Christliche Bürgermeister Palästinas: „Papst letzte Hoffnung für Christen Bethlehems“


Israelische Mauer
Israe­li­sche Mauer

(Rom) Eine Dele­ga­ti­on christ­li­cher Bür­ger­mei­ster des West­jor­dan­lan­des rei­ste vor zwei Wochen in den Vati­kan. Nico­la Kha­mis, Bür­ger­mei­ster von Beit Jala, Vera Baboun Bür­ger­mei­ste­rin von Beth­le­hem und Hani al-Hay­ek, Bür­ger­mei­ster von Beit Sahour haben nicht nur ihr Amt, son­dern auch ihren Glau­ben gemein­sam. Alle drei sind palä­sti­nen­si­sche Chri­sten. Sie ver­tre­ten jene Gegend Palä­sti­nas, die ein­mal als „christ­li­ches Drei­eck“ bekannt war. Am Ende der Gene­ral­au­di­enz am 11. Febru­ar konn­ten sie kurz mit Papst Fran­zis­kus zusam­men­tref­fen. Anschlie­ßend folg­te ein aus­führ­li­ches Gespräch mit Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Parolin.

Anzei­ge

„Wir sind zum Papst gekom­men, weil er unser Vater ist. Und ein Vater kann sei­ne Kin­der nicht im Stich las­sen.“ Mit die­sen Wor­ten zitier­te Vati­can Insi­der Bür­ger­mei­ster Kha­mis von Beit Jala. An jenem Tag hat­te Papst Fran­zis­kus zuvor bei der Gene­ral­au­di­enz über das hei­li­ge Band gespro­chen, das Eltern und Kin­der mit­ein­an­der verbinde.

„Hilferuf an den Papst und alle Christen“

Es ist ein Hil­fe­ruf, mit dem sie in den Vati­kan kamen: „Wenn die von Isra­el beschlos­se­ne Ent­eig­nungs­po­li­tik zum Bau der Mau­er durch das Cre­mi­san-Tal nicht gestoppt wird, wird bin­nen weni­ger Jah­re die gan­ze Gegend durch die Mau­er erstickt sein. Und die ersten Opfer wer­den die Chri­sten sein. Wir spre­chen nicht nur von Land, Stei­nen und Bäu­men, son­dern von der leben­di­gen Kir­che im Land, in dem Jesus gebo­ren wur­de. Wir sind an eine Gren­ze gesto­ßen, wo alle, auch im Vati­kan, ihre Ver­ant­wor­tung über­neh­men müs­sen für das, was in einem Land geschieht, das allen Chri­sten der Welt am Her­zen liegt. Wir haben Kar­di­nal Paro­lin die Kar­ten und Fotos gezeigt“, so Vera Baboun, die Bür­ger­mei­ste­rin von Bethlehem.

„Wenn die von der israe­li­schen Regie­rung begon­ne­ne Poli­tik fort­ge­setzt wird, wird es in 20 Jah­ren in unse­ren Städ­ten kei­ne Chri­sten mehr geben. Wir machen alle auf die­se rote Linie für das Über­le­ben der Chri­sten in der Gegend von Bet­le­hem auf­merk­sam. Das ist eine Fra­ge, die – wie ich glau­be – nicht nur uns etwas angeht“, so Baboun.

Laut den Bür­ger­mei­stern ver­fol­ge der bis­her gebau­te und geplan­te Ver­lauf der israe­li­schen Mau­er nicht Sicher­heits­in­ter­es­sen, son­dern wol­le gezielt die palä­sti­nen­si­sche Gemein­schaft zer­rei­ßen, abwür­gen, sie ver­drän­gen, deren Land beschlag­nah­men und die jüdi­schen Kolo­nien ausdehnen.

Demnächst fällt Entscheidung über Mauerverlauf

Die Chri­sten ver­such­ten sich gegen die Mau­er durch das Cre­mi­san-Tal auf dem Rechts­weg zu weh­ren. Die UNO und der Inter­na­tio­na­le Gerichts­hof in Den Haag haben den Mau­er­bau ver­ur­teilt. Nach acht Jah­ren wird dem­nächst das israe­li­sche Höchst­ge­richt ent­schei­den. Bis­her zeig­ten sich die israe­li­schen Insti­tu­tio­nen unnach­gie­big. Das Latei­ni­sche Patri­ar­chat von Jeru­sa­lem sah sich mehr­fach zu Demen­ti genö­tigt. Immer wie­der tauch­ten Gerüch­te auf, der Vati­kan habe dem Mau­er­bau grü­nes Licht erteilt. Auch in Isra­el gibt es Grup­pen, die den Mau­er­ver­lauf als Wür­ge­griff gegen Beth­le­hem kritisieren.

„Wir alle müs­sen uns fra­gen: Soll Beth­le­hem eine Zukunft haben? Der Papst ist unse­re letz­te Hoff­nung. Wir appel­lie­ren an sei­ne Ver­ant­wor­tung als Vater“, so die Bür­ger­mei­ste­rin der Geburts­stadt von Jesus Christus.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

2 Kommentare

  1. Wenn Berg­o­gli­ac­cio die letz­te Hoff­nung für Beth­le­hems Chri­sten ist, dann kön­nen sie alle Hoff­nung fah­ren las­sen. Die­sem anti­christ­li­chen Katho­li­ken­has­ser ist alles ande­re wich­ti­ger, als das, zum Bei­spiel die Unter­wer­fung unter das Juden­tum und die Anbie­de­rung an die Moham­me­da­ner. Die letz­te Hoff­nung der Chri­sten Beth­le­hems soll­te die Imma­cu­la­ta sein, dann gehen sie nicht verloren!

  2. Hoff­ung auf Ber­do­glio set­zen ? Die bedräng­ten Chri­sten wer­den auch hier von Ber­do­glio ent­täuscht werden.

Kommentare sind deaktiviert.