen­ti­men­tal. Schließ­lich ging es ihm, aus sei­ner Situa­ti­on betrach­tet, in die­sem Moment nicht bes­ser als Jesus, wenn er zuvor auch nicht all das erdul­den muss­te, was dem Herrn von der Fest­nah­me im Ölgar­ten bis zur Dor­nen­krö­nung ange­tan wor­den war. 

      Gemäß den Evan­ge­li­en hat auch der „rech­te“ Schä­cher den Herrn erst gelä­stert und erst wohl durch einen Gna­den­strahl die Situa­ti­on erfasst, dass hier Gott per­sön­lich hängt. Nun konn­te, muss­te er den ande­ren Ver­bre­cher rügen und durf­te den Herrn um Sein Geden­ken bit­ten, wenn Die­ser in Sein Reich eingehe. 

      Somit sind der Schlüs­sel wohl eher Ein­sicht, Reue, Gebet, und wohl auch Dankbarkeit.

      • Damit haben Sie zu 100% recht.
        Ich habe neu­lich selbst dar­auf hin­ge­wie­sen: anfangs haben bei­de Schä­cher Jesus gelästert…

        Den­noch ist sei­ne Umkehr im letz­ten Moment eine gro­ße Hoffnung…

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